Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Oben klang es so, als sei das ansprechen mit dem falschen Geschlecht das genderkackige

    Nein, wir haben alle von sich immer wiederholenden Kontext gesprochen. Wenn Dein Mann sich einträgt, z.B. beim Kitafest Kuchen zu backen und dann als Frau angesprochen wird, sonst aber nicht. Vor allem, wenn dazu noch ein eindeutig männlicher (und bekannter) Vorname kommt. Meiner Meinung nach ist da teils so fest in den Köpfen: "muss eine Frau sein", dass sogar der Name nicht beachtet wird.


    Das mag ja bei Euch speziell nicht zutreffen. Andere erzählen halt, dass es in ihren Alltag so vorkommt.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Oben klang es so, als sei das ansprechen mit dem falschen Geschlecht das genderkackige

    Nein, wir haben alle von sich immer wiederholenden Kontext gesprochen. Wenn Dein Mann sich einträgt, z.B. beim Kitafest Kuchen zu backen und dann als Frau angesprochen wird, sonst aber nicht. Vor allem, wenn dazu noch ein eindeutig männlicher (und bekannter) Vorname kommt. Meiner Meinung nach ist da teils so fest in den Köpfen: "muss eine Frau sein", dass sogar der Name nicht beachtet wird.

    War das so? Es wurde eher als „immer wieder“ erwähnt und vom Kontext stand da nichts.


    Aber wenn euch das immer wieder in demselben Kontext passiert ist es natürlich ärgerlich. Wenn mir sowas passiert nehme das eher wahr, wie wenn man „Schmidt“ mit „tt“ statt mit „dt“ schreibt.

  • Einzelbeispiel:

    mir ist aufgefallen, dass ich bei Elektronik- und Computerversand durchaus mal als "Herr" angeschrieben werde trotz eindeutig weiblichem Vornamen. Sonst passiert es auch vereinzelt, bei Spendenaufrufen oder so, aber nicht so gehäuft. Das empfinde ich als (nicht: ist immer und überall!) Genderkacke.


    Anderes Szenario:

    "Herr" ist Standardanrede, das müsste für "Frau", "Firma", ... manuell abgeändert werden*. Wird öfters übersehen, deshalb werden häufiger Frauen als "Herr" angeschrieben. Umgekehrt selten.

    Ist das Genderkacke?


    Ich finde schon. Weil Mann = Standard, Frau = Extrawurst. Das liesse sich diskutieren, ist eine andere Ebene.



    *Unsere Software im Geschäft macht das z.B. so. Dropdown-Menü zur Auswahl, mach ich nix, ist "Herr" vorgewählt.

  • Hm. Ich glaube mir ist da keine Regelmäßigkeit aufgefallen, wir werden von Ämtern genauso wie von irgendwelchen Versandgeschäften immer wieder falsch angeschrieben.


    Wenn es bei unangeforderter personalisierter Werbung passiert denke ich mir dann zB, dass das irgendsoein blöder Adressenverkäufer die so, wie sie sind vertickt hat und deshalb dann drei unsinnige Werbebriefe dieselbe falsche Anrede nutzen.


    Wenn man Rechnungen vom onlinehandel kriegt übernimmt der doch die Angaben, die man selber bei der Anmeldung macht? Da scheint dann wirklich ein Fehler im System zu sein, wenn der eine andere Anrede nutzt, als man selbst angegeben hat

  • Wenn man Rechnungen vom onlinehandel kriegt übernimmt der doch die Angaben, die man selber bei der Anmeldung macht? Da scheint dann wirklich ein Fehler im System zu sein, wenn der eine andere Anrede nutzt, als man selbst angegeben hat

    Ich bin da schon länger in der Datenbank, als dass es Onlineformulare gibt :D

  • Wenn man Rechnungen vom onlinehandel kriegt übernimmt der doch die Angaben, die man selber bei der Anmeldung macht? Da scheint dann wirklich ein Fehler im System zu sein, wenn der eine andere Anrede nutzt, als man selbst angegeben hat

    Ich bin da schon länger in der Datenbank, als dass es Onlineformulare gibt :D

    OMG, sind wir alt…

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde diese ganze Herr/Frau geschichte zum anklicken nervig und doof. Warum muss man dauernd auf sein Geschlecht hingewiesen werden? Mir erschließt sich der Sinn dahinter nicht.
    Ich wäre dafür, dass einfach wegzulassen und eine neutrale Anredeform zu nutzen (Hallo, Guten Tag, Einen wunderschönen Tag oder sonstige schöne Anredeformen)

    • Offizieller Beitrag

    Anaba das waere wirklich das Beste.


    Mir ist es in meinem sehr maennerlastigen Studium vor 20 Jahren oft passiert, dass Frauennamen zu Maennernamen umgewandelt wurde - Martina wurde zu Martin, Christina zu Christian. Das war durchaus auffällig, auch weil es NIE andersrum geschah.

    • Offizieller Beitrag

    Anaba

    Mit Vornamen klappt das gut.

    "Hallo Chris, guten Tag Merle!"

    Aber wie macht man das in der Höflichkeitsform mit Nachnamen?

    "Hallo Müller, guten Tag Schmidt!" #confused

    Für mich persönlich klingt das eher rüde als höflich.

    Hast du Ideen?

    Namen einfach weglassen geht ja auch nicht immer.

    "Besonders begrüßen möchte ich Safranski und freue mich schon über den interessanten Vortrag, den wir gleich hören werden." Das überzeugt mich nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt aber ja noch andere Beispiele :


    - automatisierte Briefe: ich erhalte z. B. von Spendenorganisationen Dankschreiben. Oder personalisierte Werbung. Da möchte man die Leute mit Namen ansprechen, weil es persönlicher ist (auch wenn der Rest des Briefes immer gleich ist). Mit Vor- und Nachname finde ich holprig.


    - Wie würde ich eine Person, die ich nicht duze, persönlich und höflich ansprechen, wenn sie sich als non-binär definiert?



    Auch die Pronomen sind da schwierig. Auf englisch wird ja seit einiger Zeit das Pluralpronomen they verwendet statt he/she. Wenn es auf deutsch da eine gute Variante gibt, ist sie mir noch nicht untergekommen. Ich glaube, auf schwedisch haben die auch ein neues Pronomen bzw. ein schon vorhandenes umgedeutet.



    Ich bin da auch echt im Zwiespalt: Einerseits verstehe ich sehr gut das Bedürfnis nicht in Schubladen gesteckt zu werden, die nicht passen.


    Andererseits ist Sprache auch so mit Gefühl verbunden und es ist auch etwas, das schwierig umzulernen ist. Ich verfalle da unbewusst oft in Sprachmuster, die schon fast obsolet sind.

    Und es ist sehr schwer, da allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Wessen Bedürfnisse sind wichtiger, wenn man es nicht allen recht machen kann: Wie es bisher war: einfach die der Mehrheit? Oder sollte man die der bislang Marginalisierten mehr berücksichtigen?

    • Offizieller Beitrag

    elly

    Für unbekannte Menschen, die man anschreibt fiele mir "Hallo Max Mustermann", "Guten Tag Merle Schmidt ein" - sprich mit Vor- und Nachnamen ansprechen.

    Wenn es eine Person ist, die mir bekannt ist, weiß ich ja in der Regel das Geschlecht und kann und soll ich sie selbstverständlich ansprechen. Das kann dann Frau Merle Schmidt oder auch nur Merle Schmidt - finde ich beides gleich gut.

    Es ging mir um die Tatsache, dass man aus meiner SIcht unsinnigerweise bei jeder Bestellung sein Geschlecht anklicken muss. Dabei wird das für mein Gefühl für nix gebraucht. Im Adressfeld steht es nicht und sonst wo auch nicht, so dass es eigentlich unnötig ist.

    • Offizieller Beitrag

    Man muss die Pronomen erfragen. Und they/them ersetzt auch nicht immer und überall he/him she/her. Es gibt noch mehr Variationen.


    Anfangs fühlt es sich ungewohnt an, aber man gewöhnt sich dran.


  • hier bin ich beruflich involviert. und ja, wir sprechen menschen persönlich an. das ist absolut unverzichtbar. und dabei kommt "hallo max mustermann" nicht infrage. erst recht nicht einfach "guten tag". es heißt im adressfeld "frau patrick star, xy-straße 123..." und im anredefeld "liebe frau star," auch aufgrund der altersstruktur unserer zielgruppen.


    wir haben, davon gehe ich aus, einen prozentsatz an "non-binären" adressatinnen bzw. adressaten, der wenn überhaupt in der 5. nachkommastelle nach null angelegt ist.

    würden wir da experimentieren, würde das erheblichen schaden anrichten und für sehr wertvolle, gute bewegungen ginge viel hilfe und nutzen verloren.


    daher = nein, klare absage in dem bereich und das wird dir eigentlich jedes unternehmen und jede NGO so bestätigen. außer, wenn es um ganz hippe produkte geht vielleicht.


    was man trotzdem tun kann und muss, ist, sehr aufmerksam darauf achten, dass wirklich die datensätze korrekt angelegt werden. dass unaufgeregt und freundlich korrigiert wird, wenn mal ein fehler unterlaufen ist.

    in der datenbank, mit der ich früher gearbeitet habe, war die anordnung so, dass die männlichen datensätze im formular führend waren, code xxxx1, im adressfeld und in der anrede bei ehepaaren immer zuerst die frau genannt wurde. die adressatinnen und adressaten wollen das so haben.


    wenn man KEINE information über die anrede hat, gibt es eine allgemeine anrede a la "liebe kundin, lieber kunde" oder so (es sind keine kunden und wir nennen sie nicht so, nur als beispiel).

    in dem feld, in dem man seine daten einträgt, ein klappmenü, ist zuerst "-------" verfügbar, also keine anrede, dann "frau", dann "herr". wer das angibt, bekommt die personalisierte anrede. wer es explizit nicht wünscht, kann ja halt auch die keine-angabe-option wählen.



    lg patrick