Gender-Kacke in Schule und Alltag

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    • Offizieller Beitrag

    janos: Ich denke nicht, dass man dann schlechte Mutter oder schlechter Vater ist.

    Ich denke aber, dass es von Interesse zeugt. Und ich gehe mal in meiner Naivität davon aus, dass man Interesse am Leben der eigenen Kinder hat. Ich frage meine Töchter, wie der Film war, ob sie mit Freund/Freundin einen schönen Tag hatten, wie es im Büro oder in der Schule war.

    Wenn man Gespräche am Abendbrottisch führt und dann über Schule, den Nachmittag, den Kinobesuch, das Sporttraining ... redet, kriegt man das doch automatisch mit. Bei älteren Kindern evtl. nicht so, weil die sich phasenweise auch aussschweigen. Aber im GS-Alter sind die ja meist sehr mitteilungsbedürftig.


    Und Interesse ist doch in jeder Beziehung eine wichtige Grundlage.

    Wenn hier irgendjemand schriebe "Mein Mann hat kein Interesse an mir. Er schenkt mit ein Buch, wo ich schon oft gesagt habe, dass ich die Autorin nicht mag. Er lädt Leute zur Überraschungsparty ein, die ich total blöd finde. Und er kocht oft etwas, was ich absolut nicht mag.", ich glaube dann würden wahrscheinlich etliche fragen, ob der Mann überhaupt Interesse an der Partnerin hat.


    Es hängt natürlich auch immer an den eigenen Kapazitäten. Hat man da Baustellen (Stress im Beruf, Krankheit, finanzielle Sorgen ...) ist es evtl. schwierig. Aber ich denke schon, dass Interesse am Leben der Kinder wichtig ist. LuL und Lieblingsverein sind da auch nur Platzhalter und Beispiele. Wenn du die LuL nicht kennst (kenne ich jetzt am Gym auch nicht mehr alle), dann weißt du aber hoffentlich das Lieblingsbuch, die Lieblingsmusik oder das Hobby.


    Es ist echt so, dass jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird und die Fähigkeit zur Abstraktion nur eingeschränkt vorhanden ist.#rolleyes

  • janos

    Dann sind wir und doch einig...


    Mir ist es völlig hulle...


    Bei uns läuft es halt so wie schon geschrieben...bei anderen läuft es anders.


    Die Häme kommt meiner Meinung daher, dass sich diese Väter (oft) rühmen, am praktischen Leben ihrer Kinder teilzunehmen...und dann nichts über ihre Kinder wissen.

    Sowas erlebe ich im realen Leben hier öfters..

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • Es geht doch um Interesse, das hier (vermeintlich) gemessen wird.


    Das kann sich doch auf Dinge beziehen, die für mich Pflicht sind (Schuhekauf) oder auch auf Dinge, die für mich eben nicht Pflicht sind.


    Und ich bin mir sicher, dass es gerade in den vielen „klassischen/traditionellen“ Familien der Bundesrepublik auch Themen gibt, die der Vater mit dem Sohn bekaspert und wo die Mutter nicht den blassesten Schimmer hat. Das sind sicher auch nicht alles unwichtige Themen.

  • Und um herauszufinden, dass in den meisten Familien der BRD Mütter Schuhe ihrer Kinder kaufen oder zu Elternabenden rennen, hätte man auch direkt danach fragen können.

    Außerdem weiss doch jede:r, dass dem auch noch im Jahre 2021 leider so ist.


    (Bei uns hat ab frühem Jugendalter immer mein Vater meine Schuhe gekauft, weil er mehr reisen durfte und es dort, wo er hinfuhr, die geileren Schuhe gab.)

  • naja, dafür war mir der Tenor der Reaktionen auf den link schon zu eindeutig - so etwas nicht zu wissen ist schon ein deutliches Zeichen dafür, kein wirkliches Interesse am Kind zu haben


    Im link war das ja ein bisschen Comedyhaft aufgezogen, aber ich habe hier den Eindruck, dass es durchaus so betrachtet wird. Als Zeichen dafür, dass kein wirkliches Interesse für die Kinder vorhanden ist.


    Und deswegen elly, denke ich schon, dass man ein paar Dinge auf die Goldwaage legen sollte, weil es ja in deinen Augen durchaus relevant zu sein scheint, wenn du sagst: „Aber bei Grundschulkindern sollte man Klassenleitung und/oder Lieblingsfach schon kennen“.



    und dann zurückruderst und auch anderes gelten lassen willst:

    Wenn du die LuL nicht kennst, dann weißt du aber hoffentlich das Lieblingsbuch, die Lieblingsmusik oder das Hobby


    …muss ich leider auch da passen. Nein, weiß ich nicht. Auch wenn du das schlimm zu finden scheinst, sonst hättest du ja nicht geschrieben, dass ich das hoffentlich weiß.


    Also Hobby weiß ich natürlich genauso wie mein Mann, weil die Kinder da angemeldet werden, man die Beiträge zahlt und sie manchmal auch transportieren muss. Was genau sie dort machen ist dann jedoch wieder schwierig


    Worauf ich hinaus will: diese Grundeinstellung, dass „beim gemeinsamen Abendessen“ (da gab es ja schon einige Threads zu, dass das längst nicht in allen Familien stattfindet) man sich „aus Interesse am Leben des Kindes“ über dies und das unterhält sind schon sehr daran orientiert, wie „Familie“ so läuft. Und was man als Elter so macht.


    Mit Genderquatsch hat das eigentlich jetzt aber gar nicht mehr primär zu tun, sondern eher mit Rollen, die „man“ so ausfüllt.


    Dass dann die Rolle des Elternteils, dessen Interesse am Kind sich über Kenntnisse seiner LuL, Freunde, Schuhgrößen ausdrückt gerne der Mutter zugeordnet wird, der Teil ist dann Genderquatsch.

  • Ich musste vorhin so lachen, als mir klar wurde, dass ich seit über einem Jahr versuche, herauszufinden, welches Schulfach meiner frisch gebackener Zweiti am besten findet.

    Er sagt es mir halt nicht #weissnicht Er mag die Pausen und das Mittagessen am liebsten, alle Fächer sind "so mittelmäßig". Ich könnte es nicht beantworten.

    Ich weiß auch alle Namen seiner Freunde, aber wen er gerade als besten definiert, ändert sich stündlich - das ist immer der, an den er gerade am meisten denkt.

    Und seine Schuhgröße? Warum sollte ich mir die merken? Wenn wir Schuhe brauchen, messen wir halt die Füße und dann muss der Schuh passen, nicht die Größe stimmen.

    (Damit kann man ja meinen Mann in den Wahnsinn treiben: "Ignorier die Größe, die drin steht, schau, ob der Schuh passt!" - "Waaaaaah! #kreischen Geh doch selber Schuhe kaufen!" )

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Ich gehe jetzt mal davon aus, dass z.B. bzgl. Schuhgrößen schon eine vage Idee besteht, dass 47 zu groß ist und 27 zu klein, auch wenn du nicht genau weißt, obs jetzt 36, 37, 38 oder 39 ist - oder ich würde dich als arg verpeilt einstufen.

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

    • Offizieller Beitrag

    Bei älteren Kindern evtl. nicht so, weil die sich phasenweise auch aussschweigen. Aber im GS-Alter sind die ja meist sehr mitteilungsbedürftig.

    Ich kenne einen Haufen Gegenbeispiele.


    Und irgendwie fühlt es sich komisch an, dass deine einzige logische Erklärung dafür ist, dass man selbst Baustellen im Leben hat.

  • Ich hab den Film nicht fertig gucken mögen. Hier trotzdem mein Senf:


    Ich denke, die genannten Fragen können so als grobe Orientierung dienen. Kinder sind verschieden, Eltern auch.


    Vermutlich geht es um die Balance - und ums sichtbar machen der mental Load.


    Wenn ein Elternteil praktisch alles weiss, das andere nix, ist es wahrscheinlich, dass die mental Load ungleich verteilt ist.

    Wenn niemand die Schuhgrösse weiss, greift in dieser Familie die Frage nicht. #weissnicht

  • Sorry, paulina ich meinte es so, wie janos hier schreibt. Also bezogen auf diesen seltsamen Test.

    (Ich würde wirklich gerne alle Geburtstage und Lieblingsblumen wissen,wäre eigentlich genau der Typ für solche Nettigkeiten. Dass das derzeit und vermutlich noch auf Jahre hin nicht möglich ist, fällt mir sehr schwer zu akzeptieren)

  • Fliegfrosch


    Bei mir muss du dich nicht entschuldigen...


    Mein Motto...Leben und Leben lassen..


    Als meine 2 und 5 waren...bin ich mitten im Satz eingeschlafen... wie oft ich da den Logopädentermin verpasst habe...obwohl ich dafür gerade die Schuhe angezogen habe

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • Meine Kinder reden einfach kaum von der Schule und ich merke mir Namen und Gesichter extrem schlecht,. Wir reden ueber anderes.

    das könnte zB der Grund sein, dass man all die abgefragten Dinge nicht weiß


    Mich erinnert die Häme darüber, dass die Väter die Sachen nicht wussten an die Selbstverständlichkeit, mit der Instamütter die jahreszeitenpassende Deko bei der wohnraumgestaltung darstellen.

    Häme?


    Deine Formulierung könnte man auch so verstehen, dass du Susan, und mich, und andere hier mit den von dir genannten insta Müttern gleich stellst.


    Wieso dieser aggressive Tonfall?

  • Ne, soll nicht aggressiv rüberkommen. Ich weiß nicht, wie man es beschreibt - die Empörung über Erfüllung des erwarteten Rollenbilds?


    Der Vergleich mit den Instamüttern ist tatsächlich das, was mir dazu einfällt, dass Familie (und Interesse an den Mitgliedern) bedeutet, dass man abends gemeinsam am Tisch sitzt und sich über den Tag unterhält, von den Freunden, den Hobbys und LuL erzählt.


    Ich glaube es gibt unzählige völlig glückliche Familien, in denen es nicht so läuft; aber genauso wie die Jahreszeitendeko gerne als das normale und auch irgendwie notwendige dargestellt wird für eine behütete Kindheit und Familie kommt auch der Abendplausch an als althergebrachte Tradition, deren Missachtung schnell nach Desinteresse klingt.


    Wie gesagt, weder finde ich deko blöd noch Gespräche, aber die Wertung völlig überzogen

  • Meine Reaktion auf dieses Video speist sich aus zwei Quellen:


    Erstens, weil ich wirklich viele Männer kenne, die sich für ganz tolle Väter halten, aber bei jeder einzelnen konkreten Frage über ihre Kinder blank ziehen. Diese Väter nehmen ihre Kinder dann vielleicht noch als „Junge“ oder „Mädchen“ wahr, aber nicht als Individuum.


    Zweitens, der Unterschied zu dem, wie die Väter hier diese Fragen beantwortet haben, und wie janos oder Ohnezahn bei der gleichen Frage antworten würden: Die Väter sind sich gar nicht darüber im Klaren, dass es da was zu wissen gibt - und sagen trotz Unwissen einfach irgendwas. Besonders schnuckelig und bezeichnend fand ich den Vater, der glaubt, das Lieblingsfach seines Sohnes sei Mathe (es waren dann glaube ich Religion und Sport) .