Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Schwieriger finde ich Sätze wie „Der/die Schüler*in muss seine/ihre Wertgegenstände vor dem Sportunterricht abgeben.“

    Die Schulkinder, die Jugendlichen - oder: vor Beginn des Sportunterrichts sind alle Wertgegenstände in Aufbewahrung zu geben.

    Ich bevorzuge wo immer möglich den Plural.

    Die Masse an Genderbezeichnungen ruiniert den Satz, nicht das einzelne. Nominalisierenden und modales Formulieren aber auch. Unter einem Saal voller Ärzte und Lehrer stelle ich mir immer nur Männer vor.


    Also: „Liebe Schüler*innen, bitte schließt vor dem Sportunterricht eure Wertsachen ein.“


    NB: wenn der Text evtl. automatisiert gelesen wird, ist der Doppelpunkt besser als das Sternchen, da macht das Programm eine Pause, das Sternchen wird sich als Sternchen vorgelesen. Ich kenne mehr Sehbehinderte als Thirdgender.

    • Offizieller Beitrag

    NB: wenn der Text evtl. automatisiert gelesen wird, ist der Doppelpunkt besser als das Sternchen, da macht das Programm eine Pause, das Sternchen wird sich als Sternchen vorgelesen. Ich kenne mehr Sehbehinderte als Thirdgender.

    Das war bis vor ein paar Wochen auch mein Kenntnisstand. Dann hat mich Twitter bzw. ein dort aktiver Verein für Menschen mit Sehbehinderungen aufgeklärt, dass das nicht stimme, im Gegenteil das Sternchen besser sei. Seither nutze ich wieder das Sternchen. Ich finde leider den Thread nicht mehr, sonst hätte ich es dir natürlich verlinkt.

    • Offizieller Beitrag

    NB: wenn der Text evtl. automatisiert gelesen wird, ist der Doppelpunkt besser als das Sternchen, da macht das Programm eine Pause, das Sternchen wird sich als Sternchen vorgelesen. Ich kenne mehr Sehbehinderte als Thirdgender.

    Das war bis vor ein paar Wochen auch mein Kenntnisstand. Dann hat mich Twitter bzw. ein dort aktiver Verein für Menschen mit Sehbehinderungen aufgeklärt, dass das nicht stimme, im Gegenteil das Sternchen besser sei. Seither nutze ich wieder das Sternchen. Ich finde leider den Thread nicht mehr, sonst hätte ich es dir natürlich verlinkt.

    aber da ging es doch ums selber lesen, nicht ums automatisierte Vorlesen. Zum automatisierten Vorlesen ist der : besser.

    Der DSBV empfielt ja eigentlich gendern nur über Textlösungen und vorangestellte Sätze wie " Männer sind mitgemeint"

  • Shevek , ich finde es superspannend, was du von Hinweisen auf ein früheres Matriarchat in der deutschen Sprache schreibst. Hast du Literaturtipps dazu?

    Die Quelle ist meine Mutter, sie hatte Germanistik studiert, und Beispiele:

    So ist z.B. der Artikel für Plural identisch mit dem Artikel für Feminin (DIe) und es wird auch weitgehend gleich dekliniert.

    Oder eben Geschwister - Schwester.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

    • Offizieller Beitrag


    aber da ging es doch ums selber lesen, nicht ums automatisierte Vorlesen. Zum automatisierten Vorlesen ist der : besser.

    eben nicht:


    "Der Genderdoppelpunkt

    Der Doppelpunkt steht auf einer Liste nicht empfohlener Gender-Kurzformen des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes. Gründe sind Probleme beim Vorlesen – sei es durch einen Computer oder durch eine Person – und bei der Darstellung in Blindenschrift. Trotzdem wird der Doppelpunkt zunehmend als eine besonders blinden- und sehbehindertenfreundliche Form des Genderns dargestellt. Grund ist vermutlich die Annahme, dass der Doppelpunkt von Screenreadern standardmäßig nicht vorgelesen werde, weil er im Gegensatz zu Stern und Unterstrich kein Sonderzeichen, sondern ein Interpunktionszeichen ist. Abgesehen davon, dass dies von den Screenreadern unterschiedlich gehandhabt wird, hat der Doppelpunkt jedoch wichtige Funktionen, weshalb viele blinde und sehbehinderte Menschen ihn sich vorlesen lassen. Das Unterdrücken des Doppelpunktes führt zudem zu einer längeren Pause als das Unterdrücken anderer Zeichen. So kann der Eindruck entstehen, der Satz sei zu Ende."

  • Danke für den Link!

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Shevek , ich finde es superspannend, was du von Hinweisen auf ein früheres Matriarchat in der deutschen Sprache schreibst. Hast du Literaturtipps dazu?

    Die Quelle ist meine Mutter, sie hatte Germanistik studiert, und Beispiele:

    So ist z.B. der Artikel für Plural identisch mit dem Artikel für Feminin (DIe) und es wird auch weitgehend gleich dekliniert.

    Oder eben Geschwister - Schwester.

    Danke, das wollte ich auch nachfragen, auch wenn dein Hinweis nur ein kleiner ist, ist das ja schonmal spannend!


    Ich hätte noch Nachfragen und weitergehendes Interesse bezogen auf deine vorherige Antwort, sie an mich gerichtet war, aber leider fehlt mir aktuell die Zeit, da tiefer mit dir einzusteigen, aber eigentlich ist es auch ein Thema für sich... naja und auch nicht ganz ohne, wie ich ja schon festgestellt habe.

    Deine grundsätzliche Antwort hat aber auch ein bisschen weggeführt von dem Punkt auf den ich hinauswollte, nämlich dass ich diese Zitate selbst tatsächlich für Genderkacke halte und absolut unangemessen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es schwierig, dass als Begründung u.a. hauptsächlich der Lesefluss (egal ob durch Computer oder Assistenz#hmpf) und die (noch nicht) nichteinheitliche Lösung genannt wird. Das Vorleseprogramm, dass man auf der Seite lesen lassen konnte ließ sowohl beim Binnen-I, als auch bei : und * diese kurzen Pause, wie es auch in anderen verbalisierten Bereichen der Sprache mehr und mehr wird. Also quasi die gleichen Argumente, wie sie sehende bringen und irgendwie denken sie in dem Text zusätzlich sehr Binär....Das einzige "echte" Problem, dass aufgrund des Nicht/Schlechtsehens auftritt (bei Braille zusätzliche Vorzeichen vor dem :, Probleme, dass manche das Programm so eingestellt haben, dass : mitgelesen wird) geht in diesem Riesentext fast unter, während sowas wie " Liste nicht empfohlener Gender-Kurzformen des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes." quasi alle Formen als "nicht empfohlen" nennt.
    Mir persönlich sagt der : so sehr zu, dass ich nur schwer wieder zum * zurückkehren kann. Einfach weil es so schön unauffällig inkludiert, Lesefluss (mit diesem kurzen Stop) ganz unspäktakulär ermöglicht und dennoch deutlich ist. Und je mehr ihn anwenden, desto näher sind wir einer einheitlichen Lösung....... Schwierig #hmpf#hmpf

  • Anaba , du hast dir diese Liste angeschaut. Rät der Blinden- und Sehbehindertenverband denn vom * nicht ab?


    Almarna Dann bedanke ich mich mal hier für deine Zustimmung. Mir ging es nämlich ähnlich wie Anaba, nur dass ich in dem Thread in dem das gestanden hat weder gelesen noch geschrieben hatte. Ich war dann ganz auf der falschen Spur und überlegte, mit wem du mich wohl verwechselt hast ;)

    • Offizieller Beitrag


    aber da ging es doch ums selber lesen, nicht ums automatisierte Vorlesen. Zum automatisierten Vorlesen ist der : besser.

    eben nicht:


    "Der Genderdoppelpunkt

    Der Doppelpunkt steht auf einer Liste nicht empfohlener Gender-Kurzformen des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes. Gründe sind Probleme beim Vorlesen – sei es durch einen Computer oder durch eine Person – und bei der Darstellung in Blindenschrift. Trotzdem wird der Doppelpunkt zunehmend als eine besonders blinden- und sehbehindertenfreundliche Form des Genderns dargestellt. Grund ist vermutlich die Annahme, dass der Doppelpunkt von Screenreadern standardmäßig nicht vorgelesen werde, weil er im Gegensatz zu Stern und Unterstrich kein Sonderzeichen, sondern ein Interpunktionszeichen ist. Abgesehen davon, dass dies von den Screenreadern unterschiedlich gehandhabt wird, hat der Doppelpunkt jedoch wichtige Funktionen, weshalb viele blinde und sehbehinderte Menschen ihn sich vorlesen lassen. Das Unterdrücken des Doppelpunktes führt zudem zu einer längeren Pause als das Unterdrücken anderer Zeichen. So kann der Eindruck entstehen, der Satz sei zu Ende."

    Habs jetzt erst vollständig lesen können, das ist ja aus demselbe Link wie meiner oben und argumentiert ja genauso wie ich schrieb - es geht hauptsächlich ums selber lesen :). Ich schließe mich Anaba an. Das Problem ist, dass sie einfach alles ausschließen. Da ist für mich der : noch am besten um gekürzt zu gendrrn, da der standardmäßig eben nicht vorgelesen wird.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es schwierig, dass als Begründung u.a. hauptsächlich der Lesefluss (egal ob durch Computer oder Assistenz#hmpf) und die (noch nicht) nichteinheitliche Lösung genannt wird. Das Vorleseprogramm, dass man auf der Seite lesen lassen konnte ließ sowohl beim Binnen-I, als auch bei : und * diese kurzen Pause, wie es auch in anderen verbalisierten Bereichen der Sprache mehr und mehr wird. Also quasi die gleichen Argumente, wie sie sehende bringen und irgendwie denken sie in dem Text zusätzlich sehr Binär....Das einzige "echte" Problem, dass aufgrund des Nicht/Schlechtsehens auftritt (bei Braille zusätzliche Vorzeichen vor dem :, Probleme, dass manche das Programm so eingestellt haben, dass : mitgelesen wird) geht in diesem Riesentext fast unter, während sowas wie " Liste nicht empfohlener Gender-Kurzformen des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes." quasi alle Formen als "nicht empfohlen" nennt.
    Mir persönlich sagt der : so sehr zu, dass ich nur schwer wieder zum * zurückkehren kann. Einfach weil es so schön unauffällig inkludiert, Lesefluss (mit diesem kurzen Stop) ganz unspäktakulär ermöglicht und dennoch deutlich ist. Und je mehr ihn anwenden, desto näher sind wir einer einheitlichen Lösung....... Schwierig #hmpf#hmpf

    Das geht mir genauso. Ich hab soeben eine komplette Masterarbeit mit : geschrieben ?. Aber eben: Ich wurde auf Twitter mit diesem Link vom Verband selbst darauf hingewiesen, bitte * zu benutzen, deshalb mache ich das jetzt. Mit persönlich war der Doppelpunkt auch deutlich lieber, auch zum Schreiben.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es schwierig, dass als Begründung u.a. hauptsächlich der Lesefluss (egal ob durch Computer oder Assistenz#hmpf) und die (noch nicht) nichteinheitliche Lösung genannt wird. Das Vorleseprogramm, dass man auf der Seite lesen lassen konnte ließ sowohl beim Binnen-I, als auch bei : und * diese kurzen Pause, wie es auch in anderen verbalisierten Bereichen der Sprache mehr und mehr wird. Also quasi die gleichen Argumente, wie sie sehende bringen und irgendwie denken sie in dem Text zusätzlich sehr Binär....Das einzige "echte" Problem, dass aufgrund des Nicht/Schlechtsehens auftritt (bei Braille zusätzliche Vorzeichen vor dem :, Probleme, dass manche das Programm so eingestellt haben, dass : mitgelesen wird) geht in diesem Riesentext fast unter, während sowas wie " Liste nicht empfohlener Gender-Kurzformen des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes." quasi alle Formen als "nicht empfohlen" nennt.
    Mir persönlich sagt der : so sehr zu, dass ich nur schwer wieder zum * zurückkehren kann. Einfach weil es so schön unauffällig inkludiert, Lesefluss (mit diesem kurzen Stop) ganz unspäktakulär ermöglicht und dennoch deutlich ist. Und je mehr ihn anwenden, desto näher sind wir einer einheitlichen Lösung....... Schwierig #hmpf#hmpf

    Das geht mir genauso. Ich hab soeben eine komplette Masterarbeit mit : geschrieben ?. Aber eben: Ich wurde auf Twitter mit diesem Link vom Verband selbst darauf hingewiesen, bitte * zu benutzen, deshalb mache ich das jetzt. Mit persönlich war der Doppelpunkt auch deutlich lieber, auch zum Schreiben.

    Naja, der * wird ja genauso abgelehnt. Ich halte mich da tatsächlich an die Standardeinstellungen der Vorleseprogramme, so lange ich keine statistische Auswertung zum Thema kenne.