Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Bei meinem Optiker ist grob sortiert, Vorschläge bekomme ich aus allen Kategorien. Anprobieren kann ich auch alles. Von daher ist mir das egal.

    Für ältere und alte Damen und Herren ist es aber im täglichen Leben durchaus hilfreich zu sagen, schauen Sie sich erstmal dort um. Alles andere ist weltfremd.

    Herrenmodelle sind auch zumeist größer ausgelegt. Drum schaue ich dort mit Hutmaß 60 cm ??.

    Die Aussage „geschwungen“ ist bisschen panne , ja. Aber klingt mehr nach „nie Gedanken drüber gemacht und schnell was gesagt“. Nicht souverän reagiert.

  • Hier sagte meine Chefin einmal (eher im Scherz), eigentlich könne sie ja keine jüngeren Frauen mehr einstellen, weil die dann ja immer irgendwann ausfallen. Die nächsten zwei Personen, die dann Elternzeit für jeweils ein ganzes Jahr genommen haben, waren übrigens Männer. :D Das erzähle ich dann gerne immer, wenn Gespräche in so eine Richtung gehen.

    Und wenn man das weiterdenkt, dürfte man eigentlich nur Frauen über 50 einstellen und überhaupt keine Männer, denn die könnten ja immer Väter werden und Elternzeit nehmen wollen. #zwinker

    Und ältere Männer haben ein erheblich höheres Sterberisiko als ältere Frauen.


    Eine Freundin von mir ist bei der Staatsanwaltschaft. Dort werden inoffiziell auch tendenziell Männer bevorzugt eingestellt (offiziell natürlich nicht). Nicht nur ich habe es sehr gefeiert, als der unterdurchschnittlich qualifizierte neue Kollege dann nach kurzer Zeit erstmal für ein Jahr in Elternzeit verschwand. :D

    Hm-hm. Teils stimme ich dir zu. Ich verhandele selbst auch nicht so gerne. Ich habe den Eindruck, dass es hier durchaus weiterhin Bewegung hin zu mehr Transparenz und weniger Verhandlungsnotwendigkeit gibt. Aber letztlich sind auch etablierte Vergütungsmodelle ja ein Ausdruck von Verhandlungen, dann eben nicht individuell, sondern stärker vergesellschaftlicht. Ebenso bei der Verteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit innerhalb der Familie. Ich denke, am Ende kommt man ums Verhandeln nie ganz drumherum, einfach weil es keinen gottgegebenen Standard gibt, der alles bis ins Detail festlegt.


    Von daher finde ich es absolut sinnvoll und richtig, sich auch darum zu kümmern, dass Frauen im Schnitt mehr ins Verhandeln kommen. Das muss sich ja nicht damit beißen, dass man gleichzeitig auf stärkere z.B. Tarifdurchdringung hinarbeitet.

  • Wenn Du als Frau nicht verhandeln kannst in einem Bewerbungsgespräch, kannst Du das wahrscheinlich auch nicht für die Firma. Da willst Du dann vielleicht auch bescheiden sein und alles harmonisch haben.

    Ich will aber nicht behaupten, dass Frauen grundsätzlich nicht verhandeln können. Das ist schlussendlich Typsache.

  • Was das Verhandeln an sich angeht, will ich gar nicht abstreiten und das Verhandeln generell wichtig ist, da habt ihr Recht.


    Allerdings kenne ich viele Frauen (Männer müsste ich jetzt überlegen), die sehr gut für andere, aber weniger gut für sich selber kämpfen bzw verhandeln können. Daher würde ich nicht unbedingt vom Bewerbungsgespräch auf andere Situationen schließen.


    Trotzdem, auch wenn ich noch so sehr drüber nachdenke, Ausgangspunkt war ja dieser Artikel und da ging es nicht um Verhandeln an sich sondern um den Vergleich zu den Männern. Und im letzten Satz werden die Frauen quasi noch für den Gender Pay Gap selber verantwortlich gemacht. Und das ist Blödsinn meiner Meinung nach.

  • Es stellt sich auch immer die Frage ob die gleichen Strategien bei Männern und Frauen auch gleich bewertet werden. Also es ist durchaus denkbar, das die gleiche Verhandlungsstrategie beim Mann positiv als durchsetzungsstark gewertet wird und bei Frauen negativ als bitchy/unfreundlich. Frauen werden zur Gefälligkeit sozialisiert und der Ausbruch daraus wird mMn wesentlich negativer gesehen als gleiches Verhalten beim Mann.

  • Es stellt sich auch immer die Frage ob die gleichen Strategien bei Männern und Frauen auch gleich bewertet werden. Also es ist durchaus denkbar, das die gleiche Verhandlungsstrategie beim Mann positiv als durchsetzungsstark gewertet wird und bei Frauen negativ als bitchy/unfreundlich. Frauen werden zur Gefälligkeit sozialisiert und der Ausbruch daraus wird mMn wesentlich negativer gesehen als gleiches Verhalten beim Mann.

    Das kann im Einzelfall mal sein, aber mE ist es auch eine Übungsfrage, da die für einen selbst funktionierenden Techniken herauszufinden.


    Hilfreich finde ich z.B., wenn man Bezugspunkte hat. Bei meinem vorletzten Job habe ich, als ich das 2. Examen hatte, nachverhandelt und habe einen Vorschlag gemacht, der von der Höhe her zwischen der Vergütung für Leute mit 1. Examen und Anwältinnen lag (ich war keine Anwältin und wollte das auch nicht sein, weil ich erst promovieren wollte). Jetzt beim letzten Jobwechsel konnte ich auf das Branchenmagazin verweisen, in dem auch Gehälter veröffentlicht werden.


    In anderen Jobs könnte man sich auf Tarifverträge beziehen, auf Gehälter in früheren Jobs ("in meinem jetzigen Job habe ich XY verdient, ich wechsele gerne, wenn ich mich damit verbessere") oder einfach sagen, was man sich vorstellt + ein paar Punkte, warum der Job für die Arbeitgeberin wertvoll ist.


    Verhandeln heißt ja auch, Branchenkenntnis zu zeigen, also dass man weiß, was so gezahlt wird und wie die eigene Position ist.


    Gegen Bitchiness-Vorwürfe kann man sich ein Stück weit absichern, indem man freundlich und humorvoll bleibt.


    Ich finde es allein schon eine ganz wichtige Information, immer wieder zu hören, dass man verhandeln KANN! Selbst wenn das nicht immer erfolgreich ist, denke ich, es kann hilfreich sein, einfach grundsätzlich nachzufragen, quasi als Routine, so wie man auch vorher zum Friseur gegangen ist und Abends die Zähne putzt. :)

  • Wenn Du als Frau nicht verhandeln kannst in einem Bewerbungsgespräch, kannst Du das wahrscheinlich auch nicht für die Firma. Da willst Du dann vielleicht auch bescheiden sein und alles harmonisch haben.

    Ich will aber nicht behaupten, dass Frauen grundsätzlich nicht verhandeln können. Das ist schlussendlich Typsache.

    Ich bin hervorragend im Interessen-basierten Verhandeln. Ich kann im Beruf für fast alles eine Lösung finden, von der alle Beteiligten profitieren. Konfliktlösung im interkulturellen Kontext: ja, kann ich.


    Muss ich mein Gehalt verhandeln, bin ich verloren. Bin froh, dass das zuletzt der Headhunter für mich gemacht hat. Und es gibt wahnsinnig viele Berufe, bei denen man gar nicht feilschen muss. Außerdem hatte ich jahrelang als Frau im gebärfähigen Alter eine extrem schlechte verhandlungsposition.


    Es gibt wohl auch Studien, die zeigen, dass Frauen seltener eingestellt werden, wenn sie hart verhandeln. Es wird vermutlich niemanden überraschen, das gleiches Verhalten je nach Geschlecht unterschiedlich bewertet wird.

  • Harmoniebedürfnis galt in meiner Schulung zum Thema Führung übrigens als positive Eigenschaft.


    Edit: und ich halte Bescheidenheit für eine tolle Eigenschaft, gerade im Beruf. Erfolgreiche Narzissen und Egomanen gibt es wahrlich genug.

  • Harmoniebedürfnis galt in meiner Schulung zum Thema Führung übrigens als positive Eigenschaft.


    Edit: und ich halte Bescheidenheit für eine tolle Eigenschaft, gerade im Beruf. Erfolgreiche Narzissen und Egomanen gibt es wahrlich genug.

    Man kann nie genug Narzissen haben #rose

  • Es stellt sich auch immer die Frage ob die gleichen Strategien bei Männern und Frauen auch gleich bewertet werden. Also es ist durchaus denkbar, das die gleiche Verhandlungsstrategie beim Mann positiv als durchsetzungsstark gewertet wird und bei Frauen negativ als bitchy/unfreundlich. Frauen werden zur Gefälligkeit sozialisiert und der Ausbruch daraus wird mMn wesentlich negativer gesehen als gleiches Verhalten beim Mann.

    Genau das!

  • Es gibt wohl auch Studien, die zeigen, dass Frauen seltener eingestellt werden, wenn sie hart verhandeln. Es wird vermutlich niemanden überraschen, das gleiches Verhalten je nach Geschlecht unterschiedlich bewertet wird.

    Es gibt ja noch etwas zwischen hart verhandeln und gar nicht verhandeln. Und auch wenn man als Frau leichter als "schwierig" gilt als als Mann, heißt das nicht, dass man gar keinen Spielraum hat.


    Ich bin auch im gebährfähigen Alter, aber das hindert mich ja nicht daran, freundlich zu sagen: ich habe mich im Kollegenkreis umgehört und bei meiner fahclichen Qualifikation und Erfahrung würde ein Unternehmen Ihrer Größe normalerweise x-y zahlen. Mir ist es wichtig, dass mein Arbeitgeber faire Gehälter zahlt und daher würde ich mich über ein Angebot im Rahmen von x-y sehr freuen.


    Ich habe gerade nochmal geschaut - meine letzte Verhandlung lief auch über einen Headhunter (der sich aber nicht für mich erkenntlich so wahnsinnig reingehängt hat). Damals hatte ich schon ein Angebot und hatte sogar schon gesagt, dass ich das grds. in Ordnung fände. Dann habe ich noch recherchiert und mich nochmal gemeldet:


    Sorry to get back to this, but I checked the azur tables for [new firm] and according to them, the salary should be higher, as [new firm] is
    reported as now paying as follows:
    3rd year: a plus Bonus up to x
    4th year: b plus Bonus up to y

    5th year: c plus Bonus up to z

    I am in third year now, but at [old firm] that would change in October, so I would expect something similar at [new firm].


    Diese schlichte Anfrage hat ergeben, dass das Angebot sich um mehrere 1000 Euro pro Jahr erhöhte! Im Nachhinein hätte ich wahrscheinlich noch mehr heraushandeln können (z.B. garantierten Bonus im ersten Jahr).


    Sicherlich geht es nicht immer so einfach, aber zumindest freundlich fragen kann man doch.


    Von Margaret Neale gibt es den Tipp, man solle bei Gehaltsverhandlungen nicht nur für sich selbst verhandeln, sondern z.B auch für die eigene Familie :)


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  • Aber meine Gehaltserwartung aufgrund meiner Arbeitserfahrung mitzuteilen ist ja keine Verhandlung. #fingerDas ich mich vorbereite ist selbstverständlich.


    Trotzdem braucht es eigentlich ein externes rating anhand der stellenbeschreibung, anonymisiert und nicht durch den Vorgesetzten.

  • Ich muss meine Leistung immer verkaufen (Freiberuf), deshalb MUSSTE ich das verhandeln lernen, geht und ist echt ein gutes Gefühl, wenn man es kann.


    Null Naturtalent, ich komme per Anlage vom ganz anderen Ende, aber trotzdem: irgendwann klappt es. :D

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Entschuldige bitte aber „Männer können nicht besser verhandeln“ und Frauen „ahmen das nicht nach“ .

    Verhandlungsgeschick hat nichts mit dem Penis zu tun. Frauen können das genau so gut wie Männer, es wurde ihnen nur abgewöhnt und sie zu ermuntern für das ein zu stehen was sie wollen hat nichts damit zu tun irgendwelche ominösen typisch männliche Verhaltensweisen „nach zu ahmen“.

  • Na, aber es ist ja schon so, dass Mädchen und Frauen viel mehr als Jungs und Männer daraufhin sozialisiert werden, gefällig zu sein, ausgleichend in Konflikten, auf gar keinen Fall aggressiv. Verstöße dagegen werden sozial auch viel strenger geahndet als bei Jungs. Dann nach 25 Jahren Sozialisierung zu kommen und sich zu wundern, dass Frauen weniger gut verhandeln ist irgendwie auch ziemlich dämlich. Und es lädt das Problem mal wieder total bei den Frauen ab. Natürlich macht es individuell Sinn, zu verhandeln und das zu lernen. Gesellschaftlich macht es aber mehr Sinn, sich auch auf der anderen Seite zu fragen, ob man nicht durch Transparenz, vergleichbare Löhne für vergleichbare Aufgaben, ... die Bedeutung von Gehaltsverhandlungen senken kann. Also zumindest bis nicht mehr gegendert erzogen wird.

  • Ich glaube, ich kann nicht richtig erklären, wie ich das meine, aber ist auch nicht so schlimm. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich tatsächlich von diesem Gehaltsverhandlungskram überhaupt nichts halte. Ich finde, man soll danach bezahlt werden, wie und was man arbeitet und nicht, wie gut man reden kann und wie gut man sich verkauft.


    Ich habe aber auch immer in einem Tarifsystem gearbeitet, wo ich mich mit so etwas nicht rumärgern musste.