Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Ich versteh auch nicht, warum der Artikel hier so garstig aufgenommen wird #blink

    Mit dem, was (im statistischen Mittel) Väter zu einer Sozialisation beitragen können wird doch nicht der Beitrag der Mutter abgewertet.

  • Ich versteh auch nicht, warum der Artikel hier so garstig aufgenommen wird #blink

    Mit dem, was (im statistischen Mittel) Väter zu einer Sozialisation beitragen können wird doch nicht der Beitrag der Mutter abgewertet.

    Natürlich. Denn diese Dinge kann ja nur der Vater beitragen. Und wenn kein Vater greifbar ist, muss sich das Kind mit der unzureichenden Beziehung zur nicht lösungsorientierten und in Gefühlen schwelgenden Mutter beschränken.

    Diese Zuschreibungen, wie Mütter mit den Kindern umgehen und wie anders Väter sind übelste Genderkacke.


    Gerade letzte Woche war der Vater doch mal da. Der hat alles verboten und übelst gegluckt, während ich ihr jede Menge mehr zutraue. Ich bin auch deutlich lösungsorientierter als er und er wäre der erste, der das bestätigen würde. Er hat andere Vorteile, aber gerade die im Artikel genannten sind es nicht. Und das wird bei anderen Elternpaaren ähnlich individuell sein.

  • das würde ich sonicht interpretieren.


    wenn eine mutter nicht vorhanden ist, wird man sicher auch zu ergebnissen kommen, dass deren beitrag irgendwie fehlt.

    Du hast mich nicht verstanden. Nicht, dass der Beitrag einer Person wichtiger ist, sondern dass es Dinge gibt, die dem Mädchen nur der Vater vermitteln kann, weil Frauen ja ganz anders sind.

  • das kann sein, dass ich dich „nicht vertstanden habe“.


    ich wollte zum ausdruck bringen, dass ich die interpretation der studie deutlich verkürzt finde.


    wir leben hier in unserer familie eine sehr „unkonventionelle“ rollenverteilung. insofern wäre ich die absolut letzte, die davon ausgeht, dass es immer ganz bestimmte dinge sind, die der jewelige elternteil beiträgt.

  • jetzt hab ich doch mal in den artikel reingeschaut


    viele von euch scheinen nicht zu Ende gelesen zu haben?


    arin hat sich gezeigt, dass Säuglinge ab dem Alter von drei Monaten mit zwei Personen gleichzeitig interagieren können, erkennbar an den Augenbewegungen. Vorher können sie zwei Interaktionspartner nicht getrennt wahrnehmen. Doch laut Eickhorst spielt es keine Rolle, ob das Vater und Mutter oder auch zwei Mütter sind. »Das Kind erwartet Personen, die da sind, nicht, dass einer davon Geld verdient und der andere kocht.«


    Steht doch explizit da, und auch auf andere Familienkonstellationen wurde da eingegangen.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Mein Kopf sagt: ich muss nicht die einzige und erste Bezugsperson im Leben meiner Kinder sein, damit es ihnen gut geht. Mein Herz hält den Gedanken jedoch kaum aus.

    Echt? Warum das?

    Ich bin sooooo froh, dass ich nicht die einzige Bezugsperson bin! Die Verantwortung und auch die einzusetzende Zeit wären mir ehrlich gesagt einfach zu krass...

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Mag sein. Ich war vorher schon zu verärgert. Warum pauschalisieren sie dann vorher so?

  • Ich hab auch nicht zu Ende gelesen. Schon allein die Aufgabenverteilung anhand von Nachfragen zu erheben ist äußerst fragwürdig. Es ist nur zu bekannt, dass das keine validen Daten ergibt.

  • Achso, man liest nicht zuende. Na dann brauch ich mich ja nicht wundern, wenn das so anders wahrgenommen wird...


    Das Yalchen Ich kann ja deinen Ärger im ersten Moment schon nachvollziehen, aber gerade wenn deine Realität eine ohne den Vater ist wirst du doch selbst am besten wissen, wie anders die Rollen sind, wenn sie alle von einem Elternteil abgefackelt werden müssen? Das ist ja gerade das krasse an den Alleinerziehenden (die ich kenne), wie sie tatsächlich so viele Rollen in sich vereinen (müssen), und das nötigt mir höchstens Respekt ab.


    Aber im Gros der Fälle und insbesondere in einer Realität, die in der Mehrzahl der Familien bis heute eine sehr reduzierte Involviertheit der Väter beinhaltet, weil eben oft nur zwei Monate oder gar keine Elternzeit genommen wird, weil eben der Papa grad mal abends da ist und an den Wochenenden etc - wenn SO Familie aussieht, dann kommt dem "anwesenderen Elternteil" (unabhängig vom Geschlecht, wie im Artikel ja auch erwähnt!) eine ganz andere Rolle in der Familiendynamik zu als dem "anwesenderen Elternteil". Und das sind in der großen Mehrheit die Väter.


    Das sagt doch nichts über dich und deine Tochter aus, ihr seid da garnicht erfasst, garnicht vergleichbar!



    Was ich, nebenbei bemerkt, viel gruseliger finde: das Geschlecht des KINDES scheint eine Rolle zu spielen! Ein derart wenig anwesender Vater scheint für einen Jungen nicht ganz so förderlich zu sein? Der junge bräuchte den Vater öfter um sich herum, zwecks Identifikation?! Die Mädchen können auch von dem Vater als "Add on" profitieren bzw ergänzen ihr eigenes Selbstbild mit den als positiv eingeschätzten Rollenmerkmalen des Vaters, wohingegen die Jungs dss umgekehrt mit der Mutter nicht können?

    Ist jetzt mein Gedankengang dazu, auch befüttert aus anderen Studien und Theorien die es zum Thema "Jungs ohne erlebbare Väter" gibt.

  • Achso, man liest nicht zuende. Na dann brauch ich mich ja nicht wundern, wenn das so anders wahrgenommen wird...

    Naja, wenn ich nach zwei Seiten Text schon genug zum Ärgern habe, warum sollte ich mir dann den Rest auch noch reinziehen? Ich habe vor allem geschaut, ob etwas über die Methodik der Studie drinsteht, so dass ich die Güte der Studie einschätzen kann. Als ich das nicht fand, überlegte ich, wie viel Zeit ich investieren mag, um den Originaltext zu finden. Denn das Ergebnis, dass Töchter mehr von anwesenden Vätern profitieren, als Jungs, ist ja schon spannend. Leider kann ich mich grad nicht aufraffen, um Datenbanken danach zu durchforsten, wie genau das untersucht wurde.

  • Achso, man liest nicht zuende. Na dann brauch ich mich ja nicht wundern, wenn das so anders wahrgenommen wird...

    Naja, wenn ich nach zwei Seiten Text schon genug zum Ärgern habe, warum sollte ich mir dann den Rest auch noch reinziehen? Ich habe vor allem geschaut, ob etwas über die Methodik der Studie drinsteht, so dass ich die Güte der Studie einschätzen kann. Als ich das nicht fand, überlegte ich, wie viel Zeit ich investieren mag, um den Originaltext zu finden. Denn das Ergebnis, dass Töchter mehr von anwesenden Vätern profitieren, als Jungs, ist ja schon spannend. Leider kann ich mich grad nicht aufraffen, um Datenbanken danach zu durchforsten, wie genau das untersucht wurde.

    Du musst mit deiner Zeit sinnvoll haushalten, das verstehe ich auch- und gerade wenn du SO tief in die Recherche einsteigen würdest, dass du sogar die Studie raussuchen könntest, dann ist tatsächlich die Frage ob du nicht besser vorher die Bremse betätigst und aus dem Artikel aussteigst. Ein Hinweis darauf wäre hilfreich.

    Ich lese (und ja, das ist nicht immer gesund.. #angst) solche Artikel gerade dann zuende und auch mehrmals, wenn mich die Studie oder Schlussfolgerung aufregt, weil ich meine Kritik auf möglichst unverrückbare Füße stellen will. Aber das ist selten gut für meinen Puls, vo daher kann ich dich schon verstehen. Den Teil mit den "Tätigkeiten, die einer/der andere/ beide machen" fand ich auch irgendwie dünn.

  • enfj-a Wenn ich mit meinem Ex zusammen geblieben wäre, wäre ich genau der Mensch, der ich auch jetzt bin und er auch. Er wäre nicht plötzlich zum den Kind etwas zutrauenden Supervater mutiert und ich nicht zur Gefühle widerkäuenden Rechtshirnerin.

    Wenn sie im Nachgang auch relativieren wollten (hat etwas den Eindruck einer Korrektur des Artikels von Außen, die nachträglich eingebaut wurde), die Aussagen davor wurden getätigt.

  • enfj-a Wenn ich mit meinem Ex zusammen geblieben wäre, wäre ich genau der Mensch, der ich auch jetzt bin und er auch. Er wäre nicht plötzlich zum den Kind etwas zutrauenden Supervater mutiert und ich nicht zur Gefühle widerkäuenden Rechtshirnerin.

    Wenn sie im Nachgang auch relativieren wollten (hat etwas den Eindruck einer Korrektur des Artikels von Außen, die nachträglich eingebaut wurde), die Aussagen davor wurden getätigt.

    Ich denke du störst dich an der Zuschreibung zu Vater/Mutter, die dir einseitig und unzutreffend vorkommt, und ich wollte nur erklären was ich meine, wie es dazu kommt. Und in der Mehrheit der Fälle wird sich dieses Muster finden lassen, denke ich. Das spricht dir aber in keiner Weise ab, dass es für deine Tochter ganz und garnicht zutrifft, und nochmal: ich finde es super und bewundernswert, dass du diesen Spagat hinbekommst, ich will dich damit nicht angreifen. Ich kenne selbst aus meinem engen Umfeld auch so eine Mutter, die ihrer Tochter bei weitem ein besserer "Vater" war, als der es hätte sein können, obwohl sie zugleich auch noch "Mutter" sein musste.


    Ich selbst finde es auch störend, dass man das so auf diese Rollen fix schreibt, weil wir hier zuhause auch andere Nuancen haben (und das wo unsere Tochter gerade mal ein Jahr alt ist) aber ich finde es doch sehr deutlich, dass mein Mann und ich da teilweise "verkehrt herum" sind, dabei ist daran garnichts verkehrt, denn das sind eben wir. Aber ich denke auch, wir sind eben nicht typisch. Trotzdem finde ich solche Studien interessant.

  • Man muss ja schon auch berücksichtigen, was die Fragestellung der jeweiligen Studie war und selbst wenn eine Studie geschlechterunabhängig untersuchen möchte, wie viel Einfluss Bezugsperson 1 und 2 haben bei Merkmal xy, so werden die Probanden wohl dennoch vorrangig aus Hetero-Elternpaaren bestehen. Davon gibt es nunmal einfach mehr. Wenn man das Geschlecht der Bezugspersonen als Störfaktor ausschließen möchte, stellt man eine neue Hypothese auf und stellt die Probandengruppen entsprechend zusammen.


    Ich fand jetzt auch nüchtern betrachtet die Darstellung der Studien nicht als Genderkacke und die Quelle ist eigentlich ganz ordentlicher Wissenschaftsjournalismus. Man kann sich sicher fragen, ob das Studiendesign irgendwie bei der Fragestellung schon von tradierten Rollenbild beeinflusst war, aber gerade die von Claraluna zitierte Stelle sprach für mich eigentlich eine andere Sprache. Die Darstellung der "als mütterliches Verhalten interpretierten Handlung" (so nenne ich das jetzt Mal) wurde auch als solches benannt. Also, als "eher der Mutter zugeschriebenem" Verhalten. Und auch dabei sollte man nicht vergessen, dass wir uns zwar eine gleichberechtigte Gesellschaft wünschen können, wir aber bei Weitem nicht in einer leben. Damit will ich sagen, dass man völlig wertungsfrei Verhalten als "eher dem mütterlichen" zuschreiben kann, wenn man einen Artikel schreibt, oder wenn man Studienergebnisse interpretiert, weil keine aktuelle Mutter bisher in einer gleichberechtigten Gesellschaft sozialisiert worden ist.


    Ich fand den Bezug zum Geschlecht des Kindes tatsächlich auch...hm, unerwartet. Meine völlig unwissenschaftliche bauchgefühl Vermutung war, dass eventuell Jungs ohnehin gesamtgesellschaftlich mehr zugetraut wird? Also, auch in anderen Kontexten außerhalb der Familie werden Jungs als "kleiner Mann" in eine Rolle geschoben und entwickeln daraufhin auch eher dieses Selbstbild, während Mädchen davon profitieren, wenn sie von (ggf. auch einfach zwei) erwachsenen Bezugspersonen ermutigt werden "her own Woman" zu sein. Die Gesellschaft tendiert ja eher dazu, sie auf das tradierte Rollenbild zu setzen und dort zu halten.

    Schmunzeln musste ich dann schon fast, bei dem Ergebnis, dass Chefs Frauen bessere Gehälter zahlen, wenn sie selbst Väter von Töchtern werden. Diesen Zusammenhang werde ich jetzt wohl öfter mal den männlichen Alpha-Tierchen in meinem Umfeld flüstern.


    Außerdem wollte ich noch das hier lassen:

    Süddeutsche Zeitung - SZ.de: Streit in Kopenhagen: Oben ohne auf dem Balkon.

    • Offizieller Beitrag

    Soooo ungewöhnlich finde ich es jetzt nicht, dass männliche Vorbilder wichtig sind für Jungen. Und dabei vor allem ein sorgendes/fürsorgliches Vorbild "in house" - denn ich finde nämlich, dass Jungs medial nur sehr flache Rollenbilder bekommen - mein Mädchen hat da viel mehr Auswahl, finde ich.


    Das ist halt das Ding mit Statistik: im Schnitt, tut es Kindern gut, zwei Bezugspersonen zu haben im täglichen Alltag. Im Einzelfall ist so manche (männliche) Bezugsperson halt nicht gut und besser weit weg...

    Mein Lieblingsbeispiel ist: die politische Betätigung aka das Stimmverhalten der Mutter hat einen signifikanten Einfluss auf das Stimmverhalten der Kinder (beiderlei Geschlechts). Das heisst jetzt natürlich nicht, dass Frau Müller nicht von ihrem Papa politisch motiviert wurde - es ist halt nur "im Schnitt".


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Es ging aber darum, wie wichtig der Vater für Mädchen ist.

    • Offizieller Beitrag

    Auch da finde ich es nicht unwichtig - immer "im Schnitt", denn natürlich ist jeder Einzelfall was Besonderes - zu sehen, was Männer tun können und ja, auch die Unterstützung durch einen Mann, um später dann in einer Männerwelt bestehen zu können, ist für Mädchen gut.


    Ich weiss nicht, warum ich die Story plötzlich mit Jungs im Kopf hatte.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Du musst mit deiner Zeit sinnvoll haushalten, das verstehe ich auch- und gerade wenn du SO tief in die Recherche einsteigen würdest, dass du sogar die Studie raussuchen könntest, dann ist tatsächlich die Frage ob du nicht besser vorher die Bremse betätigst und aus dem Artikel aussteigst. Ein Hinweis darauf wäre hilfreich.

    Ähm - verwechselst du mich? Ich hatte mich zu der Studie gar nicht geäußert (weil ich den Artikel nicht zuende gelesen habe) und finde es etwas merkwürdig, dass du meinst, ich sollte darauf hinweisen.#gruebel Wenn ich in jedem Thread schreiben würde, dass ich mich nicht äußere und warum, könnte ich nichts anderes mehr tun.

  • tulan Oh. Nein hast du nicht, tut mir leid, da hab ich dich gedanklich in einen Topf geworfen und übersehen, dass du selbst dich ja garnicht geäußert hast. Sorry.