Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • claraluna Dann ist dein Mann weiter als meiner. Gerade eben ist das eingetreten, was ich vermutet hatte: Wo denn die Verbindungskabel für die Musikanlage seien, welches genau er da brauche usw. Unabhängig davon, dass er das jetzt zwischen Tür und Angel haben wollte und mich das furchtbar gestresst hat, ist er auf meinen Satz, dass er es doch aber erklärt bekommen hat, während ich eine Filtertüte gefaltet habe, ungehalten geworden. Er habe doch nur eine Frage gestellt und keine Zeit für so einen Scheiß jetzt. Für ihn ist das Scheiß, Gedöns, ich solle mich nicht so haben und es sei doch harmlos und witzig und wenn ich es umdrehe, wird er sauer.

    Das nervt.

    Hast du ihn schon mal einfach zitiert?


    Und dann dann auch darauf hingewiesen, dass er das sonst immer zu dir sagt?

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • das beurteile noch immer ich, wie es mir damit geht und wie Deine Ansprache an mich bei mir ankommt. Wie schon erwähnt, das ist genau der Punkt, wenn man mit anderen Menschen agiert. Dir ist das offenbar egal, wie Du ankommst. Fein. Die andere Person wird dann nur mehr innerlichen Widerstand haben. Aber ich wiederhole mich.

    Das ist eine sehr unfaire Unterstellung,

    Wie etwas bei dir ankommt ist eine Sache, aber wie ich etwas meine oder warum ich etwas tue, zu beurteilen, überlass mal mir.


    Nach meiner Erfahrung sind solche Einschätzungen häufig einfach Projektion.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Ich mag mal was positives dalassen: Im Moment holt und bringt meistens mein Mann zur Kita. Als das Kind gestern krank wurde, haben sie automatisch ihn auf der Arbeit angerufen, um das Kind zu holen.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Ich hab mit ganz vielen Männern und Frauen über diese Geschichte mit der shirtlosen Frau in der Plansche gesprochen... und alle Frauen meinen, die Frau wär im Recht und es müsste der Gleichheitsgrundsatz gelten - und alle Männer meinen, das wäre "bei Frauen was anderes".

    Nur mein Mann ist der Meinung, dass gleiches Recht für alle gelten müsste. Doch, manchmal denk ich, ich hab den gut ausgesucht... #super

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Ich hab mit ganz vielen Männern und Frauen über diese Geschichte mit der shirtlosen Frau in der Plansche gesprochen... und alle Frauen meinen, die Frau wär im Recht und es müsste der Gleichheitsgrundsatz gelten - und alle Männer meinen, das wäre "bei Frauen was anderes".

    Nur mein Mann ist der Meinung, dass gleiches Recht für alle gelten müsste. Doch, manchmal denk ich, ich hab den gut ausgesucht... #super

    Bestätigt doch irgendwie die These, dass die sexuelle Bedeutung der Knackpunkt ist, die Frauenbrüste für Männer eben häufiger haben als für andere Frauen. Frauen sehen das Problem nicht, weil bei ihnen beim Anblick von Brüsten kein "Kopfkino" losgeht (wohlgemerkt: Frauen, die sich größtenteils als heterosexuell orientiert sehen bzw sind, umgekehrt gilt die Aussage für Männer eben auch nur, sofern nicht homosexuell orientiert).

  • Darf ich nochmal nachhaken, warum ist der Ausdruck „Mädels“ so schlimm? Tatsächlich verwende ich ihn ab und an, ich glaube aber, ich bleib da bei jungen Frauen. Uns selbst bezeichne ich eigentlich nur so, wenn’s ans feiern geht. „Mädels, los geht!“.

    Ich persönlich (wirklich nur meine eigene Meinung!) empfinde bei dem Ausdruck etwas junges, wildes, starkes. So ne Art Ronja oder Pippi. Den Ausdruck „Mädchen“ find ich deutlich verniedlichender, insofern er nicht gerade die Geschlechtsbezeichnung darstellt, sondern um eine Person anzusprechen. Das hat viel mehr was von „kleine Made“.


    Und wie ist es anders herum? In meiner Arbeit sagen wir „die Jungs“, meinen damit aber Männer zwischen 30 und 60. Sie bezeichnen sich selbst so, bzw. sagen „die Jungs sind schon am Dekorieren“.

    Als "Mädel" wurde ich tendentiell dort angesprochen, wo ich die einzige arbeitende Frau in einem sonst männlichen Berufsumfeld war: auf Baustellen. Die anderen dort wurden beim Namen genannt. Genau dieser Unterschied machte mich fuchsig, so dass ich mir irgendwann angewöhnte, die mich so titulierenden freundlich und direkt anzuschauen und zurückzufragen "Jau, min´Jung?"

    Das Plattdeutsch nahm der Antwort jede Schärfe. Der eine oder andere Kerl zuckte zusammen, manchmal musste ich nachfassen "Ja, was ist?" um zurück auf die Sachebene zu kommen, aber normalerweise trug ich ab dieser Antwort ebenfalls einen Namen. Als Verkleinerungsform herumzulaufen wollte ich mir nicht leisten. Dass das diskriminierend ist fällt erst auf, wenn frau auf der Ansprache auf Augenhöhe besteht.


    Zur Plansche:

    alle Frauen meinen, die Frau wär im Recht und es müsste der Gleichheitsgrundsatz gelten - und alle Männer meinen, das wäre "bei Frauen was anderes".

    Nur mein Mann ist der Meinung, dass gleiches Recht für alle gelten müsste.

    Mein Mann meinte, er wolle nicht in der Haut des Polizisten stecken! Das sei eine Situation, in welcher es kein "richtig" gebe.

  • Darf ich nochmal nachhaken, warum ist der Ausdruck „Mädels“ so schlimm? Tatsächlich verwende ich ihn ab und an, ich glaube aber, ich bleib da bei jungen Frauen. Uns selbst bezeichne ich eigentlich nur so, wenn’s ans feiern geht. „Mädels, los geht!“.

    Ich persönlich (wirklich nur meine eigene Meinung!) empfinde bei dem Ausdruck etwas junges, wildes, starkes. So ne Art Ronja oder Pippi. Den Ausdruck „Mädchen“ find ich deutlich verniedlichender, insofern er nicht gerade die Geschlechtsbezeichnung darstellt, sondern um eine Person anzusprechen. Das hat viel mehr was von „kleine Made“.


    Und wie ist es anders herum? In meiner Arbeit sagen wir „die Jungs“, meinen damit aber Männer zwischen 30 und 60. Sie bezeichnen sich selbst so, bzw. sagen „die Jungs sind schon am Dekorieren“.

    Als "Mädel" wurde ich tendentiell dort angesprochen, wo ich die einzige arbeitende Frau in einem sonst männlichen Berufsumfeld war: auf Baustellen. Die anderen dort wurden beim Namen genannt. Genau dieser Unterschied machte mich fuchsig, so dass ich mir irgendwann angewöhnte, die mich so titulierenden freundlich und direkt anzuschauen und zurückzufragen "Jau, min´Jung?"

    Das Plattdeutsch nahm der Antwort jede Schärfe. Der eine oder andere Kerl zuckte zusammen, manchmal musste ich nachfassen "Ja, was ist?" um zurück auf die Sachebene zu kommen, aber normalerweise trug ich ab dieser Antwort ebenfalls einen Namen. Als Verkleinerungsform herumzulaufen wollte ich mir nicht leisten. Dass das diskriminierend ist fällt erst auf, wenn frau auf der Ansprache auf Augenhöhe besteht.

  • Als "Mädel" wurde ich tendentiell dort angesprochen, wo ich die einzige arbeitende Frau in einem sonst männlichen Berufsumfeld war: auf Baustellen. Die anderen dort wurden beim Namen genannt. Genau dieser Unterschied machte mich fuchsig, so dass ich mir irgendwann angewöhnte, die mich so titulierenden freundlich und direkt anzuschauen und zurückzufragen "Jau, min´Jung?"

    Das Plattdeutsch nahm der Antwort jede Schärfe. Der eine oder andere Kerl zuckte zusammen, manchmal musste ich nachfassen "Ja, was ist?" um zurück auf die Sachebene zu kommen, aber normalerweise trug ich ab dieser Antwort ebenfalls einen Namen. Als Verkleinerungsform herumzulaufen wollte ich mir nicht leisten. Dass das diskriminierend ist fällt erst auf, wenn frau auf der Ansprache auf Augenhöhe besteht.

    Silbermöwe, das finde ich spannend. Darf ich fragen, in welcher Funktion Du auf der Baustelle bist? Handwerk? Das Verniedlichen geht natürlich echt gar nicht, egal, was Du dort machst.


    Ich bin als Bauleitung oder Architektin auf der Baustelle und wurde immer mit Namen angesprochen. Oder halt als "Frau Architektin". Damit kann ich auch gut leben, wenn jemand meinen Namen nicht kennt.


    Früher habe ich oft E-Mails bekommen adressiert an: "Sehr geehrte Herren, liebe Nollaun" (wohlgemerkt mein Vorname). Das fand auch anfangs sehr befremdlich, auch wenn ich mit dem jeweiligen Adressaten per Du war. Mit einigen der "geehrten Herren" waren sie nämlich auch jeweils per Du, das wurde aber nicht extra erwähnt.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Beim Schnellimbiss neben der Arbeit kommt auch immer die Frage "Was will das Mädchen?" Nuja, die Mädchen sind Erwachsene Frauen jenseits der 30.


    Dafür hab ich aber auch beruflich Kontakt zu einer Dame, die von ihren Vorgesetzten als "die Jungs" spricht. Diese Vorgesetzten sind jenseits der 50.

  • Ich hab mit ganz vielen Männern und Frauen über diese Geschichte mit der shirtlosen Frau in der Plansche gesprochen... und alle Frauen meinen, die Frau wär im Recht und es müsste der Gleichheitsgrundsatz gelten - und alle Männer meinen, das wäre "bei Frauen was anderes".

    Nur mein Mann ist der Meinung, dass gleiches Recht für alle gelten müsste. Doch, manchmal denk ich, ich hab den gut ausgesucht... #super

    Bestätigt doch irgendwie die These, dass die sexuelle Bedeutung der Knackpunkt ist, die Frauenbrüste für Männer eben häufiger haben als für andere Frauen. Frauen sehen das Problem nicht, weil bei ihnen beim Anblick von Brüsten kein "Kopfkino" losgeht (wohlgemerkt: Frauen, die sich größtenteils als heterosexuell orientiert sehen bzw sind, umgekehrt gilt die Aussage für Männer eben auch nur, sofern nicht homosexuell orientiert).

    spannend, dass werde ich auch mal testen.


    aber ja krass, wie enfj-a schreibt.


    spannend dann noch, ob die männer es für etwas anderes halten, aus angeblicher sorge um die frau?

    es müssten doch viel mehr frauen oben ohne rumspringen, dann wäre es nicht mehr so besonders.

    aber ich mag es selber nciht :D

  • Früher habe ich oft E-Mails bekommen adressiert an: "Sehr geehrte Herren, liebe Nollaun" (wohlgemerkt mein Vorname). Das fand auch anfangs sehr befremdlich, auch wenn ich mit dem jeweiligen Adressaten per Du war. Mit einigen der "geehrten Herren" waren sie nämlich auch jeweils per Du, das wurde aber nicht extra erwähnt.

    Das mache ich auf der Arbeit manchmal so, wenn mal wieder nur eine Frau auf dem Verteiler ist. Aber umgekehrt auch, und unabhängig davon, mit wem ich per Du oder per Sie bin. Also auch

    liebe Herren, liebe Frau Müller,

    ob wohl ich mit zwei der zehn Herren per Du bin.


    Meine Teamkolleginnen machen das auch manchmal, so dass als wir noch einen einzelnen Mann im Team hatten, Mails dann manchmal mit

    Ladies, Martin,

    oder

    Liebe Damen, lieber Martin

    anfingen.


    Wenn unsere PA meine Chefin und mich anschreibt, schreibt sie auch manchmal

    Liebe Damen,

    obwohl sie mit mir per Du ist.


    Ich finde das okay, das ist für mich einfach in der akzeptablen Range der Bequemlichkeiten, genauso wie

    Liebe Alle,

    Liebe Kolleg:innen

    Liebe KollegInnen

    Hallo zusammen

    Moin

  • Susan Sto Helit Ich fände es extremst seltsam, wenn mich auf der Arbeit jemand mit "Liebe Damen" anschreiben würden.


    Außer mit Namen ist bei uns üblich

    Liebes Team

    Liebe Kollegen und Kolleginnen

    Hallo

    Hallo zusammen


    Männerlastige Ingenieurfirma, sehr angenehmes Betriebsklima, alle per Du bis hoch in die Führungsriege

  • So kenne ich das mittlerweile auch und finde es sehr angenehm


    Susan Sto Helit Erst fanden ich es auch "OK". Dann habe ich gemerkt, dass mich diese Hervorhebung stört und ich die wirklich unnötig finde. Vielleicht liegt es daran, dass ich in meinem Umfeld so gut wie immer die einzige Frau war. Ich habe nichts gegen das hier in der Schweiz sehr verbreitete Duzen im Beruf, aber ich habe was dagegen, wenn ich die einzige bin, die mit Vornamen angesprochen wird und die anderen "sehr geehrte Herren" sind.


    Vielleicht wäre es anders, wenn ich mich im Alltag wirklich gleichberechtigt fühlen würde. Wie sehr viele Frauen, erlebe ich es aber immer wieder, dass meine Meinung und mein Fachwissen übergangen wird. Ich glaube schon, dass solche Formulierungen das narrativ, wenn auch unbewusst, unterstützen.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Vielleicht wäre es anders, wenn ich mich im Alltag wirklich gleichberechtigt fühlen würde. Wie sehr viele Frauen, erlebe ich es aber immer wieder, dass meine Meinung und mein Fachwissen übergangen wird. Ich glaube schon, dass solche Formulierungen das narrativ, wenn auch unbewusst, unterstützen.

    Hier würde ich gern unterschreiben.

  • Mir wurde heute die Laune beim Frühstück verdorben, weil eine Bank in der Radiowerbung Frauen aufgefordert hat, zu ihnen zu einem Beratungsgespräch zu kommen, weil Frauen ja nicht wüssten, was sie mit ihrem Geld machen sollen (ich weiß leider nicht mehr den Wortlaut).

    Klar, gibt es. Übrigens gibt es auch Männer, die das nicht können. Hätten sie nicht einfach Beratung für alle anbieten können, die sich da nicht auskennen?


    Mein Mann fand es auch lächerlich und hat es übersetzt als "weil Frauen ja zu dumm sind, müssen wir ihnen das erstmal gesondert erklären". Ich mache übrigens mehr Gewinn bei Aktien als er und allein deswegen fand er die Aktion einfach dämlich.


    Interessanterweise steht auf der Website von denen, dass Frauen selbstbewusster mit Geld umgehen, als ihr Ruf wäre. Das hätte eine Studie ergeben. Aber warum dann bitte so eine Werbung? Wie viele Mädchen hören das und übernehmen es unbewusst, weil keiner dem vehement widerspricht? Ach, ich hasse sowas. Hab direkt meiner Tochter erklärt, warum mich das so aufregt, auch wenn sie erst 2,5 ist. Besser früh dagegen steuern als zu spät.

    Mimimi