Im lila Podcast sprechen sie die Pause mit, das funktioniert gut, finde ich.
Gender-Kacke in Schule und Alltag
- lara
- Geschlossen
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Ich bin immer wieder erstaunt, dass mein 11Jähriger ganz selbstverständlich nur noch von "die Lehrkraft" spricht. Hört sich für mich seltsam an, dürfte aber gendermässig ok sein. Wird das bei Euch auch verwendet?
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Lehrperson geht auch gut.
Schwieriger finde ich tatsächlich etablierte zusammengesetzte Substantive wie zum Beispiel Lehrerzimmer oder Schülervorstellungen. Im Fließtext oft nich zu ersetzen, aber im Tabellenkopf ist es unhandlich diese Wörter zu ersetzen.
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Ich ecke vermutlich jetzt an, aber durch den stetigen Wandel von Innen zu _Innen zu *innen habe ich ein Gefühl des Unpassenden. Ich fühle mich nicht angesprochen. Bei jedem Mal wo ich SuS in Schulthreads lese kräuseln sich alle Zehennägel (und muss des lateinischen wegen an Schweine denken). Und frage mich nach der Ursache. Ist das Macht der Gewohnheit? Der häufige Wechsel der korrekten Form? Oder das Gefühl, dass das Pferd von hinten aufgezäumt wird, also Diskriminierung zunächst an anderer Stelle beendet werden sollte denn im Schriftbild? Ich ertappe mich immer wieder dabei dass ich denke, dass es im Englischen ja so einfach ist, da ja keine männlichen und weiblichen Formen von z.B. Schülern existieren. Und bemitleide die Franzosen, da in deren Sprache selbst beim Schreiben in der Ich-Form Adjektive männlich oder weiblich sind - wie wird es da eigentlich bei Intersexuellen gehandhabt?
Die Fragen kannst du vermutlich nur selbst beantworten
Mir geht es umgekehrt. Ich finde es total befremdlich, wenn ich "Schüler" und "Lehrer"(Pl.) lese.
Von hinten aufgezäumt finde ich da nichts. Die Macht der Sprache wird immer noch viel zu oft unterschätzt.
Vielleicht ist es wirklich schlicht Gewohnheit aus Kindheit. Aber beim Sprechen, sagst Du da immer Lehrerinnen und Lehrer?
Und mit dem Aufzäumen meine ich z.B. dass es in Punkto Formulare, Umkleiden, Toiletten noch deutlich mehr Handlungsbedarf gibt, auf Inter- und Transmenschen einzugehen. Wenn sich allein und als erstes die Sprache anpasst, hat das in meinen Augen etwas von leeren Worthülsen, ohne auf tagtägliche praktische Hindernisse einzugehen.
Ich sage das so, ja. Oder auch Lehrkräfte o.ä.
Es ist tatsächlich Gewohnheit. Mir kommt es anders gar nicht mehr über die Lippen. Mein Umfeld ist allerdings auch eher gendersensibel.
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Die Fragen kannst du vermutlich nur selbst beantworten
Mir geht es umgekehrt. Ich finde es total befremdlich, wenn ich "Schüler" und "Lehrer"(Pl.) lese.
Von hinten aufgezäumt finde ich da nichts. Die Macht der Sprache wird immer noch viel zu oft unterschätzt.
Vielleicht ist es wirklich schlicht Gewohnheit aus Kindheit. Aber beim Sprechen, sagst Du da immer Lehrerinnen und Lehrer?
Und mit dem Aufzäumen meine ich z.B. dass es in Punkto Formulare, Umkleiden, Toiletten noch deutlich mehr Handlungsbedarf gibt, auf Inter- und Transmenschen einzugehen. Wenn sich allein und als erstes die Sprache anpasst, hat das in meinen Augen etwas von leeren Worthülsen, ohne auf tagtägliche praktische Hindernisse einzugehen.
Ich sage das so, ja. Oder auch Lehrkräfte o.ä.
Es ist tatsächlich Gewohnheit. Mir kommt es anders gar nicht mehr über die Lippen. Mein Umfeld ist allerdings auch eher gendersensibel.
Ich schreibe "formell" für gewöhnlich genderneutral - es ist echt praktisch immer möglich, eine Version zu finden, die gar kein Geschlecht benötigt.
Informell oft rein weiblich oder Dinge wie SuS - das wird hier im Mailverkehr zwischen Lehrpersonen oft gebraucht: kurz, knackig und es ist klar, wer gemeint ist.
Wenn ich spreche, verwende ich unterdessen fast ausschliesslich die weibliche Form: "wenn jemand von euch Ärztin werden möchte", wenn es um Berufsbezeichnungen geht, die Geschlechter haben. Wenn es irgendwie um Menschen geht, dann meist das: "Menschen, die... Leute, denen..."
Woran ich noch arbeiten muss sind Kinder, da sage ich immer noch oft Mädels und Jungs. Versuche ich mir aber immer mehr abzugewöhnen.
Liebe Grüsse
Talpa
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Mal was nettes:
Wir haben ein neues Gesellschaftsspiel erstanden: villagers aus dem Kosmosverlag.
Es ist ein Aufbau Spiel wo der Spieler dorfarbeiterInnen draftet
Auf den Karten ist völlig unsystematisch die Bezeichnung weiblich oder männlich.
Also man hat Mal ne Bergarbeiterin oder einen Bergarbeiter oder eine heuwenderin oder einen heuwender.
Für das Spiel ist das Geschlecht unerheblich und dennoch oder genau deswegen ist es sehr erfrischend Frauen und Männer in seinem Dorf zu haben.
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Ui, ich finde die Lösung mit Doppelpunkt ganz spontan optisch total ansprechend und irgendwie sehr intuitiv. Das übernehme ich. Dass da vorher noch niemand drauf gekommen ist?!
Drahtesel ich finde die Sprache einen wichtigen Baustein und finde es sehr wichtig (und recht einfach), hier ein Zeichen zu setzen.
Im gesprochenen benutze ich sehr gerne neutrale Bezeichnungen (Lehrkraft, Studierende, usw). In manchen Zusammenhängen benutze ich beides („da würde ich mir einen guten Arzt oder Ärztin suchen“), ansonsten Wechsel ich gerne mal (also mal generisch maskulin, mal generisch feminin). Ich hab nicht das Gefühl mir da die Zunge abzubrechen und denke da meist auch gar nicht drüber nach
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Leslie Winkle das klingt gut. ich kenne da noch das Spiel Caesar und Kleopatra. Da sind alle Figuren Cleopatras weiblich, inkl. der Ranghöchsten.
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Ja, Ebura, ich finde den Doppelpunkt auch sehr ansprechend - dreimal gelesen und schon dran gewöhnt.
Ich werde versuchen, das mal eine Weile zu nutzen.
Liebe Grüsse
Talpa
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Schon seit einiger Zeit fällt mir auf, dass in Kinderbüchern die "eigentlichen" Protagonisten oft Jungs sind. Gerade bei den ganzen Wissensbüchern, die ich aktuell vorlese.
Und ich finde es ist ziemlich unterschwellig. Sieht immer ganz gleichberechtigt aus. Aber es ist oft der Junge und seine grosse oder kleine Schwester. Nie das Mädchen und ihr kleiner Bruder. Auch Mamas und Papas kommen oft im Familienalltag vor. Trotzdem kümmern sich Mütter oft um die kleinen Kinder oder machen sonstige Care-Tätigkeiten und die Väter machen das "Lustige".
Gerade wieder ein Buch über Bienen gelesen. Das Mädchen hat natürlich Angst vor den Bienen, der Junge weiss, dass wir ohne Bienen keine Äpfel hätten. "Echt?". Kotz.Ich glaube die Liste der Beispiele ist lang. Ich finde es vor allem deshalb schwierig, weil es nicht so ganz offensichtlich ist, sondern eben erst auf den zweiten Blick klar wird, dass der Junge oft der "Standard" ist, und das Mädchen dann dazu gehört.
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Ich gucke da schon immer ganz gezielt nach Buechern mit weiblichen Helden, und habe Büchertexte beim Vorlesen auch schon abgeändert.
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Ich ändere auch laufend die Büchertexte ab. Noch lieber hätte ich es natürlich, wenn ich gezielter aussuchen könnte - aber dazu fehlt mir oft die Zeit.
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Ich hatte manchmal sehr gute Bibliothekarinnen an der Hand, die gute Tips hatten
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Hui, den Doppelpunkt finde ich sehr sexy. Im Moment benutze ich das Sternchen, aber ich glaube, ich möchte zum Doppelpunkt wechseln. Danke dafür!
Ich springe nochmal zurück, um mich dem hier anzuschließen. Genauso geht es mir auch!
Ich hatte mal überlegt, ob ich in meinen Oberstufenkursen ein Projekt zu dem Thema starte und z.B. erkläre, fortan nur noch die weibliche Form zu nutzen, da die Mehrheit der Anwesenden ja weiblich sei und das dann nach ein paar Wochen mit alles auszuwerten und kritisch zu diskutieren. Mal schauen, ob ich dazu mal komme.
Als ich heute morgen von der Verkäuferin bei der Bäckerkette gefragt wurde, ob ich denn "Schüler" sei (dann gibt es Rabatt), habe ich mich zwar innerlich etwas gefreut, war jedoch noch Minuten später irritiert, denn ich sehe schon eindeutig weiblich aus (und eigentlich auch nicht wie 18. )
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Ich ändere auch manchmal Mama / Papa z.B. ab.
Aber so was wie "Das ist Tim. Und seine kleine Schwester Jule." Ja eigentlich nicht schlimm. Aber warum steht da nicht " Das ist Jule. Und ihr grosser Bruder Tim?" Da bin ich dann auch nicht schnell genug um das während des Lesens abzuändern.
Und es stimmt. Es gibt gute Beispiele. Aber schlimm in der Hinsicht finde ich eigentlich die gesamte Reihe "Wieso Weshalb Warum Junior" Obwohl ich die Bücher ansonsten meistens ganz gut finde.
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Echt? Das ist mir noch gar nicht so aufgefallen, wir haben Tonnen von den "Wieso Weshalb Warum Junior" aus der Bibliothek, meine Kinder lieben die.
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Esther wir haben auch viele davon. Ich finde es schwierig, wie ich vorher geschrieben habe. Es ist nicht so offensichtlich. Vielleicht bin ich da wirklich empfindlich geworden und interpretiere Dinge hinein, die da gar nicht sind.
Ich erinnere mich gerade vor allem an das "Sonne, Wind und Regen". Da kümmert sich immer die Mama um die kleine Schwester. Selbstverständlich baut der Opa mit den Kindern die Drachen, nicht die Oma, etc.pp.
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Es ist ja nicht das einzelne Buch verwerflich, es ist einfach so, dass es in 80% der Büchern immer so ist.
Wobei ich behaupte, dass es heutzutage schon sehr viele Buecher mit tollen weiblichen Hauptrollen gibt. Was fehlt sind die tollen, aber weichen männlichen Hauptrollen.
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Es ist ja nicht das einzelne Buch verwerflich, es ist einfach so, dass es in 80% der Büchern immer so ist.
unterschreib.
Es fällt mir auch nicht das einzelne Buch auf. Es ist eben so, dass ich sehr viele Bücher vorlese. Und so in der Summe ist es für mich sehr auffällig.
Und mir geht es gerade gar nicht um wirkliche Hauptrollen. Die Wissensbücher sind ja meistens gar keine zusammenhängenden Geschichten. Da gibt es nicht viele Eigenschaften, die mir tatsächlich ins Auge stechen.
Mh. Vielleicht Jammern auf hohem Niveau.
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Stimmt, ich habe auch mal geschaut und natürlich ist es nicht verwerflich, dass es einen Piloten, Müllmann, Feuerwehrmann gibt, wenn das aber in den ganzen Büchern alles nur Männer in typischen Männerberufen sind, ist das schade. Klar, es bildet eher die Realität ab (bin letztes Jahr zum ersten Mal mit einer Pilotin geflogen, die hatte sogar meinen Vornamen ) und Müllfrauen habe ich auch erst 1, 2 mal gesehen, aber es gibt sie und da könnte das doch auch so dargestellt werden.
Das mit den Jungs als Hauptfigur ist mir auch erst heute bewusst geworden, vielleicht weil ich die Geschichten eher meinem Sohn vorlese und es daher stimmig ist? (Meine Tochter ist noch eher am Seitenblättern als an den Geschichten interessiert )
Sonst fand ich, dass die Väter zum Beispiel auch eher weich und um sich die Kinder kümmernd dargestellt werden, das ist mir schon am Anfang aufgefallen, das war glaube ich in meiner Kindheit noch nicht so, da kamen die Väter vielleicht mal Zeitung lesend und von der Arbeit kommend vor (wie im RL)