Ich habe als Teenager (zusammen mit meiner Mutter) mal an einem Selbstverteidigungskurs für Frauen teilgenommen, der von einem sehr freundlichen, engagierten Mann geleitet wurde.
Gelegentlich trete ich öffentlich auf, und ich habe schon mehrere Kurse und Coachings von männlichen Kollegen dazu gehört.
In beiden Fällen wurde so vieles einfach "vergessen", obwohl die Leute es echt gut gemeint und gemacht haben.
Der Mann beim Selbstverteidiungsdingens hat mir im Nachhinein gesehen überhaupt nichts Hilfreiches beigebracht, weil er die potentielle weibliche Opfer-Perspektive einfach nicht thematisiert hat. Ich musste selbst herausfinden, dass so ein hübscher Karate-Move mir wenig nützt, wenn mein vorherrschendes Problem überhaupt Handlungsfähigkeit ist.
Und beim Auftritt - ich coache inzwischen gelegentlich selbst und nehme mir viel Zeit, um über Frisuren zu sprechen, die nicht stören oder Feuer fangen (bei Kerzenschein), über souveränen Umgang mit kurzen Röcke und tiefen Ausschnitten, Treppen mit hochhackigen Schuhen, Schweißflecken, Taschentuch-Aufbewahrung etc.pp.
Erst lachen immer alle, wenn ich "mit sowas Banalem" anfange, aber hinterher bekomme ich sehr dankbare Rückmeldungen. Trial and Error ist bei diesen Dingen nämlich oft eher peinlich.
Gruß,
F