Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Ich spreche meine Tochter und ihre Freundinnen (4-8), meine Schülerinnen (10-18), meine Freundinnen (30-40 grob), meine Mom und ihre Freundinnen (65-75), meine Oma und ihre Freundinnen (85-95) und meine Kolleginnen (25-65) unterschiedslos mal mit "Mädels", "Damen" oder irgendwas dazwischen an. Die Männer analog mit "Jungs" oder "Herren".

    Ist das vielleicht ein Generationen(-der-Sprecherin)-Ding? Oder regional? Ich find das ganz normal und wäre ohne Euch nicht drauf gekommen, dass das jemand schlimm finden könnte...

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Ich spreche meine Tochter und ihre Freundinnen (4-8), meine Schülerinnen (10-18), meine Freundinnen (30-40 grob), meine Mom und ihre Freundinnen (65-75), meine Oma und ihre Freundinnen (85-95) und meine Kolleginnen (25-65) unterschiedslos mal mit "Mädels", "Damen" oder irgendwas dazwischen an. Die Männer analog mit "Jungs" oder "Herren".

    Ist das vielleicht ein Generationen(-der-Sprecherin)-Ding? Oder regional? Ich find das ganz normal und wäre ohne Euch nicht drauf gekommen, dass das jemand schlimm finden könnte...

    Hier kann ich unterschreiben..


    Verfolge diese Mädels-Diskussion doch recht verwundert


    Es kommt aber natürlich immer auf die Umstände an... es gibt Situationen...da bin ich niemandems Fräulein...oder Dame...#zwinker

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • also Fräulein geht gar nicht. Wenn das jemand zu mir sagt, dann korrigier ich. Auch bei Kindern finde ich das unsympathisch.


    und ich trag immer Rock, auch zum wandern :D

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde "Damen" wird halt gerne abwertend gemeint. Das sieht man so schon bei Frauenthemen in der Kommentarspalte.

    Da kommt dann das typische männliche Geblubbere von wegen "Dann sollen die Damen aber bitteschön auch Militärdienst leisten" oder "Tja, die Damen müssen halt auch..." oder


    Das ist defintiv nicht nett oder neutral gemeint.


    Da kommt bei mir sogar besser an, wenn mich ein offensichtlich uralter Mann am Telefon als Fräulein betitelt. "Fräulein, wissen sie, ich komme mit diesem Internet einfach nicht klar und der Urenkel hat gerade keine Zeit".


    Die Zehennägel rollt es mir völlig unlackiert auf, wenn ich an "Womens only" Anlässen bin, alles pink ist und irgendjemand vollmotiviert "Laaaaaaaaaaaadys!!!!" Ins Mikro kreischt.

    Entsetzlich. Deswegen nehme ich zB. nicht mehr an Frauenläufen teil. Geht einfach gar nicht.

  • also Fräulein geht gar nicht. Wenn das jemand zu mir sagt, dann korrigier ich. Auch bei Kindern finde ich das unsympathisch.


    und ich trag immer Rock, auch zum wandern :D

    Ich habe in meiner Blase Leute, die Fräulein ganz bewusst sehr abschätzig verwenden. „Das Frollein Baerbock“. Ätzend sowas.

  • Fräulein geht auch gar nicht, Daroan, so hat mich aber schon jahrzehntelang keiner mehr angesprochen (und ich bin "erst" Anfang 40). Und auch wenn meine Zehennägel definitiv immer bunt lackiert sind: derartige Frauenveranstaltungen sind auch gar nichts für mich!


    Ich persönlich mag "Mädels" nicht, weil es für mich die Bedeutung Mädchen, d.h. weibliches Kind, hat. Ich bin aber eine erwachsene Frau. Wenn sich andere Frauen so bezeichnen wollen, können sie das von mir aus gerne machen, aber ich selbst werde mich (oder andere erwachsene Frauen) niemals als Mädel bezeichnen.


    Was sagt Ihr, die Ihr Damen so schlimm findet, denn, wenn ihr über wildfremde Personen in Hörweite sprecht? "Ich bin noch nicht dran, sondern die Frau da"? Mir hat man - glaube ich - als Kind beigebracht, dass man in derartigen Kontexten von Dame oder Herr spricht. Das ist dann so geblieben, für mich ist Dame oder Herr einfach eine Sprachebene höflicher als Mann und Frau.

  • typische männliche Geblubbere von wegen "Dann sollen die Damen aber bitteschön auch Militärdienst leisten" oder "Tja, die Damen müssen halt auch..." oder

    Das ist ähnlich wie der Wechsel ins höfliche „Sie“ in Onlinediskussionen, wenn man zum Ausdruck bringen will, dass der Andere ein Arschloch ist.

  • Viva hat es mit so wenigen worten so schön auf den punkt gebracht,

    dass wollte ich nochmal hervor heben :D

    bei der Mädelsdiskussion hier kann ich es gar nicht pauschal beantworten,

    aber auch da macht vor allem der ton die musik, wie ich das jeweils finde.


    so extra girls/ women sachen kann ich auch nicht.

    aber das liegt auch an der mädelshorde vor ort :D

    Hauptsache unten offen? Da frage ich mich in der Tat warum.

    :D

    Miamaria: danke, ich musste herzlich lachen.

    ich freue mich schon, wenn mein Mann sich mal für mich auch hübsch macht oder ich für ihn, aber ich verlange es nicht, und erst recht nicht, wenn es unbequem ist

    da gibt es bestimmt eine bandbreite für ihn, die grösser ist als „kleidchen“.


    ich mag es auch, wenn mein mann jackett und einstecktuch trägt oder die knallrote golfhose. das ordne ich aber nicht vorher an, sondern sage höchstens, dass es gut aussieht, wenn er sich dafür entschieden hat. ich finde meinen mann aber auch in seinen fischerhemden, im t-shirt oder mit kochschürze absolut umwerfend.

    ich ordne bestimmt auch nicht an.

    aber ja, wünschen finde ich legitim und auch sehr "nett" :)

    das ist bei uns schon eine art vorspiel

  • Die Zehennägel rollt es mir völlig unlackiert auf, wenn ich an "Womens only" Anlässen bin, alles pink ist und irgendjemand vollmotiviert "Laaaaaaaaaaaadys!!!!" Ins Mikro kreischt.

    Entsetzlich. Deswegen nehme ich zB. nicht mehr an Frauenläufen teil. Geht einfach gar nicht.

    #kreischen



    Was sagt Ihr, die Ihr Damen so schlimm findet, denn, wenn ihr über wildfremde Personen in Hörweite sprecht? "Ich bin noch nicht dran, sondern die Frau da"? Mir hat man - glaube ich - als Kind beigebracht, dass man in derartigen Kontexten von Dame oder Herr spricht. Das ist dann so geblieben, für mich ist Dame oder Herr einfach eine Sprachebene höflicher als Mann und Frau.

    So wie du es verwendest, klingt es für mich auch höflich und vollkommen in Ordnung. Wobei "Dame" bei mir auch immer ein bisschen mit Alter verknüpft ist und ich mich selbst irgendwie noch zu jung dafür fühle. Ich sage in solchen Situationen eher "Lass die Frau dort bitte durch". Das ist ja eigentlich komplett neutral (wenn man jetzt Mal den Faux Pas außen vorlässt, dass ich vielleicht in der Geschlechtszuordnung falsch liegen könnte).


    Und ja, "Fräulein" läuft bei mir eigentlich schon unter Beleidigung, wenn es nicht mit einem sehr netten Augenzwinkern vermittelt wird.

  • Aber "Damen" ist in meinem Sprachgebrauch und dem meiner Kinder ganz selbstverständlich die Bezeichnung für unbekannte erwachsene Frauen (genauso wie "Herren" für unbekannte männliche Erwachsene). Ich sage z. B. zu meinen Kindern: "Lasst die Dame mal vorbei" und empfinde das eigentlich als die einzig mögliche respektvolle Bezeichnung von Leuten, über die ich in ihrer Hörweite spreche ("Frau" geht notfalls auch, gebe ich zu). Entsprechend bin ich auch überhaupt nicht irritiert, wenn mich jemand als Dame bezeichnet...

    Für mich ist eine Dame eine vornehme Frau. Da ich nicht vornehm bin, fühle ich mich damit nicht gemeint. Bei Frau fällt es mir auch leichter, Frau* zu denken, bei Dame bekomme ich das nicht hin. Insofern käme ich nie auf die Idee, fremde Frauen als Damen zu bezeichnen.

    Darf ich nochmal nachhaken, warum ist der Ausdruck „Mädels“ so schlimm?

    Und bei Mädels kommt es bei mir drauf an, wer es sagt. Für weiblich gelesene Personen unter 16 kann das jede:r sagen, für ältere nur als Selbstbezeichnung. Alles andere finde ich tendenziell kleinmachend. Da gibt es Ausnahmen, wo die Augenhöhe anders klar wird, aber prinzipiell mag ich erwachsene Personen nicht als Kinder benennen. Also weder Jungs noch Mädels. Es sei denn, ich frotzele - dann spiele ich mit der enthaltenen Entwertung.

  • Ah, stimmt, tulan du bringst mich drauf, dass ich Unbekannte natürlich nie als Mädels ansprechen oder benennen würde.


    Dame sage ich tatsächlich über unbekannte weibliche Wesen, für mich hat es einen höflicheren Touch als Frau. So als „sähe ich in der Person nur das beste“.

    „Die Frau möchte durch“ klingt für mich viel lapidarer als „die Dame möchte durch“

  • Dame ist für mich speziell und kann daher nur noch selten angewendet werden, weil gibt es halt kaum noch.


    Die Frau von Prinz William zum Beispiel #ja


    Zur Frau die beim Bäcker vor mir dran ist oder durch möchte oder wat weiß ich passt es garantiert nicht, mir begegnen im Alltag nämlich keine #weissnicht

    Also sage ich "die Frau" :)

    What the world needs now is love, sweet love

    It's the only thing that there's just too little of.

    What the world needs now is love, sweet love

    No, not just for some, but for everyone.

  • Viva hat es mit so wenigen worten so schön auf den punkt gebracht,

    dass wollte ich nochmal hervor heben

    Hier wollte ich mich gern kurz und knapp anschließen, weil ihr schon so viel genannt habt und ich nicht wesentlich zu mehr Inhalt beitragen kann.


    das ist bei uns schon eine art vorspiel


    Hier gebe ich zu, hab ich kurz mädchenhaft gesichert. :D


    Ansonsten bin ich jedoch bei der Bezeichnung "Mädels" sehr hinterher, im beruflichen Kontext einen Gegenpol zu bilden und sehr konsequent "Kolleginnen" bzw. die weibliche Berufsbezeichnung zu wählen. Das ist so ein Büro-Ding, auch oft in der Selbstbezeichnung. Ich merke da deutlich eine Verkleinerung der Leistung oder ein sich klein machen. Ich habe eine Gruppe von Anzugträgern auch schon scherzhaft "Typies" genannt, als mir die Mädels-Bezeichnung in einer Konversation zu bunt wurde. Es war eher scherzhaft und passte im Kontext. Ich kann es aber gar nicht leider, wenn durch diese Bezeichnung im beruflichen Kontext ein oben und unten und ein Mehrwert von Leistung kommuniziert wird. Schließlich sitzen hier bei mir Frauen, die, im Gegensatz zu manch männlichem Anzugträger, den größeren Teil ihrer beruflichen Lebensleistung bereits erbracht hat. Da ist der Titel oder der Bildungsgrad auch unerheblich. Allein dafür gehört sich eben eine Anerkennung dieser Leistung. Leider sehe ich aber auch oft, dass gerade diese Frauen, es ist eben eine andere Generation, sich allzu oft die kleine Rolle bereitwillig annehmen.

  • Im Vorbereitungskontext unserer Feier ging es gestern weiter: Wir hatten Schlüsselübergabe für das Vereinsheim. Der Mann, den wir schon länger aus einem anderen Kontext kennen, erklärte ganz offensichtlich mit direktem Blickkontakt zu meinem Mann die technischen gegebenheiten, also den Sicherungskasten, die Kühlschränke, die Musikanlage usw. Dann wendet er sich irgendwann zu mir und sagt: "Meine Frau kommt dann gleich noch und erklärt dir die Spülmaschine und die Kaffeemaschine."

    8o

    Mein Mann grinste mich von der Seite an und ich sagte, dass das sehr nett sei, schließlich habe ich ja noch nie eine Spülmaschine und eine Kaffeemaschine bedient. Der Blick meines Mannes verfinsterte sich kurz, aber der Vermieter hatte gar nichts gemerkt und dann war auch wieder gut.

    Als wir gerade draußen bei den Tischen, Stühlen und Bierbänken waren, kam die Frau und nahm mich mit, um mir die Spülmaschine und die Kaffeemaschine zu erklären. Ich bekam tatsächlich erklärt, wie man eine ganz gewöhnliche Spülmaschine bedient. Ich gehe straff auf die 40 zu und bei uns läuft die Spülmaschine jeden Tag, aber gut, okay, die wollen halt auf Nummer sicher gehen.

    Dann kamen mein Mann und der Vermieter wieder rein und es ging um Politik, während mir die Frau zeigte, wie man eine Filtertüte faltet.

    Ich habe mich wirklich wie bei versteckte Kamera gefühlt. Kennt ihr das?

    Na jedenfalls hat mein Mann dann gesagt, dass ja ich die kommunalpolitisch Aktive sei und der Mann schaute mich kurz an und sprach dann mit meinem Mann weiter.

    Das war so kurios.

    Der hat halt für seinen Verein ein Anliegen und anstatt einfach mit mir zu sprechen, die ich es vielleicht einbringen kann, redet er mit meinem Mann darüber.

    Ich glaub ich bin hier in einer sehr seltsamen Gegend gelandet.

    Aber ich weiß jetzt, wie man eine Kaffeemaschine befüllt, eine Filtertüte faltet und eine Spülmaschine einschaltet. Man muss nämlich oben unbedingt darauf achten nicht zu hoch zu bauen, sonst schlägt es oben an.

    Und der eigentliche Witz ist, dass mein Mann mit der Technik rein überhaupt nichts am Hut hat, ich weiß, welches Kabel wohin gehört, er noch nie in einen Sicherungskasten geschaut hat und eines seiner größten Hobbies das exzessive Brühen und Trinken von Kaffee ist.


    Heute Morgen hat mein Mann gesagt, er habe sehr bewundert, wie ruhig ich geblieben sei. Ja, darüber wundere ich mich auch. Da hat das freundliche Mädchen in mir wieder einmal gesiegt.

  • ach komm - aber wer hätte denn was davon, wenn Du die freundlichen Vermieter jetzt "belehrt" hättest?


    Die werden ihre Haltung nicht ändern und ihr hättet nur bewirkt, dass die Stimmung schlecht wird.


    Ich finde, man muss sich da seine Kämpfe wirklich gut aussuchen.


    Es ist wirklich sehr furchtbar wie diese Denke immer noch in allen Köpfen ist. Und am schockierendsten finde ich dann junge Frauen, die damit um die Ecke kommen.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • spätestens bei dem "da kommt meine frau und erklärt ihnen die kaffeemaschine"..

    hätte ich das an meinen mann abgegeben.

    in solche rollen lasse ich mich nicht reindrücken, wenn es nicht zu mir passt.

    die technikrunde hätte ich wiederum gemacht, wenn es denn so wie bei euch verteilt wäre

    (du meintest ja, dass dein mann da null ahnung hat; warum hast du es nicht von anfang an übernommen?)



    bekannte sind neu in einen ort gezogen.

    eine nachbarin fragte am zaun einen tag den mann, ob sie denn gerne kohlrabi haben mögen.

    er bejate und sie dann so "das kann ihre frau gerne nachher abholen" (ist jetzt nur sinngemäß, kein zitat.

    es war wohl sehr deutlich, dass sie einfach davon ausging, dass nur die frau kochen würde.)

    unsere bekannten fanden das total skuril.

    als ich wiederum fragte, warum er nicht einfach nett etwas in der art erwidert hat "oh ich koche total gerne mit kohlrabi. ich kann ihn ebenso mitnehmen, wenn sie mögen"

    dann hat er zumindest gezeigt, dass das sein part ist.

  • ach komm - aber wer hätte denn was davon, wenn Du die freundlichen Vermieter jetzt "belehrt" hättest?

    Man muss ja nicht belehren. Aber wenn der Mann sagt "Das Technische erklären Sie mal lieber meiner Frau, ich übernehme die Geschirrspülmaschine, das ist eher mein Feld" ist eine kleine Irritation da und die Stimmung nicht gleich schlecht.

  • mein mann verweist in solchen situationen direkt an mich „besprechen sie das am besten mit meiner frau, ich habe da nicht so die ahnung von“.


    mir passiert das generell auch häufiger, zuletzt im autohaus. wir sehen wohl auf den ersten blick zu klassisch männlich-weiblich aus.