Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • es es stimmt, gehört nicht hier her. Aber nochmal ,in einem Stasi Gefängnis gewesen zu sein möchtest du mit den "Verbrechen des Westens " vergleichen??!

    Was mir in dem Zusammenhang auch auf die Nerven geht, und das ist gender kacke dass die Frauen in der DDR ja total gleichberechtigt waren, konnten Vollzeit arbeiten, Kitas etc. Dass sie aber dann Zuhause trotzdem alles alleine machen durften überwiegend wird gerne ausgeblendet. Aber ich geb jetzt wieder Ruhe.

  • und es war so befreiend von anderen zu lesen, die ähnliche Erfahrungen hatten wie ich und denen ebenfalls komplett der akademische Stallgeruch fehlt. Ich merke das heute noch, mit 48 Jahren und Approbation in der Tasche.

    Vom "akademischen Stallgeruch" hatte ich es neulich in einer anderen Diskussion auch. Mir geht es genau wie Dir, auch wenn ich keine Approbation habe sondern nur einen Dipl.-Ing.

    In meiner Familie bin ich mehrere Generationen in die Vergangenheit geschaut die erste mit Hochschulabschluss.

  • das mit den Frauen in der DDR gehört ja dann schon wieder hierher....


    Und weist genauso, wie deine Darstellung der Schulen diese sehr negative Sichtweise auf. Zu der Doppelbelastung durch Familie und Job gibt es ja mittlerweile viel Material. Ich glaub auch, dass das recht heftig war. Ob man das jetzt besser findet als die BRD-Variante, in der es weniger doppeltbelastete Frauen gab, weil Frauen im Westen einfach seltener berufstätig waren sei jetzt dahingestellt (vergiss nicht, dass der Ehemann bis 1977 der Berufstätigkeit der Ehefrau zustimmen musste!).


    Aber man kann sich schon mal überlegen, welche Gesellschaft das ist, die Frauen und Männer als gleichwertig in der Arbeitswelt betrachtet. Und welche das ist, die eher die Funktion der Frauen als Hausfrauen und Mütter favorisiert. Eine der wenigen Gesellschaftsgruppen der DDR, die vergleichsweise gut abschneiden sind Rentnerinnen, Google sagt da 1000€ Ost vs 700€ West.

  • Ich frag mich auch manchmal, wie wir auf die BRD schauen würden, wenn der Anschluss andersrum gewesen wäre. Nur mal hypothetisch.


    Und: Dinge zu benennen, die in der DDR versucht wurden und gute Ansätze waren, heißt ja nicht, das Leid derer, die unter dem System litten, zu bagatellisieren.


    Schon allein die in der DDR sehr viel höheren Scheidungszahlen sind meines Erachtens ein Indiz für die größere Unabhängigkeit von Frauen in der DDR. Zumindest wirtschaftlich.

  • Schon allein die in der DDR sehr viel höheren Scheidungszahlen sind meines Erachtens ein Indiz für die größere Unabhängigkeit von Frauen in der DDR. Zumindest wirtschaftlich.

    in den 80er Jahren waren in der DDR über 90% aller Frauen berufstätig.


    Und ja, das hatte natürlich auch wirtschaftliche und politische Gründe, wie alles, was sich im Westen auch abspielt. #rolleyes

  • und es war so befreiend von anderen zu lesen, die ähnliche Erfahrungen hatten wie ich und denen ebenfalls komplett der akademische Stallgeruch fehlt. Ich merke das heute noch, mit 48 Jahren und Approbation in der Tasche.

    Vom "akademischen Stallgeruch" hatte ich es neulich in einer anderen Diskussion auch. Mir geht es genau wie Dir, auch wenn ich keine Approbation habe sondern nur einen Dipl.-Ing.

    In meiner Familie bin ich mehrere Generationen in die Vergangenheit geschaut die erste mit Hochschulabschluss.

    Erstaunlich ist in dem Zusammenhang auch, über wie viele Generationen das wirkt. Mein Mann und ich haben beide studiert, unsere Eltern nicht. Unsere Tochter stellt jetzt im Studium fest, dass es eine Art Code zwischen Menschen gibt, bei denen schon die Großeltern Akademiker*innen oder vermögend waren. Ob es ihren Kindern mal auch noch so geht?

    • Offizieller Beitrag

    Das mit dem Code stelle ich auch immer wieder fest, even.

    Solchen Code gibt es auch in anderen Bereichen und ich stolpere oft sehr, wenn ich mich in Bereichen bewege, in denen ich keine Vorkenntnisse habe.


    Oder wenn es um Allgemeinbildung geht - was das naemlich ist, wird sehr, sehr unterschiedlich gesehen.

  • dennoch finde ich diese Verharmlosung der DDR nicht in Ordnung, auch in diesem Zusammenhang! Wir reden über ein System, wo du bespitzelt wurdest und für Lappalien ins Gefängnis kamst. Ein Kollege von mir hatte das Glück, dass mit 13 er und die Familie in den Westen kamen, regelrecht frei gekauft. Vater Pastor, die älteren Geschwister waren vom System kaputt gemacht worden. Ich verorte mich politisch eher grün und links finde aber es unerträglich ,hier sich was schön zu reden. Auch Honecker war Arbeiter, trotzdem machte er ne tolle Karriere?!

    Vielleicht wäre das gut, das in einem anderen Thread auszudiskutieren? Vielleicht kann man die entsprechenden Beiträge abtrennen, ging ja im Prinzip los mit dem Verweis auf #Arbeiterkind. Ich finde das spannend, aber hier nicht ganz thematisch passend...


    edit: und das Ost-West-Thema hatte doch auch schon mal einen eigenen Thread, oder?

    Yep, das finde ich auch, dass das eher in den Ost-West-Thread gehört.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    • Offizieller Beitrag

    und es war so befreiend von anderen zu lesen, die ähnliche Erfahrungen hatten wie ich und denen ebenfalls komplett der akademische Stallgeruch fehlt. Ich merke das heute noch, mit 48 Jahren und Approbation in der Tasche.

    Vom "akademischen Stallgeruch" hatte ich es neulich in einer anderen Diskussion auch. Mir geht es genau wie Dir, auch wenn ich keine Approbation habe sondern nur einen Dipl.-Ing.

    In meiner Familie bin ich mehrere Generationen in die Vergangenheit geschaut die erste mit Hochschulabschluss.

    Erstaunlich ist in dem Zusammenhang auch, über wie viele Generationen das wirkt. Mein Mann und ich haben beide studiert, unsere Eltern nicht. Unsere Tochter stellt jetzt im Studium fest, dass es eine Art Code zwischen Menschen gibt, bei denen schon die Großeltern Akademiker*innen oder vermögend waren. Ob es ihren Kindern mal auch noch so geht?

    Das. Und die Unterschiede in Bezug auf das Selbstverständnis, wenn man relativ oder sehr vermögend aufwächst, sind dann nochmal ein anderes Thema...

  • es es stimmt, gehört nicht hier her. Aber nochmal ,in einem Stasi Gefängnis gewesen zu sein möchtest du mit den "Verbrechen des Westens " vergleichen??!

    Was mir in dem Zusammenhang auch auf die Nerven geht, und das ist gender kacke dass die Frauen in der DDR ja total gleichberechtigt waren, konnten Vollzeit arbeiten, Kitas etc. Dass sie aber dann Zuhause trotzdem alles alleine machen durften überwiegend wird gerne ausgeblendet. Aber ich geb jetzt wieder Ruhe.

    Und die Führungspositionen waren auch überwiegend von Männern besetzt.

    Und Ganztagsbetreuung für Kinder ab einem Alter von 6 Wochen ist auch eine Errungenschaft, die sich nicht jede Frau wünscht.

  • es es stimmt, gehört nicht hier her. Aber nochmal ,in einem Stasi Gefängnis gewesen zu sein möchtest du mit den "Verbrechen des Westens " vergleichen??!

    Was mir in dem Zusammenhang auch auf die Nerven geht, und das ist gender kacke dass die Frauen in der DDR ja total gleichberechtigt waren, konnten Vollzeit arbeiten, Kitas etc. Dass sie aber dann Zuhause trotzdem alles alleine machen durften überwiegend wird gerne ausgeblendet. Aber ich geb jetzt wieder Ruhe.

    Und die Führungspositionen waren auch überwiegend von Männern besetzt.

    Und Ganztagsbetreuung für Kinder ab einem Alter von 6 Wochen ist auch eine Errungenschaft, die sich nicht jede Frau wünscht.

    Da biste dann wieder bei der Frage ob und wann Fremdbetreuung


    Da wo ich herkam hatte keine Familie die Möglichkeit, ihr Kind früh fremdbetreuen zu lassen. Es gab einfach keine Krippen im Bayern der 70er.


    Die Betreuungsrate für u3-Kinder in so einem bayerischen Ort bildet aktuell bis heute das Schlusslicht mit 1,7% vs zu über 50% im Osten. Das ist echt ziemlich erbärmlich, wenn man sich über die Frage unterhalten will, wo die Frauen bessere Möglichkeiten haben, ihr Lebensmodell zu wählen.

  • Ja, kam heute irgendwo im Internet vor.


    Was mich als Frau in der DDR glaube ich geärgert hätte wäre gewesen, dass man sich offenbar irgendwie eben nicht entscheiden konnte, wie lange man mit Baby daheim bleiben wollte, sondern die meisten eben doch den Weg gingen, dass ihre Kinder sehr früh in die Krippen gegangen sind oder sogar in wochenkrippen. Auch blöd. Nachdem ich nicht in der DDR gelebt habe weiß ich auch nicht, warum das so war. Ob es finanzielle, gesellschaftliche Zwänge gab?


    Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass es einfach so war, weil "man" es machte, weil vor 30 Jahren dieses "man" einfach unglaublich viel Macht über die alltäglichen Abläufe hatte. Unabhängig davon, in welchem Land man lebte

  • Es gab Frauen, die drei Jahre zu Hause geblieben sind. Aber da fehlte dann halt ein Gehalt, das musste man sich erstmal leisten können. Und da spielten mit Sicherheit gesellschaftliche Zwänge rein, das denke ich schon, kenne aber keine konkreten Beispiele.


    Meine Mutter war zu Hause, war aber vorher bei der Kirche angestellt. Wie es war, wenn man in einem Betrieb war und dann drei Jahre pausiert hat, weiß ich nicht. Wir hatten aber viel Unterstützung von unserer Verwandtschaft im Westen, z.b. mussten meine Eltern für Kleidung so gut wie kein Geld ausgeben. Darum kann ich wenig dazu sagen, wie es normalerweise war.

    • Offizieller Beitrag

    Es gab Frauen, die drei Jahre zu Hause geblieben sind. Aber da fehlte dann halt ein Gehalt, das musste man sich erstmal leisten können.

    Ich glaube, das geht aber auch in der Erinnerungskultur im Westen unter. Auch da musste man sich das erstmal leisten können. In meiner Lebenswelt gab es praktisch keine Mütter, die drei Jahre nicht berufstätig waren: da wurden Zimmer vermietet, auf dem eigenen Hof gearbeitet (der Mann hatte meistens noch einen Brotjob auswärts), geputzt, serviert, stundenweise im alten Job gearbeitet, Abend- und Wochenenddienste geschoben, Heimarbeit gemacht...


    Dieses Idealbild der Hausfrau und Mutter ist eines, das ich nur aus Literatur und Fernsehen kenne.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • ich wollte ja ruhe geben, nur eines noch in dem zusammenhang, weil nochmals neue beiträge da sind: wir haben freunde, die sind ein paar jahre älter, hatten 89 ihr erstes (und einziges) kind bekommen, sie fing gerade als lehrerin an, in ost-berlin.dieses paar macht jeden 9.11. eine party, mit böller und allem drum und dran (das geht, weil in london wohnend), die feiern das einfach, dass ihr leben anders weitergehen konnte. die "errungenschaften" im bezug auf frauen und kinder in der ddr hat diese freundin nach eigenen aussagen nie vermisst (sie war auch da froh, dass gesellschaftlicher druck wegfiel), und sie sind nur sehr, sehr froh, dass sie nicht mehr in dem staat, in dem sie ihre kindheit und junges erwachsenenalter verbracht haben, leben mussten. eine andere bekannte kam als junges mädel kurz vorm mauerfall noch über ungarn raus, und auch da konnte ich nur fassungslos zuhören, was sie erzählte. das wollte erst in meinen west-kopf nicht rein...echte gleichberechtigung gabs da wohl auch nicht, leider.

  • Talpa Das war in der BRD aber anders. Von den Müttern meiner westlichen Kommilitonen und Männer (überwiegend aus SH) hat fast keine gearbeitet. Mir sind 2 Ausnahmen bewusst. In einem Fall sogar eine Familie, wo die Mutter Haupternährerin war und der Vater nur ein bisschen was in ihrem Umfeld dazuverdient hat. Aber bei den meisten waren die Mütter komplett zu Hause und haben ausser Hausarbeit und Kindern nichts gemacht, nicht mal ehrenamrlich.


    Zur DDR: da ist ja auch wieder noch eine zeitlich Entwicklung drin gewesen bei der Frage, wie lange die Mütter nach der Geburt zu Hause bleiben konnten. Ich bin mit 4 Monaten in die Krippe gekommen, bei meiner Schwester gab es dann ein Babyjahr (woraus aufgrund mangelnden Krippenplätzen sogar 1,5 Jahre wurden -das war aber wohl finanziell schwierig)