Gender-Kacke in Schule und Alltag

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Naja, grad "schreiben lernen" wurde irgendwann um 2000 herum nach einem sehr merkwürdigen, wie ich finde, Konzept neu erstellt. Zum Glück wurde das hier in der letzten Zeit wieder stark zurück gefahren.


    Wir haben früher in Westdeutschland auch normal schreiben gelernt.

    Also wenn ich da früher und heute vergleiche, dann ist das Niveau auch sehr unterschiedlich.

  • Jette

    Der Vergleich „DDR 80er“ mit dem System heute lässt außer Acht, dass das System „BRD 80er“ auch anders war als das System heute.

    Vereinfachte Ausgangsschrift z.B. gab es in meiner Schulzeit noch nicht (wobei ich gerade bei Wiki was von 70ern Jahren fand, aber da stand auch was von mehreren Jahrzehnten der Erprobung und KMK und nicht nur einem Lehrer mit kleiner Kontrollgruppe). Wir hatten Schwungübungen in der Fibel „wie ganz früher“.


    Auch das elitäre politische Ziel passt so gar nicht: in den 70ern und 80ern entstanden im Westen in vielen Bundesländern die Gesamtschulen, gerade um allen Kindern Zugang zu höherer Bildung zu erleichtern. Es entstanden Orientierungsstufen, Förderstunden usw. In der Grundschule lief es ohne Elternunterstützung.

    Werkunterricht und Handarbeiten haben alle gemacht, Jungs wie Mädchen, Kochen auch.

    Bildung für alle war das große und erklärte Ziel, zumindest in den Bundesländern, die ich kannte (Nds, NRW und Hessen, SH).


    Also ich bleib dabei:

    Ich glaube, es geht eher um früher-heute.

    mamaraupe (*1973) mit paparaupe (*1969), großer raupe (*06/06), und kleiner raupe(*02/10)

  • Aber das ist eben früher und heute.


    Ich kenne mehrere Leute, die früher in Westdeutschland "nur" den Hauptschulabschluss gemacht haben. Die haben sehr gute Jobs.

    Einige haben auch ihr Abitur nachgeholt oder die mittlere Reife.


    Aus meinem Abijahrgangs hatten die wenigsten Eltern selbst Abi oder haben studiert. Das war dann schon eher die Ausnahme.


    Und in der DDR konnte sicher auch nicht jeder Abi machen und studieren. Da lag der Auswahlprozess dann an anderer Stelle.


    Und da bin ich ganz froh, dass der Staat sich da zurück hält....

  • weil bis heute eine hohe Erwartung da ist, was alles zu Hause von Mama für die Schule gemacht werden soll

    Diese Erwartung war in meiner Kindheit nicht da - Schule war Sache der Kindes und ohne Elternhilfe machbar.

    Und es gab sehr viele "Arbeiterkinder" bei uns auf dem Gymnasium - bei den meisten Mitschülern wusste ich zu der Zeit aber gar nicht, was die Eltern machen, das war nicht wichtig.

    Das Parteibuch wiederum war im Westen komplett unwichtig dafür, ob man studieren konnte.

    Schule heute in BRD lässt sich nicht mit Schule damals vergleichen.

  • Der Schreibunterricht im Westen war früher komplett anders, als heute. Sehr strukturiert, man hat jeden Buchstaben bis zum Abwinken ordentlich schreiben gelernt, und es wurde ein starker Fokus auf Rechtschreibung von Anfang an gelegt. Der ist überhaupt nicht damit zu vergleichen, wie heute gelehrt wird.

  • Ich finde ja den Mathe Unterricht ebenfalls katastrophal. Da hat sich wenig verändert seit meinem Mathe Unterricht damals. Ich finde auch nicht, dass sich da Bayern oder Schleswig Holstein groß unterscheiden.


    Wie viel anders Mathe Unterricht (und schreiben und lesen und Geschichte und Naturwissenschaften und Kunst) laufen kann, habe ich auch durch unsere Aufenthalte in F und USA erlebt. Nicht alles ist besser dort, aber manche Aspekte sind besser.



    Oftmals entspricht die Art und Weise wie unterrichtet wird auch nicht den Erkenntnissen, die man mittlerweile hat.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Das Schulsystem in Deutschland ist eine Katastrophe.


    Aber es war in der DDR eben nicht alles besser, als in der BRD zur selben Zeit.


    Wir wissen ja auch garnicht wo die DDR heute stehen würde, wenn es sie noch geben würde.

    Wir können es nur vermuten.

    Ebensowenig wie wir nicht wissen können, was mit der BRD ohne Wiedervereinigung geschehen wäre.


    Klar ist da sicher viel schief gelaufen und nicht gut. Und sicher hätte man Dinge aus der DDR übernehmen können.


    Aber vielleicht wollten das auch viele nicht so ohne Weiteres.

    Also nur, weil etwas irgendwo toll funktioniert, sehnen sich die Leute ja nicht dringend danach.


    In der BRD hat es ja auch toll funktioniert, auch wenn es anders war.

  • Ich finde diese Vergleiche ganz müßig. Die wenigsten haben doch tiefere Einblicke in mehrere Schulsysteme. Man spricht oft ja über Erfahrungen und Eindrücke.

    In meiner Erinnerung war Schule immer "leicht". Heißt das, dass das Schulsystem in Thüringen ein schwaches Niveau hat(te)?!

    Für meine Kinder ist auch der Unterricht in BaWü leicht. Ich unterstütze sie direkt überhaupt nicht, sie sind seit der 1. Klasse für sich selbst verantwortlich. Ich verwehre mich gegen "Mama-Hilfe" bei den Hausaufgaben und kommuniziere das auch so (bzw. gehen meine Kinder auch deshalb in die Betreuung, weil sie dort Hausaufgaben machen und ich damit nichts zu tun habe). Was nicht heißt, dass ich nicht unterstütze, wenn sie mich etwas fragen.


    In meiner Schulzeit sind Kinder aus verschiedenen Gründen gescheitert, und jetzt scheitern Kinder aus verschiedenen Gründen.

    Dass das gesamtdeutsche Schulsystem zu viel und zu früh selektiert, sehe ich schon auch so. Im Einzelfall ist das auch gut. Im Normalfall gäbe es andere Lösungen.

    Aber auch das DDR-System hat selektiert und ich hätte als Kind eines Querulanten mit laufendem Ausreiseantrag niemals Abitur machen können.


    Im Bereich der Genderkacke erlebe ich das (Grundschul)System hier in BaWü als viel rückständiger und diskriminierender als im Osten.

    Vorhin zum Beispiel kam in der Klassengruppe des Zweitklässlers ein Screenshot einer Mail der Rektorin an den Elternvertreter, dass heute die fünfte und sechste Stunde ausfällt und wir bitte kurz Daumen hoch und Daumen runter schicken sollen, ob unser Kind um 11.10 Uhr nach Hause geschickt werden darf oder nicht.

    Logischerweise kommen jetzt von den Müttern (!), die zu Hause sind, Daumen hoch. Eine rechtfertigt sich, sie habe einen Arzttermin mit dem Baby und schaffe es nicht ganz, aber man könne das Kind 12 Uhr losschicken. Und was passiert mit den Kindern, die nicht nach Hause geschickt werden dürfen? Die gehen in die Betreuung. Warum werden nicht einfach alle bis 13 Uhr betreut, wie es der Stundenplan vorsieht? Warum geht man nicht einfach auf den Spielplatz oder spazieren oder was auch immer?! Warum besteht die Annahme, dass ein signifikanter Anteil an Eltern - Müttern - um 11.10 Uhr das Kind in Empfang nehmen kann?

    Und das ist gerade keine außergewöhnliche Notsituation, das passiert immer wieder, dass wir Emails kriegen, dass die Schule hier früher aufhört und dort später anfängt und wenn wir Betreuung brauchen, sollen wir uns bitte melden. Nein, ich habe von 7 bis 14 Uhr Betreuung gebucht und bezahle die und meine Kinder müssen dort versorgt werden. Fertig.

    Allerdings muss ich dazu immer noch sagen, dass wir hier extrem dörfliche Strukturen haben, die nur sehr langsam aufbrechen.

  • Und das ist gerade keine außergewöhnliche Notsituation, das passiert immer wieder, dass wir Emails kriegen, dass die Schule hier früher aufhört und dort später anfängt und wenn wir Betreuung brauchen, sollen wir uns bitte melden.

    Das finde ich krass - wir haben doch die verlässliche Grundschule. #blink


    Ansonsten kann ich viel in deinem Beitrag unterschreiben, wobei ich eine gründliche Überarbeitung der Grundschulen (völlig unabhängig von Ost und West) mehr als überfällig finde. Es muss klar sein, dass das ein extrem anspruchsvoller, wichtiger Job ist, den man nicht wählt, weil er so gut mit einer eignen Familie vereinbar ist und man jüngere Kinder so nett findet. (Wobei ich kein Problem damit habe, wenn Lehrer Kinder nett finden #freu, aber wir hatten hier zum Teil Lehrer, die einfach mit falschen Vorstellungen (ein bisschen Lesen beibringen, ein bisschen Basteln und spätestens um 13 ist Schluss) gekommen sind und dann von den Bedingungen: breite soziale Spreizung, sich ständig wandelnde Klassenzusammensetzung und in unserem Fall Ganztagsschule, völlig überfordert waren.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

    ---

    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Hier fällt auch ab und zu wegen Lehrkräftemangel der Unterricht aus. Ich bin sehr froh, dass die Kinder dann nicht gezwungen werden bis 15:45 Uhr die Zeit abzusitzen. Die meisten Eltern (m/w/d) in unserer Klassengruppe senden ein Daumen hoch. Aber Notbetreuung gibt es natürlich trotzdem.

  • Der Schrifterwerb wurde an winzigen Schülergruppen von ihm selbst getestet wobei man inzwischen weiß, dass es dabei einen deutlichen Geschlechter-Bias zugunsten der Mädchen gab, der wohl mit dazu beigetragen hat, dass vor allem die Probleme der Jungen nicht aufgefallen sind.

    Wie meinst du das? Willst du sagen, dass Jungen anders schreiben (lernen) als Mädchen? Ich Frage das ganz interessiert. Oder meinst du die Art, wie die lehrperson Jungen und Mädchen beim Lernen behandelt?

  • Hier fällt auch ab und zu wegen Lehrkräftemangel der Unterricht aus. Ich bin sehr froh, dass die Kinder dann nicht gezwungen werden bis 15:45 Uhr die Zeit abzusitzen. Die meisten Eltern (m/w/d) in unserer Klassengruppe senden ein Daumen hoch. Aber Notbetreuung gibt es natürlich trotzdem.

    Laut Stundenplan geht der Unterricht bis 13 Uhr am Montag, an anderen Tagen endet er auch man zum 11 oder um 12. Die reguläre bezahlte Betreuung endet um 13 Uhr, einige bleiben auch bis 14 Uhr, wenige bis 16.30 Uhr. Es geht einfach nicht, dass so mit der Zeit von Eltern umgegangen wird! Ich kann doch nur selbst beruhigt und gut arbeiten, wenn ich mir sicher sein kann, dass meine Kinder gut versorgt sind und nicht plötzlich vor der Tür stehen. Ein gewöhnlicher Erwachsener ist doch um die Zeit gar nicht zu Hause!

    Und "Stunden absitzen" ist ein Problem, das entsteht, wenn es eben keine qualitativ gute, pädagogisch sinnvolle Betreuung ist, sondern eine Aufbewahrung von Kindern aus der Not heraus, kein Personal zu haben, dass motiviert ist und gut ausgebildet und bezahlt wird. Weil Betreuung von Schulkindern hier etwas negativ Behaftetes ist, wo Kinder hingehen "müssen", deren Eltern - vorzugsweise Mütter - die Betreuung ab mittags nicht übernehmen "können" (oder wollen). Wenn das Angebot gut ist, etwas geboten wird, die Kinder dort etwas erleben, Zeit mit ihren Freunden verbringen usw., dann wollen sie doch auch dorthin. Aber das hier kein Kind Bock auf diese Aufbewahrung nach 14 Uhr hat, kann ich voll verstehen.


    Und so lange es diese Unsicherheit gibt und die Qualität so schlecht ist, wird das Angebot nicht genutzt und es sind die Frauen, die jahrelang gar nicht oder in Teilzeit arbeiten, weil sie sich nicht darauf verlassen können, dass es gut ist für Ihre Kinder dort zu sein.

  • Ach und übrigens stand mein Kind gerade vor der Tür. Die Lehrerin habe gesagt, da ich zu Hause sei (ich habe heute als Lehrerin meinen unterrichtsfreien Tag, an dem ich vorbereite oder auch mal einen Termin habe), solle es ruhig auch nach Hause gehen :stupid:

    Das gibt Ärger!

  • Im Bereich der Genderkacke erlebe ich das (Grundschul)System hier in BaWü als viel rückständiger und diskriminierender als im Osten.

    Vorhin zum Beispiel kam in der Klassengruppe des Zweitklässlers ein Screenshot einer Mail der Rektorin an den Elternvertreter, dass heute die fünfte und sechste Stunde ausfällt und wir bitte kurz Daumen hoch und Daumen runter schicken sollen, ob unser Kind um 11.10 Uhr nach Hause geschickt werden darf oder nicht.

    Logischerweise kommen jetzt von den Müttern (!), die zu Hause sind, Daumen hoch. Eine rechtfertigt sich, sie habe einen Arzttermin mit dem Baby und schaffe es nicht ganz, aber man könne das Kind 12 Uhr losschicken. Und was passiert mit den Kindern, die nicht nach Hause geschickt werden dürfen? Die gehen in die Betreuung. Warum werden nicht einfach alle bis 13 Uhr betreut, wie es der Stundenplan vorsieht? Warum geht man nicht einfach auf den Spielplatz oder spazieren oder was auch immer?! Warum besteht die Annahme, dass ein signifikanter Anteil an Eltern - Müttern - um 11.10 Uhr das Kind in Empfang nehmen kann?

    Und das ist gerade keine außergewöhnliche Notsituation, das passiert immer wieder, dass wir Emails kriegen, dass die Schule hier früher aufhört und dort später anfängt und wenn wir Betreuung brauchen, sollen wir uns bitte melden. Nein, ich habe von 7 bis 14 Uhr Betreuung gebucht und bezahle die und meine Kinder müssen dort versorgt werden. Fertig.

    Allerdings muss ich dazu immer noch sagen, dass wir hier extrem dörfliche Strukturen haben, die nur sehr langsam aufbrechen.

    Also ich finde die Abfrage gut, wenn sie bei uns kommt.

    Mein Kind ist nicht in die Betreuung gegangen und warum sollte es dann nicht früher nach Hause können? Weil andere in die Betreuung müssen?


    Ich habe die Abfrage aber auch immer so verstanden, dass es um die Kinder geht, die nicht in die Betreuung nach der Schule gingen, bzw. wurde das auch so kommuniziert.


    Ich rege mich eher auf, warum mein Kind in der ersten Stunde zur Schule musste, wo dann ein Bild ausgemalt wurde, anstatt dass es noch hätte etwas länger schlafen können.


    In beiden Fällen super, gut und richtig, wenn die Betreuung für die vorhanden ist, die sie brauchen.

    Aber warum für alle erzwungen?


    Und ein Ausflug ist vermutlich nicht drin, weil ja eher was ausfällt, wenn Personalprobleme sind, sonst könnte man ja auch Unterricht machen...

  • Der Schrifterwerb wurde an winzigen Schülergruppen von ihm selbst getestet wobei man inzwischen weiß, dass es dabei einen deutlichen Geschlechter-Bias zugunsten der Mädchen gab, der wohl mit dazu beigetragen hat, dass vor allem die Probleme der Jungen nicht aufgefallen sind.

    Wie meinst du das? Willst du sagen, dass Jungen anders schreiben (lernen) als Mädchen? Ich Frage das ganz interessiert. Oder meinst du die Art, wie die lehrperson Jungen und Mädchen beim Lernen behandelt?

    Ja, Jungen lernen anders und das wird nicht angemessen berücksichtigt. Ich habe dazu mal etwas bei Schulze-Brüning gelesen, wenn ich mich recht erinnere. Es ging darum, dass Jungen regel-affirmer sind und sich schwerer damit tun, von gelernten Regeln wegzukommen - vor allem wenn das nicht mal kommuniziert wird. Da wird z.B. beim Schreibschriftlernen geübt, wie ein Buchstabe (z.B. das kleine e der VA) zu schreiben ist. Später wird aber eigentlich nur noch erwartet, dass da am Ende ein lesbarer Buchstabe steht und wie der auszusehen hat (wobei teilweise mehrere Varianten "gültig" sind) und nicht, wie der genau geschrieben wurde. Offenbar ist es für Mädchen einfacher, sich irgendwann von der ursprünglich geübten Schreibbewegung zu trennen und selbst eine passende Bewegung zu finden, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Während Jungs - teilweise verzweifelt - versuchen, mit der gelernten Schreibbewegung zum Ziel zu kommen, was vor allem bei der VA oft genug nicht funktioniert.

    (Wie immer - das Spektrum bei Jungs und Mädchen ist groß. Es gibt sicher auch Mächen mit der gleichen Schwierigkeit. Wir reden bei diesen Unterschieden immer über Tendenzen)

  • Ach und übrigens stand mein Kind gerade vor der Tür. Die Lehrerin habe gesagt, da ich zu Hause sei (ich habe heute als Lehrerin meinen unterrichtsfreien Tag, an dem ich vorbereite oder auch mal einen Termin habe), solle es ruhig auch nach Hause gehen :stupid:

    Das gibt Ärger!

    Das ist halt etwas anderes und würde mich auch ärgern.

    Aber die Abfrage selber nicht.

    Da schick ich je nachdem einen Daumen hoch oder einen Daumen runter und gut. Allerdings erwarte ich dann auch, dass das Kind geschickt oder nicht geschickt wird.

    Hier fällt auch ab und zu wegen Lehrkräftemangel der Unterricht aus. Ich bin sehr froh, dass die Kinder dann nicht gezwungen werden bis 15:45 Uhr die Zeit abzusitzen. Die meisten Eltern (m/w/d) in unserer Klassengruppe senden ein Daumen hoch. Aber Notbetreuung gibt es natürlich trotzdem.


    Ein gewöhnlicher Erwachsener ist doch um die Zeit gar nicht zu Hause!

    Dann wohnen hier aber sehr viele sehr ungewöhnliche Erwachsene...

  • In meinem Verständnis gehört die Zeit bis 13/14 Uhr einfach zur Schulzeit dazu. Und ja, ihr habt Recht, in dieser Zeit muss es ein gutes Angebot geben. Das muss nicht zwingend der vorgesehene Fachunterricht sein - unsere Grundschule hat zum Beispiel einen Schulgarten: warum nicht ein Spaziergang dahin? Das kann auch eine Erzieherin übernehmen. Aber genau das braucht es halt zusätzlich zu den Lehrern: ausgebildetes pädagogisches Fachpersonal, das ein gute Angebot jenseits des Schulunterrichts anbieten kann.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

    ---

    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Ein gewöhnlicher Erwachsener ist doch um die Zeit gar nicht zu Hause!

    Das hängt doch wieder sehr vom Einzelfall ab, oder?

    Wenn das Angebot gut ist, etwas geboten wird, die Kinder dort etwas erleben, Zeit mit ihren Freunden verbringen usw., dann wollen sie doch auch dorthin.

    Und auch das hier kann ich so nicht unterschreiben - die dort gebundene Zeit kann schon sehr lang sein und ist eben immer reglementiert, anders als zu Hause, wo vielleicht freieres Spiel möglich ist und vor allem ohne zwangsgemeinschaft.


    Absonsten: Natürlich erwarte ich, dass mein Kind dort nicht nur verwahrt wird, sondern betreut. Und dass es die vereinbarte Zeit dort sein kann - bis auf Ausnahmen.

  • Ich glaube das ist der Knackpunkt: wenn wir Betreuung brauchen, sollen wir uns bitte melden


    Darin schwingt die Erwartung mit, dass normalerweise keine gebraucht würde, und die Ausnahmen sollen sich melden.


    Eine neutrale Formulierung "Sagen sie bitte Bescheid, ob das Kind in die Betreuung geht oder nach Hause" käme ganz anders rüber.

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)