Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Achso Weihnachtspost.

    Das hat er eher im Blick, wie auch alle Termine, Geburtstage usw.

    Er hat aber nicht so kreative Lösungen und da bin ich etwas schwierig. Also im Zweifel schickt er eine 0815-Weihnachtskarte oder -Mail und ist ganz zufrieden damit. Ich übernehme dann den kreativen Part, damit es nicht ganz so unhübsch wird. Termine sind seins, die Schönheit der Dinge komplett bei mir.

  • Schwiegervater oft fragte: "Mutti, was habe ich denn heute zum anziehen."

    Und „Mutti“ war dann nicht seine Mutti, stimmts?

    Ja, genau, er bezeichnete seine eigene Frau als Mutti. #blink

    Hat das Ergebnis, dass mein Mann mich immer beim Vornamen nennt. Also z.b. nicht sagt: "Bring das bitte der Mama" sondern "Bring das bitte Thetis."


    Ich glaube es kommt auch, wie schon erwähnt, auf die (gelernte) Wertigkeit an. In meiner Familie gab es z.b.immer Gastgeschenke, wenn man wo eingeladen wurde. Ich habe das so beibehalten und bringe immer gerne was Kleines mit.

    Mein Mann würde das nie machen, somit erledige ich das immer. Weil es mir wichtig ist.

    Ich mache auch faktisch mehr Putzarbeit, wir wissen das beide. Es ergibt sich aber aus unseren unterschiedlichen Arbeitszeiten und auch daraus, dass ich am Wochenende keinen " gemeinsamen Familienputz" ( schlug der Mann mal vor) wollte.

    Dafür erledigt er andere Dinge, die ich nicht so gerne mache.

    Was aber für uns wichtig ist, ist, dass wir es so abgesprochen haben und nicht einfach wo hineingerutscht sind.

  • Bei den sozialen Kontakten ist es genauso wie mit dem Punkt , ob man Schuhgrößen weiß - muss das sein? Muss ich Oma ne Karte schicken - dann kann ich ja überlegen, ob ich tatsächlich MUSS. Oder ist es MIR wichtig - dann sollte ich das aber dann ach selbst tun.


    Warum kümmert ihr euch um Weihnachtspost der entfernten Verwandtschaft, wenn euch an den Leuten nichts liegt? Oder liegt euch an den Leuten was: dann sollte euch doch eigentlich auch daran liegen, ihnen selber zu schreiben?

    • Offizieller Beitrag

    Aber wie soll ein satirischer Beitrag alle Einzelfälle und Individualitäten einbinden? Dann ist der ungefähr so amüsant wie diese Diskussion hier - und das sind nunmal komplett andere Schuhe...

    Ich erkenne in dem Beitrag Muster, die ich auch im echten Leben erkenne - und kann das wunderbar von mir abstrahieren, denn trotz fehlender Schuhgrösse und Geburtstagskärtchen an Verwandte halte ich mich für durchaus engagiert bei den Kindern und der Familie. Halt andere Kleinigkeiten, die mir wichtig sind.

    Mein Mann genauso.


    Frau könnte ja mal überlegen, woran sie festmacht, was ihr gute Beziehung bedeutet. Wissen, was dem Kind Freude bereitet? Was es nicht gern macht?


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Wenn sie also können, aber es nicht tun heißt das dann sicher das "nicht wollen" vorliegt? Oder gäbe es auch ein "dürfen nicht, werden nicht gelassen, es gibt gesellschaftliche Strukturen die ihnen die Teilhabe in diesem Bereich systematisch aber nicht ganz offensichtlich erschweren". Gläsenerne Kinderzimmertür sozusagen?!

    Den Kampfbegriff "maternal gatekeeping" habe ich bewusst rausgehalten, weil der meines Erachtens völlig zu Unrecht die jeweilige Mutter allein in die Verantwortung dafür stellt, das glaube ich aber nicht. Ich glaube dad ist ein komplexes Zusammenspiel vieler Faktoren das even schon damit beginnt, dass kleine Kinder häufiger eine Frau sehen, die ein Kind tröstet, als einen Mann. Das sind Realitäten, die wir soweit als möglich ändern müssen, finde ich, damit es eben weniger festgelegte Muster für die Dinge gibt, die tatsächlich beide können (und auch tun sollten). Es gibt ukmerbich genug Unterschiede zwischen Männern und Frauen, die statistisch auftreten und sich teilweise biologisch erklären lassen, ich würde aber gerne eine Gesellschaft haben, in der wir den Faktor "Gesellschaft" so weit wie irgend möglich dabei abgeschwächt haben. Und mal gucken, was dann übrig bleibt überhaupt! Ob Frauen dann 50% in den MINT Studiengängen ausmachen oder nicht, im Parlament, ob Männer häufiger Erzieher werden oder oder... ich würde es wirklich gerne wissen. Und zwar bezogen auf beide Geschlechter.


    Mir kam das hier nur gerade quer, weil man sich da zum Einen mal wieder auf Kosten der Männer lustig macht, zum anderen nicht sieht wie sehr das wieder diese Klischees verstärkt und uns damit kein Stück weiter bringt (also, hier in forum wurde das tatsächlich gesehen. Aber die Macher des Videos scheinen so weit nicht gedacht zu haben. Klar, dann ist es nicht mehr lustig... aber ich dachte wir dürfen den Witz heutzutage nicht mehr um des Spaßes Willen machen, wenn dadurch jemand diskriminiert oder Stereotype bedient werden? Also ein Video auf dem Niveau zu Ungunsten von Frauen würden n Shitstorm geben.)


    Und dann scheint es bei den Männern immer klar ein "die wollen nicht" zu sein, aber bei den Frauen immer ein "die dürfen nicht". Da erkennen wir, dass es keine offenen Verbore geben muss sondern dass es unsere Kultur und eben auch sowas banales wie Witze sind, die schon bei Kindern ein gewisses Setting anlegen, wo sie sich quasi ihres Geschlechts wohl fühlen oder was sie sich zutrauen und was nicht.


    Und dieses Bild des trotteligen Vaters geht mir einfach so richtig auf den Zeiger...

    • Offizieller Beitrag

    - die meisten dieser Paare, die ich (von aussen) beobachte, erscheinen mir eher einfach "hineingerutscht", aus Erziehungs/Gewöhnungs/kulturellen Gründen.

    Ich zitiere mich gerne selber.


    Ich denke, ein Stück weit sind wir uns absolut einig.


    Ich bin nur wahrscheinlich langsam zu alt, um noch gross Erbarmen mit den armen Vätern zu haben, die von den bösen Müttern so von der Kindern ferngehalten werden, dass sie gar nicht wollen können

    - sprich, das Konzept des maternal gatekeeping zweifle ich in dieser Form ziemlich an.


    So unfassbar schwer ist es nicht, als Mann aus diesem alten Wertesystem auszubrechen und dann die Lorbeeren einzustreichen für die ach so tolle Leistung #rolleyes Im Gegensatz zu meinem Mann wurde ich noch NIE dafür gelobt und gehätschelt, dass ich meine Kinder Montag nachmittags betreue. Er hingegen andauernd...


    Nein, ich kann hervorragend über dieses Klischee lachen aus dem Film. Weil ich viel Realität darin erkenne.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Nee, das sehe ich anders.

    Ich habe weder den Eindruck, dass die Macher des Films wollten, dass das besonders lustig rüber kommt, noch, dass die Männer als trottelig dargestellt werden.

    Sondern zu zeigen, dass der mental load, die care Arbeit oft mehr bei den Frauen liegt.

    Das waren ja Männer, die mit den Frauen und den Kindern gemeinsam in der Stadt waren.

    Aber halt "mit gingen".


    Da geht es nicht um eure tollen Männer, um eure tollen Beziehungen, in denen alles toll aufgeteilt ist und alle zufrieden sind.

    Da ging es darum, dass Frauen gerade durch homeschooling in corona wieder stärker in diese Rolle geraten.

    Dass eben ein deutlich größerer Anteil der Frauen ihre Stellen reduziert haben, um zu Hause die Kinder zu betreuen, als Männer.


    Dass es Werbefilme über "den Mann des Jahres" gibt, weil er nun in Elternzeit geht, nachdem die Frau es zuvor tat, und die jetzt wieder erwerbstätig arbeiten geht.

    Dass Frauen in Elternzeit gehen, ist keinen Film wert.

    Dass Väter "Familienväter" sind, und Mütter halt "Mütter", dass vieles, was bei Männern erwähnenswert erscheint, bei Frauen selbstverständlich ist?


    Und eben gar nicht lustig ist.

    Und dass das auch nicht an den Frauen liegt, die alles an sich reißen. Da war auch ein, wie ich finde, guter Passus zu

  • Talpa Ich find halt auch immer, dass "Frauen von heute" sich langsam auch nicht mehr rausreden können damit, von was sie alles fern gehalten werden, sehe aber durchaus, dass dad subjektiv für manch eine so sein kann, auch wenn ich persönlich der Ansicht bin, man sollte dann halt den mind aufmachen (ja, ich kann das, aber andere sind da nicht so gut drin und deswegen ist es für sie schwerer!)


    Warum soll das bei den Männern anders sein. Denen gesteht man aber nicht zu, dass das wohl mehrere Jahrzehnte brauchen kann, bis sich da Dinge tatsächlich verändern, bis das auch greifbar bei jedem (äh, vielen) ankommt. Die Frauen sind heute noch entschuldigt, auch wenn sie längst Kinder und sogar Enkel sind von Frauen, die noch tatsächlich, faktische, juristische und moralische Knüppel zwischen die Beine bekommen haben. Ich bestreite nicht, dass es nicht heute auch noch viel "in den Köpfen" und im Alltag gibt, ich sehe das auch. Ich sehe das aber auf beiden Seiten. Und ich hab da durchaus "Mitleid" mit den Männern. Und zwar sogar ein bisschen mehr als mit den jungen Frauen. Denn deren Umstände werden ständig und ständig thematisiert und selbst der letzte CDU Stadtverordnete alte weiße Mann hat sich damit schon konfrontiert gesehen... was aber da die Männer angeht, das wird sogar in Kreisen die sich sonst sensibel für sowas zeigen oft vehement kleingeredet.



    Finde ich. Und drücke mich - wie immer - arg plakativ aus und mit wenig "grau" und so weiter. Ich will nur meinen Punkt aufzeigen, ich schaff es manchmal nicht das in Ruhe und detailliert und mit "disclaimer" aufzudröseln, ich hoffe man kann mir das nachsehen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe für mich klar entschieden, dass ich nicht in die "alte" Rolle passe. Und ja, klar, für mich sehr ich es ganz klar so, dass ich keine Entschuldigung gehabt hätte. Genau dasselbe gestehe ich aber auch meinem Mann zu.


    Ich meine, herauszuspüren, um was es Dir geht. Sehr plakativ ausgedrückt: auch Väter sind "Opfer" des Systems.

    Ich kann nachvollziehen, woher diese Überlegung kommt - aber da es bei Männern keinerlei echte negative Auswirkungen hat (sorry, alle Jubeljahre mal ein Witz auf Kosten unfähiger Väter ist KEIN struktureller Nachteil ;)) egal ob sie mit dem Strom schwimmen oder nicht, sehe ich es etwas anders.

    Männer sind, aller kulturellen Prägungen zum Trotz, da privilegiert.

    Meine Sichtweise hat viel damit zu tun, dass ich halt eben schon langsam alt, bissig und weniger kompromissbereit werde :D


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    aber da es bei Männern keinerlei echte negative Auswirkungen hat

    Tut mir leid, da muss ich jetzt doch widersprechen. Weil ich nämlich so ein Exemplar daheim sitzen hab, das ziemlich unter den patriarchalen Vorgaben für Männer gelitten hat. Es mag keine Systematischen Auswirkungen auf alle Männer haben. Aber für den einzelnen Mann der nicht den Vorstellungen entspricht, kann das trotzdem ziemlich schlimm sein.

  • Dann wäre es vielleicht aber hilfreich gewesen, nicht so wirklich im Kern der Sache nebensächliche Fragen zur "Beweisführung" herzunehmen.

    Meine Rede. Man hätte auch konkret fragen können, aber klar, das wär dann wieder unlustig.

    Aber nun, alles kann man eben nicht gleichzeitig haben. Gesellschaftskritik und Lustig passt oft (nicht immer!) nicht so richtig zusammen.

    • Offizieller Beitrag

    Almarna: das hätte ich jetzt eher in Richtung Gender/Rollenbilder/Eigenbild/Vorbilder... eingeordnet. Das hatte ich nicht im Kopf, wenn ich an familiäre Rollenverteilung gedacht hatte.


    Obwohl es natürlich schon miteinander zu tun hat - oder aber auch wieder nicht unbedingt?


    Sagen wir mal so: ich hätte meinem Sohn auch einen bunteren Strauss an Rollenvorbildern, Bücher- und Filmhelden gewünscht. Aber in seiner Zukunft, seiner Berufswahl, der Entscheidung mehr oder weniger Zeit mit seinen Kindern zu verbringen ist er - in unserem Umfeld, unseren fast perfekten Bedingungen, ist er frei. Da gibt es keine unterdrückende Gesellschaft, die ihn einschränkt. Da wird er als angehender Grundschullehrer genauso abgefeiert wie als angehender Zimmerer.

    Und da sehe ich, mit naturgemäss recht viel Kontakt zu jungen Frauen im selben Alter meines Sohnes ganz klar sein Privileg: weiss, männlich.


    Aber ich verstehe, dass es auch sehr schwer sein kann, wenn die Role-Models so erdrückend sind.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Es ging da weniger um erdrückende role Models sondern tatsächlich um nieder machen und blödes Gerede a-la „du bist ja kein richtiger Mann, reiß dich mal zam“ und ähnliche „Nettigkeiten“. Was (absurderweise) auch viel von Frauen kam.


    Zum Glück haben wir dieses Umfeld hinter uns gelassen.

  • okay bei dem Hipp Newsletter stockt mir auch der Atem...


    Talpa Ich finde krass zu sagen, dass Männer keine Nachteile in unserer Gesellschaft haben. Also wirklich erstaunlich finde ich das. Also und vor allem durch ihre Rollenbilder und -möglichkeiten hätten sie keine Nachteile. Oder bezog sich das jetzt nur auf das "Vater-Engagement" Thema? Aber selbst da... wenn Rollenbilder usw dazu führen, dass Familien solche Aufteilungen leben und Männer damit so in zweiter Reihe stehen bei ihrem eigenen Nachwuchs, dann IST das doch ein nachteil?! Und naja, ich bin halt der Meinung, dass die Annahme sie wären in zweiter Reihe ganz gerne und aus Bequemlichkeit, allein schon genderkacke ist. Und nicht zutreffend.


    Ich hab das Gefühl ich dreh mich im Kreis gerade.