Obwohl ich ein Wort für alle immer noch gut fänd. Bloß eben ein geschlechtsneutrales.
Da stimme ich dir absolut zu
Obwohl ich ein Wort für alle immer noch gut fänd. Bloß eben ein geschlechtsneutrales.
Da stimme ich dir absolut zu
Ich finde ja, dass der Schweizer Grundschulfilm das Gegenteil zeigt. Dass die Sprache anscheinend weniger Rolle spielt als konkrete Vorbilder.
Das Thema hatten wir ja schon mal in Verbindung mit der DDR.
Nochmal zu Bibi und Tina: ich kenne das nicht, meine Kinder auch nicht, aber ich bin sicher: das nützt doch nichts, auch wenn Jungs zwei Heldinnen kennen. Davon wird es doch nicht feministisch, wenn sich die Mädels pantomimisch vor der Handfläche die Lippen nachziehen und ein Junge singt "Naaaa, bißchen Schminki-Schminki mache?" und alle im Publikum lachen?
"Schminki-Schminki mache", ehrlich. Ich kann mir keinen Kontext denken, in dem das feministisch gedeutet werden kann.
Nochmals zu den Berufsbezeichnungen, weil ich da ständig drüber stolpere und das ja alles nicht so einfach ist. Ich bin ja Bauer (Betriebsleiterin), also nicht die Bäuerin (das bin ich auch, aber in meiner Freizeit) und werde dann immer angepflaumt, das das gendermässig ja gar nicht geht. Seit Herbst bezeichne ich mich jetzt als "die Bauer". ...oder habt ihr bessere Ideen?
Warum ist Bäuerin denn falsch? Oder baust Du was? Dann Bauerin? Oder doch auf dem Bauernhof? Dann Landwirtin? Oder einfach Betriebsleiterin bei *daundda*?
Ich habe jetzt mal Google bemüht. Da steht für Bäuerin dann Landwirtin/ Farmerin/ Ehefrau einer Bauern. Da spricht doch nichts gegen?
Also Bauer wäre ja auch Landwirt/ Farmer/ Ehemann einer Bäuerin, oder?
Ich wüsste nicht, warum eine Bäuerin nicht den Betrieb leiten soll. Die Frau eines Bauern heisst für mich Frau des Bauern.
Die Sache, die Rattenkind beschrieb, das Trennende, bereitet mir auch Unbehagen. Soweit ich das beurteilen kann, sind in anderen indogermanischen Sprachen die "männlichen" Bezeichnungen von jeher für alle. Kann das nicht umgedeutet werden? Den Vorschlag mit den Artikeln finde ich sehr interessant.
ich weiß nicht, ob es das ist, aber das Bild, das bei Bäuerin entsteht, ust doch eher das der Frau, die auf dem Hof des Mannes arbeitet - überspitzt gesagt. Bei Bauer kommt sicher niemandem das Bild des Hofes der Frau in denden Kopf.
Glücklich lächelnde Frau, die das kälbchen mit flasche füttert.
Wie bei “Frau Pfarrer“ jeder weiß, dass die nur den Chor leitet, aber ihr Mann der Pfarrer ist.
sigula: bei “die Bauer“ schüttelt ich mich ehrlich ein bisschen. - Mir wurde mal gesagt,Bauer sei gar nicht gut, es hieße aktuell Landwirt. - Ist das noch was anderes? Regional?
Aber Bäuerin ist ja nicht Frau Pfarrer?! Frau Pfarrer ist ja nun tatsächlich keine Berufsbezeichnung, korrekterweise heißt es doch Pfarrerin?
Ich habe von Landwirten noch nie dieses romantisierte Bild gehabt. Vielleicht muss man dafür auf dem Land aufgewachsen sein. Ich kenne es so, dass in Landwirtsfamilien alle gleich viel plackern, jeder das, was anfällt.
Zu Bäuerin:
Die Bäuerinnenschule im Kloster Fahr lehrte jedenfalls etwas ganz anderes als "Bauer" in weiblich. Mehr im und um Haus und Hof: Kräutergarten, Backen, Hauswirtschaft... Nicht Landwirtschaft oder Grossvieh. Das war (oder ist) hier wirklich ein anderer Beruf.
Vorschlag von oben "Landwirtin" find ich gut. Oder wenn es dein Tätigkeitsfeld gar nicht abdeckt: Fachpraktikerin Landwirtschaft / Milchtechnologin / Tierwirtin....
*edit* sorry, du hast es ja geschrieben: Betriebsleiterin. Passt gut. Oder wenn sich die Leute nix drunter vorstellen können: Betriebsleiterin Landwirtschaft / Betriebsleiterin Bauernhof, so was.
Nochmals zu den Berufsbezeichnungen, weil ich da ständig drüber stolpere und das ja alles nicht so einfach ist. Ich bin ja Bauer (Betriebsleiterin), also nicht die Bäuerin (das bin ich auch, aber in meiner Freizeit) und werde dann immer angepflaumt, das das gendermässig ja gar nicht geht. Seit Herbst bezeichne ich mich jetzt als "die Bauer". ...oder habt ihr bessere Ideen?
Ich würde entweder Bauerin (also ohne äu) oder "Betriebsleiterin auf dem Bau" nutzen um mich von der Landwirtschaft abzugrenzen.
Mit Koch/Köchin war doch auch ein Problem, ist das inzwischen behoben? Köchin war eine kürzere Berufslehre als Koch.
Ich habe den Begriff "Bauer" noch nie als etwas anderes gehört als im Sinne von "Landwirt", dabei hab ich auf dem Bau gearbeitet.
Ist das was Regionales?
Auf dem Bau kenne ich das nur spezifischer: Hoch- oder Tiefbaufacharbeiter:in, Maurer:in, Bauarbeiter:in, Baugeräteführer:in usw oder eben - passt das für dich? - Bauleiter:in.
Ansonsten würde ich auch Betriebsleiterin auf dem Bau/ im Baugewerbe sagen.
Ich dachte, die Frau des Bauern ist die Bauersfrau?
Auf dem Hof gibt es prinzipiell zwei Ausbildungen:
Landwirtschaft (Acker, Vieh mit allem was dazu gehört) . Die Bereiche Obst und Gemüse haben - soweit ich weiß - eigene Ausbildungen.
Hauswirtschaft: Kochen, Garten, Wäsche mit allen Bereichen.
Das ist traditionell sicher gemäß den Geschlechtergrenzen männlich bzw. weiblich besetzt.
Der Beruf dazu heißt: Landwirtschaftsgehilf:in bzw. Hauswirtschaftsgehilf:in.
Nach Abschluss der Meisterprüfung: Landwirtschaftsmeister:in, Hauswirtschaftsmeister:in.
Mein Vater hat den Begriff Bauer mehr emotional verwendet, wenn es um seine Beziehung zu Tieren und dem Boden ging (dann auch eher auf platt "Buur").
Beruflich gesehen war er Landwirt.
So heißen ja auch die Studiengänge oder die Fachschulen.
Ich kenne es so, dass Leitungsfunktionen von studierten Argrarwissenschaftler:innen besetzt sind (bei den ehemaligen LPGs, die ich kennengelernt habe, das waren allerdings recht große Betriebe mit viel Fläche).
Alles anzeigenzum Thema Schreibweise:
Vielen Dank für die vielen Denkanstösse von eurer Seite.
Manchmal denke ich, es wäre schon viel gewonnen, wenn sich Frauen konsequent selbst mit der weiblichen Form bezeichnen würden. Ich bin Mitarbeiterin, Kollegin, Pfadfinderin, etc.
Im Singular. Wenn ich über mich schreibe oder rede.
Da finde ich es sehr befremdlich, wenn Frauen von sich selbst in der männlichen Form sprechen.
Ja, das denke ich auch. Habe neulich ein KiTaTeam zum Thema Konzeptionsentwicklung begleitet, da kam der Vorschlag in der Konzeption ausschließlich eine Form zu verwenden und das zu Beginn mit besserer Lesbarkeit zu erklären. Ich kann euch gar nicht sagen, wie überrascht ich war, das diese Form "Erzieher" sein sollte. In einem komplett weiblichen Team. Auf meinen Einwand, dass ja auch "Erzieherin" genutzt werden könne, sagten alle 14 (!) Frauen, das sei doch egal.
Mein 6 jähriger Sohn, der gerade lesen gelernt hat, fragte mich heute auf dem Parkplatz "Warum steht da Mutter-Kind Parkplatz? Wo sollen denn die Papas mit ihren Kindern parken?"