Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Naja, ich vermute 95% der Schülerinnen und Schüler fühlen sich einem Geschlecht eindeutig zugehörig. Wenn nun 95% profitieren und man für die restlichen 5% individuelle Lösungen finden kann, ist doch gut.


    Aber ich verstehe natürlich, dass es für "nicht binäre" schwierig ist. Keiner will mitgeteilt bekommen er passe nicht ins System und brauche eine Extrawurst.


    Es wird eh nicht so kommen. Ich würde mir nur wünschen, dass es verbreiteter ist. Getrennt geschlechtlicher Unterricht ist eben gerade nicht von gestern und steht der Gleichstellung im Wege. Er hat durchaus Vorteile.

  • Der Sportunterricht hier ist übrigens bis zur Oberstufe gemischt.


    Ich selber hatte schon sehr früh getrennten Sportunterricht. Ein Junge hatte den Mut, es durch zu setzen, bei uns Mädchen mitmachen zu dürfen...

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Bei uns war er auch in der Oberstufe gemischt. Kam halt auf den Schwerpunkt an der gewählt wurde. Es gab sogar einen Jungen bei der rhythmischen Sportgymnastik.


    Ich bin ...überrascht...um es vorsichtig zu sagen, von dem Wunsch zur Geschlechtertrennung in der Schule und halte das aus ähnlichen Gründen wie ainu für fatal.

  • Ich selbst hatte noch getrennten Sportunterricht. Ziemlich früh, ab Mittelstufe, denke ich.


    Hab eben noch mal meine Tochter gefragt (war mir bei ihr nicht sicher #schäm), 8. Klasse, sie hat mich recht entgeistert angeguckt, warum ich sie so was Komisches frage. Klar hätten alle zusammen Sport!

  • ich empfände getrennten Unterricht auch als riesen Rückschritt.


    Wo sollen denn Mädchen und Jungen sehen, dass es nicht auf das biologische Geschlecht ankommt, wenn man trennt.

    Wohin sollen Kinder, die sich zwar biologisch in ihrem Geschlecht richtig fühlen, aber sich emotional dem anderen Geschlecht näher fühlen?


    Ich würde es für meine Kinder nicht wollen...ich wünschte so sehr, dass man nicht immer für Frauen oder Männer kämpfen müsste, sondern unterschiedliche gar nicht ständig betont werden müssen.

    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande

  • Ich finde es übrigens nahezu unmöglich für Deutschland gerade von "einem" Schulsystem zu sprechen. Ich bin ja gerade im Referendariat mit Kolleginnen, die in den unterschiedlichsten Bundesländern studiert haben und kenne aus meiner eigenen Schulzeit ein ganz anderes System als das, in dem ich jetzt selbst unterrichte.

    Die Unterschiede sind so gigantisch, dass das auch tatsächlich verschiedene Länder sein könnten. Das geht von der Gewichtung von neueren (naja...) Inhalten wie Deutsch als Zweitsprache (bei mir fester Bestandteil des Studiums, in Bayern bislang nicht mal im Fach Deutsch enthalten) bis eben hin zu Genderthemen.

    Trennung Jungs/Mädchen fände ich persönlich nicht gut. Mein Wunsch wären so kleine Klassen, dass man als LehrerIn eine realistische Chance hat, die Kinder auch als FachlehrerIn als Individuen kennenzulernen. Ich unterrichte 26 Kinder im Alter von 12/13 in einer Fremdsprache, davon ca etwa ein Viertel mit entweder Förderbedarf oder echten sozialen Auffälligkeiten. (Und auch die anderen brauchen und verdienen Aufmerksamkeit.) Ich sehe die Kinder regulär dreimal die Woche, stehe allein vor der Klasse und bin noch in der Ausbildung. Ich würde sagen, dass das Einzige ist, was man wirklich pauschal über das gesamtdeutsche Schulsystem sagen kann: Nämlich, dass der Personalmangel und seine Folgen effektiv verhindern, dass Inklusion und individuelle Förderung für alle Geschlechter - egal ob cis, trans oder etwas dazwischen - flächendeckend erfolgreich umgesetzt werden können.

  • Ludo: im gemischten Unterricht lernen sie jedenfalls nicht, dass es nicht darauf ankommt. Weder von den Lehrern noch von Mitschülern.


    Ob getrennter Unterricht die Lösung ist, weiß ich nicht. Früher habe ich ihn abgelehnt aus denselben gründen wie die frauenquoten.

    Inzwischen denke ich, beides hat Vorteile.

    Beim Unterricht nicht als dauerhafte Trennung aller Lebensbereiche, aber als schutzraum, in dem beide Geschlechter wirklich frei vom anderen gut in allen Fächern sein können, die ihnen liegen. Ohne sich zurückzunehmen, weil man das als Mädchen ja nicht können darf und ohne sich eine dicke haut zulegen zu müssen.

  • geht mir genauso. auch erst, seit ich die frauen kennengelernt habe, die so unterrichtet wurden und das sehr befürworten.


    alle drei haben übrigens ein MINT fach studiert und sind beruflich erfolgreich.

  • Ich bin da gespalten.


    Selbst hatte ich gemischten Unterricht (und war in der Oberstufe in Physik die einzige Frau und für den Lehrer die erste Frau im LK jemals). Und ich bin mit allen Jungs immer gut zurechtgekommen. Meine Kinder haben auch koedukativen Unterricht, außer Sport (was ich auch noch gemischt hatte).

    Eigentlich habe ich den Eindruck, dass Schule und / oder Peergroup heute stärker gendert als damals in den 80ern (und 70ern). Kann aber auch meine persönliche Blase sein aus meiner Schulzeit + der meiner 2 Kinder, da kann frau nicht von statistischer Evidenz reden.


    Ich habe auch an der Uni (technische Uni) einige Jahre Erstsemester betreut - da fiel mir durchaus auf, dass Frauen aus reinen Mädchenschulen in den Reihen der Anfängerinnen stärker vertreten waren. Allerdings haben die auch überdurchschnittlich häufig abgebrochen (sowohl im Vergleich zu den anderen Frauen als auch im Vergleich zu den Männern).

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)


  • Ich habe auch an der Uni (technische Uni) einige Jahre Erstsemester betreut - da fiel mir durchaus auf, dass Frauen aus reinen Mädchenschulen in den Reihen der Anfängerinnen stärker vertreten waren. Allerdings haben die auch überdurchschnittlich häufig abgebrochen (sowohl im Vergleich zu den anderen Frauen als auch im Vergleich zu den Männern).



    das ist interessant... vermutlich der aufprall :-/.

  • Kerstin_Pfalz: ob das daran liegt, dass die Jungs da immer noch voll im pubertätsmodus sind?

    Bei uns wurden zu spät kommende Frauen teilweise laut bejohlt und bepfiffen, also haben sich das viele gar nicht mehr getraut. Und einige Dozenten haben auch sehr klar gemacht, was sie von Frauen da halten.


    VivaLaVida ja, ich kenne auch welche - was die von der Atmosphäre im Unterricht erzählen klingt paradiesisch.

    Und die haben jetzt und hatten außerhalb der Schule immer normal gemischte Kontakte.

    • Offizieller Beitrag

    VivaLaVida ja, ich kenne auch welche - was die von der Atmosphäre im Unterricht erzählen klingt paradiesisch.

    Und die haben jetzt und hatten außerhalb der Schule immer normal gemischte Kontakte.

    Ich kenne sogar noch mehr Frauen, die auf Mädchenschulen oder Women Colleges waren. Der Prozentsatz der Frauen von diesen Schulen, die im MINT Bereich sich ausbilden lassen ist höher als von anderen Schulen. Und hatten immer auch Freunde aller Geschlechter, die Schule ist nicht das ganze Leben.


    Kerstin_Pfalz den Schock kann ich mir auch vorstellen, ich hatte selbst damals angenommen, dass es an der uni besser werden wuerde, weil das ja Professoren sind und gebildete Menschen und so....


    Was mich selbst auch erstaunt ist, wie sehr das Mathenichtkoennen bei Frauen kulturell unterschiedlich zu tragen kommt.

  • Mal ein anderes Thema, hat jemand von euch diese unsägliche Plakatwerbung von der Firma Mey schon gesehen?

    Eine Frau in Unterwäsche, dazu "Frauen an die Spitze."

    Ich könnte brechen.

  • Mal ein anderes Thema, hat jemand von euch diese unsägliche Plakatwerbung von der Firma Mey schon gesehen?

    Eine Frau in Unterwäsche, dazu "Frauen an die Spitze."

    Ich könnte brechen.

    bitte sag dass das nicht wahr ist <X

    Klein geschrieben sind noch ein paar Worte drum herum, sinngemäß, dass Frauen entscheiden, wer an die Spitze darf. Aber das macht es irgendwie nicht besser. Fettgedruckt und auffällig ist obiges.

  • Ich hab beim Angucken dieser Werbungen gerade ungefähr 2000 Gehirnzellen verloren.

    When you’re a kid, they tell you it’s all… Grow up, get a job, get
    married, get a house, have a kid, and that’s it. But the truth is, the
    world is so much stranger than that. It’s so much darker. And so much
    madder. And so much better.