Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Bei den Politiker:innen ist es so, dass sie keinen Beruf sondern ein Amt haben. Bundestagsabgeordnete ist kein Beruf. Genauso wie Ministerin. Der Mutterschutz gilt aber nur für Arbeitnehmer:innen. Ich glaube, es sollte geändert werden. Aber ich weiß nicht wie weit die da sind. #weissnicht

    Liebe Grüße von Peppi mit Groß-S, Klein-S und Mini-S


  • Aber es ist bei Abgeordneten doch tatsächlich schwierig, oder? Die haben ja eine Stimme, die bei Abstimmungen fehlt, wenn die plötzlich im Mutterschutz sind.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Bei den Politiker:innen ist es so, dass sie keinen Beruf sondern ein Amt haben. Bundestagsabgeordnete ist kein Beruf. Genauso wie Ministerin. Der Mutterschutz gilt aber nur für Arbeitnehmer:innen. Ich glaube, es sollte geändert werden. Aber ich weiß nicht wie weit die da sind. #weissnicht

    So habe ich das auch im Kopf. Im Bereich Geschäftsführung sieht es vermutlich ähnlich aus mit fehlendem Mutterschutz. Bei Selbstständigen sowieso.

  • Bei den Politiker:innen ist es so, dass sie keinen Beruf sondern ein Amt haben. Bundestagsabgeordnete ist kein Beruf. Genauso wie Ministerin. Der Mutterschutz gilt aber nur für Arbeitnehmer:innen. Ich glaube, es sollte geändert werden. Aber ich weiß nicht wie weit die da sind. #weissnicht

    So habe ich das auch im Kopf. Im Bereich Geschäftsführung sieht es vermutlich ähnlich aus mit fehlendem Mutterschutz. Bei Selbstständigen sowieso.

    Absolut. Selbstständigkeit ist auch nicht so richtig gut vereinbar mit Elternzeit.

    Auch das Elterngeld ist eindeutig für Angestellte konzipiert.

    Ich glaube das funktioniert nur als Solo-Selbstständige mit ordentlich Polster um die Zeit zu überbrücken oder in einem guten Team, was das auffangen kann.


    Und das mit den politischen Ämtern stimmt zwar, aber trotzdem muss es doch eigentlich möglich sein, dass man da Mal zumindest ein paar Wochen pausiert. Abgeordnete werden ja auch mal krank.

  • Und das mit den politischen Ämtern stimmt zwar, aber trotzdem muss es doch eigentlich möglich sein, dass man da Mal zumindest ein paar Wochen pausiert. Abgeordnete werden ja auch mal krank.

    Du darfst als Politikerin natürlich pausieren, nicht hingehen, krank sein, deshalb wirft dich niemand aus deinem Amt, darin bist du ja gewählt worden, das kann dir nicht so einfach entzogen werden. Aber bei einigen Abstimmungen bist du nicht ersetzbar: Und da du als Person gewählt wurdest, kann kein anderer vorübergehend deinen Platz einnehmen. Und das kann den Druck, hinzugehen, sehr hoch machen. Egal ob mit frischem Baby, frischer OP-Narbe oder frischem Husten.

  • Auch Studierende sind im Elterngeld-/Elternzeitkonzept nicht berücksichtigt.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • In parlamentarischen Abstimmungen kommt es ja selten auf eine einzelne Stimme an und in Ausschüssen und Gremien gibt es immer Stellvertreter. Ich denke nicht, dass das das Problem ist (wie gesagt ist ja auch mal jemand krank), sondern der Druck in einem solchen Amt up to date zu sein und dass einem Positionen auch schnell streitig gemacht werden und man (Frau) in der Vergabe von Posten dann eher unter "ferner liefen" fällt. Es herrscht eine Präsenz- und sich Präsentierkultur, wobei sich temporär für ein Kind zurücknehmen offenbar weniger toleriert wird wie eine Krankheit auskurieren (siehe Schwesig) oder sich (als Mann) mehr um die kranke Frau zu kümmern (siehe Kretschmann).

  • Abgesehen vom Wochenbett: ist es eine "Krankheit", ein Stillkind zu haben? Wenn die Parlamentarierin es für sich organisiert hat, zu arbeiten und lieber schnell stillt als abzupumpen - wo liegt das Problem?


    Ich bin recht überzeugt, dass eine "Mütterzeit" für Parlamentarierinnen exakt eine Auswirkung hätte: junge Frauen würden NOCH weniger gewählt.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Abgesehen vom Wochenbett: ist es eine "Krankheit", ein Stillkind zu haben? Wenn die Parlamentarierin es für sich organisiert hat, zu arbeiten und lieber schnell stillt als abzupumpen - wo liegt das Problem?

    Nee, ich meinte jetzt eher so den Mutterschutz direkt nach der Geburt. Ich konnte nach der ersten Geburt, eine Woche nicht sitzen. Da wäre Parlamentsarbeit doch relativ schwierig geworden. Und ich finde da sollte es möglich sein einen Stellvertreter/Stellvertreterin zu benennen. Und ich finde einfach zumindest die Wochenbett-Zeit gehört geschützt.


    Das ist wahrscheinlich das eigentliche Problem. Die ganzen offiziellen Sachen ließen sich regeln, aber das drumherum und "sehen und gesehen werden" natürlich nicht.



    Auch Studierende sind im Elterngeld-/Elternzeitkonzept nicht berücksichtigt.

    Man kann doch als Studentin auch Elterngeld bekommen? Ich weiß nur nicht wie das dann mit dem BAföG parallel läuft, weil ich das damals nicht hatte.

    Und meine Uni war da auch sehr entgegenkommend was die Abgabe von Hausarbeiten und Masterarbeit angeht. Eine richtige Elternzeit war das natürlich nicht. Aber wie soll das auch gehen?

  • Miamaria: eine kurze Suche ergibt das Gegenteil - auch als Studentin geht elternzeit und elterngeld.

    Ich war als Studentin in Mutterschutz (ein Semester) und danach mehrere Semester (6 pro Kind sind möglich) in Elternzeit. In Bayern darf man in Elternzeit sogar Studienleistungen erbringen, auch wenn die Zählung der Fachsemester angehalten wird. So kann man ganz flexibel im eigenen Tempo weiterstudieren. Natürlich ist das freiwillig, man kann auch gar nichts belegen.

    Elterngeld ist ( oder war damals) halt nur 300€.

  • Miamaria: eine kurze Suche ergibt das Gegenteil - auch als Studentin geht elternzeit und elterngeld.

    Ich war als Studentin in Mutterschutz (ein Semester) und danach mehrere Semester (6 pro Kind sind möglich) in Elternzeit. In Bayern darf man in Elternzeit sogar Studienleistungen erbringen, auch wenn die Zählung der Fachsemester angehalten wird. So kann man ganz flexibel im eigenen Tempo weiterstudieren. Natürlich ist das freiwillig, man kann auch gar nichts belegen.

    Elterngeld ist ( oder war damals) halt nur 300€.

    Das mit dem Mutterschutz ist glaube erst seit Kurzem, oder? Erinnern mich nich gut an eine schwangere Kollegin die Ihre Dissertation abgegeben hatte, das Prüfungsamt hatte diese verbaselt so dass der Prüfungstermin auf den Geburtstermin fiel und die musste echt Hebel in Bewegung setzen den umzulegen. Verteidigung war dann mit 8 Wochen altem Säugling und auf Gnaden der Prüfungskommission soweit ich weiß.

  • Miamaria: eine kurze Suche ergibt das Gegenteil - auch als Studentin geht elternzeit und elterngeld.

    Ich war als Studentin in Mutterschutz (ein Semester) und danach mehrere Semester (6 pro Kind sind möglich) in Elternzeit. In Bayern darf man in Elternzeit sogar Studienleistungen erbringen, auch wenn die Zählung der Fachsemester angehalten wird. So kann man ganz flexibel im eigenen Tempo weiterstudieren. Natürlich ist das freiwillig, man kann auch gar nichts belegen.

    Elterngeld ist ( oder war damals) halt nur 300€.

    Das mit dem Mutterschutz ist glaube erst seit Kurzem, oder? Erinnern mich nich gut an eine schwangere Kollegin die Ihre Dissertation abgegeben hatte, das Prüfungsamt hatte diese verbaselt so dass der Prüfungstermin auf den Geburtstermin fiel und die musste echt Hebel in Bewegung setzen den umzulegen. Verteidigung war dann mit 8 Wochen altem Säugling und auf Gnaden der Prüfungskommission soweit ich weiß.

    Also 2007 war es schon so, aber man wurde dann aber ein ganzes Semester beurlaubt und freiwillig durfte man natürlich Leistungen erbringen. 2009 hatte ich auch eine Klausur, die auf den errechneten Geburtstermin fiel. Da habe ich auch um Verschiebung (vorziehen) gebeten, aber der Dozent meinte, wenn sie nicht da sind, machen wir halt eine Woche später eine mündliche Prüfung. Keine Ahnung, wie er sich das vorgestellt hat mit einem Neugeborenen, aber das Kind kam ohnehin später und ich konnte regulär mitschreiben.

  • Ist es denn nicht auch Genderkacke, wenn wir so oft betonen, daß Schwangerschaft/Geburt keine Krankheit sind... und warum sollte dann die Mutter nicht wieder nach 1-2 Wochen zur Arbeit..in Parlament...an der Herd...(wenn sie es denn wünscht)

    Ist nicht genau das, was wieder Druck macht?

    Denn ist es oft nicht die Erwartunghaltung und weniger der Wunsch der Einzelnen.


    Würde die Abgeordnete es evt sehr schätzen, wenn sie einen Vertretung hätte für diese Zeit.


    Es gibt doch Gründe für den Mutterschutz...und Frauen haben genau dafür gekämpft


    Wie gesagt...es geht mir nur um die reinen 14 Wochen Mutterschutzzeit...

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • Ok, 14 Wochen ist gerade mal die "Elternzeit", Mutterschutz mit Beschäftigungsverbot (haha... für einige halt) sind 8 Wochen.


    Und ja, klar, der Mutterschutz soll auch so sein.

    Aber danach: Zwangspause für alle Frauen, bis... tja, bis wann jetzt? Bis das Kind abgestillt ist?

    Das ist für mich wirklich eher kontraproduktiv, gesellschaftspolitisch gesehen.

    Und es hat für mich auch wenig mit Genderkacke zu tun, Frau Müller selbst entscheiden zu lassen, ob und wie sie ihre Elternzeit nimmt und verbringt.


    Und, wie ainu so schön sagt: wenn stillende Frauen unter dem Deckmantel des "Schutzes" schön versteckt werden, wird das nie normal werden.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Und da du als Person gewählt wurdest, kann kein anderer vorübergehend deinen Platz einnehmen.

    Das müsste ja nicht zwangsläufig so sein. Wenn jemand aus dem Mandat ausscheidet, gibt es ja je nach Konstellation auch Nachrücker. Die könnte man ja auch als Vertretung vorsehen.


    Bei Vorständen ist es übrigens genauso (keine Elternzeit & Co.) und da gibt es seit einiger Zeit Diskussionen, wie man das ändern könnte.


    Inwieweit man solche Möglichkeiten dann nutzt, könnte ja den einzelnen Abgeordneten überlassen bleiben und wenn man in Elternzeit geht, muss man ja nicht zwangsläufig total von der Bildfläche verschwinden, wie z.B. Sigmar Gabriel gezeigt hat.

  • Wie oben geschrieben


    Es geht um den reinen MutterSchutz.


    (Er ist hier in D nunmal 14 Wochen, wie er in anderen Ländern geregelt ist, entschließt sich meiner Kenntnis)


    Nochmal zu Herrn Hofreiter...

    Heute morgen Frühstücksfernseh (ok war RTL)

    Frage war:Kind mit zur Arbeit..ok oder nicht


    Tja..mein letzter Blick war bei 62%...Kinder haben auf der Arbeit nichts zu suchen.


    Da hat die Gesellschaft noch einen weiten Weg vor sich

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • Es ist halt schwierig.

    Wenn ich in einem Job bin mit enormem Konkurrenzdruck (was ein Politiker ja auch hat - die nächste Wahl kommt bestimmt) würde ich immer schauen, dass ich mein Leben entsprechend organisieren. Letztendlich wird da niemand fragen, warum Du nicht präsent warst, Dein Konkurrent wird das dann gut ausnutzen.


    Wenn das dann aber gesamtgesellschaftlicher Konsens wird, dass Zeit für Familie, für sich , für seine Gesundheit nicht notwendig ist... dann wirds schwierig.


    Ich sehe das ja, wie sich das geändert hat bzw. wie einige berichten. War es früher total ok, in seiner Familie uns seinem Haushalt aufzugehen, ist jetzt nach einem Jahr entsprechender Konsens, dass die Frau selbstverständlich wieder arbeiten geht.


    Heißt individuelle Entscheidungen haben in großer Masse auch immer entsprechenden Einfluss auf die Gesellschaft.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • paulina Was war denn da die Fragestellung? Ob Kinder in Ausnahmesituationen mal mit zur Arbeit können oder grundsätzlich.

    Ich bin etwas überrascht, dass so selbstverständlich gesagt wird, klar kann man doch das Kind mitbringen. Erstens ist das doch eh eine Frage, die sich den meisten AN gar nicht stellt. Der Kassierer bei Aldi kann sein Kind genauso wenig mitbringen wie die Stationsärztin im Krankenhaus.

    Und ich mag nur begrenzt multitask fähig sein, aber ich weiß jetzt nicht, wie ich meinen Job machen soll, wenn daneben ein Kind spielt. (Wenn es denn spielt, meine hätten das eher nicht getan.)

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009