Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Ich find, was sexistische Werbung angeht, die Stichworte von Pink Stinks ganz hilfreich: Wenn die nackte Person (ob nun weiblich oder männlich) nur Accessoir ist, dann ist es Sexismus, die Person wird benutzt. Wenn es um sie geht (weil sie einen Spitzenbh modelt), dann ist es keiner. Vielleicht trotzdem geschmacklos, aber nicht sexistisch. Insofern ist für mich die Frau mit der Bratpfanne und die Elli auf dem Auflieger klar sexistisch, die Frau in der Badewanne aber nicht, weil man Badewannen halt nackt benutzt. Und ja, ich finde es wert, sich darüber aufzuregen.

  • Hmmm, aber warum muss die Badewanne durchsichtig sein? Hätte es nicht eine normale Badewanne getan? Ist das dann nicht doch wieder sexistisch? Weil halt natürlich eine Frau drinsitzt und kein Mann?

    Ich weiß nicht, streng genommen fiele das vielleicht unter "sex sells", aber wenn ich bedenke, dass in meiner Wahrnehmung ca. 90% aller Nackten in der Werbung Frauen sind, obwohl sich je nach Produkt genauso gut ein Mann anbieten würde, dann geht das für mich doch wieder über "sex sells" hinaus und ist doch Sexismus. Die Männer, die dann nackt abgebildet werden - wie der auf dem LKW (?) kommen mir dann eher vor wie Quotenmänner, die den Vorwurf des Sexismus entkräften sollen.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Gut, dass der langhaarige Junge eine Werkbank zum Spielen hat. So wird er am Ende vielleicht doch nicht schwul. #ja


    ;)

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • die Frau in der Badewanne aber nicht, weil man Badewannen halt nackt benutzt.

    Ich brauche überhaupt keine Person in der Wanne, weil mich die Wanne interessiert (die ich evtl. benötige).

    Meinetwegen könnte da ein Entchen schwimmen.


    Ich finde es schon sexistisch.

  • Okay, jetzt ist es amtlich, mein Sohn wird todsicher schwul, sein bester Freund auch (da fällt mir ein, im Kindergarten, so mit 4 wollten sie sogar mal heiraten) und ein weiterer gemeinsamer Freund auch. Nicht nur, dass sie alle drei relativ lange Haare haben, sie haben sich am letzten Wochenende auch noch lang und breit damit, mit ihrer Schönheit im Allgemeinen und dem coolsten Styling im Besonderen beschäftigt.( Letztes Wochenende waren wir nämlich bei der Hochzeit meiner besten Freundin (Coronabedingt haben wir im engsten Familien- und Freundeskreis gefeiert, aber es war trotzdem ein total schöner Abend). Insgesamt gab es 7 Kinder bei der Feier und einen Schokobrunnen für den Nachtisch. Daran sind die Kinder erstmal festgewachsen, aber irgendwann waren alle satt und die Handyzockerei wurde von den Kindern selbst für langweilig befunden (manchmal schöpfe ich Hoffnung, dass die Pubertät tatsächlich endlich ist und wir hinterher feststellen dürfen, dass manches vielleicht doch ganz gut gelaufen ist). Nun haben mein Sohn, sein Freund und der o.g. dritte Junge (alle 12 Jahre) zur Zeit alle drei relativ lange Haare. Die jüngere Schwester des einen Jungen bekam ein ziemlich grosses Päckchen von den Holzspiessen, die eigentlich für den Schokobrunnen gedacht waren, zum Spielen und Basteln geschenkt. Daraufhin fing sie erstmal an, mit ihrem Bruder "Igel" zu spielen, indem sie ihm die Holzstäbchen in die Haare geflochten hat. Das fanden jetzt wiederum mein Sohn und sein Freund so klasse, dass sie unbedingt auch so eine coole Frisur haben wollten. Also hat das Mädchen bei allen drei Jungs das Haar jeweils gekonnt zu einem Dutt gedreht und hochkonzentriert jeweils ungefähr 100 Stäbchen zur Befestigung kreuz und quer reingesteckt, während die Jungen mit einer Engelsgeduld kerzengerade bewegungslos nebeneinander sitzen blieben, um den kunstvollen Aufbau auf dem Kopf nicht zu gefährden. Anschliessend haben die Jungs dann noch sehr catwalk- und modelmässig mit viel Gepose und sorgfältig gerade gehaltenen Köpfen die neueste Frisurenmode präsentiert. Ausserdem wollten sie dann unbedingt das Mädchen auch noch frisieren, haben aber eingesehen, dass die ungefähr hüftlangen Haare danach wohl hoffnungslos verfilzt wären.

  • Ich brauche überhaupt keine Person in der Wanne, weil mich die Wanne interessiert (die ich evtl. benötige).

    Meinetwegen könnte da ein Entchen schwimmen.

    Klar, aber dann wäre es keine interessante Produktpräsentation. Aus diesem Grund ist die Wanne auch aus Glas, um diese Präsentation zu ermöglichen. Ich fänd Entchen auch besser und die Werbung finde ich relativ geschmacklos, so wie ich auch viele BH-Werbungen geschmacklos finde. Aber eben nicht sexistisch.#weissnicht

  • Hmmm, aber warum muss die Badewanne durchsichtig sein? Hätte es nicht eine normale Badewanne getan? Ist das dann nicht doch wieder sexistisch? Weil halt natürlich eine Frau drinsitzt und kein Mann?

    Ich weiß nicht, streng genommen fiele das vielleicht unter "sex sells", aber wenn ich bedenke, dass in meiner Wahrnehmung ca. 90% aller Nackten in der Werbung Frauen sind, obwohl sich je nach Produkt genauso gut ein Mann anbieten würde, dann geht das für mich doch wieder über "sex sells" hinaus und ist doch Sexismus. Die Männer, die dann nackt abgebildet werden - wie der auf dem LKW (?) kommen mir dann eher vor wie Quotenmänner, die den Vorwurf des Sexismus entkräften sollen.

    Ich denke das hat damit zu tun, dass eine attraktive Frau eine größere Gruppe anspricht, nämlich (mal platt zusammengefasst) alle hetero- und bisexuellen Männer, alle homo- und bisexuellen Frauen, und außerdem auch die hetero-Frauen, die sich ja sowieso tagtäglich mit schönen Frauen, Frauenkörpern, Frauenhaaren, Frauenmode umgeben und sich über diese Produktdarbietung identifizieren. Das machen Männer glaube ich nicht so arg. Männer finden eine sehr attraktiven Mann, wenn er in der Werbung auftaucht, eher als Konkurrenz vielleicht?! Ein nackter Mäbnerkörper macht ihnen in der Regel wohl eher nicht so gute Laune, weil er nicht so als anziehend empfunden wird, sondern eher herausfordernd oder halt sogar provozierend?!


    Auf schöne Frauen können sich viel mehr Leute einigen.

  • enfj-a , kann sein, aber woher kommt das? Ich habe den Eindruck, dass viele Männer sich durch einen nackten Mann "bedroht " fühlen würden. Für mich steckt dahinter ein ganz fürchterlichen Männerbild. Auch dass Frauen so viel mit schönen Frauenkörpern in Kontakt sind, finde ich schwierig. #hmpf

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  • Auf schöne Frauen können sich viel mehr Leute einigen.

    Das ist meiner Meinung nach ein Henne-Ei-Problem. Ja, Frauen sind es gewohnt, Frauen auf Produktplakaten zu sehen, weil Frauen eben häufiger abgebildet werden.

    Aber warum werden Frauen häufiger abgebildet? a) weil es schon immer so ist? b) weil die Frauen nichts dazu sagen? c) auf Grund unserer patriachalen Strukturen, in denen öfter Männer Entscheider sind, eben eine Frau im Werbebild besser ankommt? d) Gründe, die mir gerade nicht einfallen.


    Und ich denke, da ist der Kern der Sache eben doch sexistisch, auch wenn eine nackte Person in der Badewanne mal grundsätzlich keine sexistische Werbung ist, weil die Objektifizierung der Frau in der Werbung allgegenwärtiger und gesellschaftlich anerkannter ist, als die von Männern.


    Männerunterwäsche wird in Versandkatalogen oft ohne Model abgebildet, oder wenn dann nur der Teil von Bauchnabel bis Oberschenkel. Eben der Teil, der die Unterhose trägt.

    Bei Frauenwäsche sind es eben oft Models, oft in "sexy" Positionen etc. Das finde ich sehr wohl sexistisch, auch wenn ja Unterwäsche verkauft wird.


    Mein Fazit: Obwohl diese eine Werbung mit der nackten Frau in der Wanne nicht sexistisch definiert sein mag, ist sie es strukturell eben doch.

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Evolutionär bedingt?! Männer sind kompetitiver, Frauen müssen sich stark an anderen Frauen orientieren, usw (ich argumentiere bei diesem Themen ja öfter mal "biologistisch", denke das hat hier auch eine Komponente)... und dann glaube ich, dass ein wenig sicher auch gesellschaftlich bedingt ist... z.b. die höhere Akzeptanz von bisexuellem Interesse von Frauen als von Männern (was ja auch eine innere Abwehr auf Seiten der Männer gegenüber dem Interesse am eigenen Geschlecht bedeuten kann, wohingegen das bei Frauen viel mehr akzeptiert ist, auch von den Frauen selbst).

    Frauen treffen einen Großteil der täglichen Kaufentscheidungen in unserer Gesellschaft, deswegen sind Frauen für die Werbung einfach DIE Zielgruppe.


    Wer allerdings ne Kaufentscheidung für ne Glas-Badewanne trifft, ist mir grundsätzlich auch schleierhaft. Glaube sowss macht man nur, wenn man angeben will?! Sorry wenn ich jemandem damit auf die Füße trete, der so eine hat...

  • Vielleicht sind es v.a. Jugendliche.#gruebel Ich habe den Eindruck aus dem Unterricht. Nicht wenige Jugendliche scheinen Angst zu haben, für schwul gehalten zu werden oder können es schwer einordnen, wenn sie positiv auf männliche Schönheit reagieren.

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  • Frauen treffen einen Großteil der täglichen Kaufentscheidungen in unserer Gesellschaft, deswegen sind Frauen für die Werbung einfach DIE Zielgruppe.

    Dann ist es mir ja erst recht schleierhaft, warum mehr Frauen abgebildet werden.


    Ich persönlich erachte den Punkt der Sozialisation hier um einiges höher als den der Biologie. Deshalb kann ich dir hier nicht zustimmen. Also ich kann deine Argumentation nachvollziehen, aber ich sehe die Gründe eben an anderer Stelle, wie ich oben schreibe: mal wieder in unserer grundsätzlich patriarchalen Gesellschaft.


    Aber das kann ich nicht belegen, es ist mehr meine Herleitung zu dem Thema.

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    • Offizieller Beitrag

    Evolutionär bedingt?! Männer sind kompetitiver, Frauen müssen sich stark an anderen Frauen orientieren, usw (ich argumentiere bei diesem Themen ja öfter mal "biologistisch", denke das hat hier auch eine Komponente)

    Was ist daran evolutionär? Nichts davon liegt in den Genen! Das ist alles gesellschaftlich bedingt und seit Jahrhunderten wird der selbe Blödsinn immer wieder durchgekaut und die meisten glauben es. Aber das hat wirklich nix mit Biologie zu tun.

  • Hmm ich kann ja nur für mich sprechen, so pauschale Rundumschläge liegen mir nicht so.

    Ein nackter Mann in der Werbung nehme ich fast nicht wahr, klar wenn sie mal wieder einen Mann mit dicker Bierplautze vorführen ok da schau ich schonmal hin aber sonst? Da gibt es keinerlei Regungen.

    Wenn sich die Fußballer nach dem Spiel die Trikots runter reißen.....erster und letzter Gedanke (wenn überhaupt) die werden dafür bezahlt fit zu sein.

    Als Mann schaut man bei ner Frau dann schon mal hin, ist halt so und auch bei 99% von meinen männlichen Bekannten die in Anwesenheit von Frauen behaupten das sie das nicht machen. Biologie erzieht man nicht innerhalb von 1-2 Generationen ab.

    Ich denke das es daran liegt. Mit nackten Frauen holt man eben eine viel größere Gruppe an Käufern ab . Zu den Männern kommen dann noch die Frauen die denken "so wie die will ich auch aussehen" oder die die sich warum auch immer echauffieren. (gar nicht negativ gemeint)

    Erinnert ihr euch noch an die Benetton Werbung aus den neunzigern? Was ein sterbender Aidskranker oder Klamotten eines Kriegsgefallenen mit einem Wohlstandsmodelabel zutun hat ist nur eins: Aufmerksamkeit. Das weis ich heute noch was da ein Wirbel war. An die menschenleere Beilage vom Örtlichen Edeka kann ich mich nicht mehr erinnern.

    Es geht um nichts anderes in der Werbung als das Produkt bekannt zu machen und damit zu verkaufen.

    Das Ziel erreicht die Pfannenfirma hallt mit der nackten Frau viel eher als mit einem ü40 Mann mit Bauchansatz der in einer 08/15 Küche steht "ooohhhh ist diese Pfanne toll". Sieht man ja hier, die Pfanne könnte noch so gut sein, mit dem Mann hätte sie es nie hier ins Forum geschafft.

    Würden nackte Männer genauso ziehen wären sie auch deutlich präsenter in der Werbung und nicht nur als Alibi hinten auf dem LKW.

  • Evolutionär bedingt?! Männer sind kompetitiver, Frauen müssen sich stark an anderen Frauen orientieren, usw (ich argumentiere bei diesem Themen ja öfter mal "biologistisch", denke das hat hier auch eine Komponente)

    Was ist daran evolutionär? Nichts davon liegt in den Genen! Das ist alles gesellschaftlich bedingt und seit Jahrhunderten wird der selbe Blödsinn immer wieder durchgekaut und die meisten glauben es. Aber das hat wirklich nix mit Biologie zu tun.

    Also sind nicht bestimmte Dinge wie durchschnittliche körperliche Ausprägungen (Größe, Muskelkraft o.ä.) und Hormone, die ein Körper mit den üblichen XX oder XY Profilen so produziert evolutionär entstanden? Und diese Hormone z.B. haben doch durchaus Auswirkungen auf Verhalten, Verhaltensmuster, z. B. Testosteron. Und diese Unterschiede im Verhalten haben auch zu leichten statischen Auffälligkeitenfür Neigungen etc geführt, die wiederum in vielen, vielen Gesellschaftenaufgegriffen, gedeutet, verfestigt, genutzt wurden (ab da wird es dann natürlich gesellschaftlich, keine Frage, und unflexible Gesellschaften und Rollen und Muster sind das Problem, gegen das man angehen muss!)...natürlich immer nur im Durchschnitt und nur für die verbreiteten Chromosomenvarianten, alles was es an Vielfalt der Geschlechter rein biologisch noch gibt ist da natürlich nicht abgebildet.


    Also NUR gesellschaftlich gemacht ist es ja dann nicht...

    Das ist ne sehr grundsätzliche Frage die ich jetzt echt nur grob und laienhaft angerissen habe, und im Ergebnis sind wir uns glaube ich gar nicht so uneinig. Nur weil die Biologie typischerweise bestimmte Tendenzen zeigt müssen sich Menschen dem nicht völlig unterwerfen sondern sind sogar dazu aufgerufen, das zu reflektieren und die bewusste Entscheidung als Gesellschaft über die biologie zu stellen. Nicht, dass ich jetzt falsch verstanden werde.

  • deinem letzten Abschnitt kann ich mich vollumfänglich anschließen, enfj-a

    Meiner Beibachtung nach spielt der gesellschaftlich sozialisierte Aspekt aber die weitaus größere Rolle

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