Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Irgendwie gehört diese Diskussion eh nicht ganz hierher, merke ich grade. Auch wenn ich die gerne führe, ich führe sie ja auch in der Familie minimal 1 x wöchentlich :D (nicht mit meinem Mann, mit verschiedenen Mitgliedern meiner Herkunftsfamilie). Ich glaube, Charlotta, Du und ich fühlen uns von recht gegenteiligen Gruppen jeweils auf den Schlips getreten. Wobei ich finde, dass "meine" gesellschaftliche Gruppe zu der ich z. B. Ursula von der Leyen zählen würde, mitnichten jemanden zwingen möchte, sondern bestimmte Angebote macht (Vätermonate etc.), um das Spektrum der Möglichkeiten zu erweitern. Was von "den anderen" als Angriff auf ihre Wertewelt (mit fester dualer Geschlechtereinteilung) gewertet wird.

  • .....
    Ich erlebe in meinem einen Job diese Genderkacke aber so regelmässig und so tief drin, dass ich das Gefühl habe, immer gender-mainstreamiger werden zu müssen - als ich Alt-Emanze es ja schon war... ;)


    Liebe Grüsse


    Talpa

    So isses. Und nicht nur im Job.


    Gerade sobald Kinder ins Spiel kommen ist ein echtes Teilen der Haushalts- und Erziehungsarbeit doch immernoch die totale Ausnahme. Schaut euch doch alleine die Statistiken an wieviel Elternzeit die Väter nehmen, das ist der totale Witz. Vielleicht mal ein zwei Monate um einen ausgedehnten Urlaub zu machen, der Rest kräpelt irgendwo im 1,X %-Bereich rum.

    Hagebutte,
    zwei Töchter 02/07, 07/09 und ein Sohn 3/13


    Das A klemmt, daher geht es hin und wieder verloren....

  • und das ist genau das, was ich meine. dieser tag ist politisch beschlossen. die schüler haben keine lust drauf. die wollen gerne beruflich was machen, was sie interessiert und sich nicht vorschreiben lassen, einen tag sinnlos irgendwo rumzusitzen in einem job, den sie sowieso nicht ergreifen wollen.


    Na ja, Schule insgesamt ist politisch beschlossen und Schülerinnen haben oft keinen Bock drauf. Wenn ich nur die Zeit in der Schule hätte verbringen müssen, in der ich da was gelernt habe, wäre ich in nem Drittel der Zeit fertig gewesen.


    Wobei ich eine Reihe Praktika zu verschiedenen Themen besser fände.


    Zitat von »carlotta«
    das ist ziemlich genau das ziel des gender-mainstreaming. alle gehen arbeiten, alle kümmern sich nebenher um haushalt um kinder, die ansonsten in krippe oder kita erzogen werden.




    Das ist etwas falsch. Ziel des "Gender-Mainstreamings" ist es, dass nicht mehr rein das biologische Geschlecht, sondern der individuelle Mensch zählt - egal welches Geschlecht dieser hat.


    Das ist beides nicht ganz korrekt.


    Zitat

    Gender Mainstreaming bedeutet, dass die Politik, dass aber auch Organisationen und Institutionen jegliche Maßnahmen, die sie ergreifen möchten, hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Gleichstellung von Frauen und von Männern untersuchen und bewerten sowie gegebenenfalls Maßnahmen zur Gleichstellung ergreifen. Das heißt, in allen Phasen der Planung, Durchführung und Auswertung von Maßnahmen müssen die unterschiedlichen Lebenslagen von Frauen und Männern und die Auswirkungen auf beide Geschlechter berücksichtigt werden.
    Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung



    Zitat

    Gender Mainstreaming bedeutet, in alle Planungs- und Entscheidungsprozesse von vornherein Gleichstellungsaspekte zu beachten und für deren Umsetzung Verantwortung zu übernehmen. Gender Mainstreaming basiert auf der Erkenntnis, dass Frauen und Männer auf Grund ihrer sozialen und kulturellen Geschlechterrollen (gender) in der Gesellschaft unterschiedliche Lebensbedingungen und Chancen vorfinden und von gesellschaftlichen Prozessen und deren Auswirkungen unterschiedlich betroffen sind. Gender Mainstreaming nimmt zur Kenntnis, dass es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt und beinhaltet somit die nachhaltige Verankerung der Geschlechterdimension in alle Bereiche von Institutionen und Organisationen. Gender Mainstreaming richtet sich gleichermaßen an Männer wie Frauen und will erreichen, dass negative Auswirkungen der derzeitigen Geschlechterverhältnisse auf Frauen, aber auch auf Männer überwunden werden.


    Der Begriff Gender Mainstreaming stammt aus dem Englischen und setzt sich aus den Begriffen Gender und Mainstreaming zusammen: In der englischen Sprache wird zwischen dem biologischen Geschlecht Sex und dem sozialen Geschlecht Gender unterschieden. Diese Unterscheidung ist mit dem deutschen Begriff Geschlecht nicht möglich. Der Begriff Gender beinhaltet die gesellschaftlichen Geschlechterrollen, die Vorstellungen und Erwartungen, wie Frauen und Männer sind bzw. sein sollen. Das bedeutet, dass die Geschlechterrollen in Beziehungen zwischen Menschen laufend hergestellt und auch dargestellt werden, Gender also konstruiert wird. Gender ist somit eine veränderbare Kategorie.


    Der Begriff mainstreaming kann mit zum Hauptstrom machen oder in den Hauptstrom bringen übersetzt werden. Mainstreaming bedeutet, dass eine bestimmte inhaltliche Vorgabe zum zentralen Bestandteil bei allen Entscheidungen und Prozessen gemacht wird.
    Quelle: Uni Duisburg


    Den letzten Teil finde ich wichtig, das wird oft falsch dargestellt / übersetzt.


    Keine Ahnung, wo Du wohnst.


    In HH. Vielleicht wäre ein Umzug nach CSU-Land gut für sie. :P ;)

  • Das ist etwas falsch. Ziel des "Gender-Mainstreamings" ist es, dass nicht mehr rein das biologische Geschlecht, sondern der individuelle Mensch zählt - egal welches Geschlecht dieser hat.

    aber seine wünsche zählen offenbar nur, solange sie nicht der klassischen rollenaufteilung entsprechen. dann muss er umerzogen werden.


    Viele wissen das tatsächlich nicht zwingend. Viel wechseln ihre Studienrichtung (meine Schwester wechselte z. B. von Psychologie auf Jura) oder auch ihre Ausbildung. Viele ergreifen erst einen Beruf, der ihnen sinnvoll erscheint oder weil alle das so machen und wechseln eventuell später nochmal.

    na und? suchen gehört zur interessenfindung hinzu. du hast natürlich recht: viele haben keine konkrete vorstellung von dem, was sie werden wollen. aber eins wissen sie dafür umso genauer: was sie nicht wollen.


    und da kann ich sagen, dass mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit ich eine karriere als frisör für c.a. 95% meiner männlicher schüler ausschließen kann - ebenso eine mechatronikerausbildung für 95% der mädchen. in diesem jahrgang vermutlich eher 99% :wacko:

    Ist doch auch Unsinn. Es gibt eine sehr, sehr große Gruppe Menschen in dieser Gesellschaft (gerade auch im kirchlichen Bereich, aber auch im politisch-konserativen), die genau das traditionelle Rollenbild als das A und O verkaufen.

    und es wird sich über sie lustig gemacht oder sie werden öffentlich fertig gemacht. beispiel eva herrmann.

    In HH. Vielleicht wäre ein Umzug nach CSU-Land gut für sie. :P ;)

    *grusel* nein, bitte nicht.


    ich glaube eher, dass die möglichkeiten in dieser stadt so vielfältig sind und es so selbstverständlich ist, dass frauen alles mögliche werden, dass der girls day in der tat überflüssig ist und keine katze hinter dem ofen hervorlockt.


    das mag in der tiefsten CSU provinz natürlich anders aussehen.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • und es wird sich über sie lustig gemacht oder sie werden öffentlich fertig gemacht. beispiel eva herrmann.


    Das läuft andersrum aber doch ganz genauso #weissnicht . Lies mal ein paar Tage die Kommentare in SPON (Spiegel-Online-Forum) zu Frauenthemen und Du weißt, was ich meine. Und Alice Schwarzer wird nun auch nicht grade mit Samthandschuhen angefasst.


    Eva Herrmann hat eben versucht, ihren Lebensentwurf (den sie noch nichtmal selbst lebt, sie ist zigmal geschieden und hat zudem immer gearbeitet) anderen als zwingend so richtig überzustülpen (so muss es sein, genauso muss man es machen). Da braucht sie sich nicht wundern, wenn sie Gegenwind bekommt von Leuten, die sich nicht sagen lassen wollen, dass das der einzig gangbare und erfolgsversprechende Lebensweg wäre. Meine Meinung.


    Heißt für mich: Wenn du gerne so leben möchtest, wie Eva Herrman es beschreibt (aber nicht lebt), hab ich kein Problem damit #weissnicht . Möchte mir diesen, für mich absolut nicht passenden Lebensweg aber nicht aufoktruieren lassen, weil Frauen ja angeblich alle so leben möchten und sich angeblich nur nicht trauen. Mir persönlich wäre es sogar sehr lieb, Frau Herrmann würde endlich hauptberuflich Apfelkuchen backen und uns mit weiteren Lebensweisheiten in Buchform verschonen ...

    Einmal editiert, zuletzt von kathi27 ()


  • Eva Herrmann hat eben versucht, ihren Lebensentwurf (den sie noch nichtmal selbst lebt, sie ist zigmal geschieden und hat zudem immer gearbeitet) anderen als zwingend so richtig überzustülpen (so muss es sein, genauso muss man es machen). Da braucht sie sich nicht wundern, wenn sie Gegenwind bekommt von Leuten, die sich nicht sagen lassen wollen, dass das der einzig gangbare und erfolgsversprechende Lebensweg wäre. Meine Meinung.


    Heißt für mich: Wenn du gerne so leben möchtest, wie Eva Herrman es beschreibt (aber nicht lebt), hab ich kein Problem damit #weissnicht . Möchte mir diesen, für mich absolut nicht passenden Lebensweg aber nicht aufoktruieren lassen, weil Frauen ja angeblich alle so leben möchten und sich angeblich nur nicht trauen. Mir persönlich wäre es sogar sehr lieb, Frau Herrmann würde endlich hauptberuflich Apfelkuchen backen und uns mit weiteren Lebensweisheiten in Buchform verschonen ...


    aaaaah... hat meine lieblingsemanze wiedermal ein weises buch verfasst #nägel wieder was zum lachen verpasst. mist.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Eva Herrmann hat eben versucht, ihren Lebensentwurf (den sie noch nichtmal selbst lebt, sie ist zigmal geschieden und hat zudem immer gearbeitet) anderen als zwingend so richtig überzustülpen (so muss es sein, genauso muss man es machen).

    nein, das hat sie nicht. und ich habe ihre beiden bücher gelesen. ja - und ich fand sie gut. obwohl:

    Heißt für mich: Wenn du gerne so leben möchtest, wie Eva Herrman es beschreibt (aber nicht lebt), hab ich kein Problem damit #weissnicht .

    ich arbeite vollzeit (50-60h die woche) und mein mann ist zuhause. er kocht auch.


    mir geht es in keiner weise darum, was ich für einen lebensentwurf lebe und ob mir den jemand absegnet oder nicht. ich bin übrigens auch in einer evangelikalen gemeinde. ;)
    wo keiner ein problem mit meinem lebensentwurf hat.
    und arbeite an einer bekenntnisschule, an der es auch kolleginnen gibt, die direkt nach dem muschu wieder im dienst waren - und denen das vereinbaren von beruf und familie von der schulleitung so leicht wie möglich gemacht wurde.
    über stillpausen musste nie dieskutiert werden.
    dass ich im ersten jahr nach elternzeit immer erst zur 3. stunde kommen konnte, wegen kinder in kiga/vorschule abliefern - das war halt so. ohne diskussion.


    nur um mal ein paar schubladen umzudrehen. ;)

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  • Das weiß ich doch. Ich las aus deinen Posts nur raus, dass Du gerne so leben würdest.


    @ ainu Naja, sie hat "Die Wahrheit und ihr Preis" rausgegeben, vor 2 (?) Jahren. Passenderweise im Kopp Verlag, den Fachverlag für nette Verschwörungstheorien #augen .


    Ich muss sagen, ich kann sie einfach auch persönlich nicht leiden. Und in der Branche ist sie für ihr herablassendes Verhalten gegenüber z. B. Praktikanten leicht berüchtigt. Aber gut, das hab ich nicht persönlich erlebt, wohl aber Studienkollegen.

    Einmal editiert, zuletzt von kathi27 ()


  • Zumindest in Deutschland ist das einfach nicht zutreffend. Deutsche Familienpolitik fördert ganz massiv die traditionelle Mittelschichtsfamilie - z.B. durch Ehegattensplitting und Elterngeld. Durch das Ehegattensplitting gibt es massive Begünstigungen für Ehepaare, bei denen einer mehr und der andere weniger verdient. Dieser Vorteil wird immer größer je größer der Einkommensunterschied ist. Das ist doch keine Förderung eines Familienmodells bei dem beide gleich viel arbeiten? (Nur mal als Vergleich - in den Niederlanden gibt es z.B: Steuererleichterungen für den weniger verdienenden Partner, aber nur wenn BEIDE arbeiten. Das setzt tatsächlich Anreize dafür, dass beide zumindest Teilzeit arbeiten.)


    Das (noch lange nicht erreichte) ZIEL für den U3 Krippen-Ausbau liegt bei 35% (!!!!), von flächendeckend oder alle Kinder in die Kita ist das weit, weit entfernt. Dazu kommt die Möglichkeit 3 Jahre Elternzeit zu nehmen und dannach trotzdem seinen Job wiederzubekommen. (im Vergleich: in den Niederlanden hat man als Mutter 16 Wochen Mutterschutz und als Vater zwei Tage frei und dann arbeitet man wieder oder kann halt kündigen).


    Ehrlich, ich verstehe nicht wie man zu der Einschätzung gelangt, dass in Deutschland das oben beschriebene gefördert wird, verstehe ich auch nicht. Maximal sehe ich dass Deutschland in den letzten Jahren minimale Fortschritte in der Möglichkeit (bei der ich nie verstehe, wie daraus immer ein Zwang wird) zur U3-Betreuung gemacht hat. Aber sonst?


    Wenn überhaupt ist es das Problem der deutschen Familienpolitik, dass sie keine klare Vision hat, was sie eigentlich fördern möchte und eben munter drauflos und mit verqueren Anreizen die traditionellen Mittelschichtsfamilien fördert. Wirklich mistig ist das deutsche System deshalb für diejenigen, die nicht zu dieser Gruppe gehören: Kinder von Alleinerziehenden und Kinder, die mit arbeitslosen Eltern aufwachsen, z.B., sind massiv benachteiligt.

  • Ich hab mich geirrt: Eva Herman (schreibe den Namen leider andauernd falsch) hat im Kopp Verlag noch weitere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2012 "Weltenwende - Die Gefahren der letzen Tage und der Weg ins Licht".


    Zitat (Quelle amazon): "Angenommen, in der Kirche Roms würden andere Mächte walten als die, die heute allgemein bekannt sind, nicht nur helle und schöne, sondern auch dunkle und für uns alle gefährliche. Könnte das Ihrer Meinung nach möglich sein? Oder würden Sie einen solchen Fall sofort ausschließen?
    Und angenommen, die Welt sei voller unsichtbarer Wesen, und nur wir Menschen könnten sie heute nicht mehr sehen, weil unter anderem die Kirchen uns dies einst versagten. Angenommen, alle Pflanzen und Bäume, jeder Berg, jedes Tal, jeder Flusslauf dieses Planeten wurden gestaltet durch den Fleiß von Elementarwesen. Wie ist Ihre Reaktion auf eine solche Botschaft, jetzt in diesem Moment? Lachen Sie darüber? Schütteln Sie den Kopf? Wenden Sie sich ab?
    Angenommen, diese Helfer bereiteten den Planeten derzeit auf große Umwälzungen vor. Und angenommen, die Zeit des Umbruchs stünde unmittelbar bevor: Könnten Sie Warnungen dieser Unsichtbaren empfangen und sich von ihnen aus möglichen Gefahrenzonen herausführen lassen? Wie gut wären Sie wohl auf einen Weltuntergang vorbereitet?
    Dieses Buch befasst sich mit den Gründen des derzeitigen Zusammenbruchs und dem notwendigen Weg in das aufbrechende Morgenrot. Es will helfen, in den kommenden schweren Zeiten nicht zu verzagen, sondern dem Licht zu folgen, das immer für uns da ist der unendlichen Kraft des Universums, der doch alles dient.
    "


    Naja. Dabei soll ihr Stillbuch recht gut sein.


    Nun aber genug davon.


    P.S. Peppersweet. Danke, Du hast das wesentlich besser geschrieben und zusammengefasst als ich das könnte.

    Einmal editiert, zuletzt von kathi27 ()

  • ich vermute, es kommt bei der diskussion sehr darauf an, wo man den fokus hinlegt und wo man wohnt und wie man welche veränderung wahrnimmt.


    hier in HH gibt es z.B. jede menge krippen. die möglichkeit sein kind erst mit 3 in den kiga zu geben ist zwar theoretisch da, aber wenn man dann einen platz in der wunschkita haben will, kann man das vergessen.


    die versorgen als erstes ihre krippenkinder. und dann kommen geschwisterkinder. und dann sind alle gruppen voll. hier haben die leute die telefonnummer ihrer wunschkrippe auf der liste mit namen, die von der geburt des kindes erfahren sollen.


    ich hab grad diesen artikel über facebook gefunden, den verlinke ich grad mal noch. dann sollten wir den thread vbilleicht seinem ursprünglichem zweck wieder zuführen. ;)


    http://www.theintelligence.de/…n-restlos-abschaffen.html

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  • in den Niederlanden gibt es z.B: Steuererleichterungen für den weniger verdienenden Partner, aber nur wenn BEIDE arbeiten. Das setzt tatsächlich Anreize dafür, dass beide zumindest Teilzeit arbeiten.


    fiel mir noch ein, deshalb kurzer nachklapp...


    also fördern die niederländer ein anderes, spezielles lebensmodell. auch das finde ich nicht in ordnung. ein staat sollte IMO dafür sorgen, dass jede art von modell möglich ist. indem er stuerliche belastungen so verteilt, dass am ende trotzdem jeder genug zum leben hat.


    deutschland mag ja *noch* ein ehegattensplitting haben. es wird aber immer wieder drüber diskutiert und immer in dem rahmen das klar ist: es ist eigentlich nicht gewollt, dass ein partner zu hause bleibt. es sollen bitteschön beide arbeiten gehen.


    und was machen die niederländer wenn einer arbeitslos ist oder aus gesundheitlichen gründen nicht erwerbsfähig ist? doppelte arschkarte?


    nein, ich finde der staat hat da nicht reinzureden und rumzuerziehen. er soll für soziale gerechtigkeit sorgen.

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  • Carlotta,


    Das ist doch aber ein grundsaetzliches "Problem" in sehr grossen Staedten, da gibt es mehr Arbeitsplaetze und somit auch mehr Krippenplaetze (hat wohl auch was mit Nachfrage und Bedarf zu tun). Dass man dann sein Kind am liebsten in den besten kindergarten der stadt (oder zumindest den 5.besten) schicken moechte ist auch klar. Man hat ja (theoretisch) eine Auswahl.


    Im Staedtchen auf dem Land hingegen gibt es oftmals viel weniger krippeplaetze und es gibt vielleicht einen kindergarten (und einen 2. im nachbarort), da ist dann die Auswahl mit dem "Lieblinskindergarten" gar nicht mehr so gross.


    Aehnlich wie es recht wahrscheinlich ist im Supermarkt mit 20 Kassen eben nicht an der schnellsten anzustehen.


    %%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%


    Zum eigentlichen thema - ich versuche gerade (recht erfolglos) meinem Paps zu erklaren, dass wohlwollender Sexismus immernoch Sexismus ist und auch schaedlich ist (wie zB der Artikel zum Tode von Yvonne Brill, oder die Kompliment zum Aussehen an Hillary Clinton etc).

    Birth is not only about making babies. Birth is about making mothers - strong, competent, capable mothers who trust themselves and know their inner strength.

  • Charlotta,

    BTW: bitte ohne H. wie carl-otto. nur ohne bindestrich und mit a hinten. ;)


    Das ist doch aber ein grundsaetzliches "Problem" in sehr grossen Staedten,

    nein, das problem ist, dass hier krippen mit miesem betreuungsschlüssel aus dem boden gestampft werden und wenn du dein kind irgendwann mal in einen kindergarten geben willst, du gezwungen bist es in der krippe anzumelden, sonst bekommst du keinen platz. und es geht nicht um den einen super wunder lieblingskiga, sondern um z.B. einen wohnortnahen. oder arbeitsplatznahen.


    das ist ein anders gelagertes problem als das, das es auf dem land gibt. aber MEHR krippenplätze allein tut es eben nicht. man möchte schon auch eine qualitativ gute betreuung und keine verwahranstalt. und viel mehr ist das in D häufig nicht. kommt natürlich drauf an, was für ansprüche man hat.


    aber ich finde 1,5 erzieher für 15-18 unter dreijähirge nicht akzeptabel. das ist hier die regel. der betreuungsschlüssel ist 1:9. in so eine krippe will ich mein kind nicht geben müssen.

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  • aber MEHR krippenplätze allein tut es eben nicht. man möchte schon auch eine qualitativ gute betreuung und keine verwahranstalt.


    da widerspricht dir glaube ich niemand. ich behaupte halt mal, dass der betreuungsschluessel grundsaetzlich oft in Deutschland recht mies ist.

    Birth is not only about making babies. Birth is about making mothers - strong, competent, capable mothers who trust themselves and know their inner strength.

  • yap - das ist so. ein grund, warum wir kein drittes kind kriegen werden.

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  • fiel mir noch ein, deshalb kurzer nachklapp...


    also fördern die niederländer ein anderes, spezielles lebensmodell. auch das finde ich nicht in ordnung. ein staat sollte IMO dafür sorgen, dass jede art von modell möglich ist. indem er stuerliche belastungen so verteilt, dass am ende trotzdem jeder genug zum leben hat.


    deutschland mag ja *noch* ein ehegattensplitting haben. es wird aber immer wieder drüber diskutiert und immer in dem rahmen das klar ist: es ist eigentlich nicht gewollt, dass ein partner zu hause bleibt. es sollen bitteschön beide arbeiten gehen.


    Mir ging es nicht darum das niederländische Modell als Ideal hinzustellen (auch wenn ich es an vielen Stellen für gelungener halte als das deutsche). Dein Argument war, dass Deutschland die Erwerbstätigkeit beider Partner fördert. Mir ging es darum, dass das inhaltlich nicht stimmt weil z.B. das Ehegattensplitting massiv ein Modell bevorzugt bei dem ein Partner wenig bis gar nichts verdient. Würde Deutschland das fördern, was du behauptest, gäbe es das Ehegattensplitting nicht, sondern ein Modell wie in den Niederlanden.


    Von dem Rahmen, dass gewünscht ist, dass beide arbeiten, merke ich wirklich nichts. Es wird über eine Reform diskutiert, ja. Aber bis auf die Linke (die ja nun vorwiegend Oppositionspolitik betreibt) sieht kein Parteiprogramm eine komplette Streichung vor und es ist auch fragwürdig ob das mit dem Grundgesetz vereinbar wäre (wegen dem besonderen Schutz für Ehe und Familie). Wir sind also noch ganz, ganz, ganz weit weg von einer Abschaffung. Maximal kommt eine Verringerung für neugeschlossene Ehen oder so. Womit weiterhin ein Modell gefördert würde, das unterschiedliche Lohnniveaus von Ehepartnern besserstellt als gleiche, also eben nicht fördert, dass beide ELtern Vollzeit arbeiten (was ja dein Argument war).



    hier in HH gibt es z.B. jede menge krippen. die möglichkeit sein kind erst mit 3 in den kiga zu geben ist zwar theoretisch da, aber wenn man dann einen platz in der wunschkita haben will, kann man das vergessen.


    die versorgen als erstes ihre krippenkinder. und dann kommen geschwisterkinder. und dann sind alle gruppen voll. hier haben die leute die telefonnummer ihrer wunschkrippe auf der liste mit namen, die von der geburt des kindes erfahren sollen.


    Die Betreuungsquote für U3-Kinder in Hamburg liegt bei 35,8% und für Kinder von 3 bis 5 Jahren bei 87,4% *klick*. Es gibt viel mehr Plätze für die Ü3-Kinder, weshalb es nicht sein kann, dass alle Plätze an allen Kitas von den Krippenkindern übernommen werden.


  • hier in HH gibt es z.B. jede menge krippen. die möglichkeit sein kind erst mit 3 in den kiga zu geben ist zwar theoretisch da, aber wenn man dann einen platz in der wunschkita haben will, kann man das vergessen.


    die versorgen als erstes ihre krippenkinder. und dann kommen geschwisterkinder. und dann sind alle gruppen voll. hier haben die leute die telefonnummer ihrer wunschkrippe auf der liste mit namen, die von der geburt des kindes erfahren sollen.


    Das kommt sehr darauf an, wo man in HH wohnt. In dem Kindergarten meiner Großen habe ich sie mit 2 1/2 Jahren angemeldet und direkt zu ihrem 3. Geburtstag einen Platz gekriegt.
    Und ich finde den Kindergarten toll. Ich fühle mein Kind und mich sehr respektvoll behandelt.
    Ich hatte mir vorher noch einen anderen Kindergarten angesehen, der auch sehr nett war und bei dem ich auch den Platz gekriegt hätte.

    LG
    Anid-Yonja #rose


    Früher war ich eingebildet. Heute weiß ich, dass ich schön bin.

  • Das Eva Hermanns Stillbuch gut ist, mag daran liegen das sie fachlich nicht viel beteiligung daran hatte :p


    Generell finde ich das thema schwierig. Ich sehe eher das die alten rollenbilder noch immer sehr stark sind und sozialpolitis( stark gefördert werden. Ich sehe auch nicht wie ein praktikumstag schaden könnte - selbst wenn man einen beruf nicht ergreifen will. Man wird danach weder gezwungen noch gottweisswie indoktri iert damit man eine bestimmte rolle erfüllt. Evtl. Sollte man sich klarmachen das diese tage da sind um festgelegte rollenkischees zu druchbrechen undd zu zeigen, das manche jobs wirklich spannend sein können, auch für eine Gruppe Menschen die dem rollenklischee entsprechend eher hier nicht gefunden werden.
    Carlotta, deine theorie basiert darauf, das es wirklich eine wie auch immer geartete geschlechterspezifische rollenverteilung gibt. Das ist für mich der Knackpunkt, den ich nicht gut finde. Es geht darum eben nicht die rollen geschlechterspezifisch zu besetzen. Wenn man das so angeht kann man sich die rollen suchen wie man will, weil sie individuell ausgelegt werden.
    Es ust völlig okay wenn jemand hausfrau werden will, genauso wie wenn jemand Hausmann werden will.
    Aber wenn alle anfangen mich auf dreckige fenster anzusprechen, beim Arbeitseinsatz im Verein ich ganz selbstverständlich zum fenster putzen eingeteilt werde - und das alles weil ich Ja eine Frau bin, dann fühle ICH mich i. Ekne rolle gesteckt.
    Und leider ist es in der deutschen Realität wohl eher so das man in solche genderrollen gepresst wird, als das man mit Zwang versucht menschen davon abzuhalten diese rollen wahrzunehmen. Die Förderung gewisser anliegen - Frauen für klassische Männerrollen zu interessieren und frauen einen job und kind zu ermöglichen sehe ich als versuche diese dogmen zu durchbrechen. Es muss noch viel getan werden bis das wirklich funktioniert. Nun ist es so, das für arbeitgeber ein voll arbeitender arbeitnehmer immer lukrativer ist. Bisher ging man per se davon aus, dass dies der mann ust. Neben der Möglichkeit der vereinbarkeit von familie und beruf für frauen sehe ich eine hauptarbeit die noch kommen muss tatsächlich darin, männern wie frauen zu ermöglichen mit familienfreundlichen arbeitszeiten einen hoch qualifizierten karrierejob zu managen, oder entsprechend in teilzeit zurückzustellen. Ich kenne viele väter die lieber mehr mit ihren frauen teilen würden, wo das aber angesichts der heutigen wirtschaftsrealität nicht möglich ist. Gutbezahlte jobs sind selten teilzeit, selten mit aufstiegschancen nd die häufiger von frauen besetzten jobs sind einfach mies bezahlt. Kein wunder, das mönner eher nicht erzieher werden. Wenn die mal für sich selbst oder gar noch eine familie (mit-)sorgen wollen, können sie so einen job kaum wählen. Der ist was für frauen, die später besserverdienende männer haben ( oder mit weniger kohle bescheidener leben...).

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Das weiß ich doch. Ich las aus deinen Posts nur raus, dass Du gerne so leben würdest.

    nein, ich fänds schön, wenn wir beide etwas mehr als ne halbe stelle arbeiten könnten. das ist hier leider gerade nicht realisierbar.


    Ehrlich, ich verstehe nicht wie man zu der Einschätzung gelangt, dass in Deutschland das oben beschriebene gefördert wird, verstehe ich auch nicht.

    Zitat

    Dein Argument war, dass Deutschland die Erwerbstätigkeit beider Partner fördert.

    genaugenommen hatte ich schon shakes geantwortet, dass das nicht mein punkt war. mir geht es nicht um finanzierungsmodelle, sondern um sowas wie einen gesellschaftlich spürbaren druck.

    Die Betreuungsquote für U3-Kinder in Hamburg liegt bei 35,8% und für Kinder von 3 bis 5 Jahren bei 87,4% *klick*. Es gibt viel mehr Plätze für die Ü3-Kinder, weshalb es nicht sein kann, dass alle Plätze an allen Kitas von den Krippenkindern übernommen werden.

    für das gesamtgebiet mag das so stimmen. es gibt ja auch reichlich bereiche in den hübchen randgebieten, wo die gutverdienenden leben und 80% der mütter einer schulklasse hausfrauen sind.


    da bekommt man natürlich sofort einen platz.


    in der kita in altona in der meine freundin ihre kinder hatte war klar: es gibt etwa so viele krippenplätze, wie kita plätze ab 3 und wer sein kind nicht in die krippe gibt, bekommt keinen fuß mehr in die tür.


    Ich sehe auch nicht wie ein praktikumstag schaden könnte - selbst wenn man einen beruf nicht ergreifen will.

    *schaden* würde er nicht - das ist ja nicht die frage.
    aber er wird als zwang wahrgenommen und deswegen nicht im gedachten sinne genutzt. woraus ich nicht schloss, dass er per se schlecht sei, sondern nur, dass das wohl die falsche methode ist.


    der tag denkt eben nach wie vor in geschlechtsstereotypen - wie solle r sie also überwinden?

    Evtl. Sollte man sich klarmachen das diese tage da sind um festgelegte rollenkischees zu druchbrechen undd zu zeigen, das manche jobs wirklich spannend sein können, auch für eine Gruppe Menschen die dem rollenklischee entsprechend eher hier nicht gefunden werden.

    ja - das ist die theorie. und dann erklär das mal einer schulklasse voller jugendlicher, die keinen bock drauf haben. das ist ziemlich undankbar.

    Carlotta, deine theorie basiert darauf, das es wirklich eine wie auch immer geartete geschlechterspezifische rollenverteilung gibt. Das ist für mich der Knackpunkt, den ich nicht gut finde.

    nein, du hast mich falschv erstanden.

    Es ust völlig okay wenn jemand hausfrau werden will, genauso wie wenn jemand Hausmann werden will.

    ist es das?


    als meine freundin am ende des studiums schwanger wurde (geplant) hat das keiner verstanden. dann blieb sie zu hause statt sich zwischen studium und baby zu zerreißen und es war "schade, dass sie jetzt keinen abschluss macht, sie ist so ne schlaue".
    mittlerweile ist sie mit 3 kindern zu hause. glücklich. eine tolle mutter, ehrenamtlich engagiert. sicher - sie wäre bestimmt auch eine tolle lehrerin geworden. stattdessen muss sie sich bei schulgesprächen vonder schulleitung bevormunden lassen, weil sie ja "nur-mutter" ist.


    mein kollege hat mir gerade letzte woche erzählt, dass er und seine frau total die exoten in ihrem umfeld sein, nur weil sie mit dem kleinen (gutes jahr alt) noch zu hause ist und wenn sie sagt, sie will das so belassen bis er 3 ist, erntet sie nur unverständnis.


    mein mann ist als hausmann auch irgendwie außen vor.



    es geht gar nicht um geschlechterrollen - es geht ums arbeiten gehen, fällt mir gerade so auf. in dieser leistungsgesellschaft zählt nur arbeit, für die man bezahlt wird.


    o.k. - dann ist die diskussion wohl noch viel mehr OT als ohnehin schon.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21