Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Aber als halbwegs ernste Nachfrage: Die kapitalistische Propaganda, die ich als Kind genossen habe, hat mir erklärt, dass es im Osten auch so wäre, dass die Frauen für Hausarbeit und Kinder zuständig wären, nur müssten sie eben zusätzlich auch noch arbeiten gehen. Lüge?



    ich kann das nicht wirklich beurteilen. mein vater hat einen leichten putzzwang und hat schon immer viel saubergemacht und auch an den wochenenden gekocht und wir haben immer was als familie unternommen. aber ich vermute, er war eine ausnahme.


    es ist übrigens auch heute noch so, dass frauen in der regel zusätzlich erwerbstätig sind. ich habe neulich die zahlen aus österreich gelesen, finde aber dummerweise den link nicht mehr.

  • Für ihn ist es schlimm. Es frustriert ihn. Er möchte nicht für ein Mädchen gehalten werden.


    Kennst Du das Buch bzw. die Buchreihe Geschichten vom Franz von Christine Nöstlinger? Die ist ganz süß.
    In dem Band "Feriengeschichten vom Franz" gibt es auch das Problem, dass Franz wegen seiner schönen Locken ab und an für ein Mädchen gehalten wird :)
    Vielleicht könnt Ihr Euch das besorgen oder mal rein schauen ^^

  • es ist übrigens auch heute noch so, dass frauen in der regel zusätzlich erwerbstätig sind. ich habe neulich die zahlen aus österreich gelesen, finde aber dummerweise den link nicht mehr.

    Ja, das ist so. Ich denke, die Verteilung der Hausarbeit hängt nicht von der Gesellschaftsordnung ab ;)
    Soziale Rollen sind offenbar ziemlich resistent - und haben sich Kapitalismus/ Sozialismus hin oder her nicht groß unterschieden, was den Haushalt betrifft. Übrigens auch in der DDR hatten Frauen die schlechter bezahlten Jobs, waren in den höheren Ebenen wenig vertreten und im Politbüro saß auch nur Margot Honecker, die sozusagen über beste Kontakte verfügte... #augen


    Hier ist eine aktuelle Studie zum Thema (Deutschland): http://www.diw.de/documents/pu…_01.c.94527.de/09-6-1.pdf


    Ich zitiere mal:


    Während Vollzeit beschäftigte Männer in Paarhaushalten täglich etwa neun Arbeitsstunden in ihrer Firma absolvieren, beträgt der Umfang ihrer
    Hausarbeit durchschnittlich nur 35 Minuten pro Werktag. Vollzeit beschäftigte Frauen mit Partner verbringen hingegen nur 8,5 Stunden pro
    Tag bei ihrem Arbeitgeber, arbeiten jedoch fast eineinhalb Stunden im Haushalt.

  • Hallo,

    Ich muss mir mal Luft machen. Mein Sohn wird konsequent für ein Mädchen gehalten weil er etwas längere Haare hat. Ich hab ihm Sogar schon ein T-Shirt angezogen wo drauf stand Ich bin Ein Junge. Nichts wirkt #heul Ausser wenn ich ihm die Haare ganz kurz schneide aber das will ich nicht #heul

    Das war/ ist bei meinen Jungs auch so. Erst als der Große so etwa mit 15 ein eindeutig männliches Gesicht bekam, har es bei ihm aufgehört, der Wichtel (10J.) dagegen wird nach wie vor immer für ein Mädel gehalten. Aber irgendwie fand das keiner der Jungs schlimm.


    Bei Bedarf wurde es erklärt (wenn sie z.B. ins Männerklo wollten), ansonsten mal freundlich drauf hingewiesen, mal auch nicht ("Mama, die Frau an der Kasse war so nett, da wollt ich sie nicht damit nerven, daß ich ein Junge bin und eigentlich ist es ja auch egal").


    Im Gegenzug wurde meine eine Tochter selbst mit langen Lockenhaaren und Blümchenschlaghose für einen Jungen gehalten. Mit der Begründung, daß sie ja auf dem Baum sitzt. DAS fand ich viel eher seltsam.


    DDR, Männer, Haushalt...


    Bei uns zu Hause hat mein Vater mindestens so viel gemachtwie meine Mutter. Da diese auch Samstags arbeiten musste, hat er auch den damals üblichen wöchentlichen Großputz ganz alleine gemacht und nebenbei auch gekocht, damit wir danach wirklich Wochenende haben. Sonntags kochte dann meistens meine Mutter (in der woche aßen wir in Kiga/Schule).
    Ich fand das immer normal und zum Glück ist es für meinen Mann genau so selbstverständlich, daß es UNSER Haushalt ist und nicht "meiner".


    Ich weiß daß es auch Familien gab, wo es anders war. Ob das nun daran lag, daß der Mann nicht mehr tun wollte und sich drückte oder die Frau es als "ihre gegebene Rolle" sah oder weil er ihr sowieso nichts recht machen konnte (auch das gabs), war verschieden.


    In meinem grundsätzlichen Weltverständnis war es schon immer und ist es auch noch so, daß beide Partner für das Laufen des Haushaltes zuständig sind (übrigens auch dann, wenn sich ein Partner entscheidet, vorübergehend aus der Erwerbsarbeit auzzusteigen und sich um die kleinen Kinder der Familie zu kümmern), wobei man sich die einzelnen Aufgaben durchaus nach Interesse und Fähigkeiten aufteilen kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Hier ist eine aktuelle Studie zum Thema (Deutschland): http://www.diw.de/documents/publikatione…7.de/09-6-1.pdf


    Ich zitiere mal:


    Während Vollzeit beschäftigte Männer in Paarhaushalten täglich etwa neun Arbeitsstunden in ihrer Firma absolvieren, beträgt der Umfang ihrer
    Hausarbeit durchschnittlich nur 35 Minuten pro Werktag. Vollzeit beschäftigte Frauen mit Partner verbringen hingegen nur 8,5 Stunden pro
    Tag bei ihrem Arbeitgeber, arbeiten jedoch fast eineinhalb Stunden im Haushalt.



    vielen dank, das werde ich bei gelegenheit mal bei facebook teilen :D (Wann war gleich nochmal muttertag?)

  • Meine Tochter sieht vom Gesicht her sooo mädchenhaft aus... Dann noch blonde längere "Engelslöckchen" usw. Es ist wirklich unverkennbar. Und trotzdem, sobald sie beispielsweise mal einen blauen Pulli anhat wird gleich vom "Kleinen" gesprochen. Sobald sie was "weibliches" trägt, also beispielsweise einen roten Pulli, kommt dann: "Mei, da sieht man ja gleich, dass das ein süßes Mädel ist." Hmm.. Okay #pfeif


    Zum Thema DDR kann ich nicht wirklich viel beitragen, aaaber habe erst gestern einen Artikel dazu gelesen, den ich echt interessant fand: http://www.emma.de/ressorts/ar…t-der-osten-ein-paradies/
    Ob der Unterschied nun wirklich so extrem ist, kann ich nicht beurteilen. War bisher nur ein paar Mal für ein paar Tage in Berlin um Freunde zu besuchen. Und die Mutter meiner Jugendliebe damals kam aus dem Osten. Da muss ich sagen, konnte ich mich jetzt schon an ein paar Dinge erinnern, die o.g. Artikel und dem was hier erzählt wird entsprechen.


    In meinem grundsätzlichen Weltverständnis war es schon immer und ist es auch noch so, daß beide Partner für das Laufen des Haushaltes zuständig sind (übrigens auch dann, wenn sich ein Partner entscheidet, vorübergehend aus der Erwerbsarbeit auzzusteigen und sich um die kleinen Kinder der Familie zu kümmern), wobei man sich die einzelnen Aufgaben durchaus nach Interesse und Fähigkeiten aufteilen kann.


    #top Sehe ich/sehen wir genauso. Auch mit den Fähigkeiten. Es ist nunmal so: Wenn mein Freund für's Kochen zuständig wäre, gäbe es nur Mirakuli und TK-Pizza, da verzichte ich dann doch mal freiwillig drauf und koche selber, auch weil das ein Hobby von mir ist #pfeif Dafür ist er z.b. komplett für die Wäsche zuständig.

  • #yoga Emma:

    Zitat

    Und Vollzeitarbeit macht Frauen selbstbewusst und selbstständig



    ähm, naja, das ist schon echt gewagt. das kommt vielleicht daher, dass uns eingeredet wird, wir müssten vollzeit berufstätig sein, um nicht 'versagerinnen' (im sinne des feminismus') zu sein. meine mutter hat im osten übrigens teilzeit gearbeitet (bis ich in der 2. klasse war). das war ein echter kampf, das durchzusetzen. Die geburtenraten im osten gingen im laufe der jahrzehnte auch immer stärker zurück, so zufrieden waren die frauen wohl nicht mit ihrer situation.


    auch teilzeit kann selbstbewusst und selbständig machen. wenn die arbeit nämlich anständig bezahlt wird und man einen job machen kann, der den eigenen qualifikationen und fähigkeiten entspricht und man nicht vom arbeitgeber in die 'aushilfsecke' geschoben wird (oder sich selbst dort hinstellt).


    edit: bezüglcih des rabenmutterbegriffes habe ich unterschiedliche erfahrungen gemacht. in frankfurt/M. war es total normal, dass kinder ganztags in den Kiga gingen, es war auch kein kampf, einen platz zu bekommen. jetzt in der kleinstadt ist es komplett anders. ich bekomme tatsächlich merkwürdige reaktionen, wenn ich erzähle, dass ich vollzeit arbeite und ein GT-Kiga-Platz war fast nciht zu bekommen. dafür sind alle schulen betreuungsschulen mit ganztagsbetreuung bis 16.30 Uhr und ich hatte sofort eine zusage.

  • Hallo,

    Zumindest erzählten mir viele Frauen, wie gerne sie für ein Weilchen zu Hause geblieben wären als die Kinder klein waren. Oder wenigstens Teilzeit gearbeitet hätten. Und wie gut ich es doch hätte, daß ich mir das aussuchen konnte...
    So selbstbewusst, selbstbestimmt und freiwillig war nämlich "Vollzeit auch mit Baby und Kleinkind" bei den meisten Frauen nicht.


    Aber unter den jüngeren Frauen hier scheint tatsächlich nur Vollzeit wirklich "arbeiten" zu sein. Ich schriebs ja schon mal irgendwo: Von Leuten in meinem Alter oder jünger höre ich oft ein "Ach sooo, nur Teilzeit..." (und das nicht in einem verständnisvollen Ton) wenn ich sage, daß ich 30 Stunden arbeite.


    Warum auch immer.

  • Ja das stimmt, dass "selbstständig und selbstbewusst" nur für Vollzeitbeschäftigung gelten soll, hat mich auch etwas verwundert.


    Halte ich auch für ein Vorurteil gegenüber Hausfrauen - und Hausmännern :D
    Bei meinen Eltern war mein Papa die ersten drei Jahre zu Hause, weil sie mich nicht U3 in die DDR-Krippe geben wollten; sein ehemaliger Chef erzählt noch heute bei jeder Gelegenheit wie unglaublich das sei, dass mein Papa zu Hause geblieben wäre #augen An seiner Selbstständigkeit und seinem Selbstbewusstsein hat das nicht gekratzt... aber in den Augen vieler Bekannter war es unerhört ^^
    mein Selbstbewusstsein und meine Selbstsändigkeit sind übrigens auch ohne Erwerbstätigkeit ganz gut #nägel

    • Offizieller Beitrag

    In meinem grundsätzlichen Weltverständnis war es schon immer und ist es auch noch so, daß beide Partner für das Laufen des Haushaltes zuständig sind (übrigens auch dann, wenn sich ein Partner entscheidet, vorübergehend aus der Erwerbsarbeit auzzusteigen und sich um die kleinen Kinder der Familie zu kümmern), wobei man sich die einzelnen Aufgaben durchaus nach Interesse und Fähigkeiten aufteilen kann.


    In meinem auch - allerdings stand meine Familie im damaligen Umfeld da schon recht exotisch da... (bzw. tut es das noch heute).
    Ich erinnere mich mit Schrecken an einen Klassentreffenabend, bei dem wir Mädels - durch die Bank entweder studiert oder mit Lehrerinnendiplom etc... - so über Haushalt und Co. plauderten. Bei praktisch allen, und unabhängig ob mit oder ohne Kindern, wusste der Mann mehr oder weniger nicht, wo die Waschmaschine steht... Einzige Ausnahmen, ich und eine Frau, die mit 4 Kindern "zuhause" war, während der Mann fürs Einkommen zuständig war. Offenbar sah aber auch dieser Mann den Haushalt als etwas unabhängiges von der Kinderbetreuung an und deshalb auch als seine Pflicht. #haare


    Junge mit langen Haaren: ich habe immer gedacht, irgendwann reicht es meinem Sohn, ständig als Mädchen bezeichnet zu werden (er hat lange, feine blonde Haare mit Pony und ein eher zartes Gesicht, ich kann es den Leuten nicht verübeln) - aber nein, er trägt es stoisch und antwortet höchstens, wenn er genervt ist mit "auch Jungs können lange Haare haben".


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich bekomme Werbe e-mails eines Spielzeugkataloges.
    Letztens war schon eine Aktion "ein perfekter Tag mit Papa". Im Wald rumstromern, Angeln, und (natürlich) Fußballspielen. #augen


    Haute ist dann "der perfekte Tag mit Mama" dran:


    "einen ganzen Tag lang die schönsten Sachen mit Mama zusammen machen: Morgens chic einkleiden, mittags Brunchen und danach noch eine Runde Fitness.


    Für diesen perfekten Tag mit Mama dürfen natürlich die richtigen Accessoires nicht fehlen: Schöne Kleidchen, buntes Teeservice, Springseil und vieles mehr finden Sie bei uns!"

    #hammer #kreischen




    Bei uns wäre dafür aber der Papa zuständig. Brunchen und Joggen ist sein Ding.
    Ok, Brunchen tue ich auch gerne. #freu
    Und chic kleiden tun sich meine Jungs schon allein. #nägel Inklusive Glitzernagellack und Glitzerhaarspangen. #love

  • der limango-einkaufsberater fängt gut an:


    Zitat

    Mädchen im Kindergartenalter brauchen keine Röhrenjeans, die an allen Enden kneift und die man nur mithilfe eines Schuhlöffels anziehen kann, und kleine Jungen müssen nicht in bunt bedruckten Plastikhemden herumlaufen. Kinder brauchen Kleidung, die Bewegungsfreiheit zulässt. Kaufen sie deshalb nicht ausschließlich nach modischen, sondern auch nach funktionalen Gesichtspunkten ein, damit sie lange Freude an der Kleidung haben. Auch dann, wenn Sie günstige Kinderbekleidung kaufen. Weite Schnitte, die viele Taschen und Ösen für Bändchen, kleinere Karabiner (mit dem Schlüssel dran oder für Outdoor-Spielzeug) bieten und robuste Nähte haben sind somit nahezu ideal für Ihre Kids. Die Kleidung darf nicht einengen, darf nicht scheuern oder kratzen, und sie muss resistent gegen Schmutz sein.


    um dann fortzusetzen:


    Zitat

    Eltern die Kinderkleidung für Mädchen kaufen, wernde feststellen, dass Mädchen in der Regel verspielte Kleidung mit Rüschen, Bändchen, Schleifen und aufgesetzten Perlen lieben - allerdings verabschieden sich diese Anhängsel in der Waschmaschine schnell. Jungen brauchen dagegen viele Taschen, um Steinchen, Holzstücke und alles mögliche andere unterzubringen. Die Taschen müssen leicht erreichbar sein und alle verstauten Güter sicher innen behalten.


    ist klar, ne, mädchen sammeln keine steinchen und stöckchen. #lol ich sollte dringend mal mit meiner tochter über ihre sammlung auf dem balkon reden.

  • ....und ich mit meinem sohn über die glittervorliebe ;)

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • und ich verstehe nicht, wieso in vielen polizei-büchern zwar frauen vorkommen, aber nicht in den feuerwehrbüchern.


    Meine Tochter war deshlab auch ganz enttäuscht, dass sie nicht Feuerwehrmann werden kann. Feuerwehrfrau war nix für sie, weil sowas gibt es ja nicht. Dummerweise haben wir hier im Haus auch nur einen Feuerwehrmann und keine Feuerwehrfrau. Nun werd ich mal schauen, dass ich Bücher ausleihe, in denen auch Feuerwehrfrauen vorkommen.


    Zur DDR: Ich kann aus meiner Umgebung zu sagen, dass die Frauen für Arbeit und Haushalt zuständig waren. Männer konnten Haushaltstage nehmen, ich kenne aber nur einen, der es tat. Ansonsten meinte meine Mutter zwar, sie sei emanzipiert, die Haushaltsarbeit meines Vaters belief sich aber auf Reparaturen und gelegentliches Staubsagen - den Rest machte sie. Emanzipierterweise konnte er aber für uns Kinder kochen (Spiegeleier mit Bratkartoffeln oder Spaghetti zum Beispiel) wenn sie mal an einem Wochenendtag nicht da war und sie war stolz darauf, ihm nichts vorkochen zu müssen.