Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Hast du eine Idee, warum das so viele Frauen machen? Also stillen finde ich toll und praktisch und alles, aber der Vorteil des pumpens und flaschefütterns erschließt sich mir nicht. Vielleicht bei ganz kleinen. Aber wenn Baby ein paar Monate alt ist?

    Das ist eine sehr interessante Frage. Auf die schnelle, weil ich gleich die Kinder holen muss: Ich denke, es liegt vor allem daran, dass die anderen es auch machen, ähnlich wie Nachtkerze es schrieb. Wenn man viele andere Mütter sieht, die das machen, kommt es einen nicht mehr so kompliziert vor. Man bekommt das Equipment, wie hochwertige elektrische Pumpen, Kühlpacks etc einfach und nicht all zu teuer gebraucht.


    Ich denke auch, dass die Verankerung im Arbeitsschutz mit dazu beiträgt. Obwohl, wie Talpa oder auch Runa berichten, was bringt einem die Verankerung im Gesetz, wenn der Arbeitgeber quer schiesst und man es einklagen muss? Ich erlebe hier immer mehr Arbeitgeber, die das Stillen und Pumpen in der Pause als selbstverständlich sehen, die einzelne Frau muss also nicht mehr darum kämpfen. Auch die Krippen und Kitas sind darauf eingestellt, dass die Mütter abgepumpte Milch bringen, und sind den korrekten Umgang damit gewöhnt.


    Zudem, wie von anderen geschrieben, viele Frauen arbeiten z.B. zunächst 60 Prozent an drei vollen Tagen. Vier Tage sind sie mit dem Kind. Je nach Frau verhindert das Pumpen an den Arbeitstagen einen Milchstau und ermöglicht frau an den anderen vier Tagen nach Wunsch zu stillen und sich das Leben einfach zu machen mit Baby.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Ich habe neulich in einem Podcast eine Frau erzählen gehört, dass es in amerikanischen Hotels durchaus zum roomservice dazu gehört, dass Muttermilch asserviert, gekühlt und verschickt wird. Das fand ich schon beeindruckend.


    Das war glaube ich einem der Maischberger-Podcasts mit der Hamburger Virologin, deren Name mir immer entfällt

    Spannend! Ich habe es auch in Hotels (und Jugendherbergen) in der Schweiz erlebt, dass man Muttermilch unkompliziert in Kühlschränken oder Gefriertruhen lagern kann, auch wenn diese sonst nicht der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Auch die Kühlpacks um die Muttermilch danach nach Hause zu tranportieren wurden problemlos im Gefrierschrank aufgefrischt.

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  • Oder die Zahnärztin halt nicht arbeiten will wenn sie Kontakt zu Blut hat und sich und das Kind nicht gefährden will?

    Was ist denn das Problem beim Kontakt mit Blut?



    Ich habe eine Kollegin mit vier Kindern, die 75% arbeitet (aber in unserem Job, also die kommt bestimmt auch oft auf 40h und in stressigen Zeiten auch mehr). Sie kommt aus Amerika und findet es ganz schrecklich, wie häufig und weitgehend Frauen in Deutschland auf Erwerbstätigkeit verzichten und sich von ihrem Mann abhängig machen und findet es ein furchtbares Vorbild für ihre Töchter.


    Zu dem Unterhaltsthema möchte ich noch anmerken, dass das in erster Linie ein Problem für Wohlhabendere ist (bzw. für Leute, deren Ehepartner sehr viel mehr als sie verdient). Gibt doch genug Familien, bei denen ein Gehalt ohnehin nicht für den aktuell üblichen / gewünschten Lebensstandard ausreicht, jedenfalls nicht für 2 Haushalte.


    Unfair finde ich es trotzdem.

  • Ich musste meine Stelle kündigen, als meine Grosse 2002 geboren wurde. Es sei denn, ich wäre nach den 8 Wochen Arbeitsverbot wieder eingestiegen in meinen Vollzeitjob. Allerdings ohne jegliche Krippenangebote.


    Dagegen hatte meine Mutter 30 Jahre früher extrem komfortable Bedingungen. U.a. eine Jobgarantie ihrer Qualifikation entsprechend. Davon kann man als Nichtbeamte nur träumen.

  • Das und andere Berichte hier aus USA etc. klingen, als wäre Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Stillen nichts, was irgendwie beeinträchtigt. Ich bezweifle aber, dass weibliche Körper durch diese Reproduktionsarbeit genausowenig beeinträchtigt werden wie die Körper der zugehörigen Väter.


    Frauen leisten hier körperlich Schwerstarbeit, aber es wird getan, als wäre das alles ein Klacks und man könne neben all dem noch genau die gleiche Leistung im Job fordern wie bei Männern, die körperlich exakt nichts leisten, was diese Themen betrifft.


    Mir kommt dieser Aspekt wie gesagt entschieden zu kurz in allen Diskussionen.

    • Offizieller Beitrag

    Was halt echt schwierig ist, dass man die Wahl zwischen Job und Mutterzeit hat. Wer dann mit Visum da ist, verliert dann schnell das Bleiberecht und man hat keine Wahl mehr. Kündigungen gibt es auch in der scwangerschaft. Andererseits findet man generell einfacher Jobs (wenn man Amerikaner ist oder Greencard hat) und ich bin mir sicher, dass ich in den USA schon wieder arbeiten wuerde, während mir hier ständig gesagt wird, dass ich nicht zertifiziert genug bin.


    Was toll ist, dass es mittlerweile auch mehr paternal leave gibt, und zwar nicht das deutsche Modell. Aber es gibt halt wieder Regeln, und viele bekommen den auch nicht (gerade die mit den kleinen schlecht bezahlten Jobs).

  • Nun, man muss nicht Stillen, nur weil man nicht auswärts arbeitet. Umgekehrt ist es teils so. Es macht das Stillen wesentlich einfacher, wenn man nicht lange Zeit vom Kind getrennt ist. Ich denke für die meisten ist Stillen einfacher als Pumpen plus Stillen, auch wenn ich weiss, dass viele Mütter dies machen. Gerade im Gespräch mit Müttern in Deutschland erlebe ich da eine grosse Vorsicht. Es scheint oft Konsens zu sein, dass man abgestillt haben sollte, wenn man wieder beginnt zu arbeiten.

    Mir ist das sehr oft begegnet: Totales Unverständnis, wie (und wieso) ich denn weiterstille, obwohl ich wieder Vollzeit arbeiten gehe. - Das war direkt nach dem Mutterschutz. bzw. auch im ersten Jahr. Zum Teil hatte ich sogar das Gefühl, dass das den Fragenden wichtig war DASS ich abstille. "Du fährst auf eine mehrtägige Dienstreise - dann musst du ja jetzt wohl abstillen, oder?".

    Dass Frau arbeiten gehen kann und sogar Dienstreisen machen, und trotzdem Stillen das Einfachste und Angenehmste für mich und mein Kind sein könnte, hat in meinem Umfeld kaum jemand verstanden.


    Die körperlichen Auswirkungen von Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit plus der Job als Alleinverdienerin waren krass, da gebe ich Viva recht. Ich habe aber zumindest dafür in meinem Umfeld (und natürlich in meiner Familie) erlebt, dass dies auch so anerkannt wurde.

    lg martita

    • Offizieller Beitrag

    In Deutschland gibt es doch den erziehungsrentenbonus? Ich qualifiziere dafür nicht.


    Wobei ich denke, das ist sowas nettes kleines, dann freut man sich und beschwert sich nicht, aber wirklich was bringen tut der auch nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Hast du eine Idee, warum das so viele Frauen machen? Also stillen finde ich toll und praktisch und alles, aber der Vorteil des pumpens und flaschefütterns erschließt sich mir nicht. Vielleicht bei ganz kleinen. Aber wenn Baby ein paar Monate alt ist?

    Weiterstillen? Erhaltung der Milchmenge, Allergieprophylaxe, abendliches/nächtliches Stillen zum Bonding...

    Ich hätte sonst mit jeweils 4 Monaten abstillen müssen, was ich nicht wollte. Bis das zweite Kind (das erste habe ich nur 9 Monate gestillt) und beim Grossen war es teilweise zu kalt und ungemütlich, um ihn immer zum Stillen vorbei zu bringen (da war er noch winzig).

    Ein Arbeitstag bedeutete 11 Stunden ausserhaus, da war das Pumpen bis ca 10-11 Monate essentiell.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    In Deutschland gibt es doch den erziehungsrentenbonus? Ich qualifiziere dafür nicht.

    der ist viel zu niedrig.


    Ich bekomme den leider auch nicht. Meine Mutterschaft bringt mir weder in D, noch in CH etwas.

    Ja, ich hatte noch dazu editiert, dass der auf mich eher wie ein Stillhaltegeld wirkt.

  • wenn man sich mit infizierten Instrumenten sticht ist das halt blöd. Möchtest du HIV bekommen? Willst du dass dein Kind das kriegt?


    Dass eine Amerikanerin die hiesigen Sorgen und Bedenken nicht nachvollziehen kann passt ja zu dem, was Nachtkerze schreibt: friss oder stirb im Job. Tu, was man von dir verlangt oder du bist weg vom Fenster.


    Ich bin froh, dass es hierzulande möglich ist, in einem gewissen Rahmen bestimmte Dinge nicht mehr machen zu müssen, wenn man das nicht möchte. Manchen gehen diese Rechte zu weit, weil sie sich in ihrer berufsausübung eingeschränkt fühlen, da muss irgendwie noch eine Mitte gefunden werden. Aber für erstrebenswert halte ich das amerikanische Modell definitiv nicht

  • ja, da hast du natürlich recht. Ich hatte jetzt irgendwie die 12 Monate im Kopf, die die deutschen Frauen häufig daheim bleiben, da wirkt es halt irgendwie sehr mühsam, mit über einem Jahr noch zu pumpen. Aber wenn es nach ein paar Monaten wieder los geht sieht es natürlich anders aus

    • Offizieller Beitrag

    Aber für erstrebenswert halte ich das amerikanische Modell definitiv nicht

    Da stimme ich dir zu. Dennoch gibt es auch in den USA Aspekte von denen man in Deutschland profitieren könnte. Pumpen und stillen zB, oder paternal Leave, oder auch das Thema sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz.

  • die Erziehungs-Rentenpunkte bekomme ich doch nur, wenn ich nicht weitergearbeitet habe, oder? ich hatte ja, bis auf den gesetzlichen Mutterschutz, keine Pause. Mein Mann war ja zu Hause, der hat aber insgesamt keinen Rentenanspruch hier erarbeitet, vielleicht bekommt der dann eine geringe Rente aufgrund dieser Rentenpunkte?? Das zweite Kind ist im Ausland geboren, da wird dann gar nichts angerechnet.


    lg martita

  • Oder die Zahnärztin halt nicht arbeiten will wenn sie Kontakt zu Blut hat und sich und das Kind nicht gefährden will?

    Was ist denn das Problem beim Kontakt mit Blut?

    wenn man sich mit infizierten Instrumenten sticht ist das halt blöd. Möchtest du HIV bekommen? Willst du dass dein Kind das kriegt?

    Ah, OK, ich dachte, es gäbe noch etwas anderes.


    Ich möchte mich selbstverständlich nicht mit HIV infizieren, allerdings möchte ich das auch unschwanger nicht. ;)

  • Was ist denn das Problem beim Kontakt mit Blut?

    wenn man sich mit infizierten Instrumenten sticht ist das halt blöd. Möchtest du HIV bekommen? Willst du dass dein Kind das kriegt?

    Ah, OK, ich dachte, es gäbe noch etwas anderes.


    Ich möchte mich selbstverständlich nicht mit HIV infizieren, allerdings möchte ich das auch unschwanger nicht. ;)

    klar, ist das auch unschwanger blöd, aber deutlich besser zu behandeln. Außerdem entscheidet man halt für Kind mit.


    Nachtkerze Was ist paternal leave?

  • die Erziehungs-Rentenpunkte bekomme ich doch nur, wenn ich nicht weitergearbeitet habe, oder? ich hatte ja, bis auf den gesetzlichen Mutterschutz, keine Pause. Mein Mann war ja zu Hause, der hat aber insgesamt keinen Rentenanspruch hier erarbeitet, vielleicht bekommt der dann eine geringe Rente aufgrund dieser Rentenpunkte?? Das zweite Kind ist im Ausland geboren, da wird dann gar nichts angerechnet.


    lg martita

    Dein Mann müsste wahrscheinlich irgendwann nochmal rentenversicherungspflichtig arbeiten:


    Zitat

    Nicht angerechnet werden Kindererziehungszeiten bei Personen, die

    • während der Erziehung bereits eine Altersvollrente nach Erreichen der Regelaltersgrenze oder eine Versorgung nach beamtenrechtlichen oder anderen Regelungen wie zum Beispiel eine Pension erhalten,
    • die Regelaltersgrenze erreicht haben und nie gesetzlich rentenversichert waren oder
    • aufgrund der Erziehung Versorgungsanwartschaften in einem anderen Versorgungssystem erworben haben, die dort gleichwertig wie in der gesetzlichen Rente berücksichtigt werden.


    https://www.deutsche-rentenver…kindererziehung_node.html