Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Ich durfte mir aussuchen, ob ich Doktor-ing oder Doktorin-ing sein will , also es gibt schon auch Doktorinnen

    (oder rer nat., aber das ist OT)

    Echt, das gibt es? Cool! Was hast du gewählt? Ich wurde nicht gefragt...

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

    • Offizieller Beitrag

    Ich trage auch den Titel "Magister phil". Aber in Österreich ist es zum Beispiel üblich bei den Titel-Namens-Nennung die Form "Magistra" zu verwenden. Finde ich recht nett - übrigens auch für all das junge Gemüse, welches nur noch "Master" im Zeugnis stehen hat.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Mondkalb : den “normalen” Doktor-ing. Wenn ich ehrlich bin (gender kacke), klingt doktorin-ing nach Abschluss zweiter Klasse #angst


    Übrigens werde ich weiterhin beruflich fast ausschließlich mit „sehr geehrter Herr Professor tobalenta“ angesprochen, weil Frauen an Unis ja soooooo ungewöhnlich sind (neeee, insbesondere hier in Frankreich nicht, die Frauenquote ist recht hoch selbst in den mint Fächern).

  • Ich finde ja schon interessant, dass viele, auch hier, die weiblichen Berufsbezeichnungen (Doktorin, Professorin, Ingenieurin, etc) als minderwertig, zweite Klasse o.ä. empfinden. Das zeigt m.E., wie sehr unsere Gesellschaft misogyne Ansichten verinnerlicht hat.

  • Ja, das sehe ich auch so Trashpanda


    . Noch viel schlimmer finde ich, dass es mich zum Beispiel zweimal Nachdenken kostet zu einer Ärztin statt zu einem Arzt zu gehen. Ich WEISS, dass das Quatsch ist, aber ich muss eben trotzdem aktiv eben gegen meine spontane Intuition ankämpfen. (Leider ist es mit anderen diskriminierungen aufgrund der Herkunft, Einkommen, aussehen, Religion etc ja so ziemlich das gleiche, der Effekt ist nicht nur auf das Thema „gender“ begrenzt.)

  • ich bin magistra artium und würde mich NIEMALS mit einer männlichen bezeichnung whatsoever identifizieren können. ich bin auch ganz klar kundin statt kunde. und ich finde das thema extrem relevant. "mitgemeint" fühlte ich mich noch nie, sondern marginalisiert und ausgeschlossen. "gibt es nichts wichtigeres" ärgert mich hart.

  • ich bin nicht so gern ein weibliches wesen. schon immer.


    ich finde, dafür muss heute auch raum sein dürfen. wenigstens heute. auch ohne dass ich eine physische geschlechtsangleichung anstrebe.

    • Offizieller Beitrag

    Aber ist Dir wohler, ein männliches Wesen zu sein?

    In der Mehrzahl kann ich das Argument des "Mitgemeintseins" nachvollziehen. Aber bei Archäologe sehe ich klar meinen Kollegen da stehen, nicht mich.

    Wann immer ein neutrales Wort vorhanden ist, nutze ich das sehr gerne, aber wenn ich nur die Wahl zwischen männlich oder weiblich habe, dann ist mir schon wohler mit der weiblichen Form.


    In meiner Idealvorstellung wird sich die Sprache zum Neutralen hin entwickeln... ich bin gespannt.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • zu deiner frage: schwierig zu beantworten, kann ich nicht genau sagen. tendenziell fühlt es sich nach ja an.

    irgendwie gibt es aber dafür immer noch keinen raum.

    ich möchte auch nichts machen müssen diesbezüglich. einfach sein dürfen mit meinen macken. das ging noch nie und ich finde, es wird nicht besser.

  • VivaLaVida , es ist doch völlig ok, wenn Du lieber eine andere Bezeichnung für Dich möchtest! Ich finde nur, wenn man sich selbst nicht als Frau versteht (oder nur teilweise), dann kann man das eigene Empfinden nicht auf Frauen im Allgemeinen übertragen. Meiner Tochter ist es z.B. sehr wichtig, sich als zukünftige PilotIN, ArchäologIN, etc zu bezeichnen.

    Es gibt zumindest in der Trans Community gerade viele, die genau das möchten: jede*r sucht sich selbst das Geschlecht, die Pronomen und den Namen aus, mit dem er/sie/es(*) sich wohl fühlt, völlig unabhängig von körperlichen Merkmalen oder Kleidung, etc. Da tut sich gerade wirklich viel, es dauert nur leider lange, bis das so in der breiten Gesellschaft ankommt. Leider hinkt auch die Gesetzgebung wahnsinnig hinterher. Die Verbände streiten da schon lange u.a. für eine individuellere medizinische Betreuung und ein Ende des leidigen Gerichtsverfahrens.


    (*) neutrale Pronomen im Deutschen sind schwierig. Ich kenne zumindest eine Person, die als "es" bezeichnet werden möchte

    Einmal editiert, zuletzt von Trashpanda () aus folgendem Grund: Bearbeitet, weil unklar ausgedrückt.

  • dann kann man das eigene Empfinden nicht auf Frauen im Allgemeinen übertragen.

    das würde ich auch wirklich nicht tun.


    und ich möchte auch nicht groß auffallen mit dem thema im RL, denn wie gesagt, es betrifft ja nicht meine ganze persönlichkeit, sondern nur teile. ich würde spontan auch sagen, dass ich nicht in die trans-gemeinschaft gehöre, aber genau beschäftigt habe ich mich damit nicht. ich fühle mich mit vielen aspekten von weiblichkeit einfach unwohl, mit männlichen ginge es mir aber genauso.

  • Nach meinem Verständnis bis du nicht trans, Viva, sondern gendernonbinär oder queer. Und damit bist du nicht allein. Ich finde es völlig in Ordnung, wenn sich Personen unabhängig davon, wie sie aussehen, aussuchen können, mit welchen Pronomen sie angesprochen werden wollen. Wenn du dich mit "er" wohler fühlst, kann ich gern versuchen, das ab jetzt so zu handhaben.

    Allerdings stimme ich dir zu, dass das im Alltag alles andere als einfach ist. Außerhalb von Trans- oder Queerkreisen gleicht es einem Kampf gegen Windmühlen.


    Auf meiner Urkunde steht übrigens auch Doktorin, ich durfte vor der Verleihung ankreuzen, ob ich eine Vergebung des weiblichen Titels wünsche. Der Formulierung nach war das eine Sonderregel, das Formular lag aber einfach bei. Im Alltag sprechen mich aber die Leute im beruflichen Kontext als "Frau Doktor tulan" an, "Frau Doktorin tulan" würde ich als doppelt gemoppelt finden. Ich würde aber (so mein Hirn mir keinen Strich durch die Rechnung macht), sagen, dass ich "Doktorin der Philosophie" bin, oder besser geisteswissenschaftliche Doktorin, denn Philosophin bin ich ja (meist) nicht.

  • mit „er“ fühle ich mich auch nicht wohl. ich will nur meistens nicht weiblich sein, aber eine alternative fällt mir nicht ein, die mir gefällt. warum muss man immer etwas sein? wie es im englischen gehandhabt wird, nämlich weitgehend geschlechtslos, würde mir gefallen.

  • Ich finde das in manchen englisch-sprachigen Reportagen sehr spannend, dass zumindest ich bis weit in die Geschichte hinein nicht weiß, ob die ProtagonistInnen männlich oder weiblich sind, wenn ich die Vornamen nicht einordnen kann.