Gender-Kacke in Schule und Alltag

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    • Offizieller Beitrag

    Die Alternative mit Milch abpumpen etc. macht diese Methode dann ja sicherlich nicht mehr zur "einfacheren" Methode als Pulvermilch.

    Nein, keinesfalls.

    und in unserem Fall bedeutete es, beide müssen bis ans Limit nachts agieren (Frühchen mit Saugschwäche, 100% abpumpen). Eine abpumpen, einer füttern. So war einfach nicht abwechselnd sondern gleichzeitig angesagt. Auch eine Form von Gleichberechtigung, aber doof. ;)

    nach 6 Monaten sind wir auf Pre umgestiegen, weil es nicht mehr erträglich war.

    (Wofür ich Dir, Talpa immer dankbar sein werde!! Du hast damals gesagt, wieso, Pre ist doch auch gut, und statt zu sehen, dass ihr nach 6 Monaten nicht mehr könnt, sieh lieber, dass ihr das 6 Monate durchgehalten habt. Das hat meine Sicht auf das Pre dann verändert und uns Ruhe reingebracht! Ich hab Dich da immer noch total im Herzen für.)

  • Ich erinnere mich noch heute daran, wie die beiden Väter in unserem ersten KiGa dafür gefeiert wurden, dass sie beim Elternabend waren. Dabei habe auch ich am Tag Erwerbsarbeit geleistet. Insofern, ich kann es für meine Gegend nicht bestätigen, dass Hausmänner u. Ä. grundsätzlich scheel angeblickt werden.


    Und nun ja, ich habe die 40 ja schon überschritten, Insofern derFabian weiß ich nicht, ob das gilt, aber ich bin ja quasi in der Bronx aufgewachsen und ja, da haben nicht alle Frauen Ausbildung gemacht.

    Und selbst wenn, was sagt das? Wir wissen doch alle, dass auch eine Ausbildung nicht vor Ausbeutung schützt. Rein menschlich kann ich es nachvollziehen, wenn je nach Erwerbstätigkeit die Hausfrauenehe attraktiver ist. Nur klug finde ich es nie, sich unnötig abhängig zu machen. Im Zweifel muss dann eine finanzielle Absicherung der Frau erfolgen für den worst case.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

    • Offizieller Beitrag

    janos: natürlich kommt ihm da seine Sozialisation in die Quere - und sein berufliches, so gar nicht egalitäres Umfeld...


    Komischerweise scheint die Stilldauer nicht an Elternzeit gekoppelt zu sein. Anders kann ich mir nicht erklären, warum in der Schweiz (14 Wochen Mutterschaftsurlaub) länger gestillt wird im Schnitt als in Deutschland. Da braucht es auch gesellschaftliche Akzeptanz - umd die scheint mir vielerorts nicht gegeben.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Runa #crying#love bin ich froh, dass ihr diese Situation für euch gut abschliessen konntet.


    Mir ging es gar nicht um all diejenigen Frauen, die nicht Stillen können oder wegen Milchbildung / Früchen / whatever abpumpen müssen, sondern tatsächlich um Pumpen "ohne Not" bzw. eben doch aus der "Not" heraus wieder arbeiten zu gehen .

    (Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine)

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Komischerweise scheint die Stilldauer nicht an Elternzeit gekoppelt zu sein. Anders kann ich mir nicht erklären, warum in der Schweiz (14 Wochen Mutterschaftsurlaub) länger gestillt wird im Schnitt als in Deutschland. Da braucht es auch gesellschaftliche Akzeptanz - umd die scheint mir vielerorts nicht gegeben.

    okay, das wusste ich nicht.

    Klar. Es scheitert oft an der Akzeptanz.


    Es sind meine Gedanken dazu. Vielleicht stimmen die auch in der Gesamtsituation gar nicht. Immerhin werden ja auch die meisten Kinder mit 6 Monaten oder so zumindest teilweise abgestillt.

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Ich weiß nicht... Wenn ich das so aufschreibe oder erzähle, ist das dann schon Hype und doof? Oder einfach auch meine persönliche Erfahrung?

    Ich finde das weder Hype noch doof, wenn du davon berichtest sondern interessant.


    Wenn dein Freund erzählen würde, wenn andere Frauen von Ungerechtigkeiten erzählen, dass "er aber dich voll unterstützt und andere Männer in eurem Umfeld auch und die Frauen halt einen Partner wie ihn hätten suchen müssen" würde ich sauer werden.


    Da sehe ich einfach den Unterschied.

    Bestimmt sind nicht alle Männer problematisch und sexistisch aber zu viele.

    FLINT* haben bereits viel erreicht. Aber es reicht einfach noch nicht.

    Sparst du Zeit, und wofür sparst du sie?
    Wenn es einen Film über dein Leben gäbe, würdest du ihn anschauen, würde er dich faszinieren?
    Sechs Euro für eine Stunde auf der Arbeit - was würdest du zahlen für eine Stunde an einem sonnigen Tag im Park?
    Drei Kaffee auf der Raste kosten soviel wie eine Stunde deines Lebens!
    (Früchte des Zorns - Brennen)

  • Talpa, keinen Ahnung wie lange die durchschnittliche Deutsche stillt, aber solange du stillst gilt für dich der Mutterschutz. Dh bestimmte Tätigkeiten musst du nicht machen, keine Gifte, nicht mit Chemotherapie arbeiten, keine Nachtdienste mehr. Viele fordern sich das nicht ein, aber es werden mehr und gibt auch immer wieder erstaunte Arbeitgeber, die dagegen Widerspruch einlegen


    Die Mutterschutzfrist ist mit 18 Wochen ja ungefähr so lange wie bei euch. Oder waren es nur 12 Wochen? Oh je, Kind ist gerade erst 4 und ich habe es schon wieder vergessen.


    Edit ach so, du meinst die Elternzeit danach, ja, die ist deutlich länger. Aber warum sollte man stillen nur weil man nicht auswärts arbeitet?

    • Offizieller Beitrag

    Denn nein, es ist nicht in Ordnung, dass bei einer Trennung das von BEIDEN Partnern gewählte Modell mit Vorteilen für beide Seiten (Hoffentlich) zu Ungunsten EINER Partei (meistens der Frau) ausfällt.

    Wobei ich immer etwas Mühe habe, sowas als völlig autonome Entscheidung eines Paares zu sehen.

    Natürlich gibt es in der Rabenwelt Regionen, in denen die Entscheidung freier ist. Aber in meiner Region und zu der Zeit, in der ich meine Kinder bekommen habe, war es genauso von Umwelt und Staat geprägt. Es gab kein Mutterschaftsurlaub, der Krippenausbau kam erst später, Teilzeit in männlichdominierten Berufen noch eine Rarität, Kindergarten dauerte noch von 10:00-11:30 8o usw.


    Und das dann bei einer eventuellen Scheidung auf ein simples "Hast du doch selber ausgesucht" zu reduzieren, macht mich wütend. Sehr wütend.

  • Rattenkind


    Ich war ja genauso drauf.


    Ambulante Geburt (Kind Nr. 2) - spitze, alles easy, Kind raus und man geht Heim.


    Geburt mit massiven Komplikationen (Kind Nr. 1) - pah, ich kann sofort wieder ganz normal weiterleben und alles machen, was ich vor den Schwangerschaften konnte, auch wenn es ehrlicherweise gar nicht stimmte, ich hab mich gezwungen. Man will ja nicht Teil der Schwachen und Verletzlichen sein.


    Stillen ging doch alles superduper, auch wenn ich vor lauter Milch permanent weggeflossen bin (und das hat körperliche Folgen bis heute).


    Man muss doch aber auch anekennen, dass es für viele Frauen kein Spaziergang ist und auch lebenslange z.T. gravierende Folgen hat.


    Und selbst ich merke, dass mein Körper vom gemeinsamen Kinderwunsch mehr Schäden davongetagen hat als der meines Mannes.


    Auch wenn die sehr moderat sind. Und ehrlich, ich weiss nicht, was mich diesbezüglich im Alter noch so erwartet. Sehr viele ältere Frauen haben da körperliche Probleme.


    Männer wie der Fabian werden sich aber automatisch auf Berichte wie Deinen stürzen mit einem fetten „Siehste!“. Und das stört mich dann einfach.

  • ( Flora90 Was sind FLINT*) #angst

    Zitat

    FLINT* steht für Frauen*, Lesben, inter, non-binary und trans* Personen und ist eine Abkürzung, die nicht nur Frauen in feministische Arbeit und Feminismus inkludieren will, sondern kurz alle Personen, die vom Patriarchat unterdrückt werden


    :)

    Sparst du Zeit, und wofür sparst du sie?
    Wenn es einen Film über dein Leben gäbe, würdest du ihn anschauen, würde er dich faszinieren?
    Sechs Euro für eine Stunde auf der Arbeit - was würdest du zahlen für eine Stunde an einem sonnigen Tag im Park?
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    (Früchte des Zorns - Brennen)

  • ja, genau.

    • Offizieller Beitrag

    Talpa, keinen Ahnung wie lange die durchschnittliche Deutsche stillt, aber solange du stillst gilt für dich der Mutterschutz. Dh bestimmte Tätigkeiten musst du nicht machen, keine Gifte, nicht mit Chemotherapie arbeiten, keine Nachtdienste mehr. Viele fordern sich das nicht ein, aber es werden mehr und gibt auch immer wieder erstaunte Arbeitgeber, die dagegen Widerspruch einlegen


    Die Mutterschutzfrist ist mit 18 Wochen ja ungefähr so lange wie bei euch

    Nein, Mutterschutz ist 9 Wochen hier. Mutterschaftsurlaub, eben 14 Wochen, ist alles, was es hier gibt... Danach erlischt auch der Kündigungsschutz etc...


    Still/Pumppausen und Schutz vor gewissen Tätigkeiten gibt es hier auch - wird gut akzeptiert, auch in schwierigen Dienstsituationen (habe ich ausprobiert ;)). Das meinte ich mit gesellschaftlicher Akzeptanz. Recht nützt Dir wenig, wenn Deine Arbeitgeberin Stress macht, wenn Du es in Anspruch nimmst.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Geburt mit massiven Komplikationen (Kind Nr. 1) - pah, ich kann sofort wieder ganz normal weiterleben und alles machen, was ich vor den Schwangerschaften konnte, auch wenn es ehrlicherweise gar nicht stimmte, ich hab mich gezwungen. Man will ja nicht Teil der Schwachen und Verletzlichen sein.

    Und alle anderen Frauen können das doch auch locker. Einfach mehr anstrengen #crying#hmpf

    Sparst du Zeit, und wofür sparst du sie?
    Wenn es einen Film über dein Leben gäbe, würdest du ihn anschauen, würde er dich faszinieren?
    Sechs Euro für eine Stunde auf der Arbeit - was würdest du zahlen für eine Stunde an einem sonnigen Tag im Park?
    Drei Kaffee auf der Raste kosten soviel wie eine Stunde deines Lebens!
    (Früchte des Zorns - Brennen)

  • Zu dem Leid in der Schwangerschaft fällt mir nochmals ein: ich war so im vierten Monat mit dem 6. Kind und habe Vollzeit gearbeitet. Und war am Ende. Es gab nicht wirklich Probleme mit der Schwangerschaft, keine Übelkeit, keine Schmerzen, alles fein. Aber ich war halt einfach erschöpft. Und wollte aus dem Job raus. Habe mich dafür aber... geschämt? Fand mich weicheiig? Keine Ahnung


    Zumindest habe ich in meinem lieben rabenforum gefragt, ob es ok ist, sich ins beschäftigungsverbot schreiben zu lassen, wenn man fit ist. Natürlich in der sicheren Erwartung, dass Frauen und ibs Mütter sowas natürlich ok finden.


    Weit gefehlt. Schwangerschaft ist Privatsache. Wenn man keine Kraft mehr hat kann es doch nicht sein, dass die Gesellschaft für einen zahlen muss. Das muss man sich vorher überlegen. Man muss ja nicht so viele Kinder kriegen. Ich war echt baff damals. Bin natürlich trotzdem ins beschäftigungsverbot, aber das Gefühl, dass Frauen unsere größten Feinde sein können fand ich damals ernüchternd

  • Und das dann bei einer eventuellen Scheidung auf ein simples "Hast du doch selber ausgesucht" zu reduzieren, macht mich wütend. Sehr wütend.

    mich auch!

    Ja. Es individualisiert das Problem. Und da versuche ich in vielen Bereichen ein bisschen Aufklärung zu leisten. Wir werden nicht in einen luftleeren Raum geboren. Wir werden geprägt und sozialisiert. Und so gibt es gesellschaftliche strukturelle Probleme, die eben nicht jede*r Einzelne alleine lösen kann.

    Würde das anerkannt, könnten sich die Leute zusammen tun. Aber so lange es sich hierbei um ein individuelles Problem und eine Einzelsituation handelt, wird ist frau ja auch immer selbst Schuld (und muss sich, wie Flora90 schreibt, ja "nur etwas mehr anstrengen")

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Zu dem Leid in der Schwangerschaft fällt mir nochmals ein: ich war so im vierten Monat mit dem 6. Kind und habe Vollzeit gearbeitet. Und war am Ende. Es gab nicht wirklich Probleme mit der Schwangerschaft, keine Übelkeit, keine Schmerzen, alles fein. Aber ich war halt einfach erschöpft. Und wollte aus dem Job raus. Habe mich dafür aber... geschämt? Fand mich weicheiig? Keine Ahnung


    Zumindest habe ich in meinem lieben rabenforum gefragt, ob es ok ist, sich ins beschäftigungsverbot schreiben zu lassen, wenn man fit ist. Natürlich in der sicheren Erwartung, dass Frauen und ibs Mütter sowas natürlich ok finden.


    Weit gefehlt. Schwangerschaft ist Privatsache. Wenn man keine Kraft mehr hat kann es doch nicht sein, dass die Gesellschaft für einen zahlen muss. Das muss man sich vorher überlegen. Man muss ja nicht so viele Kinder kriegen. Ich war echt baff damals. Bin natürlich trotzdem ins beschäftigungsverbot, aber das Gefühl, dass Frauen unsere größten Feinde sein können fand ich damals ernüchternd

    Ich erinnere mich an den Thread und fand es unfassbar unempathisch, wie da reagiert wurde.


    Jetzt, wo ich weiss, dass Du es warst, mit 6. (sechstem!) Kind und Vollzeit stößt mir das noch viel schlimmer auf.

  • Talpa die meisten ag akzeptieren das. Aber immer wieder kommt es halt zu Konflikten. Die Tage ging es um eine Zahnärztin, die nicht arbeiten konnte, weil sie stillt. Die elternzeit war aber vorbei. Wer zahlt ihr Gehalt? Vieles ist eben auch einfach nicht geklärt dadurch dass die stilldauer länger ist als die elternzeit.


    Ich war immer von meinen Diensten befreit solange ich das wollte, das ging problemlos. Allerdings hab ich trotzdem mit Infektionen zu tun gehabt. Wenn ich das auch abgelehnt hätte wäre es schwierig geworden. Und Zahnarzt ohne Blut geht halt nicht

  • Und das dann bei einer eventuellen Scheidung auf ein simples "Hast du doch selber ausgesucht" zu reduzieren, macht mich wütend. Sehr wütend.

    mich auch!

    Ja. Es individualisiert das Problem. Und da versuche ich in vielen Bereichen ein bisschen Aufklärung zu leisten. Wir werden nicht in einen luftleeren Raum geboren. Wir werden geprägt und sozialisiert. Und so gibt es gesellschaftliche strukturelle Probleme, die eben nicht jede*r Einzelne alleine lösen kann.

    Würde das anerkannt, könnten sich die Leute zusammen tun. Aber so lange es sich hierbei um ein individuelles Problem und eine Einzelsituation handelt, wird ist frau ja auch immer selbst Schuld (und muss sich, wie Flora90 schreibt, ja "nur etwas mehr anstrengen")

    Das ist der Trick des Neoliberalismus. Alles ist Eigenverantwortung. Auch dass es gar keine Krippen hier gab, als meine Kinder geboren wurden. Ich hätte ja eine gründen können...


    Ist ein ähnlich pefider Move wie den Neid zu den Todsünden zu erklären. Damit verhindert man zuverlässig mehr Forderung nach Gerechtigkeit, für die die Politik verantwortlich sein könnte.