Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Naja, das ist die nzz, die spielt sich auch je länger je mehr wie ein alter weisser Mann auf.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • da jubeln die leidenden rechtsautoritären Lesekommentatoren...

    #lol

    na endlich sagt mal einer - und dann eben die NZZ, nicht der Blick, weisch - was wirklich wahr ist.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • die schwurbelbegründungen in diesem artikel dafür, dass "das generische maskulinum alle einschließt und niemanden ausschließt" sind an den haaren herbeigezogen, hanebüchen und schlicht falsch.


    der basisfehler ist hier schon mal folgender: das ist keine frage der linguistik (selbst dann wäre alles bullshit, was da steht, linguistisch ist das wertlos), sondern der empirie. wenn man herausfinden will, ob jemand ausgeschlossen wird, muss man fragen, ob sich a) ggf eine große gruppe ausgeschlossen sieht oder b) vor der tür ggf leute stehen.


    beides wurde lang und breit wissenschaftlich belegt. aber ganz unwissenschaftlich anekdotisch kann ich schon mal sagen, ich bin nicht eingeschlossen beim generischen maskulinum. ich bin kein christ, kein kunde, kein mitarbeiter oder kollege und fühle mich nullkommanull angesprochen, wenn sich ein text an diese richtet.


    und das mit der "sexualisierung der sprache" ist nachgerade ärgerlich. denn NATÜRLICH spielt es IMMER und überall eine rolle, ob jemand weiblich oder männlich ist. der zustand "geschlecht egal" existiert ebenso wenig wie "hautfarbe egal" in einer umgebung, die durch strukturelle diskriminierung geprägt ist. dies unsichtbar zu halten, zementiert die zustände. macht man sie sichtbar, kann man damit arbeiten. der "ständige kulturkampf" ist real. und wenn der unterdrücker zur unterdrückten sagt "kuck doch da nicht so hin", ist das brutal zynisch.


    was das "gendersternchen" etc. betrifft... seufz... genau das feiern ja diejenigen so, die sich das generische maskulinum zurück wünschen, so hart. bei stellenanzeigen haben sie es über m/w/d schon geschafft, dass frauen wieder in der schublade verschwinden oder noch schlimmer, an ihren rechtmäßigen platz verwiesen werden: gesucht wird der vertriebsingenieur m/w/d und die sekretärin m/w/d. herrlich, wie einfach das auf einmal wieder geht...


    ach ja, ich betreibe seit 16 jahren employer branding und fertige stellenanzeigen an, daher war ich live dabei. hatten wir bei "mitarbeiter/in für verwaltung/zentrale/empfang" 21 kandidaten vs. 89 kandidatinnen, so waren es bei "sekretärin m/w/d" 102 kandidatinnen und 0 kandidaten. anforderungs- und aufgabenprofil identisch. dieser erfolg wird hier in der tat gefeiert.


    raum für frauen kommt zuletzt. erst sind ALLE anderen dran.

  • patrick*star

    Das sehe ich anders.

    Du machst mir da zu sehr schwarz-weiß.

    Der Kampf für die Sichtbarkeit von Inter-, Divers- und Transpersonen ist doch kein Kampf gegen Frauen*, sondern es geht um genau das Gleiche: Die Akzeptanz, Sichtbarkeit und Gleichberechtigung von Menschen die nicht zu der Gruppe der klassischen Männer gehört.


    Ich sehe es eher andersrum: durch das Mitarbeiter/innen oder MitarbeiterInnen schließt man eben sämtliche Menschen aus die nicht in das binäre Geschlechtssystem passen.


    Und dass Stellenanzeigen jetzt "Sekretärin m/w/d" heißen, zeigt doch nur, dass es noch viel zu kämpfen gibt, und dass es viele Menschen immer noch nicht verstanden haben.

    Die logische Konsequenz aus "mitarbeiter/in für verwaltung/zentrale/empfang" wäre meiner Meinung nach "Mitarbeiter*in für Verwaltung/Zentrale/Empfang m/w/d".

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

  • Ich sehe immer nur Sekretär m/w/d.


    Ich habe irgendwie noch keine Meinung zu dem Artikel, er lässt mich etwas ratlos zurück.



  • so hatte ich die anzeigen btw angepasst.


    und mich im konzern um klärung und aufklärung bemüht. da hat man auch zugehört und fand das irgendwie einleuchtend, aber das "sternchenheckmeck" zu unlesbar und nervig und außerdem die m/w/d-lösung halt daher irgendwie praktisch... man denkt darüber nach, macht dort weiter wie gewohnt und lässt die sache in der ausführung sonst bei den gesellschaften. da ich in einer solchen sitze, habe ich handlungsspielraum und den auch genutzt.


    letztlich habe ich einige anzeigen so belassen, aber bei manchen wurde da seitens der GF eine eindeutige richtung vorgegeben.


    übrigens ist es bei gewissen stellenbesetzungen auch ein krasser vorteil, sich auf diese weise exklusiv zu verhalten. wenn nämlich die zielgruppe (gewerblich/handwerk, aber auch ingenieurbereich/planung) das zu schätzen weiß. da gibt es zahlreiche kandidaten, die von der zusätzlichen weiblichen ansprache explizit genervt waren und froh sind, dass sie weg ist, bevor sie ihre wirkung entfalten konnte. und solche herzchen werden natürlich auch eingestellt....


    aber egal, wie so oft bei dem thema bin ich froh, bald fertig zu sein damit...

  • ich finde diese Diskussion total interessant, weil ich irgendwie mich immer angesprochen fühle, selbst wenn nur die männliche Form verwendet wird und im Job muss ich mich auch oft daran erinnern, männlich und weiblich zu benutzen.


    Finde ich total ok, für mich nicht notwendig, für viele andere bestimmt schon.


    Was mich eher stört, ist wenn die ganze Schreibstruktur verändert wird, weil die aktivie Form gewählt werden soll (Studierende, Mitarbeitende, oder das gewusste Verzchten auf Geschlechtsformen durch Passiv oder ähnliches. Da leidet irgendwie die Sprache.

    • Offizieller Beitrag

    Da ich ja unter anderem mein Geld mit Sprache (aka schreiben) verdiene, habe ich da eher den praktischen Blick drauf. Und ich würde Dir da nicht zustimmen. In den allermeisten Fällen findet sich eine sprachlich genauso absprechende Form. Und entgegen dem Gejammer, das manche da anstimmen finde ich es jetzt auch nicht soooo schwer, halbwegs gendergerechte Texte zu verfassen. Das ist ja nur ein Mini-Puzzlestein in guten Texten, für die frau auch sonst eine Menge zu beachten hat.


    Die Forschung widerspricht Deinem persönlichen Eindruck: es gibt jede Menge Untersuchungen dazu, dass die Wahrnehmung von "Ärzte" und "Ärztinnen und Ärzte" nicht dieselbe ist.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte mit meinem Vater gestern diese Diskussion auch.

    Er behauptete erst, dass in der männlichen Form Frauen schon immer mitgemeint gewesen sein.


    Was ich dann aber verneinte, da früher in vielen Fällen bei männlichen Formen auch nur Männer gemeint warem.

    Studenten. Wähler. Politiker. usw. In vielen Fällen "kämpften" sich die Frauen ja dazu und wurden dann "gnädig" mitgemeint in der männlichen Form.

    Deshalb hört sich diese Form ja auch vertraut an, stört nicht besonders.

    Aber nein, es waren nicht "schon immer" Frauen mitgemeinte.


    Ich fragte meinen Vater, ob er wenn ich "Bauer" sage, dann an eine Frau denke? Oder bei "König"?

    Ich fragte ihn, ob er denke, wenn ich Kindern sage, sie sollen einen Schmied zeichnen, ob sie dann eine Frau malen?


    Und wieso er dann denkt, dass es ja offensichtlich ist, dass bei Kunde, Wähler, Bombenleger auch Frauen "natürlich" mitgemeint sind?

    Er lamentierte dann noch etwas das "LIebe Studenten, liebe Studentinnen", so furchtbar umständlich klinge, worauf ich meinte, dass man deswegen ja auch ganz einfach "LIebe Studierende sagen kann".


    Er versuchte sich dann noch über den Gender Pay gap an mir abzuarbeiten, aber das funktionierte auch nicht. Ich "befürchte" er wird die nächsten paar Wochen nicht mehr mit mir über feministische Themen diskutieren wollen...:D

  • Weil letztens eine meiner Schülerinnen nachfragte....wenn es doch jetzt "das dritte Geschlecht gibt" wie erweitert man dann die Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren"?

    Ich konnte es ihr nicht sagen....gibts da was Offizielles#confused

    • Offizieller Beitrag

    Das kmmt doch auf den Zusammenhang drauf an.

    Bei einer Begrüssung kann man ja auch "Sehr geehrte Anwesende" sagen.


    In einem Geschäftsbrief empfinde ich "Sehr geehrte Damen und Herren" als altmodisch und verwende es nicht.

    In den meisten Fälen kenne ich ja meine Ansprechsperson und falls ich die wirklich nicht kenne, dann benutze ich ein kurzes "Guten Tag, ..." oder auch mal ein etwas salopperes "Grüezi, ..."

  • Also bei meinem Arbeitgeber halten wir das so dass wir bei allgemeinem Erstkontakt wo man noch keinen Ansprechpartner hat " Sehr geehrte Firma xxx" schreiben. Danach schreiben wir dann direkt den Antwortgeber an.

    Schade finde ich dabei nur dass es einige Kollegen und Kolleginnen gibt die im Zweifelsfall (zB nicht klar ob der Vorname m oder w ist) dann immer "Herr xxx" anschreiben. Ich schreibe dann schon lieber "Guten Tag Kim Mustermensch"...

  • Naja, es gibt z.B. beim sachlichen Brief/ Geschäftsbrief eben diese, wenn auch altmodische, Floskel in jedem Deutschbuch...

    Nach meinem Sprachempfinden geht "Sehr geehrte Firma" nicht, weil ich ja kein Gebäude anschreiben kann....

    Aber ihr könnt gerne mal weiter überlegen...Die Schüler freuen sich bestimmt über kreative Lösungen.

    • Offizieller Beitrag

    Naja, es gibt z.B. beim sachlichen Brief/ Geschäftsbrief eben diese, wenn auch altmodische, Floskel in jedem Deutschbuch...

    Ich habe auch gerade ein bisschen gegoogelt und es kommt für mein Empfinden halt schon auch auf die Branche drauf an.

    Wir sind in einer Branche, in der man sich schnell duzt. Deshalb wirkt für mich, wenn ich ein Schreiben bekommen mit "Sehr geehrten Damen und Herren.." das eher gestelzt und ungewollt komisch.


    Ich habe nachgesehen, im E-Mail Verkehr bekommen wir auch Sachen wie


    "Sehr geehrtes XY-Team"

    "Liebes XY AG-Team"

    "Grüezi mitenand"


    Aber sehr oft nur "Guten Tag".


    Aber eben, wie sind eher im landwirtschaftlichen Bereich tätig. Das ist jetzt nicht besonders förmlich.

  • Wie war's mit: "Moin"? ;)


    Ich hab heute im Radio einen Beitrag gehört, bei dem es in der Anmoderation um bedeutende Menschen wie Staatsmänner, Wissenschaftler, Ärzte und so weiter ging... Ich hab da grad mal eine Mail hin geschrieben.

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Über so einen Artikel habe ich mich heute auch aufgeregt. Es ging um den (!) Nachfolger (!) von Parlamentssprecher Bercow. Es gibt drei Favoriten (!), die alle Frauen sind und vier weitere Kandidaten (!), von denen die Hälfte Frauen sind.