Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Das ist der Ball-Effekt. Jungen werden deutlich früher und deutlich häufiger Bälle vor die Füße gelegt, Mädchen Malstifte in die Hand gedrückt.


    Durch das mehr an Übung ist dann die statistische geschlechtsspezifische Verschiebung zu erklären. Wer viel Ball spielt/malt ist darin auch besser. Viel ist ja tatsächlich Übung.


    Berufsweise Ausübung braucht dann aber noch zusätzliche Unterstützung und Ermutigung (genauso zur Fortbildung, Anmeldung bei Wettbewerben). Das wurde generell eher den Jungs zu teil bzw. trauen sie es sich eher zu - auch wieder aus Gründen.


    Erklärt auch die erfolgreichen Friseure und Köche bei Wettbewerben, obwohl es mehr Friseusen gibt und Mädchen eher zum Alltagskochen herangezogen werden.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Frage von meinen Kindern: warum denken so viele Menschen, erwachsene wie Kinder, dass Maedchen grundsätzlich besser malen und zeichnen können als Jungs?

    Das denken sie höchstens im persönlichen Kreis. Die „großen Künstler“ sind trotzdem Männer.


    Der Prozentsatz der Ausstellungsstücke von Künstlerinnen ist in vielen Museen im einstelligen Bereich, bei den „alten Meistern“ gibt es oft überhaupt keine Frauen.

    Das ist wie beim Kochen. Da sind auch die meisten gefeierten Stars Männer.


    So'n bisschen Zeichnen und Malen gehört zur Ausbildung für höhere Töchter, "richtige Kunst" nicht.



    Wobei ich neulich in München eine Ausstellung über eine ganz tolle Künstlerin besuchen durfte:

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  • Ich finde, das ist eine Entwicklung der letzten 10-20 Jahre. In meiner Kindheit hätte ich nicht vermutet, dass Mädchen besser malen können. Es ist so ein allgemeiner Trend zu sagen, dass Mädchen eigentlich nichts können, aber halt fleißig sind. Sie malen ordentlich aus. Das heißt längst nicht, dass sie malen können.

    Jeder Junge, der in der Schule schlecht ist, ist halt schlecht, weil er ein Junge ist. Eigentlich könnte er ja, wenn er wollte. Jedes Mädchen, das gut in der Schule ist, ist eben nur fleißig. Mit Intelligenz kann es sicher nichts zu tun haben.

    Wenn ich die Freundebücher meiner Kinder anschaue (Kindergartenzeit) kann ich keinen Unterschied zwischen Mädchen und Jungen feststellen, was Qualität und Phantasie betrifft. Ich kann aber ganz deutlich sehen, welches Kind Eltern hat, die Künstler/innen oder Graphikdesigner/innen sind.

  • Ich finde, das ist eine Entwicklung der letzten 10-20 Jahre. In meiner Kindheit hätte ich nicht vermutet, dass Mädchen besser malen können. Es ist so ein allgemeiner Trend zu sagen, dass Mädchen eigentlich nichts können, aber halt fleißig sind. Sie malen ordentlich aus. Das heißt längst nicht, dass sie malen können.

    Jeder Junge, der in der Schule schlecht ist, ist halt schlecht, weil er ein Junge ist. Eigentlich könnte er ja, wenn er wollte. Jedes Mädchen, das gut in der Schule ist, ist eben nur fleißig. Mit Intelligenz kann es sicher nichts zu tun haben.

    Wenn ich die Freundebücher meiner Kinder anschaue (Kindergartenzeit) kann ich keinen Unterschied zwischen Mädchen und Jungen feststellen, was Qualität und Phantasie betrifft. Ich kann aber ganz deutlich sehen, welches Kind Eltern hat, die Künstler/innen oder Graphikdesigner/innen sind.


    !!!! genau so !!!!


    zu "ab wann setzt sich das durch" = sobald geld ins spiel kommt. sobalds ernst wird. für düddeln und deko dürfen die mädchen ran.

    • Offizieller Beitrag

    @Alusra


    ich kannte die Unterscheidung Maedchen koennen malen und Jungens einfach bisher nicht. Das erlebe ich in Deutschland zum ersten Mal. Sehr wohl habe ich erlebt, dass "alle" Kindergartenkinder bestätigen würden, dass sie malen koennen, dass das aber irgendwann im Grundschulalter rapide abnimmt und Erwachsene, nur noch ganz selten von sich behaupten, dass sie malen koennen. Das war aber gefühlt schon immer so.


    Ich habe im Physik-Studium vor 20 Jahren sehr wohl zu hoeren bekommen, dass "Maedchen (!) schoene Laborberichte schreiben, aber da steckt nix dahinter". Dennoch waren wir Frauen (waren nur 6% damals) oft auch qualitativ deutlich besser, weil wir uns ja beweisen mussten.


    Was ich aber genderkackig finde ist, dass zB meine Jungen erleben, dass ihnen gesagt wird von Maedchen "du kannst doch eh nicht malen", was meine Jungen hochgradig irritiert, denn sie koennen sehr wohl auch recht gut malen.


    Mein 10jaehriger erlebte letzte Woche, wie ein Maedchen ihm den Stift aus der Hand riss, um fuer ein Gruppenprojekt etwas auf ein Poster zu malen, weil sie als Maedchen besser malen koenne; auch das wage ich zu bezweifeln.


    Es mag sein, dass sich das irgendwann ändert, dass Maenner mehr als Kuenstler angesehen sind. Aber das heisst ja nicht, dass Jungen grundsätzlich da nicht benachteiligt werden und es ihnen auch ausgeredet wird, dass sie malen könnten.


    Jeder Junge, der in der Schule schlecht ist, ist halt schlecht, weil er ein Junge ist. Eigentlich könnte er ja, wenn er wollte. Jedes Mädchen, das gut in der Schule ist, ist eben nur fleißig. Mit Intelligenz kann es sicher nichts zu tun haben.

    Das wiederum erlebe ich bei meiner Tochter, die gerade liebend gerne schreibt und genauso gerne malt wie ihre Brüder, da höre ich allenthalben, dass das typisch Maedchen sei, dass sie so frueh sich fuer Buchstaben interessiert. Dabei kann ich bei meinen Kinder da keinen Altersunterschied feststellen.

  • Nachtkerze: das ist so doof. Ich kenn es nur andersrum, wo Jungs oder Männer immer meinen, ich dürfe den staubsauger halten und sie die bohrmaschine. Und sie mir aus der Hand nehmen wollen, weil sie denken, ich hätte sie freundlicherweise für sie hochgehoben.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist ein wenig so, wie die Maenner, die mir hilfreich zur Seite springen, um meinen Platten zu wechseln. Zumeist kann ich das besser und schneller als die Maenner. Nur sind es in dem Fall die Maedchen, die den Jungs zur Seite springen. Ist das nicht eigentlich das gleiche?

  • Natürlich ist das doof, wenn ein Junge den Stift aus der Hand gerissen bekommt, da bin ich ganz auf deiner Seite Nachtkerze. Ich verstehe nicht, wieso Kindern solche Sachen eingeredet werden.

    Meiner Tochter hat mal ein Junge aus diesem Grund die Säge aus der Hand gerissen, da war sie drei Jahre, erster Kindergartentag. Hat mich ähnlich geärgert.

  • Hilfe beim Reifenwechsel anbieten finde ich allerdings nett. Ich denke, dass das viele Frauen tatsächlich nicht können (ich zumindest nicht, ich hab allerdings auch kein Auto, sonst könnte ich es vielleicht).

  • Ausser es passiert, was hier im Forum mal geschildert wurde: Nachbar übernimmt ungefragt das Werkzeug, verwendet es falsch und macht was am Auto kaputt (wenn ich mich richtig erinnere).

  • Nachtkerze oh, entschuldige, dann habe ich mich falsch ausgedrückt. Genau das meinte ich - es ist dasselbe und einfach daneben.


    @Alusra: Hilfe anbieten kann nett sein, oft ist es aber ein “ich mach das jetzt mal für dich, weil du das als Mädchen eh nicht kannst“. Und das k**zt mich an.

    Klassiker beim Fahrrad an der Tankstelle, wenn mich ein Mann darauf hinweist, dass man den aber nicht überfüllen darf. - Stimmt, aber der hat einen betriebsdruck von 4,5 bar, seiner am Auto 2,6 ...

    Oder der Hinweis, dass das nicht passt, weil Fahrräder andere Ventil haben. - Ja, und ich habe stahlfinger und gleiche das aus, ...

  • Was Frauen und Malerei angeht, hat mir vor ein paar Tagen eine Bekannte, die Kunstgeschichte studiert hat, erzählt, dass es einige berühmte Malerinnen gab seit der Renaissance, die angesehen waren und beispielsweise Aufträge vom Papst bekommen haben.

    Was ist geschehen? Jemand (im 19. Jh.?) schrieb ein Standardwerk zur Kunstgeschichte, in dem diese Frauen einfach nicht erwähnt wurden. So gerieten sie in Vergessenheit.

    #flop

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Nachtkerze oh, entschuldige, dann habe ich mich falsch ausgedrückt. Genau das meinte ich - es ist dasselbe und einfach daneben.


    @Alusra: Hilfe anbieten kann nett sein, oft ist es aber ein “ich mach das jetzt mal für dich, weil du das als Mädchen eh nicht kannst“. Und das k**zt mich an.

    Klassiker beim Fahrrad an der Tankstelle, wenn mich ein Mann darauf hinweist, dass man den aber nicht überfüllen darf. - Stimmt, aber der hat einen betriebsdruck von 4,5 bar, seiner am Auto 2,6 ...

    Oder der Hinweis, dass das nicht passt, weil Fahrräder andere Ventil haben. - Ja, und ich habe stahlfinger und gleiche das aus, ...

    Ich bin mir nicht sicher, ob das nicht auch einfach typisch männliches Verhalten ist, in Konkurrenz gehen. Ich habe mal im Baumarkt was gekauft, was zersägt werden musste. Es gab hinter der Kasse eine Kundensäge, die von einem Mann besetzt war, der ziemlich viel zu sägen hatte. Als ich kam, hat er mich wegen der einen Leiste schnell vorgelassen und ziemlich gönnerhaft angeboten, mir das durchzusägen. Ich hab mich nicht mehr getraut, selbst zu sägen, weil ich keine Übung habe darin. Gleich hinter mir kam ein Mann, der wurde auch schnell dazwischen gelassen, und dem hat er (er hat selbst gesägt) mehrere besserwisserische Kommentare reingedrückt, die mich aus der Bahn geworfen hätten. Ich bin mal mit meinem Vater zu einem Fahrradmechaniker gegangen, da fand ein Schlagabtausch zwischen den beiden statt, der sich gewaschen hatte.

    Bei Frauen kenne ich das von einer Schneiderin oder von einer Friseurin. Vielleicht ist das verbreitet unter handwerklich arbeitenden Menschen? Natürlich nicht bei allen, aber kommt mir so vor.

    • Offizieller Beitrag

    Hilfe beim Reifenwechsel anbieten finde ich allerdings nett.

    Ist es eigentlich schon. Aber es müsste dann aufhören, wenn man sagt "nein danke, ich kann das alleine"; ich habe aber doch mal erlebt, dass mancher Mann das nicht hört und dann dennoch hilft und es laenger dauert, weil er mich nicht machen laesst. Es ueberstieg einfach sein Vorstellungsvermögen, dass eine Frau einen Reifen wechseln kann.


    Ansonsten ist es mir in den letzten Jahren doch vermehr positiv aufgefallenen, dass auch Kuenstlerinnen gezielt mehr Beachtung finden und dass dies vermehrt ins öffentliche Denken rückt.


    Auch beim Brot-Backen haben die Maenner scheinbar eine Nase in der Öffentlichkeit vorn, wobei ich da auch las, dass die (manche?) Verlage oft Maenner bevorzugen, weil es sich besser verkauft.

  • @Alusra: ich glaube nicht, dass es das ist.

    Ich arbeite im technischen bereich, ich hab da sowohl Theorie als auch Praxis wissen. Ich kann technischen Schlagabtausch. Das kann hart sein, aber auch echt Spaß bringen. Ich kann auch “besserwissen“. Und ganz oft habe ich einfach den direkten Vergleich, wenn eine Aussage von mir vom Kunden oder Verkäufer weggewischt wird (ignoriert oder “geht nicht“), dasselbe vom Kollegen oder meinem Mann dann aber ernstaft in Betracht gezogen wird “das kenne ich nicht, wie geht das, wie meinen Sie das“.

    Und “Hilfe anbieten“ ist halt genau das und muss, wenn ich “nein danke“ sage, aufhören. Oder die Hilfe sein, die ich annehme. Bei “oh, das ist nett. Können sie mir helfen, die Seitenwand einzuhängen, die ist allein so unhandlich.“ brauche ich niemanden, der mir dann noch den Stecker vom Anhänger einstöpselt (übrigens so, dass in der ersten Kurve das Kabel gerissen wäre), dann mit einem fachmännischen blick sagt, jetzt könne ich los. Und dabei den fangdraht ignoriert ....

    • Offizieller Beitrag

    "kann ich helfen, ugga, ich starker Mann, du schwaches, dummes Weib"

    :D


    Mir fiel gerade auf, dass das nicht nur das handwerkliche betrifft. Ich habe in den letzten Monaten 2-3 Bewerbungen geschrieben und die Maenner, die ich ums durchlesen bat, waren zT beleidigt, weil ich ihre Vorschläge nicht genauso umsetzte, oder mich anders entschied. Das war im Endeffekt genau das Gefuehl, was dieser Satz da beschreibt....