Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Ich glaube das ist der Knackpunkt: wenn wir Betreuung brauchen, sollen wir uns bitte melden


    Darin schwingt die Erwartung mit, dass normalerweise keine gebraucht würde, und die Ausnahmen sollen sich melden.


    Eine neutrale Formulierung "Sagen sie bitte Bescheid, ob das Kind in die Betreuung geht oder nach Hause" käme ganz anders rüber.

    Aber Daumen hoch oder runter ist doch kein melden, ob man Betreuung braucht.

    Es könnte ja auch sein, dass Eltern deren Kinder in der Betreuung sind sagen: Ach bin zu Hause, dann kann das Kind auch früher kommen.


    Es ist doch "nur" ein Abfragen wer geht früher, wer nicht.


    Ist so wie auf dem Ausflug. Da muss ich auch regelmäßig ausfüllen, dass mein Kind direkt von der Haltestelle nach Hause darf und nicht mehr mit zur Schule muss.

    Das heißt ja aber nicht, dass es nicht bis zur Schule betreut wird, wenn ich das wünsche.

  • Im Bereich der Genderkacke erlebe ich das (Grundschul)System hier in BaWü als viel rückständiger und diskriminierender als im Osten.

    Warum? Könnte ja auch der Vater zu Hause sein.....


    Wenn Du schreiben würdest - im Osten ist es selbstverständlich, dass die Kinder den ganzen Tag in der Schule sind, hier im Westen gehen die Kinder oft schon bei Schulende nach Hause - sprich es gibt keine Ganztagsschule.... dann gehe ich mit.

    warum es jetzt das Ziel sein sollte die Kinder den ganzen Tag in der Schule zu haben.... das kann man so oder so sehen. Hat ja aber erstmal nix mit Genderkacke zu tun

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • hm ok Jette danke, das werde ich mit Zeit einmal genauer nachlesen. So richtig stellt mich das nämlich nicht zufrieden (liegt nicht an dir; ich muss überlegen, wie geschlechtsabhängige Selbsteinschätzung und dementsprechend geschlechtsabhängige (lern)Kompetenzen da reinspielen, wie und ob Lehrkräfte eingreifen können etc. Irgendwie ist das ein Kreislauf)

  • Ach und übrigens stand mein Kind gerade vor der Tür. Die Lehrerin habe gesagt, da ich zu Hause sei (ich habe heute als Lehrerin meinen unterrichtsfreien Tag, an dem ich vorbereite oder auch mal einen Termin habe), solle es ruhig auch nach Hause gehen :stupid:

    Das gibt Ärger!

    WTF #eek


    ohja.... da würde ich auch richtig Ärger machen.

  • In der Hinsicht sind wir hier zum Glück gut aufgestellt. Verlässliche Grundschule ist verlässlich, Abfragen gibt es keine. War zu meiner Zeit auch schon so (hieß nur anders).

    Ich würde mich auch aufregen, wenn hier unabgesprochen ein Kind, das eigtl in der Betreuung sein soll, vor der Tür stehen würde.

  • Bei uns (Bayern) kenne ich das von der GS glücklicherweise auch gar nicht, dass sie Kinder mittags früher losschicken. Es gibt ein paar wenige feste Tage im Schuljahr wo früher Schulschluss ist (z.B. Infoveranstaltung für die nächsten Erstklässler, Tage am Schuljahresbeginn und Ende). Das sind ca. 5 Tage im Jahr und sie werden mit Vorlauf von ca. 10 Tagen vernünftig abgefragt und die Hort-Kinder dürfen dann auch früher in den Hort. Es gibt in den meisten Fällen wohl auch eine Art "Notbetreuung" für Kinder, die da wirklich in der Schule bleiben müssen. Damit kann ich gut leben.

  • Ach und übrigens stand mein Kind gerade vor der Tür. Die Lehrerin habe gesagt, da ich zu Hause sei (ich habe heute als Lehrerin meinen unterrichtsfreien Tag, an dem ich vorbereite oder auch mal einen Termin habe), solle es ruhig auch nach Hause gehen :stupid:

    Das gibt Ärger!

    Das gibt's ja nicht. Hat die Zugriff auf Deinen digitalen Kalender oder wieso ist sie der Meinung zu wissen, daß Du ja ganz bestimmt Zuhause sein wirst?? #sauer

  • Ich sehe Betreuung/Hort völlig anders. Das ist ein kostenpflichtiges Angebot und integraler Bestandteil des Bildungsangebotes einer Schule UND es dient dazu einen verlässlichen Rahmen zu schaffen. Wenn ich das buche, dann gebe ich Bescheid, wenn ich es ausnahmsweise nicht benötige und nicht umgekehrt, dass ich Bescheid gebe, wenn ich es brauche (ich brauche es immer, das sollte die Grundannahme sein).

    Wie ich erfahren habe, sind vier von 17 Kindern vorzeitig entlassen worden, davon mein Kind ungerechtfertigt und ein Zwillingspaar ist dabei gewesen. Zwei sind dann noch zwölf Uhr entlassen worden, weil es die Mütter nicht früher geschafft haben.

    Unter Druck gesetzt, es überhaupt zu schaffen, wurden sie aber durch die Nachfrage, ob es möglich wäre es zu schaffen.

    Vielleicht interpretiere ich die Gender-Kacke da auch nur rein, aber ich denke nicht, dass irgendjemand davon ausgeht, dass die Väter um die Zeit zu Hause sind.

    Das zeigt sich ja schon von Anfang an bei Events, die am (frühen) Nachmittag stattfinden, zum Beispiel auch schon im Kindergarten (diverse Bastelaktionen, Muttertagscafé um 14 Uhr, symbolischer Rausschmiss aus dem Kindergarten um 13 Uhr usw.). Das Vatertagsevent ist dann eben Samstag Vormittag.

    Was nicht heißt, dass Männer nicht zu den anderen kommen dürften. Es wird aber eben nicht so erwartet, wie es von Frauen erwartet wird.

    Das Kuchenthema hatte ich ja auch gerade erst wieder erlebt.

    Als in unserem Kindergarten vor fünf Jahren Ganztag (bis 16 Uhr...) eingeführt wurde, fand die Infoveranstaltung für die Vorschule um 14 Uhr statt. Ich habe damals einen roten Stift genommen, auf der Einladung "Ganztageseinrichtung" drauf geschrieben und es wieder abgegeben.

    Das sind althergebrachte Selbstverständlichkeiten, die aufgebrochen gehören. Was nicht heißt, dass es nicht auch in Ordnung ist, dass manche Mütter gar nicht oder sehr wenig arbeiten. An denen aber immernoch den Standard auszurichten, behindert eben alle anderen.


    mailine Das Kind ist in der 2. Klasse und es hätte vermutlich vor der Tür sitzend gewartet, weil es heute keinen Schlüssel dabei hatte, weil es den nur mitnimmt, wenn klar ist, dass keine zu Hause ist, um kurz allein reingehen zu können.

    Ich habe der Lehrerin eine Mail geschrieben (tatsächlich sehr freundlich) und sie war völlig entsetzt, dass verdattelt zu haben, hat sich entschuldigt, mein Kind habe zwar gesagt, die Mama sei heute daheim, aber natürlich hätte sie es nicht losschicken dürfen ohne mein Einverständnis und das komme nie wieder vor.

    Ich mag die Frau, ich glaube ihr, dass sie über sich selbst erschrocken war.

    Ein ganz anderes Thema wäre es geworden, wenn auf dem Heimweg des Kindes was passiert wäre oder wenn mein Kind aus Langeweile vor der Tür irgendwas angezündet hätte oder so.

  • Magorma


    Ich verstehe dich voll und ganz


    Meine Kinder waren in Ganztagsklassen bzw sind es immer noch.


    Es wurde immer wieder Vorlesepaten, Hilfen fürs Backen, Laternen basteln ect gesucht (vorzugsweise an die Mütter gerichtet, wenn es in der Woche war...für die 2 Schulfeste an Wochenenden/Abend wurden die Männer mit ins Boot geholt)...

    um dann regelmäßig beim Elternsbend die mangelnde Bereitschaft der Hilfe anzuprangern.


    Was erwartet die Schule denn?

    Warum sitzen die Kinder in der Regel in diesen Klassen und warum mussten wir alle unsere Arbeitszeiten und dadurch unseren Bedarf nachweisen.

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • Ich wurde gerade ein einem Vorstellungsgespräch in etwa gefragt, ob ich eigene Projekte vorweisen könne. Dafür hätte ich eigene Zeit haben müssen. Man wusste, ich war mindestens 16 Jahre mit Kindererziehung beschäftigt. Ich habe seit 16 Jahren kaum Zeit für mich allein und wenn, dann setze ich diese auch noch fürs Gemeinwohl ein! Die letzten 9 Jahre konnte ich noch nicht mal duschen gehen, ohne das ein Kind mit mir redend vor der Tür steht. Aber ob ich den eigene Projekte vorweisen könne ... #kreischen

    Man stellte auch Fragen , um sicher zu gehen, das mein Mann mir einer Arbeit, die ich vorlegen sollte, nicht geholfen hat. Jo, danke auch. Ich hab gesagt, ich hab hier keinen Mann.

    Ich weiß nicht, was ich von der Firma halten soll. Wahrscheinlich wird mir sowas im nicht frauentypischen Beruf immer wieder begegnen,

  • Ich muss euch das mal fragen - ist bereits 5 Jahre her... ich kam drauf, weil duracellteenie heute zu einem schulturnier geht und ihre freundin anfeuern.



    In einer Berliner Schule, gab's eine Pausenhofliga, wo die 5. - 6. Klassen gegeneinander Fußball spielten.

    Und wenn Mädchen mitspielen und Tore erzielten, zählten diese Tore doppelt.


    Auf meine irritierte Nachfrage wurde das erklärt damit, dass so die Mädchen auch gelassen wurden und auch mal den Ball bekämen.....


    Wie findet ihr das? Mich irritiert das immer noch

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • In einer Berliner Schule, gab's eine Pausenhofliga, wo die 5. - 6. Klassen gegeneinander Fußball spielten.

    Und wenn Mädchen mitspielen und Tore erzielten, zählten diese Tore doppelt.


    Auf meine irritierte Nachfrage wurde das erklärt damit, dass so die Mädchen auch gelassen wurden und auch mal den Ball bekämen.....


    Wie findet ihr das? Mich irritiert das immer noch

    Ich finde es nicht schlimmer, als andere Quotenregelungen #weissnicht


    Das klingt, als ob die Jungs trotz dieser Regel lieber nicht mit Mädchen spielen. Ich denke, wenn es den Jungs wichtig wäre, dass ihre Mannschaft gewinnt, dann würden sie die Mädchen nicht nur "auch mal den Ball bekommen" lassen, sondern die Jungs würden aktiv Mädchen als Stürmerinnen in der Mannschaft haben wollen.

  • Leslie Winkle: Genau so wie alle anderen Quotenregelungen - brauchen wir Frauen nicht, weil wir genauso gut sind.

    Und: Brauchen wir leider noch viel viel mehr, weil wir trotzdem in so vielen Bereichen benachteiligt, übergangen und diskriminiert werden.

  • Das wird dort eine sinnvolle Regel gewesen sein. Meine Tochter ist immer super genervt, wenn IM SPORTUNTERRICHT, wo TEAMplay extra gewertet wird, die Jungen aus der Mannschaft gezielt auch gegen die Mädchen der eigenen Mannschaft spielen und gegen die gegnerische Mannschaft natürlich. Ist ja im Fussball durchaus möglich - zwei oder drei aufeinander eingespielte Kumpel aus dem Vereinssport, die einfach niemals den Ball abspielen, sondern konsequent alle anderen außen vor lassen. Manchmal reicht ja eine einzige Person, die sich halt lieber den Fuß abhackt als zu einem Mädchen zu passen.

  • die einfach niemals den Ball abspielen,

    Davon sind auch Jungs betroffen, die nicht im Fussballverein sind.



    Leslie Winkle ich finde es fair, wenn Regeln angepasst werden, um das Spiel fairer zu machen. Das alleine auf Grund des Geschlechtes zu tun ist fraglich.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • und da muss dann vermutlich sehr individuell geschaut werden.

    weil eben, gibt ja auch Jungs die keine Fussballprofis sind....

    schwierig.


    Aber ja, ich finds mal interessant auszuprobieren.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.