Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Es mag auch an unserem betriebskindergarten liegen. Sämtliche Aktionen, die Eltern involvieren werden hier nicht gut angenommen.


    Talpa persönliche Ebene von der strukturellen Ebene zu trennen wäre schön. Ich denke da ein wenig an die Wohnungen in „schöner wohnen“ oder Instagram, da werden dann falsche Ideale heraufbeschworen.


    Was mir hier im Thread etwas aufstößt, ist das Frauen, andere Frauen (oder ihr Hobby) abwerten. Auch das ist ein strukturelles Problem.

    ich werte niemandes Hobby ab.

  • Was mir hier im Thread etwas aufstößt, ist das Frauen, andere

    Frauen (oder ihr Hobby) abwerten. Auch das ist ein strukturelles Problem.

    Das ist mir hier auch gerade sehr unangenehm aufgestoßen. Und auch dieses Ihr wisst aber schon dass ihr das auch kaufen könnt? Ist echt unnötig.

    Ich denke, da ist gerade sehr viel Wahrnehmungsbias dabei.

    Den Einen stösst auf, was die Anderen sagen - und den Anderen stösst das auf, was die Einen sagen.

    Wobei beide "Seiten" einfach aus ihrer Sicht und Erfahrung sprechen - und ich gehe davon aus: niemanden abwerten wollen.


    Zur Erklärung, ich picke einen Satz raus, es ist völlig egal, welche Userin den geschrieben hat: "Diese Zeit nutzen andere halt zum Fernsehen" - kann bei mir genauso ein Stachel sein wie vorher das "Ihr wisst schon, dass man die auch kaufen kann". Und trotzdem bin ich überzeugt, dass der Fernsehsatz auf sich selbst bezogen war und nicht mein kleines Teufelchen auf der Schulter meinte "tja, musst du halt das wirklich Wichtige tun und nicht einfach nur faul auf dem Sofa hängen".

    Versteht man, was ich meine?

    Diese Themen sind unfassbar emotional aufgeladen - und Kritik hören wir da wohl alle immer wieder mal raus.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Was mir hier im Thread etwas aufstößt, ist das Frauen, andere Frau

    Aber dem ist doch gar nicht so?!

    Das gemeinschaftliche Basteln als Event und Teil des "gute Mutterseins" wird kritisiert.

    Ich persönlich bewundere durchaus die selbstgemachten Dinge anderer. Dennoch möchte ich die einfach nicht auch selbst machen "müssen". Ich arbeite lieber in meinem Job oder lese ein Buch anstatt zu basteln oder schaue im Zweifel lieber eine Serie. Das ist nicht besser und nicht schlechter als jedes andere Hobby.

    Du hast aber völlig recht, dass das ein Thema ist, das Männer überhaupt nicht interessiert und sich dazu auch entsprechend nicht positionieren, nämlich weil es ihnen am Allerwertesten vorbeigeht, ob die Schultüte gebastelt oder gekauft oder was auch immer ist. Wobei ich mich nicht dafür einsetze, dass Männer mehr zu dieser Care-Arbeit beitragen, sondern dass wir das partnerschaftlich und gleichberechtigt lösen und keine (neuen) gesellschaftlichen Konventionen etabliert und manifestiert werden.

    Um das tun zu können, müssen einem diese Strukturen aber bewusst sein.


    Dass es so etwas in einer Betriebskita nicht gibt, ist ja völlig logisch.

  • Das gemeinschaftliche Basteln als Event und Teil des "gute Mutterseins" wird kritisiert.

    Nein, wird es.nicht sondern der gesellaschaftliche Druck, das zu tun und das toll zu finden.


    Wenn sich Mütter freiwillig zusammen tun und basteln- kein Problem. Wenn der KiGa das organisiert mit Ausgang welches Ki d welche Tüte haben möchte und einen Elternabend dazu organisiert, wird es schnell sehr problematisch sich dem zu entziehen

  • Mein Satz "Ihr wisst schon, dass man die Teile auch kaufen kann?" Bezog sich auf Almarna s


    (Das erinnert mich dran, dass ich auch noch eine Schultüte basteln muss…)

    Ich verstehe ein "muss" als etwas, was ich nicht unbedingt machen möchte, dem ein gewisser Zwang (Erwartung, Verpflichtung...) innewohnt. "Ich muss noch den Müll rausbringen (weil...)","Ich muss heute Klassenarbeiten korrigieren (und kann deshalb keine Serie schauen (oder keine Schultüte basteln))","Du musst noch Klavier üben."


    Dieses "müssen" gibt es ja (unironisch) nicht in einem Kontext, in dem man etwas freiwillig und gern tut ("Ich muss heute chillen." ;)).

    Ich nutze dieses "müssen" ja auch durchaus als Ausrede, um eben etwas unliebsame nicht tun zu müssen ("Ich muss heute das Bad putzen (um nicht korrigieren zu müssen)" - oder auch sehr akzeptiert: "Ich kann nicht zum Elternabend kommen/Elternbeirat machen, ich muss arbeiten/xy").

  • Das gemeinschaftliche Basteln als Event und Teil des "gute Mutterseins" wird kritisiert.

    Nein, wird es.nicht sondern der gesellaschaftliche Druck, das zu tun und das toll zu finden.


    Wenn sich Mütter freiwillig zusammen tun und basteln- kein Problem. Wenn der KiGa das organisiert mit Ausgang welches Ki d welche Tüte haben möchte und einen Elternabend dazu organisiert, wird es schnell sehr problematisch sich dem zu entziehen

    Für mich geht beides zusammen bzw ist das eine dann die Konsequenz aus dem anderen.

    Wer da nämlich nicht mitspielt - weil er nicht will oder nicht kann -, muss sich rechtfertigen und erklären und wird bewertet. Das muss man aushalten können.


    Habe noch nie erlebt, dass ein Vater unironisch gefragt wurde, welchen Kuchen er denn gebacken habe oder welche Schultüte er basteln wird. Diesen gesellschaftlichen Druck haben nur die Mütter.

  • "Diese Zeit nutzen andere halt zum Fernsehen" - kann bei mir genauso ein Stachel sein w

    Da der von mir war, einfach nur kurz: dann muss man mit dem darin eingefügten Zitat aber schon sehr kurzsichtig lesen, finde ich. Das war eindeutig die Reaktion auf die dadurch "gebundenen Kapazitäten".

    Aber mir ist schon klar, was du meinst. Und du hast sicherlich auch recht. Trotzdem kamen hier in den letzten Tagen einige Postings, bei denen ich mich auch beim nachlesen schwer tue, das als Kritik an der Struktur und dem gesellschaftlichen Druck zu sehen. Denn da sind wir uns in diesem Faden vermutlich alle eher einig, dass das existiert und nicht gut ist.

  • Nein - so wie das gehandhabt wird, geht das nicht zusammen. Weil der Druck über die Kinder erzeugt wird, die wochenlang am Poster mit den verfügbaren Modellen lang laufen. Wen man das machen würde, ohne dass die Kinder das mitbekommen, sähe es schon wieder anders aus

  • Das schlimmste hier ist wirklich, dass Gegenseitige Zerfleischen. Und ja ich erlebe das so. Ich habe eine einfache Geschichte erzählt und nur weil es sich um eine Schultüte dreht, fliegen die Emotionen hoch. War mir echt nicht klar, dass das Thema so brisant ist, und ich werde es künftig vermeiden, dass je wieder anzusprechen. Mannomann, ich war da echt ganz unbedarft und fand Schultüten bisher was ganz nettes und jetzt ist das so ein emotional-aufgeladenes Emanziaptionsthema..

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Ich glaub so ein Thema ist einfach schwierig, wenn die Dinge in der eigenen Umgebung so derart unterschiedlich ablaufen. Ich kenne z.B. überhaupt keine Bastelevents, wo Eltern oder explizit Mütter irgendwas in der Kita basteln sollen - davon hab ich bisher nur gelesen und find es komplett merkwürdig, selbst ohne Job hätte ich es unsinnig gefunden sowas zu machen. Wie man überhaupt auf die Idee kommt sowas zu planen, und das regelmäßig und als Normalität ist mir komplett schleierhaft!

    Wenn in einer Ecke die Erwartungshaltung der Kinder gesteigert wird und anderswo niemand ein Wort über Schultüten verliert bis zum 1. Schultag, die einen vorwurfsvolle Blicke (oder gar Mails, Ansagen, was auch immer) abbekommen, weil sie keinen großartigen Kuchen backen und woanders niemand interessiert, ob Fertigkuchen, Backmischung oder Einhorntorte, ist es auch echt schwer die allgemeinen Erwartungen und wozu man gedrängt wird zu vergleichen, oder?

    Jeder spinnt auf seine Weise –
    der eine laut, der andere leise.
    (Joachim Ringelnatz)

  • Das ist ja nun echt Wortklauberei und Rechthaberei. Ich sage ganz oft "Ich muss". Zum Beispiel "Ich muss noch mit dem Hund raus" (mein Hund und ich gehe sehr gerne spazieren), "Ich muss gleich noch zum Sport" (freiwillig und meistens gerne), "Ich muss noch was essen"...tbc.


    Ansonsten unterschreibe ich bei Nachtkerze und kann für's Protokoll eine gekaufte und eine gebastelte Schultüte vorweisen.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Doch. Nein, nicht ich. In meiner Blase verkauft gerade jemand eine gefilzte Schultüte für knapp 60€. Die muss neu auch auch recht teuer gewesen sein. #eek

  • Das ist ja nun echt Wortklauberei und Rechthaberei.

    Hier ein Einwand zur Güte: Meine Reaktion war ähnlich wie Deine.

    "Müssen" muss kein unangenehmer Zwang sein. Das kann etwas komplett Selbstgewähltes sein, das ich sehr gerne tue.

    Aber ich kann nachvollziehen, dass man das (gerade geschrieben) nicht immer erkennen kann.

    Und ob Almarna s "ich muss noch" ein "Ich habe so gar keine Lust dazu, aber ich komme nicht drumherum" war oder ein "ui, ich will die selbst machen, Zeit wird knapp ..." heisst oder auch schlicht das "Basteln" für "Kaufen, Aufhübschen und Füllen" steht, können wir ja nicht wissen.

  • Möwe Ich bezog mich darauf, dass Magorma ganz absolut sagte, dieses "Ich muss" würde es ja nicht im Zusammenhang mit freiwilligen Dingen geben. Äh, doch.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Meine Kinder waren als Vorschulkinder in zwei verschiedenen Kindergärten und in beiden gab es das Angebot, Schultüten unter Anleitung zu filzen (Zeitaufwand: 2-3 Termine, jeweils mehrere Stunden). Bei den ersten beiden habe ich das gemacht. An der Schule, wo sie eingeschult wurden waren gefilzte Schultüten üblich. Und es war tatsächlich ganz nett, mit anderen (ja, es waren nur Frauen da) gemeinsam zu filzen. Die Kosten für Anleitung, Werkstattbenutzung und Material waren ca. 50-60€. Ja, war teuer, aber es war verständlich, woher diese Kosten kamen.


    Ein paar Jahre später bei Kind Nr. 3, kostete es dann plötzlich 120€. Ja, fürs selber filzen! Und da habe ich dann nicht mehr mitgemacht, da war für mich eine Grenze überschritten. Ich hatte dann aber ein wirklich schlechtes Gewissen meinem Kind gegenüber. Als wäre Kind Nr. 3 es nicht wert, dass ich für es filze. Wir haben dann eine genähte (und personalisierte) bestellt.

  • Einen rationalen Grund für eine selbstgebastelte Schultüte gibt es nicht, es ist nicht nachhaltiger (als eine gekaufte Tüte mehrfach oder weiterzuverwenden) und nicht billiger. Ob sie schöner ist, sei mal dahingestellt. Suggeriert wird aber, dass die dahinein investierte Zeit etwas mit Liebe oder Bedeutung des Kindes für die Eltern (Mutter!) zu tun hat.

    Sachen selbst zu machen, würde ich durchaus als einen möglichen Ausdruck von Zuneigung verstehen. Heißt ja nicht, dass wer nicht bastelt, nicht liebt; er/sie drückt die Zuneigung halt anders aus.

  • Unsere erste KiTa hat das ganz cool gemacht: Da war das Schultütenbasteln immer Vätersache*, wie auch die Laternen immer vom Kind mit Vater gebastelt wurden. Das war da so Gesetz.

    *) Wenn kein Vater verfügbar war, durfte ein anderer männlicher Verwandter kommen. Die Leiterin ließ aber "Papa muss arbeiten" nicht gelten. Die hat richtig Dampf gemacht - fand ich super!

    Drittling war in einer KiTa, wo die Schultüten von den Kindern selbst gestaltet wurde. Ich muss zugeben, ich hatte etwas Sorge, ob wir bei der Einschulung schief angeschaut wurden, weil an der Grundschule nämlich eher "höher, schneller, weiter, teurer" galt. Aber es war völlig okay.

    Für den Viertling habe ich dann die erste Schultüte meines Lebens gebastelt (also Rohling mit fertigen Moosgummi-Stücken und Deko beklebt). Das war furchtbar und das werde ich nie wieder tun. Aber die käuflichen Tüten, die er mochte, waren mir echt zu teuer.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • "Diese Zeit nutzen andere halt zum Fernsehen" - kann bei mir genauso ein Stachel sein w

    Da der von mir war, einfach nur kurz: dann muss man mit dem darin eingefügten Zitat aber schon sehr kurzsichtig lesen, finde ich. Das war eindeutig die Reaktion auf die dadurch "gebundenen Kapazitäten".

    Genau.

    Aber der Witz bei so Stacheln ist ja oft, dass nur ein Bruchteil der Botschaft ankommt, weil er piekst. Und, wie ich mir hier in der Diskussion gerade von allen Seiten her sicher bin, nicht so gemeint war. Im Zusammenhang wird das dann ja oft klar - wenn ich es schaffe, dem Pieks (meines Schulterteufelchens) auszuweichen und das Ganze zu hören.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Vor ein paar Jahren hatte ich noch gelernt (in der 2.Klasse), dass Tierthemen Maedchenthemen seien...

    Ja, aber nur nette Tiere, die keine anderen auffressen. Rehe, Meerschweinchen, Hasen, Katzen (die, die nur Dosenfutter fressen), Pferde, Giraffen, Einhörner und so ..... ;)

    Die brutalen Fleischfresser sind nur für die harten Jungs. Die kennen sich mit Kämpfen auch viel besser aus

    Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist, es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt. (Die Ärzte)


    Liebe Grüße von Nadine mit dem Großen (04/07) und der ganz Großen (11/04)