Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Es geht hier aber um die juristische Frage, inwiefern Frauen nach welcher Zeit in den Arbeitsmarkt getrieben werden sollen, nachdem sie körperliche Schwerstarbeit in Form von Schwangerschaft und Geburt geleistet haben. Ich sehe hier leider keinerlei Ausgleich.

    Ah ok, das meinst du, ich habe jetzt verstanden wo wir uns hin bewegen #top Ab wann oder ob sowas überhaupt gehen sollte wäre denn für dich ok?

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss zugeben, der körperliche Aspekt war nicht unbedingt der, an den ich bei der Sache gedacht habe (da sehe ich eher AHV, Krankenkasse etc problematisch).


    Ich finde den gesellschaftlichen Aspekt, der einerseits die Mütter klar zur Stay-at-home-mum drängt, mit diversesten Instrumenten - und gleichzeitig die Profiteure dieses Systems gleich nochmal belohnt, in dem sie sie aus der Verantwortung entlässt.

    Die Entscheidung, eine hauptsächliche Einversorgerehe mit "Gewaltenteilung" zu machen darf nicht plötzlich mit der Laune des Herrn und einem neuen Betthäschen hinfällig werden. #flop


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ja, das mit dem "Wollen" ist eine spannende Frage. Wie Selbstbestimmt ist das Wollen? Ich habe das als meine ganz eigene, persönliche Entscheidung gesehen, dass ich gerne mehr Zeit mit meinen Kindern verbringe als im Beruf. Zumindest jetzt, wo die Kinder noch so klein sind. Mein Mann, der Vater der Kinder, hat ganz persönlich entschieden, dass es ihm wichtiger ist, sich weiterhin beruflich zu entwickeln und finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. Ich habe das immer so gesehen: Jeder entscheidet, wie es ihm selbst am besten geht.


    Nur, wenn ich sehe, dass 80% der Frauen das eine entscheiden und 80% der Männer das andere, hege ich so langsam den Verdacht, dass die persönliche Entscheidung doch nicht ganz so frei ist. Sei es, dass wir durch Sozialisation, gesellschaftliche Erwartungen, oder doch auch z.B. hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft in eine Richtung tendieren, auch wenn es anders gehen könnte.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • VivaLaVida Den körperlichen Aspekt hatte ich so auch nicht stark im Kopf. Die Schwangerschaft muss eine Frau austragen, das stimmt. Das andere könnte ja eine Entscheidung sein. Es gibt auch genug Feministinnen, die sich z.B. deswegen gegen das Stillen aussprechen.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Nur, wenn ich sehe, dass 80% der Frauen das eine entscheiden und 80% der Männer das andere, hege ich so langsam den Verdacht, dass die persönliche Entscheidung doch nicht ganz so frei ist.

    ganz hart: dann haben sich die Frauen den falschen Partner gesucht.

    Zwangsehen sind hierzulande eher selten.

    • Offizieller Beitrag

    Nur, wenn ich sehe, dass 80% der Frauen das eine entscheiden und 80% der Männer das andere, hege ich so langsam den Verdacht, dass die persönliche Entscheidung doch nicht ganz so frei ist. Sei es, dass wir durch Sozialisation, gesellschaftliche Erwartungen, oder doch auch z.B. hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft in eine Richtung tendieren, auch wenn es anders gehen könnte.

    Ich bin überzeugt, dass es praktisch rein kulturelle Prägung ist...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Mir wird immer klarer, wie sehr wir in unserer vermeintlich modernen Gesellschaft diesen körperlichen Anteil (der ja auch ein seelischer, mentaler... ist) verweigern wahrzunehmen und zu würdigen. Und zwar aus ganz üblen Gründen.


    Schwangerschaft sei ja keine Krankheit (stimmt), Geburtsarbeit scheint ein Kinderspiel (stimmt ganz oft nicht), Inkontinenz im Alter und andere bleibende gesundheitliche Einschränkungen aufgrund der Geburtsarbeit - ist halt so...


    Ich denke, wir bewegen uns da in eine ganz und gar frauenfeindliche Welt - unter dem Deckmantel der Gleichberechtigung, die es aber derzeit biologisch nicht geben kann.


    Kinder zur Welt bringen ist immer noch Frauenarbeit.


    Sobald wir diesen Aspekt gelöst haben, können wir gern nochmal über gleiche Leistungen am Arbeitsmarkt, die von beiden Geschlechtern gefordert werden, unterhalten. Bin ich sofort dabei. Ich selbst z.B. war nie scharf auf Geburten und Schwangerschaft, eher fand ich es sehr belastend.

  • unter dem Deckmantel der Gleichberechtigung, die es aber derzeit biologisch nicht geben kann.

    Stimmt, dann müssten Frauen früher sterben oder (würde ich präferieren) Männer länger leben.

    Meine Oma ist letzte Woche 95 geworden und hat ihre Freundinnen eingeladen ....alles Frauen, die Männer schon lange tot.

    Wenn es dich beruhigt, die meisten Männer machen in ihrem Leben keine Karriere, sind nicht Prinzen auf einem weissen Pferd, besitzen weder Schlösser noch Ländereien und werden ihr ganzes Leben lang ausgebeutet und verhöhnt und schliesslich auf den Schutthaufen des Kapitalismus geworfen.

    Männer sind im grunde genauso unterjocht und müssen ein Leben lang kriechen und erreichen doch nichts von Relevanz.

    Heute gilt, die meisten Menschen bekommen absolut keine soziale Mobilität und sterben in dem gleichen Umfeld in das diese hineingeboren wurden.

    Ich finde die meisten Männer sind diesbezüglich viel zu dämlich und sollten sich, zusammen mit den kämpferischen Frauen, für bessere Konditionen für uns alle(!) einsetzen.

    • Offizieller Beitrag

    Weisst Du, wenn meine Tochter dann mal dasselbe verdient wie ihr gleich qualifizierter Kollege, dann komme ich dann auch gerne mit und demonstriere für die armen, unterprivilegierten Männer.


    Bis dahin würde ich es begrüssen, wenn solche Genderfragen nicht immer mit: "aber den xy geht es ja auch schlecht". Ich vertrage diese Scheinargumentation ganz schlecht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Und warum kämpfen die Männer nicht stärker für die Möglichkeit, Teilzeit in Anspruch zu nehmen, wenn sie doch auch nur ausgebeutet werden? Den Frauen sind ihre Rechte auch nicht in den Schoß gefallen. Komisch finde ich es schon, dass viele Männer - so meine persönliche Statistik - sagen, dass der Chef das nicht will.


    Ganz klar, Karrierechancen werden heute leider immer noch beeinträchtigt, wenn man sich für Teilzeit entscheidet. Geht Frauen aber nicht anders. Ich denke, es lässt sich hier schon eine Priorisierung ableiten.


    Wenn ein Paar entscheidet, das so zu machen, dann ist das erst mal eine autonome Entscheidung, unabhängig davon, ob man das selbst gut findet. Aber ich sehe nicht, dass der Gesetzgeber lenkend eingreift in Richtung Emanzipation beider Partner. Das Ehegattensplitting jedenfalls nicht. Und die 2 Monate Elternzeit für Väter sind ja nicht schlecht, aber unterm Strich ist das doch wie verlängerte Schulferien am Schuljahresende. Wieso also nach der Trennung dann die Weichen in Richtung Erwerbstätigkeit stellen und nicht von Anfang an? Warum ist das, was ich während der Ehe lebe quasi Privatvergnügen und wird erst mit der Scheidung zum Politikum?

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Mich stört dein ständig offen zur Schau gestellten Frust gegen Männer und das du gleich persönlich wirst auch aber reibe es dir nicht ständig unter die Nase.....Das ist halt ein Forum für "Eltern" und auch wenn es dir schwer fällt da fallen auch Männer und andere Meinungen drunter #knuddel

    Sollte das nicht genehm sein dann rege doch als Fördermitglied an das hier ganz gleichgestellt keine Männer mit abweichenden Meinungen zugelassen sind.

  • Und warum kämpfen die Männer nicht stärker für die Möglichkeit, Teilzeit in Anspruch zu nehmen, wenn sie doch auch nur ausgebeutet werden? Den Frauen sind ihre Rechte auch nicht in den Schoß gefallen. Komisch finde ich es schon, dass viele Männer - so meine persönliche Statistik - sagen, dass der Chef das nicht will.

    Meiner wollte das auch nicht dann habe ich den Job gewechselt und festgestellt das mich niemand für 30 Stunden eingestellt hätte.

    Ich stand vor der Wahl Hartz4 oder Vollzeit.....

    Gibt auch viele Frauen die so ein "Weichei" zuhause nicht akzeptieren würden, das spielt da auch noch mit rein.
    3 Monate Elternzeit heißt hier für die meisten Männer das am Haus mal richtig was weg geschafft wird und ab und zu mit dem kleinen gespielt.

    Die haben Frauen die zwar jammern aber es auch nicht anders wollen.


    achja lesenswertes Interview zum Thema:

    https://www.zeit.de/arbeit/202…manzipation-margrit-stamm

    Faszinierend, "Mädels sucht euch keinen Ernährer sondern einen Partner mit eigener Praxis"

    Als Junge wirst du heute noch von der Gesellschaft drauf getrimmt den Ernährer zu geben.



    Wieso also nach der Trennung dann die Weichen in Richtung Erwerbstätigkeit stellen und nicht von Anfang an?

    Das passiert doch, an deutschen unis studieren 50/50 Frauen und Männer. Mir ist persönlich keine Frau unter 40 ohne Berufsausbildung bekannt.

    Kennst du da viele?

    • Offizieller Beitrag

    Mich stört dein ständig offen zur Schau gestellten Frust gegen Männer und das du gleich persönlich wirst auch aber reibe es dir nicht ständig unter die Nase....

    Faszinierend, was Du so über mich weisst.

    Frust gegen Männer? #lol Klar.


    Abweichende Meinungen sind übrigens sehr wohl akzeptiert - ich weiss nicht, ob Dir aufgefallen ist, dass Viva und ich auch nicht komplett einig sind?

    Und mit meiner abweichenden Meinung, dass ich die Antwort: "Aber den xy in xy geht es auch schlecht" auf einen Input von Viva, bei dem es um eine sehr spezifische Gruppe (geschiedene Frauen aus Einverdienerehen in der Schweiz) geht, befremdlich finde, musst du klar kommen.

    Es steht Dir natürlich frei, das weiterhin zu tun und es doof zu finden, wenn ich das sage.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Bei uns war die Entscheidung, dass zunächst ich in Teilzeit gehe, ganz klar eine erzwungene: Mein Mann verdiente einfach mehr als doppelt so viel. Er arbeitet im IT-Sektor (typischer Männerberuf) ich bin formal viel besser ausgebildet, arbeite aber im Gesundheitssektor (typischer Frauenberuf). Da ich aufgrund der längeren Ausbildungszeit erst einstieg, war zur Zeit der Geburt unseres Kindes mein Verdienst ungefähr ein Viertel von seinem. Es war also klar, dass es finanziell nicht hinhaut, wenn er Elternzeit nimmt. Das hat uns beide sehr betrübt. Nun ist es schon seit ca. fünf Jahren so, dass wir beide in Teilzeit sind - aber da war unser Kind eben nicht mehr klein. Sein Gehalt ist mittlerweile nur noch doppelt so hoch wie meines und so haut es irgendwie hin. Aber toll ist das nicht, denn obwohl wir stundenmäßig gleichviel arbeiten, trägt er viel mehr zum Einkommen bei.

    Witzig ist, dass in den fünf Jahren viele seiner Kollegen in Teilzeit gegangen sind. Erst haben sie sich laut über ihn gewundert, dann ihn in den Pausen unauffällig befragt und dann haben sie es nachgemacht. Die meisten davon sind Väter.


    Um den Bogen zur Schweiz zurück zu schlagen: ich finde es eine Sauerei, dass die Frau den Unterhalt nicht einfach so verdient hat.

    • Offizieller Beitrag

    Gibt auch viele Frauen die so ein "Weichei" zuhause nicht akzeptieren würden, das spielt da auch noch mit rein.

    Wie traurig.

    Ich bin sehr froh, dass mein Umfeld da anders tickt und kümmernde Männer auch männlich sein dürfen.


    Aber ich weiss, was Du meinst, ich habe sowas auch schon gehört.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Witzig ist, dass in den fünf Jahren viele seiner Kollegen in Teilzeit gegangen sind. Erst haben sie sich laut über ihn gewundert, dann ihn in den Pausen unauffällig befragt und dann haben sie es nachgemacht. Die meisten davon sind Väter.

    Glückwunsch für diesen Arbeitgeber, sowas gibt es auch, finde ich toll! Würde ich auch gerne machen.

    Zum Gehalt, nuja warum hast du nicht IT Studiert?

    Eine Programmiererin (habe ich zwei als kollegen) verdienen auch mehr als eine Sozialpädagogin.

    Das Berufe unterschiedlich bezahlt werden ist traurig aber es wäre eine Illusion zu glauben das sich das ändert.

  • Danke, dass Du mir das erklärst. Ich kenne nämlich keine Männer musst Du wissen. #stirn#rolleyes

  • Nachtrag:

    Bin seit 23 Jahren überaus glücklich mit einem männlichen Wesen zusammen. Und mit ganz vielen gut befreundet.

    Mein Frust auf Männer ist möglicherweise sogar kleiner als Dein Frust auf Frauen.

  • Das Berufe unterschiedlich bezahlt werden ist traurig aber es wäre eine Illusion zu glauben das sich das ändert.

    Leider. Bislang ist es ja auch eine Illusion zu glauben, dass Gleichberechtigung erreichbar wäre.

    Und nur um's nochmal deutlich zu machen: Mein Mann hat gar nicht studiert. Ich habe promoviert. Trotzdem verdient er mit seiner Ausbildung doppelt so viel wie ich und ich verdiene, gemessen an typischen Frauenjobs, gut.