Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Um ehrlich zu sein, hatte ich bisher nie den Eindruck, jemanden mit Argumenten oder Artikeln überzeugen zu können.

    Meine Strategie ist inzwische ganz einfach, recht konsequent, aber möglichst unaufdringlich, gendergerecht zu reden und zu schreiben, und damit das Argument, es wäre so kompliziert und dies und jenes, einfach unaufgeregt zu widerlegen. Solange mich niemand darauf anspricht, mache ich es einfach unkommentiert (vor). Erstaunlich viele kommen irgendwann einfach mit ^^

    Und mit den anderen würde auch eine Diskussion zu nichts führen.

    Sie hintenrum einfach daran zu gewöhnen, ist auch eine Option #ja

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  • Finde ich bei Arzt/Ärztin auch schwierig und bin gespannt auf die Lösungsidee. Was ich mir theoretisch ausgedacht habe ist, zu sagen, "Ich gehe in die Arztpraxis", aber das löst es nicht recht. "Ich muss das mal einer Fachperson zeigen" ist auch irgendwie sperrig. Ich behelfe mir nun meist, indem ich von Mediziner:innen spreche oder konkret die Person benenne, zu der ich gehe.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn es eine konkrete Person ist, würde ich die immer nehmen: "Ich muss damit zu meiner Hausärztin / zu Dr. XY."


    Ansonsten geht ja eventuell auch, wenn es allgemeiner ist: "Die Behandlung muss ärztlich betreut werden." oder "Das muss jemand vom Fach betreuen."


    Ohnezahn: Das sehe ich ähnlich: Viele, die das vehement ablehnen, merken es nicht einmal, wenn man es geschickt macht. Steter Tropfen höhlt den Stein.


    Hier bei DLF eine interessante Sendung, die das Ganze auch in den Kontext früherer Sprachdebatten stellt:


    https://www.deutschlandfunk.de…ml?dram:article_id=500988

  • Ohnezahn das versuche ich auch. Bei Wörtern wie Lehrer:innen klappt das auch wunderbar. Wo ich dann aber immer drüber stolpere ist sowas wie Arzt/Ärztin. Wie löst du das in diesem Fall?

    Im Plural machen Ärzt:innen es einem wieder leichter, in der Ärztinnenpraxis dagegen wirds schwierig #freu

    Aber das Genderzeichen ist ja auch nur eine Möglichkeit, inklusiv zu sprechen. Besonders unkompliziert wird es, wenn man mehrere Möglichkeiten kombiniert, mal von Gärtner:innen spricht, dann mal die Lehrerinnen und Lehrer benennt oder mal zwischen Landwirtin und Landwirt abwechselt.

    Man kann auch einfach mal die Nonbinären mit einbeziehen. "Geh am besten mal zum Arzt oder zur Ärztin und erzähl them das." (Nicht geschlechtsbezogene Pronomen. Meine Angstgegnerin über lang. Aber wenn man das einfach mal nutzt, wird es ganz einfach. Fake it untill you make it.) Das bringt natürlich nicht viel, wenn das Gegenüber davon keine Ahnung hat - aber ich glaube, gerade dann, nehmen die es einfach hin und haben es dann wenigstens mal gehört. Ich will das einfach mal häufiger ausprobieren.

    Viele junge Leute in meiner Bubble machen das vollkommen selbstverständlich, ohne darüber nachzudenken. (Das bedeutet: Auch betrunken.) Die denken bereits in allen Optionen. Finde ich schön.


    Ich denke, das ist wie beim Essen. Es muss nicht jeder Bestandteil jeder Mahlzeit ideal sein. Hauptsache über den Tag ausgewogen.

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    • Offizieller Beitrag

    Die Pronomen sind schwierig finde ich. Ich höre viele englisch-sprachige Podcasts und merke bei mir selber, dass die they/them-Lösung ganz praktisch ist. Aber ich denke dann immer zunächst an den Plural und muss mir das erst wieder bewusst machen, das im Einzelfall nur eine Person gemeint ist.

    Im Deutschen würde ich aber - momentan - kein englisches Pronomen nutzen. Kommt mir komisch vor. Vielleicht ist das aber auch eine Sache der Entwicklung.

  • janos: Ich habe auch schon von Ärztinnen gehört, dass sie keine spezielle Anrede wollen, weil sie das "Frau Doktor" an frühere Zeiten erinnert, wo das die Frau des Arztes meinte. #weissnicht#weissnicht was besser ist.

    bei mir steht „Dr Janos“ an der Tür und viele viele fragen nach langem Gespräch und Untersuchung wann denn das Gespräch mit dem Arzt stattfindet. Gerne auch junge Menschen, die es besser wissen könnten. Ich glaube ich lasse das jetzt ändern.


    Die Zeiten von „die Frau vom Doktor“ sind glaube ich immer länger her. Hoffentlich gerät das irgendwann in Vergessenheit. Einige Menschen sind irgendwie zu reaktionär um zu verstehen, dass auch Frauen tatsächlich studieren können.

  • Im Deutschen würde ich aber - momentan - kein englisches Pronomen nutzen. Kommt mir komisch vor. Vielleicht ist das aber auch eine Sache der Entwicklung.

    Ich finde die eingedeutschte Variante - sey/sem - ganz schick, weil sie sich vom Plural absetzt.

    Aber ich habe das Gefühl, dass sich das they/them im Sprachgebrauch durchsetzt, ich sehe sehr selten mal jemanden mit anderen nonbinären Pronomen. (Online steht das ja dankenswerterweise inzwischen meist in den Profilen.)

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  • janos: Ich habe auch schon von Ärztinnen gehört, dass sie keine spezielle Anrede wollen, weil sie das "Frau Doktor" an frühere Zeiten erinnert, wo das die Frau des Arztes meinte. #weissnicht#weissnicht was besser ist.

    bei mir steht „Dr Janos“ an der Tür und viele viele fragen nach langem Gespräch und Untersuchung wann denn das Gespräch mit dem Arzt stattfindet. Gerne auch junge Menschen, die es besser wissen könnten. Ich glaube ich lasse das jetzt ändern.


    Die Zeiten von „die Frau vom Doktor“ sind glaube ich immer länger her. Hoffentlich gerät das irgendwann in Vergessenheit. Einige Menschen sind irgendwie zu reaktionär um zu verstehen, dass auch Frauen tatsächlich studieren können.

    echt? ist das wirklich so, dass weibliche Mediziner ungewöhnlich sind?


    In Berlin stehen ja auf den Arztschildern immer die Vornamen und meiner Wahrnehmung nach sind weibliche Namen ebensohäufig, wie männliche...

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ich würde auch nie sagen „Ich gehe zu Herrn Doktor Müller“, deshalb fände ich es seltsam von Frau Doktor... zu reden. So als sei es ungewöhnlich, dass eine Frau promoviert ist. Mir scheint aber, dass „Doktorin“ häufiger wird. Das fände ich wiederum ganz gut.

  • ungewöhnlich sicher nicht, aber irgendwie in den Köpfen mancher Leute ungewöhnlich?

  • Ich würde auch nie sagen „Ich gehe zu Herrn Doktor Müller“, deshalb fände ich es seltsam von Frau Doktor... zu reden. So als sei es ungewöhnlich, dass eine Frau promoviert ist. Mir scheint aber, dass „Doktorin“ häufiger wird. Das fände ich wiederum ganz gut.

    Zumal ein Frau Dr. ebenso eine Ärztin wie auch eine Philologin umschreiben kann. Nicht vergessen!

  • bei mir steht „Dr Janos“ an der Tür und viele viele fragen nach langem Gespräch und Untersuchung wann denn das Gespräch mit dem Arzt stattfindet.

    Bei unseren Ärzten steht eigentlich immer "Dr. Vorname Nachname" auf den Schildern. Wäre das eine Lösung?

  • Mein Vorname wird leider hier oft für einen Männernamen gehalten. Der von meinem Mann oft für einen Frauennamen, da gleicht sich das wieder aus….


    Eigentlich widerstrebt mir das mit dem Vornamen auch irgendwie. Ich weiß auch nicht, ist zu privat? Oder zu sehr Eingeständnis dessen, dass ich das nur machen muss, weil die Leute so blöd sind?