Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • wurschtel


    Eine Gesellschaft ohne Ausbeutung von Frauen wäre eine Gesellschaft generell ohne Ausbeutung von Menschen, Tieren, der Natur…

    Ja, ich denke dafür müsste mindestens mal der Kapitalismus abgeschafft werden.


    Aber vielleicht mag tulan ja noch sagen, was sie eigentlich meinte.

  • Aber da sehe ich durchaus mich als Eltern, dass wir das den Kindern beibringen.

    In gewissen Grenzen schon. Und meine lernen da auch viel, weil ich es ihnen zeigen kann. Aber viele lernen es zu Hause nicht. Da fände ich es gut, wenn in der Schule mehr alltagskompetenzen gelehrt würden.

    Bitte keine lange Liste an Tätigkeiten, sondern eher grundfertigkeiten, auf denen aufgebaut werden kann. Sowie die Fertigkeiten, das dann auch zu tun.

    - Also etwas mit Werkzeug machen, damit man Grundzüge der Bedienung und von Arbeitsschutz kennenlernt.

    Etwas kochen - wie geht das mit dem Herd und den scharfen Messern, worauf muss ich aufpassen? In welcher Reihenfolge mache ich was?

    usw


    janos: Bei der Befestigung der Hängematte in der porösen decke gucke ich lieber vorher, welche Dübel für die Decke gut sind und welche Schrauben dazu gehören. Und küchenhängeschränke, die vorher Wand fallen, möchte ich auch nicht haben bei mir.

    "Ausprobieren" klappt oft, aber leichter und gefahrloser wird es, wenn man die Grundzüge verstanden hat, wie Dübel, Wand und Schraube interagieren. Und dann einfach gleich die richtige Schraube für den richtigen Dübel holt.

  • Ich habe keinen ausreichenden Überblick über die Gesellschaften, die es derzeit auf der Erde gibt. Ich habe mich immer mal wieder mit Utopien beschäftigt, versuche ja auch seit Jahren, eine zu schreiben. Dystopische Zukünfte sind viel leichter, trotzdem gibt es in meinen SciFi-Welten auch immer mal utopische Anklänge. Was davon wie umsetzbar wäre, ist eine andere Frage, dazu bräuchte es wohl gesellschaftswissenschaftliche Ansätze, die mir nicht verfügbar sind.

    Ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, wie so eine Gesellschaft aussehen/handeln würde. Was wäre anders als jetzt? also klar, es müsste einiges anders sein aber was und vor allem wie?


    Kennst ihr den Film "Hüter der Erinnerung – The Giver". Wäre das so eine gesellschaft ohne Ausbeutung von Frauen?

    Den Film kenne ich nicht. Aber was wäre anders? Zuallererst gäbe es mehr Wertschätzung für Tätigkeiten, die der Gesellschaft als Ganzes dienen. Es ginge also nicht um Wertschöpfung im jetzigen Sinne, sondern um die Frage, was der Gemeinschaft dient. Solche Gesellschaften gab und gibt es ja durchaus und das führt zu weniger Indivdualismus und mehr Einschränkungen für Einzelne an vielen Stellen. Andererseits auch zu mehr Freiheiten an anderen.

    Eine Gesellschaft ohne Ausbeutung von Frauen wäre eine Gesellschaft generell ohne Ausbeutung von Menschen, Tieren, der Natur…

    Ja, ich denke dafür müsste mindestens mal der Kapitalismus abgeschafft werden.


    Aber vielleicht mag tulan ja noch sagen, was sie eigentlich meinte.

    Ja, genau das. Wenn es ein gesellschaftlicher Wert wäre, die eigenen Lebensgrundlagen zu pflegen und zu erhalten, dann ginge das auf der Grundlage des Kapitalismus nicht. Ich glaube, dass das Geld- und Besitzsystem dazu ein ganz wichtiger Hebel ist. Meiner Meinung nach dürfte niemand Land besitzen. Und auch keine größeren Mengen an Geld. Von der Warte der Zukunftstauglichkeit her, ist es sinnlos, dass man etwas, was alle brauchen, wie Land oder Luft oder Wasser oder Essen besitzen kann. Es müsste Nutzungsrechte geben und Fürsorgepflichten. Diese wären gesellschaftlich organisiert.

    Es wäre auch klar, dass die Frage, wer Kinder bekommt und pflegt, wer sich um Kranke und Alte kümmert, eine gesellschaftliche wäre. Man müsste schauen, welche Rahmenbedingungen und Regeln es bräuchte, damit es allen Beteiligten ähnlich gut geht und damit jemand Lust hat, diese Arbeit zu tun. Da niemand ein Auto zum Überleben braucht, wäre dessen Produktion (und auch die von Handys und PCs und wasweißichwas) weniger wert als Carearbeit, denn diese braucht es. Und zwar care für Pflanzen und Tiere und Menschen und die Erde. Es bräuchte einen globalen Blick und einen langfristigen Blick.

    Das Ganze würde wahrscheinlich zu einem geringeren technischen Lebensstandard und einem geringeren Ressourcenverbrauch führen. Wir hätten aber wahrscheinlich im Schnitt mehr Zeit und weniger Anspannung und Sorge.

  • Kennst ihr den Film "Hüter der Erinnerung – The Giver". Wäre das so eine gesellschaft ohne Ausbeutung von Frauen?

    Kurzfassung: Alte, Plegebedürftige (und Menschen mit abweichender Meinung) werden durch Euthanasie aus der Gemeinschaft entfernt, damit der Rest froh und sorgenfrei leben kann.

  • Nigiri Nicht zu vergessen, das Kinder von sozusagen beruflich Schwangeren geboren werden, in einer staatlichen Kinderpflegestelle aufwachsen bevor sie etwas älter sind und dann Familien zugeteilt werden. (Aber ich kenne nur das Buch, nicht den Film)

    Kāhore taku toa i te toa takitahi, he toa takitini #knuddel


    Walks by sin too slowly.


  • wurschtel


    Eine Gesellschaft ohne Ausbeutung von Frauen wäre eine Gesellschaft generell ohne Ausbeutung von Menschen, Tieren, der Natur…

    Ja, ich denke dafür müsste mindestens mal der Kapitalismus abgeschafft werden.

    ich träume mit und wäre dabei

  • Ich denke grundsätzliche Veränderungen in der Arbeitswelt und Wirtschaftsform können da schon extrem viel bewirken.


    Zb bin ich der Meinung, eine Familie sollte von einem Vollzeitgehalt gut leben können, d.h. Mindestlöhne müssten deutlich nach oben korrigiert werden und prekäre Arbeitsverhältnisse wie Zeitarbeit oder Werksbeträge sollten nur in sehr engen Rahmen möglich sein.


    Gleichzeitig sollte eine normale Stelle nicht 40h sondern eher so 20-30h haben. So dass Karriere auch mit familienfreundlichen Wochenstunden möglich ist, weil der Standart nicht 40-50 Wochenstunden sind.


    Mit solchen Teilzeitmodellen, die angemessen entlohnt werden, könnten in Familien beide Eltern berufstätig sein und dennoch müssten sie sich nicht zwischen Erwerbs- und Carearbeit aufreiben.


    Gleichzeitig muss die Gesamtwirtschaft weg von produzierenden Gewerben hin zu Dienstleistungen und Bildung/Pflege als wichtigsten Wirtschaftszweig. Die Vorstellung von unbegrenztem Wachstum ist ja offensichtlich bullshit, und dementsprechend müssen wir als Gesellschaft auch weg von diesen Industrien.


    Mit diesen zwei Veränderungen sehe ich eine nicht völlig unrealistische Gesellschaft, in der Care Arbeit mehr wert ist und alle (!) Eltern Familie und Beruf besser vereinen können. Außerdem ist diese Form des Wirtschaftens wesentlich nachhaltiger als die derzeitige Ausrichtung, die ja nur noch wenige Jahrzehnte möglich sein wird.

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

    ticker?TT=bdy&TT1=bdy&CL=&CT=&CG=F&O=m_chick&T=t_b14&D=2017-06-07&M1=&D1=&T2=&T1=Minizwerg&T3=&CC=0&CO=FFFFFF&CO2=&W=&TS=&R=A&SC=green

  • Kennst ihr den Film "Hüter der Erinnerung – The Giver". Wäre das so eine gesellschaft ohne Ausbeutung von Frauen?

    Kurzfassung: Alte, Plegebedürftige (und Menschen mit abweichender Meinung) werden durch Euthanasie aus der Gemeinschaft entfernt, damit der Rest froh und sorgenfrei leben kann.

    Stimmt, so war das im Film. Das hatte ich ganz ausgeblendet.

    Nigiri Nicht zu vergessen, das Kinder von sozusagen beruflich Schwangeren geboren werden, in einer staatlichen Kinderpflegestelle aufwachsen bevor sie etwas älter sind und dann Familien zugeteilt werden. (Aber ich kenne nur das Buch, nicht den Film)

    Dieses war mir mehr in Erinnerung. Geburts- und Babypflegestationen.. Verteilung auf Familien. Alle wohnen gleich, essen gleich, fahren das gleiche Fahrrad...


    Also im Endeffekt...

    ... weniger Indivdualismus und mehr Einschränkungen für Einzelne an vielen Stellen.

  • Ich hatte mir jetzt nicht vorgestellt, Alte und Kranke umzubringen. Aber ich stelle mir eine Gesellschaft vor, in die auch Personen sich einbringen können, wenn sie keine 40-Stundenwoche schaffen. Es ist ja totale Ressourcenverschwendung, diese Leute in Rente zu schieben.

  • Also das ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was ich mir vorstelle.

    Mir scheint, da will jemand eine Horrorvision von gleichwürdigen Gesellschaften zeichnen, allerdings wirklich unfassbar schlecht ausgedacht.

    Muss direkt mal gucken, wer sowas produziert und Regie führt. Das sieht ja fast nach politische Agenda raus.

  • Wir leben massiv auf Kosten anderer Länder. Massiv.


    Willst Du eine Gesellschaft ohne Ausbeutung, müssten alle Menschen ihren Lebensstandard um... tja... keine Ahnung mehr als die Hälfte ode rnoch mehr...runterschrauben.

    Ich wüsste gar nicht, wie man das Wirklichkeit werden lassen will.


    Dem steht auch gegenüber was Jono sich vorstellt. Verglichen mit Bangladesch sind unsere Löhne viel zu hoch.

    Wer mal versucht hat von einer kleinen Manufaktur z.B. Möbel zu kaufen, weiß was ich meine.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

    • Offizieller Beitrag

    Filme und Bücher über Dystopien verkaufen sich halt besser, als solche über Utopien. Gleichzeitig forciert das natürlich ein Denken in Dystopischen Bahnen und hemmt die Vorstellung von funktionierenden Utopien.

    So in etwa wie das patriarchale Denkmuster sämtliche funktionierenden anderen Sozialformen a) kriegerisch zerstört hat und b) die Vorstellung, sonstwo anders sein verunmöglicht hat. Letzeres wird sehr deutlich, wenn man schaut wie das Zusammenleben im Tierreich beschrieben wurde. Immer vom Gedanken an den Alphawolf und die Aufteilung in Macht oder Opfer dominiert. Soziales Miteinander und Kommunikation hatte keinen Raum.

  • Ich fände auch gut: einen Akkubohrer benutzen, die richtigen Dübel für Schrauben auswählen, Papierkram sortieren, Essensreste verwerten, einen Einkauf planen, die Waschmaschine bedienen...

    Alles wichtige Kompetenzen.


    Aber da sehe ich durchaus mich als Eltern, dass wir das den Kindern beibringen.

    Da warte ich doch nicht darauf, dass die Schule das (nicht) beibringt

    Ich warte da auch nicht auf die Schule, nur wenn ich es selber nie tue/ nutze oder es nicht anfällt, dann kann ich es nicht beibringen.




    Die Kinder fanden es übrigens toll.


    claraluna


    Sie hätten auch weiter normalen Unterricht machen können... oder er hätte die Klasse vor einen Film gesetzt.

    Der Lehrer hat sich Gedanken gemacht, wie er seine Klasse durch die letzten, sehr heißen Tage bringt udn alle mal wieder gemeinsam lachen können.

    Es ging nicht ums lernen, es ging ums Spass haben. Leider muss man den Eltern oft sowas als Lernen verkaufen, damit sie nicht gleich zum Rektor rennen....

  • So sehr ich eure Utopien über "perfekte" Gesellschaften interessiert lese..

    Nur...

    Braucht es all das, nur damit Frauen nicht ggü Männern benachteiligt werden?


    Ich finde nicht.


    Auch in einer kapitalistischen Welt, in der die Natur ausgebeutet wird (und Kapitalismus ist doch nicht zwangsläufig mit der Ausbeutung der Natur verbunden?) können Frauen die gleichen Rechte (und Pflichten) und Chancen und Selbstverwirklichungsmöglichkriten fordern und bekommen wie Männer.

  • Es ging nicht ums lernen, es ging ums Spass haben. Leider muss man den Eltern oft sowas als Lernen verkaufen, damit sie nicht gleich zum Rektor rennen....

    oh.. und autsch... bei uns werden gerade massig Ausflüge und so geplant....

    Dann viel Spass dabei :)

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

    • Offizieller Beitrag

    Auch in einer kapitalistischen Welt, in der die Natur ausgebeutet wird (und Kapitalismus ist doch nicht zwangsläufig mit der Ausbeutung der Natur verbunden?)

    Kapitalismus ist IMMER mit Ausbeutung verbunden. Das geht gar nicht anders. In einer Marktwirtschaft lässt sich das aber durchaus hinkriegen.

    • Offizieller Beitrag

    Wir hatten auch mal eine soziale Marktwirtschaft. Das ist aber seit den 90ern irgendwie sang und klanglos verschwunden.

  • @ lebenspraktische Dinge: Vieles kann sich aber auch über normale Grundfertigkeiten erschlossen werden. Daher finde ich die momentane Ausrichtung in den modernisterten Lehrplänen auch so sinnvoll. Welche Kompetenzen brauche ich als Basis, um mir darauf aufbauend weiteres Wissen und weitere Fertigkeiten anzueignen. Das Gegenteil vom Nürnberger Trichter. Fast alle Fächer können zudem ja viele Dinge durchaus einbauen, es lernt sich ja generell leichter, wenn ein lebenspraktischer Bezug vorhanden ist.

    Eine Ausnahme ist Werken, Handarbeit und Gärtnern in der Grundschule (hier bis Klasse 6). Das fände ich schon schön, um Sachen neu kennenzulernen, auch wenn das Elternhaus da keinen Bezug zu hat. Die Gewichtung in der Stundentafel finde ich manchmal etwas merkwürdig, da wäre meiner Ansicht nach gut Platz dafür.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -