Gender-Kacke in Schule und Alltag

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    • Offizieller Beitrag

    . Da war ich auch völlig perplex, das war in einer Zeit, in der mein Sohn überhaupt keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern gemacht und wirklich mit jedem/r gespielt hat, der/die seinen Interessen entsprach, und die waren halt sehr vielseitig.

    Das halte ich auch völlig fuer normal. Geschlecht ist in dem Alter doch ganz oft von aussen vorgegeben.


    Ich finde diese ominösen sozialen Fähigkeiten in deutschen (oder zumindest hier in der Gegend vorherrschenden) Kindergärten wirklich raetselhaft. Keiner weiss so recht was das genau ist, aber staendig wird damit das Verhalten von Kindern bewertet und beurteilt.

  • Hallo,


    . Er habe schon Freunde, im Grunde spiele er mit allen, und das sei ja auch gut, aber es sei doch eher normal, dass man auch einen festen Freund habe, mit dem man dann eben Abenteuer erlebt und das sollten wir mehr fördern. Da war ich auch völlig perplex, das war in einer Zeit, in der mein Sohn überhaupt keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern gemacht und wirklich mit jedem/r gespielt hat, der/die seinen Interessen entsprach, und die waren halt sehr vielseitig. Habe daran lange zu knabbern gehabt, weil ich es einfach so absurd fand.


    Ich finde wie gesagt schon richtig, zumidnest hinzuschauen.


    Es gibt Kinder, die haben nie einen "besten Freund" oder die könneneinfach mit dem in Kiga oder Klasse vorhandenem "Kinder-Pool" oder generell mit Kindern, die "ihrem" Geschlecht zugeordnet werden nichts anfangen.

    Das ist völlig in Ordnung, so lange es ihnen gut geht damit.


    Aber manchmal hat es auch andere Gründe und dem Kind geht es nicht immer nur gut damit. Vielleicht ist es schüchtern, vielleicht erfüllt es unbewusste Erwartungen der Erwachsen (das geht ja in jede Richtungen,. ich kenne ein Mädchen, das lange gebraucht hat, ehe sie sich mit Mädchen anfreundet und ich denke schon, daß es auch sein könnte, daß sie ein wenig mit den Erwartungen und dem Stolz der Etlern auf ihr "jungenhaftes" Mädchen kooperiert hat. Ich kenne ein Kind, daß schon im Kindergarten sagte, daß es kein Junge sondern ein Mädchen ist und daß gerne bestimmte Kinder als Freunde gehabt hätte, die halt zufällig Jungs waren. Aber es war für das Kind nicht einfach, gemeinsame Interessen und Anknüpfungspunkte zu finden.


    Es gibt eben auch Kinder, die ich einfach schwer tun, die Kontakte, die sie eigentlich haben möchten, auch zu knüpfen und da kann manchmal ein bisschen Unterstützung gut tun.


    Darum ist es für mich einen großer Unterschied, warum man auf bestimmte Dinge schaut. Weil man eine Norm vor Augen hat und Wege suchen will, das Kind auf Grund seiner äußeren Geschlechtsteile in eben jene Norm hineinzuzwängen, oder ob man das individuelle Kind im Blick hat und schaut, was es braucht, damit es ihm gut geht und es sich gut entwickeln kann.

    Ich finde diese ominösen sozialen Fähigkeiten in deutschen (oder zumindest hier in der Gegend vorherrschenden) Kindergärten wirklich raetselhaft. Keiner weiss so recht was das genau ist, aber staendig wird damit das Verhalten von Kindern bewertet und beurteilt.


    Auch hier - doch, ich finde es gibt bestimmte Fähigkeiten, die ein Kind möglichst im Laufe seiner Entwicklung erwerben sollte. Es lebt nun mal in einer Gemeinschaft und soll sich dort wohl fühlen. Beziehungsweise wenigstens selber entscheiden können, was davon zu ihm passt und was nicht.


    Mir persönlich geht es dabei nicht um bewerten und beurteilen sondern um "begleiten können" ums "Wege zeigen" udn Möglichkeiten öffnen".


    Und da ist es z.B. für mich ein Unterschied,. ob ein Kind bestimmte Freundschaften nicht eingehen kann (aber eigentlich möchte) oder ob es kein Interesse daran hat.Ob es gerne einen besten Freund hätte - oder ob es zufrieden damit ist, seine Spielpartner je nach Thema zu wechseln. Ob es viel alleine ist, weil es einfach gerne gerne alleine ist und das braucht und genießt, oder weil ihm andere Menschen ein Buch mit sieben Siegeln ist daß es nicht versteht - oder andersrum sein Verhalten für die anderen so irritierend ist, daß sie sich zurückziehen.


    Das ist mMn "bewertungsfrei" und natürlich komplett unabhängig von der Frage Mädchen oder Junge.

  • Nachtkerze :

    ich bin immer wieder perplex, was Du so aus deiner Ecke berichtest.

    Wir sind ja quasi Nachbarinnen (von den Landkreisen her) und wir haben in Deinem Ort gute und binationale Freunde und ich staune immer wieder über diese Altbackenheit und irgendwie verschrobenen Menschen, von denen Du immer wieder berichtest und frage mich, ob unsere Freunde auch nur so "bunte Hunde" sind, wie Ihr und einfach Ausnahmen in dem Ort sind.

    Die KiTa und der Hort waren wohl nicht so wirklich megamodern, aber unsere Freunde hatten nicht erwähnt, dass es dort nun so rückständig sei. Und auch allein durch die Nähe zur Multikulti-Stadt Hamburg würde ich vermuten, dass der Konservatismus nicht so stark ausgeprägt ist.


    Bitte versteh' mich nicht falsch: Ich glaube Dir jedes Wort und ich fühle mit Dir. Wirklich.

    Das, was Du berichtest, ist so weit weg von meiner Lebensrealität, dass es mir so vorkommt, als würdest Du aus der tiefsten Provinz berichten und nicht aus meinem Nachbarkreis. Dass ein paar Kilometer Luftlinie einen solchen Unterschied in den Haltungen der Bürger:innen ausmachen, erstaunt mich immer wieder.


    Hegt Ihr irgendwelche Umzugspläne, um aus diesem kleinbürgerlichen Mief rauszukommen?


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    • Offizieller Beitrag

    Annie, ich lass hier auch nur den Mist, der mir mitunter so auf der Seele liegt. Es gibt durchaus auch gute Momente, und in dem selbigen Kindergarten habe ich mittlerweile auch 2 Familien kennengelernt, die aehnlich bunt sind wie wir, aber nicht im gleichen Ort leben. Ich habe da durchaus viel gelernt, dennoch sind einfach unheimlich viele Menschen, die ich kennengelernt habe, einfach nie rausgekommen. Ich finde so Menschen wichtig, sie halten Traditionen am laufen, kennen die Gegend und wie was laeuft, aber sie haben tendenziell halt wenig Verständnis, wenn man was nicht genauso macht oder versteht, wie es schon immer war. Vielleicht bin ich auch eher sensibel als andere? Wobei die eine andere Weltenbummler-Familie aehnliche Dinge aus der gleichen Kita erzählt. Wir sind uns ziemlich einig, dass es unglaublich ist, wie nah man an HH sein kann, und wie ländlich der Ort doch insgesamt ist. Wir hatten ja auch gedacht, dass es besser sein müsst, einfach weil HH ja direkt nebendran ist. Wir sind auch nicht die einzigen zugezogenen, denen es so geht. Es erstaunt einfach.


    Hegt Ihr irgendwelche Umzugspläne, um aus diesem kleinbürgerlichen Mief rauszukommen?

    Ja. Ist halt schwierig, wenn der Arbeitsvertrag auslaufen wird, und man 2 Jahresmindestmieten unterschreiben soll. Die Mietpreise sind zwar besser als HH, aber auch nicht ohne. Ausserdem leben wir halt insgesamt in einem unguenstigen Stadtteil fuer Familien. Plus - wer will schon eine Familie mit 3 Kinder mit ausländischem Nachnamen, wenn da Ein-Kind Familien oder ältere Paare sich um das gleiche Objekt bewerben?

    • Offizieller Beitrag

    Auch hier - doch, ich finde es gibt bestimmte Fähigkeiten, die ein Kind möglichst im Laufe seiner Entwicklung erwerben sollte. Es lebt nun mal in einer Gemeinschaft und soll sich dort wohl fühlen. Beziehungsweise wenigstens selber entscheiden können, was davon zu ihm passt und was nicht.

    :)


    Ja bestimmt. Und so wie du das beschreibst, macht das Sinn. Nur wurde das so hier nie kommuniziert.

  • Ausserdem leben wir halt insgesamt in einem unguenstigen Stadtteil fuer Familien. Plus - wer will schon eine Familie mit 3 Kinder mit ausländischem Nachnamen, wenn da Ein-Kind Familien oder ältere Paare sich um das gleiche Objekt bewerben?

    Ich schreibe Dir mal einen PN ;)


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Es geht ums Fünfjährige, oder? Warum soll die denn mit Krippenkindern spielen wollen? Klar, manche machen das gerne, dann ist das super, aber "sollen"? Mein Kind mag auch keine Babies und sagt sehr klar, dass es "sowas" nie selber haben möchte.

    Und dazu noch unterschwellig das Genderthema... Ich finde Trins Hinweis super, das nochmals anzusprechen, und zu schauen, wie das genau gemeint war.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • mal was sehr positives - weiß nicht, obs hier reinpasst: schottland ist das erste land, das kostenlose menstruationsprodukte anbietet - gegen period poverty!!#applaus

    https://www.theguardian.com/uk…e-period-products-for-all

    Ich finde das nicht „sehr positiv“, sondern „sehr ambivalent“.


    Eigentlich war es schon auch sehr sinnvoll, Einzelhändlern vorzuschreiben, dass sie keine Plastiktüten mehr verschenken dürfen. Sie werden ja in Schottland wohl nur den Wegwerfkram verschenken, und für die ökologischeren Alternativen (waschbare Binden, Menstassen oder Schwämmchen) müssen Anwenderinnen vermutlich weiterhin selber bezahlen.

    Außerdem geht es da ja um zur Verfügung stellen in öffentlichen Gebäuden. ich bin auch sehr froh, dass das bei uns an der Schule jetzt schon gängig ist. Klar benutzt jede ihre eigenen Sachen, aber für den Notfall ist es ein sehr gutes Gefühl, dass etwas parat steht. Habe ich auch schon mal gebraucht. Und wenn du z.B. in einem Amt länger warten musst, als gedacht, ist es schön dort nicht nur eine Toilette zu haben, sondern auch Menstruationsartikel.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Ich warte auf den Moment, in dem ein Mann in den Kommentarspalten sagt, Kondome würden den Männern ja auch nicht kostenlos zur Verfügung gestellt.


    Vorgestern las ich von einem, der fand, es sei Sozialismus, wenn der Staat Frauen Menstruationsartikel zur Verfügung stelle oder subventioniere.

  • Ich warte auf den Moment, in dem ein Mann in den Kommentarspalten sagt, Kondome würden den Männern ja auch nicht kostenlos zur Verfügung gestellt.


    Vorgestern las ich von einem, der fand, es sei Sozialismus, wenn der Staat Frauen Menstruationsartikel zur Verfügung stelle oder subventioniere.

    Ich habe den Kommentar schon mehrfach gelesen. Man muss nur in den "richtigen" Kommentarspalten unterwegs sein. Allerdings wurde darauf geantwortet, dass in Schottland Bedürftigen sehe wohl auch Kontrazeptiva kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Natürlich Männer und Frauen. Es bekommen ja auch nicht alle Frauen kostenlos Menstruationsartikel, sondern sei werden in öffentlichen Gebäuden bereit gestellt. Und ich meine Leute, sie soziale Unterstützung beziehen bekommen sie auch? Oder habe ich mir das falsch gemerkt?

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Ich habe Kommentare gelesen, die daraufhin wiesen, dass sie ihren Rasierschaum auch selber kaufen müssen. Auf dem Amt oder der Schule rasieren? Schon klar...

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Ich finde diese Vergleiche vollkommen hanebüchen!


    Fällt das denn niemandem auf? #sauer


    Eher wäre noch WC-Papier vergleichbar.


    Da wittert scheinbar niemand Sozialismus, wenn er das zu Recht auf dem hinterletzten Bahnhofsklo vorfindet. Und selbst wenn...#weissnicht

  • da stimm ich dir absolut zu. Viva.


    Doch. Ich merk das :D

    Aber alles, was ein bisschen nach "Benachteiligung" riecht, wird vollgetrollt.

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)