Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • einige Väter meinte, dass sie sowas wie Kleidergröße und Arztnamen sich bewusst nicht merken, weil sie sonst keinen Platz fuer die Gedanken zur Arbeit haben

    8o


    Krass! Aber Namen und Tabellenplatz der Fußballligen passt rein, oder?Das zeigt eigentlich nur, die unterschiedlich Gewichtung...

    Oder Automodelle und ihre Eigenschaften. Und Musiker und ihre Lebensläufe.


    Ich finde die Fragen und die Nichtantworten völlig realistisch und kenne auch fast nur Väter, die bei solchen Fragen ebenfalls meistens blank sind. Dafür gibt es außer „ich halte das alles nicht für meinen Job sondern für den von jemand anderem“ auch keine Erklärung.

  • ich finde die Fragen auch sehr befremdlich, wozu soll man solche Sachen wissen?


    Wie Ohnezahn weiß ich weder Schuhgröße noch Kleidergröße auch nur von einem der Kinder. Ändert sich ja ständig. Auch die FreundInnen kann ich genauso gut oder schlecht benennen wie mein Mann da häufiger Wechsel. In dem link von Susan Sto Helit wurde noch sowas wie „wann nächste Impfung“ und „wann nächste U“ abgefragt. Sowas weiß doch kein Mensch?


    Also wenn man nur dann mental load-Kompetent ist, wenn man das weiß dann bin ich eine Katastrophe und meine Kinder haben Pech, weil sich keiner der Eltern für sie interessiert.

  • Ich finde die Frage beim Mental Load-Test für Mütter teilweise strange. "Du erinnerst deinen Partner rechtzeitig daran, die Steuererklärung zu machen" gibt einen Punkt#confused Ich mache die Steuererklärung immer selber, das ist mein eigener Mental Load, oder ist das irgendwie Standard, dass der Mann die macht? Erinnert mich an die Omis meiner Jugend, die alle keinen Zugriff auf die Konten und keine Ahnung von den monatlichen Geldflüssen, Finanzsachen etc hatten, weil das immer der Mann macht. Aber das ist doch inzwischen wirklich ausgestorben, oder?#angst

    When you’re a kid, they tell you it’s all… Grow up, get a job, get
    married, get a house, have a kid, and that’s it. But the truth is, the
    world is so much stranger than that. It’s so much darker. And so much
    madder. And so much better.

  • Zum Thema Gendern gibt es heute in der Leipziger Volkszeitung Online eine Umfrage, die lautet:

    Sachsen will keine Gender-Sternchen mehr an Schulen. Auch große Binnen-„I“ und Unterstriche stehen ab sofort auf dem Index. Wie finden Sie das?

    Derzeit haben knapp 2.300 Nutzer eine Antwort angeklickt (das sind also Menschen, die Online-Medien nutzen):

    70,1 % Gut so, Formulierungen wie "Schülerinnen und Schüler" sind besser.

    18,5 % Den Schüler/-innen und Lehrer/-innen sollte das freigestellt bleiben.

    11,4 % Das ist mir egal.


    Tja, was soll man da noch sagen #hmpf. Wieso muss es dafür Verbote geben?

    Ich bin immer wieder begeistert, wie in vielen der Podcasts, die ich so höre völlig selbstverständlich die Hör-Lücke wie "Schüler innen" oder "Lehrer innen" gesprochen wird. Ich hoffe, das kommt irgendwann über den Alltag automatisch im allgemeinen Sprachgebrauch an.

    • Offizieller Beitrag

    einige Väter meinte, dass sie sowas wie Kleidergröße und Arztnamen sich bewusst nicht merken, weil sie sonst keinen Platz fuer die Gedanken zur Arbeit haben

    8o


    Krass! Aber Namen und Tabellenplatz der Fußballligen passt rein, oder?Das zeigt eigentlich nur, die unterschiedlich Gewichtung...

    fairer Weise muss ich sagen, dass die Maenner die da in der Runde waren auch von sowas keine Ahnung haben.

    die Omis meiner Jugend, die alle keinen Zugriff auf die Konten und keine Ahnung von den monatlichen Geldflüssen, Finanzsachen etc hatten, weil das immer der Mann macht. Aber das ist doch inzwischen wirklich ausgestorben, oder?

    Nein, sind sie nicht.

    • Offizieller Beitrag

    die Omis meiner Jugend, die alle keinen Zugriff auf die Konten und keine Ahnung von den monatlichen Geldflüssen, Finanzsachen etc hatten, weil das immer der Mann macht. Aber das ist doch inzwischen wirklich ausgestorben, oder?

    Nein, sind sie nicht.

    Meine große Tochter hat mir von den Eltern ihres Freundes erzählt.

    Beide Eltern arbeiten, er verdient mehr, beide haben getrennte Konten. So weit, so gut.


    Aber abgesehen vom Mietanteil trägt die Mutter alle Kosten für tägliche Einkäufe und auch Ausgaben für den Sohn. Geschenke an andere bezahlt auch sie. Der Vater hatsein Gehalt für sich und seine Bedürfnisse (Auto, Bekleidung, Hobbys ...).

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das habe ich mich auch gefragt.


    Vor allem, weil ich das Modell "gemeinsames Wirtschaften" von meinen Eltern kannte (beide geboren in den 1930ern) Beide haben ihren Anteil an Arbeit auf dem Hof gehabt, mein Vater mehr mit Tieren auf dem Land, meine Mutter mehr in Haus und Garten. Na klar hat der Verkauf von Milch Geld eingebracht, das Zubereiten von Essen nicht.

    Aber sie hatten ein Konto, beide haben normale Ausgaben ohne Absprache mit der/m anderen getätigt und größere Sachen (Renovierungen, Investitionen in den Betrieb etc.) wurden gemeinsam besprochen und entschieden.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kenne Frauen, die wirklich keine Ahnung haben, wie das mit Kontoführung funktioniert. Obwohl Vollzeit arbeitend. Aufgefallen ist das erst als der Mann schwer erkrankte und nix mehr ging.

  • Ich fand es krass, wie viele Väter in dem Extra3-Video tatsächlich keine Ahnung von ihren Kindern und deren Leben haben.

    aber irgendwie scheinen dir diese Inhalte auch viel mit care-Arbeit zu tun zu haben? Also ich versteh die Aufregung bei der Inszenierung in dem link nicht, weil die abgefragten Dinge in meinen Augen so gar nichts damit zu tun haben, wie sehr man sich um das Kind kümmert


    Oder ist das mal wieder so ein Ding, was „gute Mütter“ wissen müssen? Sowas, womit man seinen Kopf und Tag zu füllen hat, damit man einen guten Eindruck macht als allwissende Mutter?


    Ich versteh das Problem irgendwie nicht

  • Ich kenne Frauen, die wirklich keine Ahnung haben, wie das mit Kontoführung funktioniert. Obwohl Vollzeit arbeitend. Aufgefallen ist das erst als der Mann schwer erkrankte und nix mehr ging.

    wir haben das delegiert und ja, ich habe einen Horror davor, wenn der Mensch, der das macht ausfällt. Ich habe keinen blassen davon, was da wie geregelt ist. Mein Mann allerdings auch nicht


    Ich halte es auch für sehr sinnvoll dass sich nur einer mit diesem leidigen Thema befassen muss, warum sollten das denn beide tun?

    • Offizieller Beitrag

    Es geht um Mentalload, dass Frauen eben im häufiger im Kopf haben, was noch im Kühlschrank ist, was dringend gekauft werden muss, wann die Mülltonne an die Straße muss etc.

    All die Kleinigkeiten eben, an die man im Alltag eben denken muss. Das sind ja nicht nur Sachen, die Mütter betreffen, aber je kleiner die Kinder sind, desto mehr muss man/frau nicht nur an sich denken, sondern auch an die Kinder und muss dann noch so was wie Frühstücksdosen, Leibgerichte, Termine von Musikschule bis Vorsorge auf dem Schirm haben.


    Edit: Ich bezog mich oben auf die Links von Susan Sto Helit


    Schuhgröße merkt sich wahrscheinlich eher, wer das besorgt.


    Aber gerade im Grundschulalter spricht man am Küchentisch doch viel über Freundinnen und Freunde, was in der Schule los ist etc. Da ist das dann schon komisch, wenn der Vater die Freunde nicht kennt oder den Lieblingsverein in der BL.

    • Offizieller Beitrag

    Es geht ja gar nicht darum, dass es Familien gibt, die diese Carearbeit auslagern. Manche lagern z.B. an Großeltern aus, andere haben genug Geld um jemand zu bezahlen.


    Es geht darum, dass es nach wie vor in ganz vielen Familien üblich und unhinterfragt ist, dass Frauen diese Carearbeit übernehmen und nur die Männer sich herausziehen.

  • Well, es ist eigentlich kein Problem wenn in einer Partnerschaft ein Teil bestimmte Dinge, die ihm oder ihr nicht liegen, an den anderen Teil "outsourced".

    Genderkacke wird draus, wenn primär Männer das Wäschewaschen an ihre Frauen delegieren und primär Frauen die Geldangelegenheiten an ihre Männer und irgendwie der Eindruck besteht, das müsse so herum sein.

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • Ich weiß was mental Load ist und habe einen Mann, der sich da nicht als brillianter Vater hervortut


    Aber gerade diese Beispiele, bei denen offenbar auch von Frauen angenommen wird, dass man die wissen sollte, um die Familie gut zu strukturieren (Kleidergröße, Name des Klassenlehrers, Lieblingsfach) sind in meinen Augen eher symbolisch für den Wettstreit unter Müttern, wer den besten Job macht als dass es was damit zu tun hätte, wer mehr mental load trägt

  • Well, es ist eigentlich kein Problem wenn in einer Partnerschaft ein Teil bestimmte Dinge, die ihm oder ihr nicht liegen, an den anderen Teil "outsourced".

    Genderkacke wird draus, wenn primär Männer das Wäschewaschen an ihre Frauen delegieren und primär Frauen die Geldangelegenheiten an ihre Männer und irgendwie der Eindruck besteht, das müsse so herum sein.

    Ich stimme dir zu, würde aber meinen: es ist wirklich erst DANN ein Problem wenn irgendjemand meint, es müsse so sein.

    Wenn die Mehrheit der Menschen das in ihrer Partnerschaft in einem bewussten Prozess genau so aufteilt, dann ist das erstmal okay.


    Es fehlt halt oft am bewussten Prozess. Dafür einseitig den Männern die Schuld in die Schuhe zu schieben finde ich ein bisschen... dämlich.


    (Okay, wer DAS schlechte Wortspiel erkannt hat sollte sich selbst schämen bevor er/sie es mir um die Ohren haut 8o)

  • Ich habe mich in der letzten Zeit mit ein paar Männern meines Alters (50-55) übers gendern unterhalten. Alle kenne ich noch aus meiner Teenie Zeit und wir haben über die Jahre Kontakt gehalten. Alle finden gendergerechte Sprache unnötig, respektieren aber die Frauen und wertschätzen sie (und wer macht die Care Arbeit zu Hause?)


    Was stimmt denn nicht mit denen? Selbst mein Vater mit 83 sieht den Sinn darin und bemüht sich!


    Mir ist natürlich schon klar, was mit denen nicht stimmt und warum die so ticken.

    Was stimmt denn mit mir nicht? Ist es das gleiche wie mit diesen Männern oder ist es bei mir eine andere Diagnose, weil ich eine Frau und Mitte 30 bin?

  • Da ich mich für das Leben meiner Familie interessiere...

    Kenne ich den Namen Ihrer Klassenlehrer genauso wie den Namen des Chefs meines Mannes...

    Ich kenne auch alle Kleidergrößen und bringe ihnen spontan was mit, wenn ich mit ner Freundin shoppen gehe...


    Ich denke gerade die Fragen zur Familie hat viel mit ---wieviel Interesse...wieviel Tischgespäche...wieviel miteinander..gibt es als komplette Familie.


    Und mir persönlich ist es hulle..wie andere ihr Leben gestalten...


    Ach...und wann die Mülltonnen kommen...steht im Plan...sowas merkt sich keiner...und zur nächsten U werden wie eingeladen ...


    P.s

    Das oben geschriebene gilt auch für meinen Mann... der lt diesen netten Link wohl ins Museum gehört...volle Punktzahl

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)