Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Na ja aber wenn ich bete Vater im Himmel

    Wie kann das dann sein dass theologisch kein Geschlecht? Das geht doch durch die ganze Bibel

    Wo finde ich das denn Astarte?


    Wenn ich mich anfange aufzuregen sagt meine Tochter … divers ?

    #weissnicht Eigentlich überall. Fachliteratur willst Du jetzt sicher nicht zu dem Thema. Aber das findest Du auch in ziemlich allen banalen Internetartikeln zu dem Thema (Judentum und Islam habe ich mal mit dazu genommen):


    Bischof Jung: Biblisches Gottesbild nicht einseitig männlich
    Bei Gottesbildern immer Unähnlichkeit mitdenken
    www.katholisch.de


    Ist Gott männlich oder weiblich?


    Allah
    „Allah“ ist der Name Gottes im Islam. Im streng aufgefassten muslimischen Monotheismus ist Allah ein einziger Gott, der im Gegensatz zur christlichen…
    religion.orf.at



    Ansonsten kann ich die Bibelübersetzung in gerechter Sprache, wo Gottesnamen in unterschiedlichen Bilder widergegeben werden, empfehlen.


    Scheint es jetzt auch online zu geben:

    Bibel in gerechter Sprache | Die Bibel grundlegend neu übersetzt
    Die Übersetzung macht 'Gerechtigkeit' zum methodischen und nachprüfbaren Ausgangspunkt und will dem Ausgangstext in heutiger Sprache 'gerecht' werden.
    www.bibel-in-gerechter-sprache.de

  • Ich hatte vor einigen Seiten das Beispiel mit den Hobbies und den Ehrenämtern.

    Nun habe ich für mein politisches Ehrenamt (Stadträtin) eine Einladung zu einer Klausurtagung bekommen: von Freitag 13 Uhr bis Samstag 18 Uhr mit Übernachtung in einem Hotel in 50km Entfernung. Es wird ein Bustransport angeboten. Übernachtung und Verpflegung kostenlos. Eines der Themen: Kinderarmut. Rückmeldung binnen einer Woche erbeten.

    Große Freude in meiner Fraktion, da gehen wir hin, das wird lustig.


    Ich habe jetzt eine Mail an den OB geschrieben, dass ich eigentlich erwartet hätte, dass im Jahr 2022 inklusiv gedacht würde. Ich kann 13 Uhr nicht, da arbeite ich noch. Ich kann auch nicht über Nacht, weil mein Mann da abends eine Veranstaltung hat und laut Terminplan für den Stadtrat diese Tagung bis 18 Uhr gehen sollte und da wäre es kein Problem, dass er 19.30 Uhr geht, aber wenn ich dann erst 50km fahren müsste, geht das natürlich nicht.

    Außerdem habe ich kein Auto und 50km mit dem ÖPNV ins Hinterland ist mir echt zu blöd. Auch am Samstag morgen, wo es 9 Uhr weitergeht. Da müsste ich hier 6 Uhr irgendwas los und wäre dann halt 20 Uhr rum wieder hier.


    Mir ist schon klar, auf welcher "Idee" von Politik solche Ausfahrten beruhen. Es ist halt exkludierend für Menschen in "Familienverantwortung" und über Alleinerziehende wollen wir da gar nicht erst reden.

    Das macht mich echt sauer. Genauso übrigens wie Sitzungen, die fünf Stunden von 17 bis 22 Uhr dauern oder so tolle beratende Ausschüsse wie der Integrationsausschuss, den es halt braucht, weil im gesamten Stadtrat eine Person mit Migrationshintergrund sitzt und das ist ein pensionierter Universitätsprofessor...

  • Moin Magorma, wolltest du nicht dein Ehrenamt hinwerfen, oder verwechsle ich dich? Bist du kürzlich nachgerückt?

    MIt 13 Uhr Beginn würde hier Sturm gelaufen, kürzlich wurde eine Sitzung mit Beginn um 15 Uhr angesetzt und nach mehrheitlichem Protest auf 17 Uhr verschoben und auf zwei Situngen geteilt. Die Klausurtagung ist, so vermute ich mal, keine Pflichtveranstaltung sondern ein Angebot. Es wäre sicher schön, wenn das Angebot so gestaltet ist, dass möglichst alle von Beginn an daran teilnehmen können, aber irgendwie muss man die Stunden ja auch unterbringen, das passt nie allen. Wir haben sowas mal mit Anfrage zum Streaming lösen wollen - das war aber technisch am Klausurort nicht möglich.

  • Liv Ja, ich bin nachgerückt. Für eine pflegende Angehörige, die das nicht mehr geschafft hat.

    Am Ende des Tages ist ja alles freiwillig - auch wenn es laut Satzung Anwesenheitspflicht gibt. Daran halten sich aber viele nicht und das scheint kein Problem zu sein. Besonders auffällig ist das bei denen mit Doppelamt, also Stadtrat und Landtag, die gern bei Instagram posten, wo sie jeden Tag sind. Da ist dann offenbar das Treffen bei einem Ortsverband wichtiger als die Sitzung im Stadtrat oder Ausschuss.

    Aber sei es drum.

    Die Klausurtagung war im Jahresplan terminiert mit Freitag 15 bis 18 Uhr und Samstag 10 bis 16 Uhr. Das hätte ich organisatorisch hingekriegt. Da das ganze nun mit Anreise, Übernachtung und gemeinsamem kulinarischen Abschluss am Samstag ist, schließt es mich aus.


    Kann ich mir gut vorstellen, dass man gegen frühe Sitzungszeiten Sturm läuft, weil man das ja nicht gewohnt ist.

    Der AG muss einen im Zweifel für das politische Ehrenamt freistellen (unbezahlt natürlich). Meine Kinder können mich nicht für das politische Ehrenamt freistellen und ich fände es durchaus fair, wenn eine Sitzung im Monat um 14 oder 15 beginnt, weil ich dann nämlich mal kein Problem hätte mit der Betreuung, weil ich die da institutionell buchen kann. Von 17 bis 22 Uhr kann ich das nicht. Also anstatt dass ich immer ein Problem habe, wäre es doch gut, wenn andere ab und zu mal ein Problem hätten und ich einmal weniger.

    Oder digital dabei sein zu können, auch bei Abstimmungen, wäre super. Neulich musste ich trotz Corona-Kindern in die Sitzung, weil es um eine knappe Abstimmung ging. Da saß ich dann zweieinhalb Stunden mit Maske dort, hab im entscheidenden Moment die Hand gehoben und bin nach Hause geeilt.


    Susan Sto Helit Kürzere Sitzungen wären auch gut. Es gibt nach wie vor die weit verbreitete "es wurde zwar schon alles gesagt, aber noch nicht von mir"-Stimmung.

    Oder am Sitzungstag (ist fester Tag in der Woche) um 20 Uhr. Dann ist meine Rushhour vorbei und die späte Zeit würde vielleicht auch zu mehr Disziplin anhalten.


    Es gab schon einige Initiativen zur Verbesserung der Teilhabe von Menschen in der Familienzeit, Alleinerziehenden oder pflegenden Angehörigen, aber es scheitert an der Mehrheit in den Gremien, die das nicht benötigen. Was besonders für die Teilhabe von Frauen schlecht ist.

  • Hm, ich sehe da jetzt eigentlich weder genderkacke noch mangelnde Familieninklusion wenn ich ehrlich bin.


    Ich nehme an, diese Zeiten bedeuten für alle, dass sie etwas rumorganisieren müssen, aber mit etwas Vorlauf halte ich das nicht für unmöglich. Und tatsächlich kann es für den Zusammenhalt und die Produktivität nützlich sein, mal zur Klausur wegzufahren.

    Klar wird es immer Leute geben, die nicht können, völlig unabhängig von Familie und Geschlecht. Aber ich glaube, das ist einfach so.


    In meinem Ehrenamt (Kirchenvorstand) fahren wir auch ein Wochenende weg, da lässt es sich einfach ganz anders arbeiten. Und sobald mein Baby nicht mehr stillt, werde ich da auch wieder mitfahren. Warum sollte ich mit Kindern nicht über Nacht wegfahren können?

    Ich glaube ich stehe da gerade echt auf dem Schlauch

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Hm, ich sehe da jetzt eigentlich weder genderkacke noch mangelnde Familieninklusion wenn ich ehrlich bin.


    In meinem Ehrenamt (Kirchenvorstand) fahren wir auch ein Wochenende weg, da lässt es sich einfach ganz anders arbeiten. Und sobald mein Baby nicht mehr stillt, werde ich da auch wieder mitfahren. Warum sollte ich mit Kindern nicht über Nacht wegfahren können?

    Ich glaube ich stehe da gerade echt auf dem Schlauch

    Das mag im Kirchenvorstand sinnvoll sein, wo alle ein Ziel haben, aber in einem politischen Gremium, in dem es komplett oppositionelle Parteien und Einstellungen gibt?!

    Ehrlich gesagt möchte ich gar nicht in die Verlegenheit kommen müssen mit den AfD-Typen an einem Tisch zu sitzen. Ich möchte mit denen auch nicht über Kinderarmut diskutieren, weil ich schon weiß, worauf es hinausläuft.


    Mit viel Vorlauf krieg ich auch viel organisiert, aber das muss ja hier eigentlich gar nicht sein. Man hätte doch genauso gut an einen Tagungsort in der Stadt gehen können, den jede*r gut erreichen kann. Die Fahrt ins Blaue ist ein schöner Zusatz für die, die es sich zeitlich leisten können. Für alle anderen ist es völlig unnötiger Aufwand oder eben ein Ausschluss. Wie sollte ein*e Alleinerziehende*r das machen? Und dann als Thema Kinderarmut hernehmen. Finde ich ja schon fast zynisch.


    Die Klausurtagung im November wurde übrigens zwei Wochen vorher abgesagt, weil das Thema im Ältestenrat mehrheitlich als unwichtig eingestuft wurde. Die wäre hier bei uns in der Stadthalle gewesen und ich hatte alles organisiert, mit meinem Ex-Mann das Wochenende getauscht, mein Mann hatte sich den Freitag Nachmittag frei genommen.

    Ich finde das gegenüber denen, für die das alles echt mit Aufwand zu tun hat, komplett gedankenlos.


    Und da kein anderer von den fast 50 Stadträt*innen (Frauenanteil 35%).ein Problem damit zu haben scheint und ich die einzige mit Kindern von der Krippe bis zur weiterführenden Schule bin, ist das sehr wohl ein "Frauenproblem".

  • Magorma

    Mein Mann ist ja auch in der Kommunalpolitik und ich raufe mir da auch manchmal die Haare, was da an Präsenz erwartet wird. Die Klausurtagungen haben allerdings finde ich schon einen Sinn. Gerade, weil da auch Mal Menschen ins Gespräch kommen, die eigentlich in unterschiedlichen Fraktionen sind. Oft braucht man ja auch politische Partner um Ziele zu erreichen. Gut, neben den AfDlern wollte dann wirklich niemand sitzen... ;)


    Ich hab allgemein das Gefühl, dass Ehrenamt etwas für Privilegierte ist. Weil man dafür eben Zeit und ggf. Unterstützung für die Kinderbetreuung braucht. Man kann sich ja auch Mal anschauen, was da in Gemeindrat für Berufsgruppen vertreten sind.

  • Die Klausurtagung war im Jahresplan terminiert mit Freitag 15 bis 18 Uhr und Samstag 10 bis 16 Uhr. Das hätte ich organisatorisch hingekriegt. Da das ganze nun mit Anreise, Übernachtung und gemeinsamem kulinarischen Abschluss am Samstag ist, schließt es mich aus.


    Hm, ich sehe da jetzt eigentlich weder genderkacke noch mangelnde Familieninklusion wenn ich ehrlich bin.

    Ich sehe in der kurzfristigen Umplanung absolut die Exklusion von Familien und pflegenden Angehörigen.

    LG, Kalliope


    Und bist du nicht willig, so brauch ich Geduld! (Prof. Peter Kruse) tap.gif

  • Ich hab allgemein das Gefühl, dass Ehrenamt etwas für Privilegierte ist. Weil man dafür eben Zeit und ggf. Unterstützung für die Kinderbetreuung braucht. Man kann sich ja auch Mal anschauen, was da in Gemeindrat für Berufsgruppen vertreten sind.

    Da hast du recht. Für mich ist es halt damit verbunden zumindest bis zum Ende der Amtsperiode weniger zu arbeiten, um das managen zu können. Dann noch zusätzlich Steine in den Weg gelegt zu bekommen finde ich richtig kacke.

    Und da lebe ich zum Glück mit einem Mann zusammen (der ja nicht mal der Vater der meisten meiner Kinder ist), der mich unterstützt, wo es nur geht. Aufwand, realer Einkommensverlust und Mehrkosten durch Kinderbetreuung bedeutet es halt trotzdem. Muss man sich leisten können oder wollen.


    Die am meisten vertretene "Berufsgruppe" in unserem Stadtrat ist übrigens Pensionär, gefolgt von Selbstständigen. Erst danach kommen wir Lehrerrinnen ;)

  • Die am meisten vertretene "Berufsgruppe" in unserem Stadtrat ist übrigens Pensionär, gefolgt von Selbstständigen. Erst danach kommen wir Lehrerrinnen ;)

    Ja, zu einer dieser Gruppen gehört mein Mann auch (er ist kein Pensionär :P ) Vor einigen Jahren ist hier Mal eine Hebamme vom letzten Listenplatz in den Stadtrat gewählt worden. Einfach weil wahnsinnig viele Menschen sie kannten und es cool fanden, dass so ein Beruf da auch vertreten ist.

  • Wäre das nicht die Gelegenheit, den wechselmodellwilligen Ex einzuspannen, und das Kleinkind mitzubringen zur Tagung? #angst

    Den Ex hatte ich tatsächlich schon bei der "normalen Version" gefragt, ob wir das Wochenende tauschen können, aber da kann er nicht.

    Die Kleine mitnehmen halte ich für eine äußerst gute Idee #super Ich kann auch alle mitnehmen. Die können bestimmt auch was zu Armut bei Kindern sagen :P

  • Wäre das nicht die Gelegenheit, den wechselmodellwilligen Ex einzuspannen, und das Kleinkind mitzubringen zur Tagung? #angst

    Den Ex hatte ich tatsächlich schon bei der "normalen Version" gefragt, ob wir das Wochenende tauschen können, aber da kann er nicht.

    Die Kleine mitnehmen halte ich für eine äußerst gute Idee #super Ich kann auch alle mitnehmen. Die können bestimmt auch was zu Armut bei Kindern sagen :P

    Mach das, finde ich gut!


    woe hat Christine Finke das eigentlich hinbekommen, die war doch sogar alleinerziehend.

  • Christine Finke schreibt auf ihrem Blog darüber, der Artikel von 2019 passt es gut:


    Zeitaufwand für die Kommunalpolitik - was ist machbar, was muss sein?
    Kommunalpolitik findet größtenteils abends statt. Das ist praktisch für Männer, die das als Hobby neben dem Beruf machen - aber für Eltern gar nicht so
    mama-arbeitet.de


    Ihr Fazit ist, dass sie sich den Aufwand antut, weil sie repräsentiert sein möchte.

    Ich weiß noch nicht, ob ich mir den Aufwand über die Legislatur hinaus antun werde.

  • Ich bin vor Jahren mal aufgrund meines Ehrenamts zu einer ähnlichen Veranstaltung eingeladen worden.
    (Ich sollte den richtigen DaF-Lehrer:innen helfen, ihre Teilnehmenden in die Kurse zu bekommen, da die leer waren und meine voll.)

    Aufgrund der Übernachtung habe ich mein 2-jähriges Kind mitgenommen, was von meiner Seite durchaus als Provokation gemeint war, weil deren Sitzungen IMMER so wundervoll geplant waren, dass man mit Kindern außen vor war.

    Tatsächlich kam das dann vor Ort total gut an und meine Kritik an den Zeiten wurde zum ersten Mal gehört und ernstgenommen. Ich war später nicht mehr aktiv, aber ich habe mir erzählen lassen, dass Kinder später explizit miteingeladen wurden und es eine Kinderbetreuung während der Vorträge gab.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!