Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Annie

    kann es sein, dass du den hier meinst? es gibt ihn in mehreren variationen.


    abr2e48_700b.jpg

    Es war ein anderer, aber die Botschaft ist die gleiche, aber ganz exakt:

    Auf dem ersten Bild war ein Mittelständler mit einem Keks.

    Auf dem zweiten Bild war ein Armer mit einem halben Keks zu sehen.

    Auf dem dritten Bild ein Reicher, mit vielen Keksen vor sich, der dem Mittelständlicher weismacht, dass der Arme ihm den Keks klauen will und der Mittelständler glaubt das und beachtet nicht, wie viele Kekse der Reiche vor sich hat.


    Das ist so unendlich perfide, aber leider wohl zutreffend, wenn man sich das vehemente Wehren gegen die Superreichensteuer anschaut oder gegen Gesetzesänderungen, die die Abgeordneten dazu zwingen würden, nicht einen einzigen Lobbyposten inne zu haben, sondern rein ihrem Gewissen verpflichtet zu sein.


    Edit (um wieder einen Bezug zum Threadtitel zu schaffen): wie bezeichnend, dass Frauen gar nicht abgebildet sind, dabei stellen sie doch 50% der Bevölkerung.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    • Offizieller Beitrag

    Mein Grossvater in der Ostschweiz hatte 8 Kinder, sie waren wirklich arm in ihrer Zeit als Familie. Er war unendlich stolz darauf, dass jedes seiner Kinder eine abgeschlossene Lehre hatte, auch die Mädchen (das war in dem 60ern/70ern auf dem Land noch gar nicht üblich). Und noch viel stolzer war er auf seine Enkelkinder, die an der Uni waren. Für ihn war das der Gipfel des geglückten Aufstiegs, besonders für seine Enkelinnen.


    Zu Vivas Ergänzung: in Klein-Talpos Klasse (öffentliches Gymnasium) ist er der Einzige, bei dem ein Elternteil im zweiten Wirtschaftssektor arbeitet.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    in meinem schweizer kanton (keinerlei sozialismus in sicht, eher das gegenteil davon) sind es übrigens 10% aller kinder, die zum abi zugelassen werden, im jahr 2020. es handelt sich um eine von oben verordnete quote.

    dreimal darf man raten, was das ergebnis ist hinsichtlich der verteilung der herkunft dieser kinder.

    Vielleicht noch eine Ergänzung: im Jahr 2018 (das waren die neuesten Zahlen vom Bund, die ich kriege) hatten in Deinem Kanton etwas mehr als 15% der unter 25jährigen eine gymnasiale Matura erworben - und nochmal gleichviele eine Berufsmatura. Gerade dieser Weg ist der häufìgere bei "Arbeiterkindern" und ich schätze diese Möglichkeit sehr. Was aber nicht heisst, dass ich Deine Kritik an der Auswahl für den gymnasialen Weg, die hier ausschliesslich politisch motiviert ist, nicht teile.


    KLICK MICH

    Link zu den interaktiven Karten vom Bundesamt für Statistik.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Zurück zum Thema.

    Das hier finde ich ebenfalls eine extrem ungute Entwicklung.


    „More than 2 million college students may be in a "sugar baby" relationship, getting cash from older partners in exchange for dates or sex.


    und passend dazu:


    „Im Mai lebten 2,4 Millionen Kinder in Großbritannien in Haushalten, die sich nicht ausreichend ernähren konnten, so das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag der NGO Food Foundation.


    ...zum ersten Mal in seiner 74-jährigen Geschichte hat Unicef einen Notfallplan in Großbritannien umgesetzt – der, am Bruttoinlandsprodukt gemessen, sechstgrößten Volkswirtschaft der Welt...

    Diese beiden Meldungen alleine zeigen meiner Meinung nach sehr deutlich, dass der Kapitalismus die Menschheit und ihre Gesellschaften sukzessive zerstört. Das sind im Grunde Meldungen aus failed states, die zugleich du den mächtigsten und reichsten Ländern der Welt gehören.


    Ich finde das einfach unglaublich und fühle mich diesen rasanten Entwicklungen gegenüber so machtlos

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

    ticker?TT=bdy&TT1=bdy&CL=&CT=&CG=F&O=m_chick&T=t_b14&D=2017-06-07&M1=&D1=&T2=&T1=Minizwerg&T3=&CC=0&CO=FFFFFF&CO2=&W=&TS=&R=A&SC=green

  • dass der Kapitalismus die Menschheit und ihre Gesellschaften sukzessive zerstört. Das sind im Grunde Meldungen aus failed states, die zugleich du den mächtigsten und reichsten Ländern der Welt gehören.


    Ich finde das einfach unglaublich

    so sehe ich das leider auch, jono.


    vor diesem hintergrund finde ich die frage, ob jede:r alles studieren durfte oder durch den staat nach bedarf gelenkt wurde, fast schon nebensächlich.

    • Offizieller Beitrag

    So nebensächlich ist das nicht, finde ich. Gerade in solchen Staaten wie GB hat das durchaus Methode gehabt und war von gewissen Kreisen meiner Meinung nach mindestens gebilligt, wenn nicht sogar bewusst gesteuert: eine nicht gebildete Arbeiterklasse ohne allzu grosse Aufstiegschancen zu haben ist in wirtschaftlich prosperierenden Zeiten toll, genug Arbeitskräfte zur Gewinnmaximierung - blöd ist es halt in nicht so rosigen Zeiten, da muss man einen Teil der Gewinne für Wohlfahrt abgeben. Ach nein, warte, dass gibt man ja an den Mittelstand ab, die packen das schon...

    (Zynismus vorhanden in dem Post)

  • das verrückte ist ja, dass man in meiner herkunftswelt arbeiterkind und akademikerkind gleichzeitig sein konnte. das ideal war, dass jede/r berufstätige als arbeiter:in startet. (auch dagegen gab es natürlich widerstand.)


    so etwas nimmt viel weg an vorurteilen, daher finde ich die idee ziemlich gut.

    Bei meiner Mutter war es so: Lehre nach der POS, Wechsel des Arbeitsplatzes mit berufsbegleitendem Studium (Finanzökonomie). Durch dieses konnte sie in und nach der Wende Karriere machen da keine Parteizugehörigkeit. Ihr Vater war übrigens Akademiker und aus dem Schriftstellerverband rausgeflogen, sie hätte trotzdem zur EOS gedurft als Klassenbeste (also Abitur machen können), hat es sich selbst aber nicht zugetraut.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Miamaria


    ja, da gibt es interessante karrieren, die oft mit einer einfachen lehre begannen, sehr oft auch bei sog. akademikerkindern.


    gregor gysi zB. kommt aus einer sehr illustren, intellektuellen, wohlhabenden familie und hat erst einmal rinderzüchter gelernt bevor er jurist wurde.


    mein vater hat es vom 14-jährigen hufschmied und lockheizer zum direktor bei der UNO gebracht. sowas geht quasi nicht mehr.

  • eine nicht gebildete Arbeiterklasse ohne allzu grosse Aufstiegschancen zu haben ist in wirtschaftlich prosperierenden Zeiten toll, genug Arbeitskräfte zur Gewinnmaximierung - blöd ist es halt in nicht so rosigen Zeiten, da muss man einen Teil der Gewinne für Wohlfahrt abgeben. Ach nein, warte, dass gibt man ja an den Mittelstand ab, die packen das schon...

    yep.

  • dennoch finde ich diese Verharmlosung der DDR nicht in Ordnung, auch in diesem Zusammenhang! Wir reden über ein System, wo du bespitzelt wurdest und für Lappalien ins Gefängnis kamst. Ein Kollege von mir hatte das Glück, dass mit 13 er und die Familie in den Westen kamen, regelrecht frei gekauft. Vater Pastor, die älteren Geschwister waren vom System kaputt gemacht worden. Ich verorte mich politisch eher grün und links finde aber es unerträglich ,hier sich was schön zu reden. Auch Honecker war Arbeiter, trotzdem machte er ne tolle Karriere?!

  • dennoch finde ich diese Verharmlosung der DDR nicht in Ordnung, auch in diesem Zusammenhang! Wir reden über ein System, wo du bespitzelt wurdest und für Lappalien ins Gefängnis kamst. Ein Kollege von mir hatte das Glück, dass mit 13 er und die Familie in den Westen kamen, regelrecht frei gekauft. Vater Pastor, die älteren Geschwister waren vom System kaputt gemacht worden. Ich verorte mich politisch eher grün und links finde aber es unerträglich ,hier sich was schön zu reden. Auch Honecker war Arbeiter, trotzdem machte er ne tolle Karriere?!

    Aber auch wenn beim Rest einiges nicht gut war kann man sich doch darüber austauschen, ob der Ansatz einer Bildungspolitik gut war, die versucht, alte Strukturen aufzulösen?

  • dennoch finde ich diese Verharmlosung der DDR nicht in Ordnung, auch in diesem Zusammenhang! Wir reden über ein System, wo du bespitzelt wurdest und für Lappalien ins Gefängnis kamst. Ein Kollege von mir hatte das Glück, dass mit 13 er und die Familie in den Westen kamen, regelrecht frei gekauft. Vater Pastor, die älteren Geschwister waren vom System kaputt gemacht worden. Ich verorte mich politisch eher grün und links finde aber es unerträglich ,hier sich was schön zu reden. Auch Honecker war Arbeiter, trotzdem machte er ne tolle Karriere?!

    Vielleicht wäre das gut, das in einem anderen Thread auszudiskutieren? Vielleicht kann man die entsprechenden Beiträge abtrennen, ging ja im Prinzip los mit dem Verweis auf #Arbeiterkind. Ich finde das spannend, aber hier nicht ganz thematisch passend...


    edit: und das Ost-West-Thema hatte doch auch schon mal einen eigenen Thread, oder?

  • dennoch finde ich diese Verharmlosung der DDR nicht in Ordnung, auch in diesem Zusammenhang! Wir reden über ein System, wo du bespitzelt wurdest und für Lappalien ins Gefängnis kamst. Ein Kollege von mir hatte das Glück, dass mit 13 er und die Familie in den Westen kamen, regelrecht frei gekauft. Vater Pastor, die älteren Geschwister waren vom System kaputt gemacht worden. Ich verorte mich politisch eher grün und links finde aber es unerträglich ,hier sich was schön zu reden. Auch Honecker war Arbeiter, trotzdem machte er ne tolle Karriere?!

    Danke @yummymummy

    Meine Mutter hatte nen 1,0er Schnitt. Die 1 in Stabi wurde einfach wegen fehlender Staatstreue umgewandelt und das Studium untersagt. Sie wäre gern Mathe- oder Physiklehrerin geworden. Sie "durfte" dann Bauzeichnerin werden. Obwohl sie, im Gegensatz zu mir noch bei den Pionieren mitgemacht hat. Sie war halt jeden Sonntag in der Kirche. Und das ist eine der harmloseren Geschichten meiner Familie.

    • Offizieller Beitrag

    dennoch finde ich diese Verharmlosung der DDR nicht in Ordnung, auch in diesem Zusammenhang! Wir reden über ein System, wo du bespitzelt wurdest und für Lappalien ins Gefängnis kamst. Ein Kollege von mir hatte das Glück, dass mit 13 er und die Familie in den Westen kamen, regelrecht frei gekauft. Vater Pastor, die älteren Geschwister waren vom System kaputt gemacht worden. Ich verorte mich politisch eher grün und links finde aber es unerträglich ,hier sich was schön zu reden. Auch Honecker war Arbeiter, trotzdem machte er ne tolle Karriere?!

    Danke @yummymummy

    Meine Mutter hatte nen 1,0er Schnitt. Die 1 in Stabi wurde einfach wegen fehlender Staatstreue umgewandelt und das Studium untersagt. Sie wäre gern Mathe- oder Physiklehrerin geworden. Sie "durfte" dann Bauzeichnerin werden. Obwohl sie, im Gegensatz zu mir noch bei den Pionieren mitgemacht hat. Sie war halt jeden Sonntag in der Kirche. Und das ist eine der harmloseren Geschichten meiner Familie.

    Meine Mutter und ihre Geschwister durften auch allesamt nicht studieren, da mein Opa Arzt war. Sie waren weder bei den Pionieren und das Studium war untersagt. Das älteste Kind durfte nach viel Hin und Her und einer staatlich ausgesuchten Ausbildung ein staatlich ausgesuchtes Studium anfangen. Dann floh die Familie in den Westen. Wo man dann auf die geballten Vorurteile des Westens traf (Kommunisten, Spione, Unwissen etc).


    Meine Mutter berichtet durchaus auch positives aus ihrer Schulzeit, gerade was Didaktik und Gleichberechtigung angeht, aber eben auch sehr viel sehr schlimmes.