Gender-Kacke in Schule und Alltag

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    • Offizieller Beitrag

    Naja, der * wird ja genauso abgelehnt. Ich halte mich da tatsächlich an die Standardeinstellungen der Vorleseprogramme, so lange ich keine statistische Auswertung zum Thema kenne.

    Zu mir haben sie gesagt, lieber Sternchen #weissnicht

    ich beziehe mich auf diese Aussage aus dem Link:

    Zitat
    • Damit klar wird, wie ein Text von einer Assistenz oder einem Screenreader vorgelesen werden soll, sollen Personenbezeichnungen ausformuliert werden (Beispiel: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter). Gendern durch Sonderzeichen und Typografie, Beispiele:



      • Mitarbeiter_innen
      • Mitarbeiter/-innen
      • MitarbeiterInnen
      • Mitarbeiter*innen
      • Mitarbeiter:innen

    ist nicht zu empfehlen. Erläuterungen dazu im Text "Gendern aus der Perspektive blinder und sehbehinderter Menschen".

    • Offizieller Beitrag

    Naja, der * wird ja genauso abgelehnt. Ich halte mich da tatsächlich an die Standardeinstellungen der Vorleseprogramme, so lange ich keine statistische Auswertung zum Thema kenne.

    Zu mir haben sie gesagt, lieber Sternchen #weissnicht

    ich beziehe mich auf diese Aussage aus dem Link:

    Zitat
    • Damit klar wird, wie ein Text von einer Assistenz oder einem Screenreader vorgelesen werden soll, sollen Personenbezeichnungen ausformuliert werden (Beispiel: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter). Gendern durch Sonderzeichen und Typografie, Beispiele:



      • Mitarbeiter_innen
      • Mitarbeiter/-innen
      • MitarbeiterInnen
      • Mitarbeiter*innen
      • Mitarbeiter:innen

    ist nicht zu empfehlen. Erläuterungen dazu im Text "Gendern aus der Perspektive blinder und sehbehinderter Menschen".

    Ja, sie bevorzugen wenn im Wort gar nicht erst gegendert wird, klar. Aber man muss den Text bitte einmal ganz lesen :D - da steht:


    "Falls jedoch mit Kurzformen gegendert werden soll, empfiehlt der DBSV, das Sternchen zu verwenden, weil es laut Veröffentlichungen des Deutschen Rechtschreibrates die am häufigsten verwendete Kurzform ist und so dem Wunsch nach einem Konsenszeichen am nächsten kommt. Zudem ist davon auszugehen, dass Doppelpunkt und Unterstrich für sehbehinderte Menschen schlechter erkennbar sind als das Sternchen."


    Sinngemäß war das auch die Antwort, die ich auf meine Frage bei Twitter vom Verband bekommen hatte.


    Und daran halte ich mich zukünftig :)

    • Offizieller Beitrag

    ja, genau das habe ich ja schon in meinem ersten Post zum Thema geschrieben: die Empfehlung hat nichts mit dem automatisierten Vorlesen zu tun, sondern dem selbst lesen. Da muss ich als Autor tatsächlich eine Entscheidung treffen, wonach ich gehe. Da ich bei meiner Recherche damals (Juli 20 im Zuge der Neukonzeption der Webseite meiner Arbeit) kein deutsches Vorleseprogramm gefunden habe, wo standardmäßig der Doppelpunkt vorgelesen würde, habe ich mich/wir uns entschieden beim Schreiben eher Rücksicht auf due Vorleseprogramne zu nehmen als auf die Selbstleser. Man muss sich an der Stelle schlicht entscheiden: bevorzuge ich selber lesen oder automatisiertes Vorlesen bei der bartierefreiheit. Es ist eben kein: das oder das ist grundsätzlich besser.

    Und der Doppelpunkt/Punkt ist absolut im Kommen. Ich sehe etwa 50:50 im Moment bei den Zeitungen, die ich lese. Da greift das Argument "ist gängier" irgendwann nicht mehr.

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss hier niemanden überzeugen :) - der Text sagt, beim Vorlesen macht es keinen Unterschied (was ich fälschlicherweise lange dachte), beim selbst lesen schon, und der Verband sagte mir auf Nachfrage, besser Sternchen verwenden. Finde ich nicht so praktisch für mich, mach ich aber jetzt. Fertig. Und jede hier macht es einfach wie sie denkt, ich bin hier ohne missionarischen Eifer unterwegs sondern wollte nur klarstellen, dass das von mir bisher auch gedachte "Doppelpunkt ist barrierefreier" wohl ein Trugschluss ist.

    • Offizieller Beitrag

    ich bin auch nicht missionarisch unterwegs. Es gibt sehr gute Gründe für beides. Ich halte nur die Unterscheidung:

    • gut für "automatisiertes Vorlesen" und
    • "gut zum selber lesen"

    an der Stelle für enorm wichtig für eine Entscheidung. Denn das widerspricht sich oft.

    Und dass man als Entscheider im Grunde nur von Standardeinstellungen bei Programmen ausgehen kann,da andere Zahlen nicht vorliegen.

    Das ist wirklich alles worauf ich hinaus wollte.

  • Darf ich mal ein Positivbeispiel bringen: ich hab gerade mal wieder die SZ-Magazin-Kolumne des von mir hochverehrten Axel Hacke gelesen, und da geht es um Gendersternchen, den Glottisschlag und die Hähnchinnenfilets von Friedrich Merz.

    Darin bezeichnet er Thomas Gottschalk als „früh vergreist“, und der letzte Absatz lautet:


    „Friedrich Merz möchte zum Beispiel nicht Hähnch*innenfilet sagen müssen. Dann wollen wir mal nicht so sein, was? So wichtig ist er eh nicht. Bundeskanzlerin wird er nicht mehr.“ #super


    Leider ist die ganze Kolumne hinter der Bezahlschranke, aber ich freu mich total, wenn man wieder auf Lesungen darf. Kann ich echt empfehlen.

  • Ich liebe Axel Hacke auch sehr. Und über diese Kolumne habe ich mich neulich auch schon amüsiert - die ist schon ein paar Tage alt, oder?

  • Was ich bei Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auch schwierig finde ist, dass nichtbinäre Personen eben nicht inkludiert sind. Daher ist das für mich keine zufriedenstellende Variante.

  • Was ich bei Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auch schwierig finde ist, dass nichtbinäre Personen eben nicht inkludiert sind. Daher ist das für mich keine zufriedenstellende Variante.

    Ich habe die perfekte Lösung, die auf jede Randgruppe Rücksicht nimmt, ehrlich gesagt noch nicht gesehen und würde einfach auch schauen, wer im Einzelfall mein Publikum ist und wo ich meinen Schwerpunkt sehe. Es gibt ja auch immer mal Vorschläge wie Lann Hornscheidts "Professx" oder jetzt dieser Typ, der überall ein y dranhängen will - die leisten dann aber wieder nicht, dass Frauen ausdrücklich genannt und damit sichtbar gemacht werden.

  • Was ich bei Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auch schwierig finde ist, dass nichtbinäre Personen eben nicht inkludiert sind. Daher ist das für mich keine zufriedenstellende Variante.

    Ich habe die perfekte Lösung, die auf jede Randgruppe Rücksicht nimmt, ehrlich gesagt noch nicht gesehen und würde einfach auch schauen, wer im Einzelfall mein Publikum ist und wo ich meinen Schwerpunkt sehe. Es gibt ja auch immer mal Vorschläge wie Lann Hornscheidts "Professx" oder jetzt dieser Typ, der überall ein y dranhängen will - die leisten dann aber wieder nicht, dass Frauen ausdrücklich genannt und damit sichtbar gemacht werden.

    ich denke auch, dass wir ja noch lange nicht am ende angekommen sind

    und der wandel der sprache erst beginnt bei dieser richtung.


    ich vermeide sowas wie Mitarbeiter:innen gerne durch "Team"

  • Ich habe die perfekte Lösung, die auf jede Randgruppe Rücksicht nimmt, ehrlich gesagt noch nicht gesehen und würde einfach auch schauen, wer im Einzelfall mein Publikum ist und wo ich meinen Schwerpunkt sehe. Es gibt ja auch immer mal Vorschläge wie Lann Hornscheidts "Professx" oder jetzt dieser Typ, der überall ein y dranhängen will - die leisten dann aber wieder nicht, dass Frauen ausdrücklich genannt und damit sichtbar gemacht werden.

    Das finde ich eben schwierig. Mit Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schließt du alle Personen aus, die weder männlich noch weiblich sind. Das sieht man ihnen aber nicht unbedingt an. Professx finde ich niemanden ausschließend - auch wenn ich wohl eher Professor:innen wählen würde, weil es für mich angenehmer zu sprechen ist.

    Nur halt zu sagen "Allen Recht machen kann ich es eh nicht, als kümmer ich mich nicht um die nonbinären Personen" finde ich etwas zu leicht gemacht.

  • Dann aber doch lieber ein y am Ende, das kann man auch aussprechen.

    Mit x wird das schwierig.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Nur halt zu sagen "Allen Recht machen kann ich es eh nicht, als kümmer ich mich nicht um die nonbinären Personen" finde ich etwas zu leicht gemacht.

    Das habe ich auch nicht geschrieben. Ich schrieb, "[ich] würde einfach auch schauen, wer im Einzelfall mein Publikum ist und wo ich meinen Schwerpunkt sehe." In den allermeisten Fällen kenne ich ja die Leute, an die ich schreibe, ganz gut, und habe einen konkreten Anlass und Kontext für die Anrede.


    Professx finde ich niemanden ausschließend

    Dann aber doch lieber ein y am Ende, das kann man auch aussprechen.

    Mit x wird das schwierig.


    Sinn und Zweck einer Anrede, bei die weibliche Form ausdrücklich genannt wird, ist es unter anderem, Frauen sichtbar zu machen. Diesen Zweck erfüllen neutrale Formulierungen nicht.


    In solchen Fällen kann es unter Umständen einen Konflikt geben zwischen den Interessen von nichtbinären Personen, die irgendwie möglichst neutral angesprochen werden möchten, und dem feministischen Interesse, klarzumachen, dass in einer Gruppe verdammte Axt nochmal auch Frauen sind.


    Das ist ähnlich wie bei dem Konflikt, ob man von "gebärenden Menschen" spricht, um die ungefähr 0,03% Transmänner unter den Gebärenden stärker einzubeziehen (was völlig angemessen und sehr präzise sein kann), oder ob man - ggf. pars pro toto - von Frauen (oder meinetwegen Frauen*) spricht. Ich bemühe mich durchaus um inklusive Formulierungen (obwohl ich persönlich in meinem beruflichen und privaten Leben keine einzige Person kenne, von der ich wüsste, dass sie trans oder nicht-binär ist, ebenso wie ich beruflich keine sehreingeschränkte Person kenne und privat nur eine einzige), aber in meinen Augen gibt es sehr wohl Gelegenheiten, in denen es politisch wichtig ist, Frauen sichtbar zu machen oder deutlich zu machen, dass ein Thema in allerallererster Linie Frauen betrifft.


    Ich habe gerade mal geschaut:


    Unsere kanzleiinternen Rundmails an den deutschen bzw. Frankfurter Teil der Kanzlei oder an Germany All Lawyers beginnen ziemlich konsequent mit "Liebe Alle", das finde ich für die Zwecke völlig adäquat, zumal es nicht um Themen geht, in denen das Geschlecht irgendwie relevant wäre.


    Ich bin auf einem englischsprachigen LGBTQI-Verteiler, dort beginnen E-Mails z.B. mit "Dear xy-Community" oder auch nur "Hi there".


    Prout at work schreibt Verteiler-E-Mails an "Liebe Netzwerker_innen".

  • Gebärende Menschen finde ich schrecklich.

    Das reduziert uns schon auf auf unsere Fähigkeit zu gebären. Und was machst du dann mit den Frauen, die keine Kinder bekommen?


    Was das sichtbar machen von Frauen angeht: Ich denke schon, dass es Frauen sichtbar macht, wenn man eine sprachliche Form sucht, die allumfassend ist.

    Die benutzen wir ja im Bewusstsein, dass das nicht nur Männer sind.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Ich habe den Ausdruck "gebärende Menschen" immer nur in entsprechendem Kontext wahrgenommen. So kann z. B. eine Hebamme oder eine Entbindungsklinik ihre Kundschaft ansprechen.


    Wenn das jemand als synonym für (nicht-schwangere) Frauen gebrauchen würde, wäre ich sehr irritiert.

  • Hallo,

    ich lese hier schon lange mit und wollte an dieser Stelle Susan Sto Helit

    Ansatz gern unterschreiben, dass man doch in sehr, sehr vielen Kontexten weiß, wen man anspricht. Ich finde, inklusiv zu sprechen,oder zu schreiben, und zwar um jeden Preis, kann in manchen Kontexten auch einfach dafür sorgen, nicht mehr gehört zu werden. Ich kann das blöd finden und mir Veränderung wünschen, aber die werde ich nicht übers Knie brechen können. Da muss ich auch einfach schauen, wo mein gegenüber gerade steht und den mitnehmen.


    Beruflich arbeite ich in einem Feld mit eher klassischer Rollenaufteilung. Ein Unternehmen mit handwerklichem Kerngeschäft, welches von Männern erledigt wird und einem gemischten Verwaltungs- und Planungsapparat, mit hohem Frauenanteil, sowie einer mittleren Führungsebene, der ich angehöre. Mein Team, das derzeit innen ausschließlich aus Frauen besteht, spreche ich natürlich auch rein weiblich an. Das war zu Beginn tatsächlich für einige Kollegen außerhalb des Teams ungewöhnlich, bis auch der letzte dadurch verstanden hat, dass hier rein praktisch gesehen nunmal nur Frauen arbeiten. Ich habe tatsächlich mal in einem Meeting gesagt, dass sich potenzielle neuen Teammitglieder erst einmal mitgemeint fühlen sollen.

    Mein Team im Außen besteht nunmal nur aus Männern und das handwerkliche Milieu ist ohnehin nicht zimperlich bei diesem Thema. Damit will ich sagen: wenn du dich wegdrehst wird vom Leder gezogen und zwar so richtig und in jede Richtung. Da sind unsere Unterhaltungen hier Probleme aus dem Elfenbeinturm. Die breite Gesellschaft besteht aber aus vielen verschiedenen Menschen, die auch außerhalb der Gender-Debatte existieren. Die Kolleg:innen wollen dann von mir eher die Informationen haben, die ich mitzuteilen haben und würden sich abwenden, wenn ich die nicht oder nur am Rande liefere.


    Was ich damit sagen will, ist, dass ich denke, dass es doch sehr wichtig ist, seine Kommunikation dem Kontext anzupassen, auch wenn das ggf. nicht vollständig inklusiv ist. Wann immer es geht diese alten Muster aufzubrechen, damit auch in der letzen Ecke jemand wach gerüttelt wird, aber eben auch mein Gegenüber zu sehen, wenn der vielleicht so gar nichts damit anfangen kann.

  • Ich denke schon, dass es Frauen sichtbar macht, wenn man eine sprachliche Form sucht, die allumfassend ist.

    Aus eigener erfahrung: klappt nicht, reicht nicht.

    In einem Bereich, der komplett männerdominiert ist, sind viele trotzdem überrascht bis hin zu konsterniert, wenn man da als frau auftaucht. Selbst wenn alle Einladungen und Texte dazu brav "allumfassend" sind.

    Zumindest für eine Übergangszeit ist es wichtig, Frauen da wirklich sichtbar zu machen.

    Deutlich zu machen, dass der jetzt gewählte Begriff für die Teilnehmer nicht nur politisch korrekt ist, um potentiell teilnehmende Frauen nicht auszuschließen, ohne dass es wirklich auffällt, sondern dass die schon echt "unter ihnen" sind, dabei sind, dazugehören.

  • Ich denke ja dass die allumfassende betrachtung der frauensache eher schadet.


    Mir ist das egal, ich bin durch mit dem thema, für meine töchter hätte ich mir anderes gewünscht.


    Wir haben einen derartigen rückschritt gemacht von der einstellung her, das frustriert mich ja schon lange.


    Und dieses wir umfassen jetzt alle, verwässert so arg. Was ich da schon für kommentare in den führungsriegen gehört habe. Sind nun halt mal alle 50+ weisse mänmer.


    Früher haben sie über die schwulen gelästert, heute heisst es dann süffisant divers.


    Und das frauenthema ist damit erledigt.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.