Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Zum Risiko: Das gibt es auch anderswo. Wer irgendwo erwerbstätig ist, kann auch Pech haben, den Job verlieren und dann nichts mehr gescheites finden.


    Wir sind im Café, also keine Namen, aber es gab das durchaus auch schon im Forum: Gut verdienender Mann, Pech mit der Branche, macht jetzt irgendwelche Hilfsjobs und ist ansonsten höchst frustrierter und halbherziger Hausmann.

    Die Rentenansprüche aus der vergangenen Erwerbstätigkeit bleiben ihm, neue wird er nur noch wenige erwerben können.


    Ich sehe da nicht wirklich einen großen Unterschied zum „Job“ einer Hausfrau.

  • Bei diesem Beispiel mit Anna und Marcus sehe ich Marcus in größerer Abhängigkeit. Wenn Marcus sich trennt, muss er durch den Unterhalt weiterhin finanziell für die Familie sorgen. Für Anna ändert sich also wenig.


    Aber wenn Anna sich trennt, steht Marcus alleine mit seinem Vollzeitjob und 5 Kindern da. Anna kann als Langzeitarbeitslose noch nicht mal nennenswert Unterhalt zahlen und zum "um die Kinder kümmern" kann man vom Gericht nicht verurteilt werden.

  • Aber wenn Anna sich trennt, steht Marcus alleine mit seinem Vollzeitjob und 5 Kindern da. Anna kann als Langzeitarbeitslose noch nicht mal nennenswert Unterhalt zahlen und zum "um die Kinder kümmern" kann man vom Gericht nicht verurteilt werden.

    Ja, das kann man so sehen. Wer Kinder aufzuziehen hat, ist immer irgendwie abhängig von Unterstützung.


    Deswegen finde ich es auch irgendwie seltsam, wenn wie bei claraluna der Vergleich nur unter Leuten stattfindet, die irgendwie Elternsein damit koordinieren ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Es gibt aber halt auch Leute, Männer wie Frauen, die einfach keine Kinder haben. Und auch keine wollen. Weil es ihnen zu viel Stress wäre.


    In der obigen Situation würde übrigens natürlich auch Marcus Unterhaltsvorschuss bekommen.

  • Also ich finde es reichlich bescheuert, jemand die feministischen Ansichten absprechen zu wollen, weil die Person gerade so lebt, wie es nicht ins eigene Bild passt. Das hat doch erstmal gar nichts damit zu tun.


    Mein Idealbild war es auch nicht, so zu leben, wie ich es gerade tu. Tja, das Leben passiert aber - manchmal auch anders als geplant. Darf ich jetzt keine feministischen Einstellungen mehr haben, weil ich gerade nicht arbeite (<— ahahahahaha, der größte Witz überhaupt)?


    Und ja, klingt verrückt, aber auch wenn ich eigentlich andere Vorstellungen hatte und es gewisse Dinge gibt, wo ich sage „müsste ich mal“, bin ich derzeit mit dem Modell im reinen, weil es das ist, was angesichts der Situation noch am besten für alle läuft.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • an dich hab ich gestern gedacht, weil ich dich irgendwie länger nicht gelesen hab. Schön von dir zu lesen

    Oh ich hoffe nur gutes :D

    Ach Nein, das ist ja geschlechtsbedingt gar nicht möglich ;) (SPAß!)


    Ich hatte die letzten Tage sehr viel Stress an der Arbeit und mein kleiner springt wie ein Gummiball an mir hoch wenn ich nach hause komme da es Coronabedingt keine Nachmittagsbetreuung mehr gibt regiert König Langeweile nachmittags öfter mit eiserner Faust..... . "HOFNARR ICH WÜNSCHE ZERSTREUUNG!" da ist dann nicht mehr viel Zeit dazwischen.

    Bin jetzt gerade hier am Beiträge wälzen da Weinachten, Nikolaus und Adventskalender unerbittlich näher kommen und ich einen 8 Jährigen hier sitzen habe der keinerlei materiellen Wünsche hat.....1. World Problem ist mir bewusst.....

    Freitag war ich mit ihm im Spielzeugladen und er hätte 20€ von mir als Belohnung für 4(!!!) absolut fehlerlose Klassenarbeiten* sinnlos auf den Kopf hauen können "hmm straßenkreide geht langsam aus, sonst ist hier nichts was mich interessiert" ....oh man das wird hart dieses Jahr da was zu finden.

    Im Spielzeugladen ist mir wieder sehr krass die Genderisierung von eigentlich geschlechtsneutralen Spielzeugen aufgefallen, die hatten den rosa Glitzerglobus auch da....5€ mehr als das normale Modell. Geschmack kostet halt :D


    *2 Deutsch/2 Mathe, Papa ist schwer stolz

  • Also ich finde es reichlich bescheuert, jemand die feministischen Ansichten absprechen zu wollen, weil die Person gerade so lebt, wie es nicht ins eigene Bild passt.

    weißte ich mag Dich echt gern und hab immer bewundernd von Dir gelesen, kann mich noch gut an den Trip nach Singapur? oder wo erinnern.

    Da ich aber die einzige bin, die etwas zu feministischen Ansichten geschrieben hat, empfinde ich Deinen Satz von sowas unter der Gürtellinie.

    ich lasse mich ungern als bescheuert bezeichnen. Danke auch.

    Und hab glaube ich genug darüber geschrieben, warum, wieso...


    So eine Antwort von dir wundert mich wirklich.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • claraluna ich finde nicht dich bescheuert -wie käme ich dazu, sondern die Reaktion (und dachte in meinem Kopf gerade auch, du wärst nicht die einzige gewesen, die es so ähnlich geschrieben hat) - warum also gleich persönlich werden (ich mochte dich mal, aber jetzt finde ich dich blöd - zumindest nehm ich es so wahr)? Es tut mir im Gegenzug leid, wenn du das bescheuert als persönlichen Angriff auf deine Person empfunden hast.


    Aber back to topic: ja, ich finde es bescheuert/doof/verletzend/zu kurz gedacht, von der Beschreibung der Lebensumstände zu urteilen, dass sie ja wohl gar nicht feministisch sein könne. Ich empfand das so kurz dahingeworfen als extrem abwertend und habe mich davon auch selbst angegriffen gefühlt.


    Weil wir nämlich in einer ähnlichen Situation leben und ich es eigentlich erfrischend finde, von anderen zu lesen, die ähnlich leben und trotzdem feministische Gedanken haben und nicht nur konservatives „das gehört so“. Und schon scheint das aber weniger wert. Das finde ich schade.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • ja ich habe das als Angriff auf meine Person empfunden. Lassen wir es gut sein.


    Dann wäre doch mal spannend zu verstehen was eigentlich feministisch ist.


    Wir haben hier eine Frau, die sich bewusst in die Rolle der Hausfrau begeben hat, obwohl sie die Weichen hätte ganz anders stellen können.

    Vor allem, nachdem sie ja Unterstützung durch ihren Mann hätte bekommen können.

    Der Mann ist Lehrer - hätte also locker mal eine Zeit lang zurückstecken können, um ihr Lehramtsstudium zu ermöglichen.

    Und schon hätte sei eine ganz andere Ausgangsbasis gehabt.


    Ich glaube mich schockt vor allem - das ist der ideale Beruf um gleichberechtigt durch die Welt zu gehen. Und trotzdem werden dann solche Entscheidungen getroffen.


    Selbstverständlich darf das jeder selbst entscheiden. Komischerweise entscheiden fast nur Frauen so. Und jetzt tun wir doch bitte nicht so, als ob es viele Männer gäbe, die gleich handeln würden. Und wir tun dann so als hätte das keinen gesellschaftlichen Einfluss?


    Warum diskutiere ich denn dann Quote für Frauen, gender pay gap... oder überhaupt Möglichkeiten für Frauen.


    Wenn jetzt plötzlich alles Feminismus ist... ja na dann... ist ja alles gut.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

    • Offizieller Beitrag

    Aber back to topic: ja, ich finde es bescheuert/doof/verletzend/zu kurz gedacht, von der Beschreibung der Lebensumstände zu urteilen, dass sie ja wohl gar nicht feministisch sein könne. Ich empfand das so kurz dahingeworfen als extrem abwertend und habe mich davon auch selbst angegriffen gefühlt.

    Ich stimme Dir zu.


    Den Artikel hab ich jetzt nicht gelesen, aber ich bin Tochter einer Hausfrau und ich wurde nie anders behandelt als meine Brüder, mir wurde immer gesagt wie wichtig Emanzipation ist und aus mir ist tatsächlich eine Feministin geworden. Aber vielleicht doch nicht so richtig, immerhin gönne ich mir den Luxus eines Hausmanns und Papas, der sich um die Kinderaufzucht und das Gros des Haushalts kümmert. Also bin ich ja vielleicht ein verkappter Mann und hab mich im Patriarchat gut eingerichtet... #pfeif


    Und ja, es gibt so Frauen, die total unreflektiert das Patriarchat stützen und das auch noch toll finden. Ich kannte sogar eine persönlich. das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass jemand, der sich für ein Hausfrauenmodell entscheidet automatisch keine Feministin sein kann.

  • lach... 30k bei 2,93 Millionen

    Wieviel sollten sie denn mehr verdienen als Männer das es gerecht ist und es in dem Bereich kein gender pay gap mehr gibt?

    30k ist bei Arzthelfern, LKW fahrern, Pflegekräften, Köchen und anderen ein ganzes Jahreseinkommen. Wenn das für dich eine lächerliche Summe ist Glückwunsch.

    Aber du hast sicher recht, wir leben halt noch im tiefsten Mittelalter.


    In den Vorständen gibt es halt wenige Frauen die überhaupt bereit sind für die Firma zu leben. Da muss sich was in den Köpfen ändern.

    Man(n) sollte ja auch annehmen das sich im Zuge der Gleichberechtigung und der Emanzipation mehr Männer finden die bei der Trennung die Kinder behalten:

    https://de.statista.com/statis…%20die%20der%20V%C3%A4ter.

    Sehe ich da jetzt auch nicht, das Marcus die Kinder behält ist also extrem unwahrscheinlich.

    Daher:

    its a long road

  • Ich habe den Artikel nicht gelesen. Aber: ich habe das hier schon vor einigen Jahren geschrieben: Dass ja oft von Männern (und / oder deren Partnerinnen) vorgebracht wird, ihr Arbeitgeber ermögliche es ihnen nicht, zu reduzieren (ich lasse jetzt mal die Frage, inwiefern das rechtmäßig wäre, außen vor). Ich glaube, dass das in ganz vielen Fällen ein vorgeschobener Grund ist und in Wirklichkeit andere Gründe den Ausschlag geben, über die ich natürlich nur spekulieren kann.

    Denn: ich kenne so einige Lehrerpaare, und in allen Fällen, wirklich ohne Ausnahme, war / ist es die Frau, die wegen der Kinder reduziert hat. In KEINEM EINZIGEN Fall der Mann. Das finde ich wirklich erschreckend und frustrierend, auch weil das sogar dann der Fall ist, wenn die Frau aufgrund ihrer Schulart höher eingruppiert ist als der Mann, also eigentlich mehr verdienen müsste. Und insbesondere, wenn man verbeamteter Lehrer ist, kann man recht angstfrei reduzieren, ohne zu befürchten, dass man dann auf Teilzeit festgelegt wird, denn die Beamten haben einen Rechtsanspruch auf ein volles Deputat (dass es zumindest in BaWü aufgrund des eklatanten Lehrermangels derzeit schwieriger wird zu reduzieren, steht auf einem anderen Blatt, aber solange man ein minderjähriges Kind im Haushalt hat, hat man immer noch bessere Karten als jemand, der / die ledig und kinderlos ist).


    Ach, Moment, ein Kollege fällt mir ein, der jetzt in Elternzeit ist (zum zweiten Mal) und wir haben (ihn mitgezählt) insgesamt drei Väter, die mehr als die üblichen zwei Monate genommen haben und / oder zweimal Elternzeit (für dasselbe Kind) genommen haben.. Da tut sich also ein bisschen was. Aber es ist ein langer, steiniger Weg. Und interessanterweise hat nur einer davon eine Lehrerin als Partnerin.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Ich habe tatsächlich eine Kollegin in meinem Alter, die immer zum nächsten Schuljahr in Vollzeit wiederkommt (sie bekommt ihre Kinder sehr schuljahreskonform, so dass sie einige Monate in Elternzeit sein kann). Sie verdient einfach deutlich mehr als ihr Mann, so dass sie die Rollen getauscht haben und er dann in Elternzeit bzw später deutlich reduziert arbeiten geht. Sie haben jetzt vier Kinder.

    Eine andere Kollegin aus einer anderen Generation praktizierte es auch so. Jetzt sind die Kinder raus und sie haben es so belassen und sie kann es sehr genießen nach hause zu kommen und ein gekochtes Essen vorzufinden.


    Bei uns ist es oft so, dass die Männer zwar zwei Monate in Elternzeit gehen, aber weiterhin für die Oberstufenkurse kommen, also vier bis acht Stunden pro Woche. Dafür werden sie dann besonders gelobt, dass sie das machen. Klar, aus organisatorischer Sicht für die Schule begrüßenswert. Aber ja eigentlich nicht im Sinne des Erfinders.

  • claraluna , wieso stützt die Anna aus dem Interview das Patriarchat?


    Ich fand im Interview ein bisschen seltsam, dass die Interviewerin so auf dem Ehevertrag rumgeritten ist. Was glaubt die denn, was man für magische Dinge in einem Ehevertrag regeln könne? Offensichtlich verdient der Marcus ordentlich und ohne Schummelmöglichkeiten, Kinderunterhalt müsste er also auf jeden Fall zahlen, und der Spielraum für nachehelichen Unterhalt wäre bei 5 Kindern eh nicht so beeindruckend.

    Ich habe mich darüber auch gewundert, aber es stimmt natürlich, dass man zumindest längere Unterhaltszeiten und höheren Unterhalt und keine Zuverdienstpflicht und so festlegen kann. Oder Ausgleich für entgangene Lohnerhöhungen und Beförderungen oder so.

    Ich schrieb schon, dass das ein geniales Modell ist, weil beide Parteien da so viel mehr Lebensqualität haben als wenn sich zwei Parteien zerreißen um den Spagat Familienleben / Berufsleben zu vereinen.

    hm... ich finde nicht, dass ich als Hausfrau mehr Lebensqualität hab. Meines Erachtens hat beim traditionellen Modell nur der Mann mehr Lebensqualität. Bzw. derjenige, der nicht zuhause bleibt, egal ob Mann oder Frau.

    Hängt das nicht an dem, was man gerne macht? Ich kenne Frauen, die gerne zuhause sind und keine Lust auf Erwerbsarbeit haben. Und ich kenne Männer, die nicht gerade viel Lust auf Erwerbsarbeit zu haben scheinen, sich aber durchbeißen. Weil, keine Ahnung. Macht man halt so.


    Heißt es nicht immer, zwei Drittel oder mehr der deutschen Arbeitnehmer_innen hätten innerlich gekündigt?


    Da sind bestimmt ein paar dabei, die zuhause glücklicher wären.


    (Ich gehöre nicht dazu, ich hasse Hausarbeit.)


    Bei diesem Beispiel mit Anna und Marcus sehe ich Marcus in größerer Abhängigkeit. Wenn Marcus sich trennt, muss er durch den Unterhalt weiterhin finanziell für die Familie sorgen. Für Anna ändert sich also wenig.


    Aber wenn Anna sich trennt, steht Marcus alleine mit seinem Vollzeitjob und 5 Kindern da. Anna kann als Langzeitarbeitslose noch nicht mal nennenswert Unterhalt zahlen und zum "um die Kinder kümmern" kann man vom Gericht nicht verurteilt werden.

    Das erscheint mir nicht so wahrscheinlich.


    Eher ist es so, dass wenn Anna und Marcus sich trennen, Anna zugemutet wird, halbtags erwerbstätig zu sein, wenn das jüngste Kind in den Kiga kann. Dann hat sie fünf Kinder an der Backe und Druck, selbst Geld zu verdienen. Marcus degradiert sich selbst zum Wochenend-Zahlpapa und zum "um die Kiner kümmern" kann man auch ihn nicht verurteilen.
    Umgekehrt ist er faktisch relativ gut geschützt davor, dass Anna ihn mit den Kindern sitzen lässt, weil sie im Zweifel die stärkere emotionale Bindung an die Kinder hat, weil sie mehr Zeit mit ihnen verbracht hat.

  • Mein Mann ist gerne Zuhause und sieht glaub ich etwas dagegen an, dass er hoffentlich bald auch arbeiten wird.

    Ich arbeite gerne und wäre nur allerhöchstungern Hausfrau, aber ich würd gern etwas reduzieren (u.a. darum soll er auch mitverdienen).

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


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    In meinem Waldland geht ein Monster um...