Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Ich habe als Teenager (zusammen mit meiner Mutter) mal an einem Selbstverteidigungskurs für Frauen teilgenommen, der von einem sehr freundlichen, engagierten Mann geleitet wurde.

    Gelegentlich trete ich öffentlich auf, und ich habe schon mehrere Kurse und Coachings von männlichen Kollegen dazu gehört.


    In beiden Fällen wurde so vieles einfach "vergessen", obwohl die Leute es echt gut gemeint und gemacht haben.


    Der Mann beim Selbstverteidiungsdingens hat mir im Nachhinein gesehen überhaupt nichts Hilfreiches beigebracht, weil er die potentielle weibliche Opfer-Perspektive einfach nicht thematisiert hat. Ich musste selbst herausfinden, dass so ein hübscher Karate-Move mir wenig nützt, wenn mein vorherrschendes Problem überhaupt Handlungsfähigkeit ist.


    Und beim Auftritt - ich coache inzwischen gelegentlich selbst und nehme mir viel Zeit, um über Frisuren zu sprechen, die nicht stören oder Feuer fangen (bei Kerzenschein), über souveränen Umgang mit kurzen Röcke und tiefen Ausschnitten, Treppen mit hochhackigen Schuhen, Schweißflecken, Taschentuch-Aufbewahrung etc.pp.

    Erst lachen immer alle, wenn ich "mit sowas Banalem" anfange, aber hinterher bekomme ich sehr dankbare Rückmeldungen. Trial and Error ist bei diesen Dingen nämlich oft eher peinlich.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Und beim Auftritt - ich coache inzwischen gelegentlich selbst und nehme mir viel Zeit, um über Frisuren zu sprechen, die nicht stören oder Feuer fangen (bei Kerzenschein), über souveränen Umgang mit kurzen Röcke und tiefen Ausschnitten, Treppen mit hochhackigen Schuhen, Schweißflecken, Taschentuch-Aufbewahrung etc.pp.

    Ich bin jetzt furchtbar neugierig, was du zu tiefen Ausschnitten, Schweißflecken und der Frage, wo verdammt ich das Taschentuch noch hinquetschen soll zu sagen hättest #ja

  • Und beim Auftritt - ich coache inzwischen gelegentlich selbst und nehme mir viel Zeit, um über Frisuren zu sprechen, die nicht stören oder Feuer fangen (bei Kerzenschein), über souveränen Umgang mit kurzen Röcke und tiefen Ausschnitten, Treppen mit hochhackigen Schuhen, Schweißflecken, Taschentuch-Aufbewahrung etc.pp.

    Ich bin jetzt furchtbar neugierig, was du zu tiefen Ausschnitten, Schweißflecken und der Frage, wo verdammt ich das Taschentuch noch hinquetschen soll zu sagen hättest #ja

    Ich auch!!!

  • Und beim Auftritt - ich coache inzwischen gelegentlich selbst und nehme mir viel Zeit, um über Frisuren zu sprechen, die nicht stören oder Feuer fangen (bei Kerzenschein), über souveränen Umgang mit kurzen Röcke und tiefen Ausschnitten, Treppen mit hochhackigen Schuhen, Schweißflecken, Taschentuch-Aufbewahrung etc.pp.

    Ich bin jetzt furchtbar neugierig, was du zu tiefen Ausschnitten, Schweißflecken und der Frage, wo verdammt ich das Taschentuch noch hinquetschen soll zu sagen hättest #ja

    Oha, da habe ich wohl falsche Erwartungen geweckt ...

    Ich habe es meistens mit sehr jungen Menschen zu tun, die noch wenig Auftrittserfahrung haben. Ich habe also keine heißen Tipps, wie man Schweißflecken vermeiden kann, sondern thematisiere einfach, dass man sich am besten VOR dem Auftritt über diese Dinge Gedanken macht und eine Entscheidung dazu trifft.


    Also ganz simpel: Wenn ich einen tiefen Ausschnitt tragen möchte, muss ich wissen, dass bestimmte Körperhaltungen ablenkend wirken können (starkes Vorbeugen z.B.). Wenn ich diesen Effekt nicht möchte, muss ich entweder immer gerade sitzen oder etwas anderes anziehen. (Oder es gezielt einsetzen, geht natürlich auch #cool)

    Lange waren die Skinny-Hosen ein Problem. Im Stehen super, im Sitzen bei kurzem Oberteil ergab sich oft ein Maurerdekolletee. Das kann auf einer Bühne, bei der das Publikum nicht nur frontal sitzt, sehr irritierend sein. Also unbedingt zu Hause ausprobieren, wie das Outfit sich beim Hinsetzen und wieder Aufstehen verhält.

    Dass man bei einem kurzen Rock die Beine übergeschlagen oder fest zusammen hält, vor allem, wenn man erhöht sitzt, so dass der eigene Schritt auf Augenhöhe des Publikums liegt, versteht sich zwar von selbst, aber die Überlegung ist: Halte ich es aus, einen ganzen Abend meine Beine übergeschlagen zu lassen? Das kann ganz schön unangenehm sein (Stichwort: Durchblutung).


    All sowas. Kein Mann, mit dem ich bisher gesprochen habe, kannte auch nur eines dieser Probleme.

    Männer kennen es auch nicht, dass Kleidung GAR KEINE Taschen hat.


    Zum Thema Schwitzen: Es gibt keine Lösung außer der, wenn man dazu neigt, immer Lagen zu tragen. Dann bleibt die äußerste Lage meist trocken. In schwarzer Kleidung schwitzt man unauffälliger, z.T. auch in gemusterter.


    Taschentuch stopfe ich persönlich übrigens meistens in die Unterhose. Dort bleibt es am Platz und wandert nicht aus Versehen das Hosenbein hinunter. Es beult nicht so aus wie im BH und fällt nicht raus wie beim Ärmel. Ich finde auch, es lässt sich diskret hervorholen, weil man es etwa da raus- und reinfummelt, wo die meisten Menschen eh eine Tasche vermuten würden.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Frisch meine Heldin! Dass Du es so aussprichst... Fatal finde ich, dass so viele Frauen diese Hürden selbst nicht sehen.

    Klar, schicke Klamotte und so, sieht toll aus.

    Aber ist es mir das wert, davon so ausgebremst zu sein?

  • Klar, schicke Klamotte und so, sieht toll aus.

    Aber ist es mir das wert, davon so ausgebremst zu

    Ich finde das echt ein eigenes Thema, das mich schon länger umtreibt - warum lassen wir Frauen uns das gefallen, was an Mode angeboten wird? Mein Mann staunt immer wieder, wie komplett unpraktisch Damen-Mode oft ist.

  • Don't get me started....


    Das fängt doch schon bei Kindermode an. Die Geschichte der Schiklamotten meiner Tochter habe ich ja schon mal erzählt: was genau ist der Grund, dass die Jacke in 128 bei Jungsmodellen mehr als eine Handbreit länger ist als beim Mädchenmodell? Schiklamotten! Da geht es in erster Linie um Wärme, oder?


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ja, und um Himmels Willen nicht zu lang - ist doch egal, wenn die Nieren kalt haben, Hauptsache, man sieht den Hüftschwung beim Wandern...


    Und ja, bei der "Arbeitsuniform" sieht man den Unterschied immer noch extrem, finde ich: Anzug ist für gewöhnlich recht einfach zu händeln, beim Businesskostüm muss frau schon recht überlegen beim Kauf, wie Frisch schön erklärt hat.

    Nervig.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich sehe aber auch andersherum, wie wenig modische Ausdrucksmöglichkeiten Männer haben, und das tut mir wirklich leid.


    Immerhin habe ich tatsächlich meistens eine Wahl, und wenn ich beschließe, auf die Konventionen zu scheißen und ungeschminkt im Biker-Outfit auf die Bühne gehe, ist das für das Publikum sicherlich heutzutage leichter zu schlucken, als ein sichtbar geschminkter Mann es wäre.


    Ich als Frau habe viel mehr Möglichkeiten, bewusst mit meiner Außenwirkung zu spielen, ohne gleich alle Sehgewohnheiten herauszufordern.


    (Wohlgemerkt rede ich hier über öffentliche Auftritte in einem künstlerischen Rahmen, nicht über Business, Politik o.ä.)


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Ja, und um Himmels Willen nicht zu lang - ist doch egal, wenn die Nieren kalt haben, Hauptsache, man sieht den Hüftschwung beim Wandern...

    Die Outdoorweste für die Frau braucht auch keine Tasche. In der Männerversion vom gleichen Hersteller gab es gefühlt 100 Taschen.


    Ich laufe im Winter in einer sehr warmen, nicht-raschelnden Jacke mit vielen Taschen rum - und am Hals kann man sie auch zumachen! ... war eine Jacke aus dem Jagdbedarf und auch noch viel günstiger als die ganzen "Winter-"Damenjäckchen.

  • Was hindert denn Frauen daran solche Sachen in der Herrenabteilung zu kaufen? Bzw. Eltern für ihre Töchter in die Jungsabteilung zu gehen?


    Das würde dann ja auch dazu führen, dass die Industrie umdenkt.

    Bei uns auf der Arbeit können wir zwischen Herrenschnitt und Damenschnitt wählen.

    Viele Frauen wählen den Damenschnitt und meckern jedes Mal, dass dieser zu eng, zu kurz zu... ist.

    Aber natürlich wird beim nächsten Mal wieder der Damenschnitt gewählt.

    Verstehe ich dann nicht. Der Herrenschnitt passt super....

  • Mir passt der Herrenschnitt leider gar nicht super, weder in Oberbekleidung noch bei Hosen. Das ist alles zu bollerig und viel zu weit.

    Und ich vermisse auch heftigst überall brauchbar große (!) Taschen, und vor allem Klamotten, die lang genug sind.

  • Tja, was hindert Frauen daran? Meine Tochter trägt Kleidung ihres Bruders auf und mag auch Kleidung aus der Jungsabteilung. Aber sie leidet sehr darunter, dass sie dauernd blöde Kommentare dafür bekommt und als Junge bezeichnet wird, mit entsprechend hänselndem Tonfall.


    Es braucht viel Kraft und Mut, aus den Genderschubladen auszusteigen.

  • Ich bin da, ehrlich gesagt, auch einfach ein bisschen bockig.

    Ich mag nicht mitgemeint sein. Auch nicht bei Kleidung. Entweder ist es wirklich gender-neutral (wie bei Parfum) oder es ist verdammt nochmal für Frauenkörper passend, wenn Frau draufsteht.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Der Herrenschnitt passt super....

    Das hängt aber sicherlich sehr von den Körperformen ab. Oberweite und/oder hip-waste-ratio können sich von der männlichen Anatomie deutlich unterscheiden.

    Mal ganz plakativ: für die represäntative Feuerwehruniform brauche ich z.B. die Damenschnitte bei Hose, Hemd und Uniformjacke. Damit es am Ende in der gemischten Reihe einheitlich gleich aussieht. Bei der Einkleidung hat jede und jeder die freie Wahl, welchen Schnitt er/sie/es wählt, aber ordentlich fällt am Ende nur der zur Körperform passende Schnitt.

    Und ja, bei uns haben beide Modelle die gleichen großen Taschen (incl. der silbernen Knöpfe auf dem Busen #yoga )

  • Der Herrenschnitt passt super....

    Das hängt aber sicherlich sehr von den Körperformen ab. Oberweite und/oder hip-waste-ratio können sich von der männlichen Anatomie deutlich unterscheiden.

    Absolut.

    Wenn die Outdoorweste bei mir obenrum passt, zieht es unten ziemlich rein - mit einer Herrenweste sehe ich nämlich aus wie ein Zwerglein mit einem Kittelchen aus einem Bilderbuch... und Arbeitshosen brauchen deutlich mehr Platz für Po, dafür muss der Bauch nicht soooo ausladend sein...


    Meine Tochter spricht bei der Kleiderwahl schon seit einigen Jahren mit. Und mag halt auch mal was Modisches haben, so als angehendes Pubertier.


    Stimmt Frisch, der Vorteil an der Sache ist, dass wir Frauen mehr Auswahl in Stil und Bandbreite haben - wobei das bei den Jungen gerade ziemlich aufgemischt wird, wie ich das sehe.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Was hindert denn Frauen daran solche Sachen in der Herrenabteilung zu kaufen?

    Oben genannte Outdoorweste war in der kleinste Männergröße deutlich zu groß für mich.


    Männerschnitte passen oft eben gar nicht, weil Frauen einen anderen Körperbau haben. Z.B. haben Männer selten große Brüste, die auch mit unter gebracht werden müssen.

  • Der Herrenschnitt passt super....

    Das hängt aber sicherlich sehr von den Körperformen ab. Oberweite und/oder hip-waste-ratio können sich von der männlichen Anatomie deutlich unterscheiden.

    Mal ganz plakativ: für die represäntative Feuerwehruniform brauche ich z.B. die Damenschnitte bei Hose, Hemd und Uniformjacke. Damit es am Ende in der gemischten Reihe einheitlich gleich aussieht. Bei der Einkleidung hat jede und jeder die freie Wahl, welchen Schnitt er/sie/es wählt, aber ordentlich fällt am Ende nur der zur Körperform passende Schnitt.

    Und ja, bei uns haben beide Modelle die gleichen großen Taschen (incl. der silbernen Knöpfe auf dem Busen #yoga )

    Na dann ist es doch super, dass es unterschiedliche Schnitte gibt und ich verstehe die Aufregung nicht....

  • Der Herrenschnitt passt super....

    Das hängt aber sicherlich sehr von den Körperformen ab. Oberweite und/oder hip-waste-ratio können sich von der männlichen Anatomie deutlich unterscheiden.

    Mal ganz plakativ: für die represäntative Feuerwehruniform brauche ich z.B. die Damenschnitte bei Hose, Hemd und Uniformjacke. Damit es am Ende in der gemischten Reihe einheitlich gleich aussieht. Bei der Einkleidung hat jede und jeder die freie Wahl, welchen Schnitt er/sie/es wählt, aber ordentlich fällt am Ende nur der zur Körperform passende Schnitt.

    Und ja, bei uns haben beide Modelle die gleichen großen Taschen (incl. der silbernen Knöpfe auf dem Busen #yoga )

    Na dann ist es doch super, dass es unterschiedliche Schnitte gibt und ich verstehe die Aufregung nicht....

    Lies doch nochmal oben nach, WAS an den Frauenschnitten oben kritisiert wurde.