Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Zur allgemeinen Schnappatmung empfehle ich ... nein, das Buch nicht. Nur einen Blogeintrag.

    https://bibliofiglia.com/2018/…t-from-hell-mami-fee-ich/


    Das Buch erscheint in dem Verlag, der mir kommentarlos die Widmung "Für Bobby" rausgestrichen hat*, denn die Hauptfigur im Buch ist ein Mädchen und man muss es deshalb zwingend rosa einbinden, da passt kein Bobby. Klar, oder?
    Sowas ist maßlos ärgerlich - mich kostet das ja bares Geld. Ihr könnt raten, wie viele Schullesungen man mit einem schweinchenrosa-farbenem Kinderbuch bekommt.


    *) Die Widmung ist dabei besonders ärgerlich, weil alles IM Buch Autor:innenentscheidung ist und eigentlich unserer Zustimmung bedarf, während Buchaußengestaltung (Cover, Titel, Klappentext) Verlagsentscheidung ist.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Als wir heute morgen zur Tagesmutter kamen, sagt sie zum einzigen gerade anwesenden Jungen: "Jetzt bekommst du männliche Unterstützung!"


    Ich habe dann gleich verbessert: "Jetzt kommt noch ein Kind zum Spielen".


    Okay, die Situation war so, dass sonst nur ihre Tochter und ein Mädchen da waren, die gerade im Spielen ziemlich aufeinander fixiert waren - aber dass man bei so kleinen Kindern gleich auf männlich-weiblich rumreiten muss, finde ich unnötig.

  • Ich hab vor einiger Zeit mal ein Video gesehen, in dem von Armin Maiwald Kinderfragen zur Sendung mit der Maus beantwortet wurden. Eine Frage war, ob die Maus denn ein Mann oder eine Frau sei. Er meinte, alle Figuren (Maus, Elefant, Ente und Hase) seien bewusst weder als männlich noch als weiblich designed worden und werden von den Machern nicht mit einem Geschlecht assoziiert sondern gelten eher sachlich.

    Er hat noch erklärt, dass sie als Familie zu betrachten sind und die Maus eher den Part der Eltern übernimmt, während die anderen eher die Kinder sind vom Verhalten her. Und wenn die Ente dazu kommt, wirbelt sie immer alles durcheinander und Chaos entsteht.;)

    Ich finde das Video leider nicht mehr, war aber schön erklärt worden.

  • Ich hab vor einiger Zeit mal ein Video gesehen, in dem von Armin Maiwald Kinderfragen zur Sendung mit der Maus beantwortet wurden. Eine Frage war, ob die Maus denn ein Mann oder eine Frau sei. Er meinte, alle Figuren (Maus, Elefant, Ente und Hase) seien bewusst weder als männlich noch als weiblich designed worden und werden von den Machern nicht mit einem Geschlecht assoziiert sondern gelten eher sachlich.

    Er hat noch erklärt, dass sie als Familie zu betrachten sind und die Maus eher den Part der Eltern übernimmt, während die anderen eher die Kinder sind vom Verhalten her. Und wenn die Ente dazu kommt, wirbelt sie immer alles durcheinander und Chaos entsteht.;)

    Ich finde das Video leider nicht mehr, war aber schön erklärt worden.

    Eine schöne Antwort!

  • Als Buch kann ich noch "Rumpelröschen" empfehlen. Da geht es um einen/den ersten männlichen Fee im Märchenreich. Sehr niedlich. Für Kinder ab ca. 4 Jahre.


    Ich finde es auch immer blöd, wenn auf Büchern oder Spielen steht "Für Mädchen und Jungen ab ..." wieso kann man nicht einfach "für Kinder" schreiben?

    Liebe Grüße von Peppi mit Groß-S, Klein-S und Mini-S


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    Das wurde heute in einem kanzleiinternen Vortrag zum Thema Gendern eingespielt. :)

    Mich würde irgendwie mal interessieren, ob ich hier eher eine Ausnahme bin? Mir ist es so etwas von piepegal, ob jemand z.B. Lehrer, Bauern oder Ärzte sagt und damit beide /alle Geschlechter meint. Es kratzt mich einfach nicht und ich fühle mich nicht benachteiligt! Ich bin selbstverständlich für Gleichberechtigung. Ich habe einen eher als "Männerberuf" abgestempelten Beruf gelernt, als 1 von 2 Mädels in der Berufsschulklasse. Unser Sohn macht viel auf "cooler Macker", mag aber trotzdem die Farbe Lila gerne und voltigiert als einziger Junge in einer Mädchengruppe. Und menno, ich finde alles ok bzw. einfach egal- aber es tangiert mich nicht, ob die deutsche Sprache weibliche Ausdrücke oft "vernachlässigt" oder welches Geschlecht eine Hauptperson in einem Kinderbuch hat.

    LG, LilliMarleen


    *`74 + Mädchen*7/03 + Junge*5/06 + Junge *5/08

  • Er meinte, alle Figuren (Maus, Elefant, Ente und Hase) seien bewusst weder als männlich noch als weiblich designed worden und werden von den Machern nicht mit einem Geschlecht assoziiert sondern gelten eher sachlich.

    Er hat noch erklärt, dass sie als Familie zu betrachten sind und die Maus eher den Part der Eltern übernimmt, während die anderen eher die Kinder sind vom Verhalten her. Und wenn die Ente dazu kommt, wirbelt sie immer alles durcheinander und Chaos entsteht.;)

    #ja Sag ich doch.


    :D

    Mich würde irgendwie mal interessieren, ob ich hier eher eine Ausnahme bin? Mir ist es so etwas von piepegal, ob jemand z.B. Lehrer, Bauern oder Ärzte sagt und damit beide /alle Geschlechter meint. Es kratzt mich einfach nicht

    Jo, da biste hier in diesem Thread die Ausnahme (und draußen in der Welt der Mainstream ;) ).

    Mir persönlich wäre es ja auch nicht wichtig, wenn es nur um Worte ginge, die sonst nichts weiter tun. Aber die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt, und z.B. der Ausdruck "die Lehrer" löst halt das Bild von Männern mit Schultaschen aus und nicht von einer bunten Gruppe Lehrer:innen.

    Da gibt's ja Studien drüber, was diese sprachliche Verknappung im Kopf von Leuten, insbesondere Kindern, macht. Und wenn da die Krankenschwester und der Arzt abgespeichert sind, kommt man vielleicht nicht so leicht darauf Krankenpfleger oder Ärztin zu werden.

    Deshalb sind hier die meisten für sprachliche, gedankliche und letztlich reale "Grenzöffnung".

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • LilliMarleen mir geht’s ähnlich, ich werde aber zunehmend sensibler für das Thema, nicht zuletzt durch dieses Thread.


    Ehrlich gesagt war gerade dieses Gendern mich früher mit „Genderkacke“ gemeint, dieses ständige verwenden beider Formen, umständliche Formulierungen um es neutral zu halten #tuppern#angst

  • Erich Kästner finde ich eigentlich auch sehr schön, aber eine Sache hat mir echt nachhaltig beeinflusst, die nicht so toll ist, erinnert ihr euch an Emil und die Detektive, wo die eine Mutter Migräne hat und gesagt wird, „Migräne sind Kopfschmerzen, auch wenn man keine hat“?!


    Ich habe das wirklich so bis vor einige Jahre geglaubt, bis eine gute Freundin von mir sehr eindrücklich ihr Leiden geschildert hat. Echt krass, was da ein Satz in einem Kinderbuch auslösen kann!

  • LilliMarleen danke, dass du das Video nochmal zitiert hast, gestern hatte ich es noch gesucht und nicht gefunden :). Ja, hier bist du die Minderheit.


    Susan Sto Helit Wie waren denn die Reaktionen in der Kanzlei (das wollte ich schon fragen, als du es gepostet hattest)


    @Maus und Elefant: Die Maus ist die große Schwester vom Elefant, der der kleine Bruder ist. Die Ente ist irgendwie ihr nerviges Haustier.

  • Hier ist übrigens gestern ein tolles genderkackfreies Kinderreimebuch angekommen. :D

    Vielen Dank, liebe Kissix !

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    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Es gibt viele tolle Kinderbücher, auch aktuelle, die für KINDER geeignet sind.

    Gerade lese ich meiner Kleinen "Petronella Apfelmus" vor, da sind die Hauptfiguren neben der Hexe ein Zwillingspärchen.

    Für Ältere fand ich im letzten Jahr "Die Unausstehlichen und ich - mein Leben ist ein Rechenfehler" sehr gut, die Protagonistin ist schon ein Mädchen, aber Jungen spielen eine zentrale Rolle und auch Kinder mit körperlicher Behinderung und psychischen Problemen.

    "Luzifer junior" finde ich großartig, da gibt es zwar hauptsächlich Jungen (Internat) aber auch ein tolles Mädchen (das sich später als Halbschwester von Luzifer herausstellt und immer eine wichtige Rolle spielt).

    Ich mag auch Kirsten Boies neuere Bücher gern, wie z.B. "Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte" für die Jüngeren und "Ein Sommer in Sommerby" für Ältere.

    In "Wind und der geheime Sommer" spielen auch Protagonisten beiderlei Geschlechts wichtige Rollen, ebenso in "Caspar und Der Meister des Vergessens" ...

    Auch ganz toll sind die Bücher vom "Wilden Määäh", da sind aber ebenso wie beim Fuchs-Buch Tiere die Hauptfiguren. Von der gleichen Autorin erlebt ein Geschwisterpaar in der Elfenkönig-Trilogie fantastische Abenteuer.

    Mir fiele sicher noch viel mehr ein. Also ja, es gibt viele tolle (aktuelle) Bücher ein. Es gibt sie, ja! Aber leider finden sie oft viel zu wenig Beachtung und verschwinden daher schnell wieder von den Büchertischen und aus den Regalen (wenn sie überhaupt den Weg dahin gefunden haben).

  • Mich würde irgendwie mal interessieren, ob ich hier eher eine Ausnahme bin? Mir ist es so etwas von piepegal, ob jemand z.B. Lehrer, Bauern oder Ärzte sagt und damit beide /alle Geschlechter meint. Es kratzt mich einfach nicht und ich fühle mich nicht benachteiligt!

    Draußen in der Welt bist du damit in großer Gesellschaft.


    Ich finde es schon ziemlich unverschämt, wenn mein Kollege Mails ans Team beginnt mit "Liebe Kollegen" und davon auch, nachdem ich mich beschwert habe, nicht abrückt.

    (Wir arbeiten nicht mehr zusammen.)


    Susan Sto Helit Wie waren denn die Reaktionen in der Kanzlei (das wollte ich schon fragen, als du es gepostet hattest)

    Das wurde bei einem Ladies' Lunch zum Thema Wertschätzende Kommunikation gezeigt. Unsere Reaktionen waren gemischt, natürlich sind wir für angemessene und präzise Kommunikation und haben jede ihre Diskriminierungsstories zu erzählen, stoßen damit allerdings gelegentlich an Grenzen der geschlechtergerechten Kommunikation (z.B. aus rechtlichen Gründen oder in der Zusammenarbeit mit Konservativen).


    Wir haben hinterher auch angemerkt, dass es doch schön wäre, wenn solche Themen nicht (nur) den Frauen präsentiert werden (die im Zweifel schon genug damit zu tun haben), sondern (auch) den Männern.


    Das Video wurde nicht groß kommentiert.

  • sagt mal, was haltet ihr davon, wenn bei der klassensprecherwahl von seitens der klassenleitung darauf bestanden wird, dass es einen männlichen und eine weibliche klassensprecherin gibt, obwohl das verhältnis in der klasse 7: 19 ist?

    Finde ich seltsam. Sie koennte das Thema auch in der Klasse besprechen, was die dazu denkt? Ansonsten gibt es halt einen ersten Sprecher und einen zweiten.

    Ich finde, es kommt auch da vielleicht aufs Alter an. Bei 2 Klassensprechenden einmal männlich einmal weiblich zu nehmen ist doch nicht schlecht. Ich fände es doof, wenn dann das Geschlecht der 19 Kinder immer die Funktion bekommt, weil die sich zusammen tun und nur die Personen wählen, die ihrem Geschlecht entsprechen.

    So entstand die Frauenquote, sonst würden viele Firmenvorstände zu 100% aus Männern bestehen, weil eben die vorgeschlagen und gewählt werden, von den anderen Männern.....

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    Wenn ich mir einen Krankenwagen im Ballettröckchen tätowieren lasse, habe ich Tatütatatütütattoo! #blume
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  • Das wurde bei einem Ladies' Lunch zum Thema Wertschätzende Kommunikation gezeigt.

    Ach so, nur für die Frauen. Ich hatte irgendwie gedacht, es sei an alle gegangen mit dem Ziel das bei euch besser durchzusetzen - und habe mir vorgestellt, welcher Aufschrei bei uns los wäre, würde ich dieses Video an alle versenden #angst. Mache ich lieber nicht.

  • Ich finde, es kommt auch da vielleicht aufs Alter an. Bei 2 Klassensprechenden einmal männlich einmal weiblich zu nehmen ist doch nicht schlecht. Ich fände es doof, wenn dann das Geschlecht der 19 Kinder immer die Funktion bekommt, weil die sich zusammen tun und nur die Personen wählen, die ihrem Geschlecht entsprechen.

    in dem fall wären halt mal die mädchen im vorteil, aber das darf dann auch nicht sein....

  • Bei uns werden grundsätzlich Jungs neben Mädchen gesetzt in der Grundschule, "weil es dann leiser ist". Neben einer Freundin darf man nur in seltenen Ausnahmefällen sitzen.

    Es wird auch oft umgesetzt, weil das Mobbing vorbeugen soll.

    hier auch so, und ich fand das jetzt nicht toll...

    sagt mal, was haltet ihr davon, wenn bei der klassensprecherwahl von seitens der klassenleitung darauf bestanden wird, dass es einen männlichen und eine weibliche klassensprecherin gibt, obwohl das verhältnis in der klasse 7: 19 ist?


    Ich finde beides gut!

    Das gemischte Setzen, weil es neue Kontakte erschließen kann und diesen Extremgruppenbildungen - auf der einen Seite die Jungs, auf der anderen die Mädchen - entgegenwirken kann. Dass es leiser wird, halte ich für ein Gerücht ;)

    Ich bin allerdings auch ein Fan von geplanter Sitzordnung (vermutlich auch, weil ich immer zu den "Resten" zählte, die man bei Sitzanordnung vermeidet).

    Auch ein Team aus mehreren Geschlechtern für die Klassensprecherschaft finde ich nicht schlecht, damit möglichst viele KInder vertreten werden. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass einige Lehrer aus I-Klassen auch von den Förderkindern jemanden ins Klassensprecherteam wählen lassen, damit auch deren Interessen vertreten sind.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Ich habe in meiner Schulzeit nie eine Mädchen gegen Jungs Parteienbildung bei der Klassensprecherwahl bemerkt. Es gab immer zwei Jungs als Klassensprecher. Auch bei den Klassen mit mehr Mädchen als Jungs.


    Ich finde eine Quote gut, denn dann hat wenigstens eines der 19 Mädchen eine Chance Klassensprecherin zu werden.

  • LilliMarleen ich würde auch sagen: viel wichtiger für Geschlechtergerechtigkeit als die Repräsentanz in fiktiven Geschichten sind die Beispiele im realen Leben. Darüber WER vorliest muss man sprechen, ich glaube das ist weitaus wichtiger. Ich bin mit sehr vielen "falschen" Büchern groß geworden, mit einem Papa der verarztet, getröstet und gekuschelt hat und einer Mama, die durchsetzungsstark und selbstbewusst den Videorekorder programmiert hat. Vorgelesen haben beide. Und die Maus und das Sams waren bei mir auch geschlechtslos.