Gender-Kacke in Schule und Alltag

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    • Offizieller Beitrag

    Erik Lesser hat ja gestern im Biathlon eine Silbermedaille gewonnen. Gönne ich ihm auch, aber was sagt er im INterview:


    "Nach dem dritten Schuss zitterten seine Beine gewaltig, so dass Lesser kurz überlegte, die Waffe abzusetzen. "Aber dann", sagte er, "dachte ich mir: Absetzen ist was für Mädchen" - und setzte die letzten beiden Kugeln ins Schwarze."


    Quelle: http://www.fr-online.de/olympi…as,24666502,26193498.html

  • Erik Lesser hat ja gestern im Biathlon eine Silbermedaille gewonnen. Gönne ich ihm auch, aber was sagt er im INterview:


    "Nach dem dritten Schuss zitterten seine Beine gewaltig, so dass Lesser kurz überlegte, die Waffe abzusetzen. "Aber dann", sagte er, "dachte ich mir: Absetzen ist was für Mädchen" - und setzte die letzten beiden Kugeln ins Schwarze."


    Quelle: http://www.fr-online.de/olympi…as,24666502,26193498.html


    Im Interview beim ZDF sagte er auch so etwas wie "Mann oder Memme" ... Ich verstehe es echt nicht. Der hat ne Silbermedaille gewonnen, kann sich freuen und stolz drauf sein aber so ein "Seitenhieb" um sich "männlicher" zu fühlen. Wobei das schlimme ist ja das es den meisten Menschen bestimmt nicht mal als ungewöhnlich oder gar diskriminierend erscheint.

    Liebe Grüße #sonne


    "I travel a lot; I hate having my life disrupted by routine." (C.S)

  • @ dorilys
    Ist jetzt zwar ein bisschen OT, aber: Habt ihr größere Unternehmen in Euerer Umgebung bei denen sie anfragen könnte? Ich weiß, dass große Konzerne bei uns hier neuerdings sehr darauf achten, auch Mädchen in die typischen Männerberufe zu bekommen. Ist besser für's Image und tut auch dem Betriebsklima gut.

  • Ach wat, die macht das doch nur, um auf der Arbeit einen Mann mit sicherem Job aufzureißen! (Ironie off)

    Ach so, ja, DAS hatte ich natürlich übersehen #lol


    Aber was sagte meine Schwieger-Schwiegermutter (also Mutter von Frau von Bruder von Ehemann...) mal zu mir, als ich meinte, ich will erst mal Ausbildung fertig machen bevor ich ein Kind kriege: "Wozu denn, wenn du von einem M*(Familienname meines Mannes) ein Kind kriegst, hast du doch ausgesorgt, dann verlässt der dich doch nicht mehr!" #hammer

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • @ dorilys
    Ist jetzt zwar ein bisschen OT, aber: Habt ihr größere Unternehmen in Euerer Umgebung bei denen sie anfragen könnte? Ich weiß, dass große Konzerne bei uns hier neuerdings sehr darauf achten, auch Mädchen in die typischen Männerberufe zu bekommen. Ist besser für's Image und tut auch dem Betriebsklima gut.


    *unterschreib
    Wobei mein AG schon seit den 80 ern Frauen in Technischen Berufen ausbildet (50%)


    P.S.: Frau Kann aber auch im Handwerk glück haben, hab mein Handwerk in einem Familienbetrieb gelernt und würde ich wieder machen. Wobei ich mich in der Industrie auch wohlfühle.

    Hebt man den Blick sieht man keine Grenzen #rose

  • Ich wundere mich grade ein wenig, ich habe vor 20 Jahren ein 3-wöchiges Praktikum bei Mercedes Benz gemacht und bin deshalb erstaunt, daß es heute ein Problem ist ein KFZ Praktikum machen zu können, damals waren das die ersten, die ich gefragt hatte und es gleich geklappt.
    Ich war dann 1 Woche in der KFZ Werkstatt, 1 Woche in Service und Lager und 1 Woche in der LKW Werkstatt.
    Richtig schrauben und anpacken durfte und mußte ich auch.
    Eine KFZ Meisterin gab es dort auch bereits.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Eine Freundin von mir macht ihre Ausbildung bei Mercedes und war dadurch auch mal in der Werkstatt und musste richtig mit anpacken #gruebel Vielleicht kommt es auch auf die Niederlassung an

  • Typisch Junge - Mädchen, ich soll die Unterichtseinheit für einen Kollegen übernehmen im Rahmen vom Untericht in der 6 Klasse...


    Habt ihr tipps für mich?


    ich poste hier , weil ich eben denke das allermeiste ist doch anerzogen und nicht angeboren?! Klar geschlechtsmerkmale mal abgesehen... habe 4 x 45 min zeit...

  • Gra, das ist ja mal ein beknacktes Unterrichtsthema, was soll man da Sinnvolles lernen... Hoffe, du findest hier noch Leute, die dir Tips geben können.


    Unser Sohn hat heute dieses Shirt geschenkt bekommen (allerdings nicht in diesem dort abgebildeten "Mädchendesign", sondernr in türkis mit schwarzer Schrift):


    http://www.prenatal.nl/shop/pe…y%27-100717.htm?id=100717


    #stirn Na klar, Papas sind nunmal von Natur aus zu blöd, Kinder anzuziehen...

    "Warum haben Sie das getan?" frage ich.

    "Um die neue Welt schneller anfangen zu lassen, denn die alte muss geschubst werden, damit sie schneller umfällt..."

  • Hallo,
    ich schreibe ja hier eher selten mit aber bei dem Unterricht, egal welches Fach, würde ich es so aufziehen: typische Unterschiede/Vorurteile sammeln lassen und dann gemeinsam trennen in biologisch bedingt (Stärke, Schnelligkeit, ...) incl. Erklärung von Durchschnitt und Bandbreite, gesellschaftlich bedingt (Röcke - Hosen, rosa - blau,...) und selbsterfüllende Prophezeiung (schlecht in Mathe - Sprachen, ...)
    Und in der letzten Stunde vielleicht noch darauf eingehen, dass sich da niemand dran halten muss :)

    Gruß,
    Chrisss *pling*


    Hier werden nur Zähne geputzt, keine Fenster ... #zaehne


    "Wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt, wird am Ende beides verlieren." Benjamin Franklin

  • Fach ist Bio, im rahmen vom Projekt Liebe und Sexualität... hab mich entschlossen das ganze in 90 min zu erledigen ( Sachen mitbringen und ordnen lassen in typisch mann frau und dann angeboren / anerzogen)
    Dann werde ich ein AB mit fragen verteilen und mit bildern von meinen Kindern in rosa und röcke fragen ob es den Mädchen sind und versuchen mit Beispielen aus dem Kollegium vorurteile wegzuräumen ...ich glaub ich hasse es jetzt schon.


    Die restliche Zeit werde ich nutzen um weibliche und männliche Geschlechtsmerkmale zu besprechen oder so... #yoga

  • Meine beiden Töchter schnuppern gerad beim Fußball-Verein rein.


    Der (sehr junge) Trainer meint es sehr gut. Als ein Junge heulend zu ihm rennt, weil er einen Ball ins Gesicht bekommen hat, meint er: "Die E. hat eben auch einen abgekriegt und hat keinen Mucks gemacht. Nimm Dir mal ein Beispiel. Und die ist ein Mädchen!" #stumm


    Nebendran ein männliches Elternteil: "Des is ja eigendlisch e Jungemannschaft...*meckermecker*"


    Wenigstens hat mein Kind weder das eine noch das andere mitbekommen. Aber mir schwillt der Kamm und ich hab schon gar keinen Bock mehr drauf.

  • Spontan würde ich das auch so machen. Erstmal sammeln, was in den Köpfen drin ist. Und das dann sortieren und reflektieren lassen. Vielleicht auch alternative Rollenvorbilder vorstellen.



    Krebbel: #stupid

  • vor allem finde ich es klasse das ich DAS Thema bei einer Gruppe machen soll die ich "nicht kenne" wie es schein werde ich länger vertreten müssen... egal ich tu mein bestes..

  • Typisch Junge - Mädchen, ich soll die Unterichtseinheit für einen Kollegen übernehmen im Rahmen vom Untericht in der 6 Klasse...


    Habt ihr tipps für mich?


    ich poste hier , weil ich eben denke das allermeiste ist doch anerzogen und nicht angeboren?! Klar geschlechtsmerkmale mal abgesehen... habe 4 x 45 min zeit...


    Ich würde vielleicht auch die Kinder selbst (Gegen)beispiele sammeln lassen. Dabei kann man doch gleichzeitig wissenschaftliches Arbeiten üben: Man stellt eine These auf und dann versucht man, die zu widerlegen. Darüber kommt man zu einer neuen, differenzierteren/weniger falschen These.


    Über Durchschnittswerte und Verteilung sprechen. Menno, wenn ich nur wüsste, wo das war - irgendwo habe ich neulich einen Artikel gesehen, in dem als Beispiel sehr schön die statistische Verteilung von Körperkraft einerseits und irgendeiner kulturellen Sache andererseits als überlappende Kurven dargestellt wurden.


    Vielleicht ist es leichter für die Klasse und dich, wenn du mit so einer etwas klinschen, distanzierteren Herangehensweise anfängst?

  • Fach ist Bio, im rahmen vom Projekt Liebe und Sexualität... hab mich entschlossen das ganze in 90 min zu erledigen ( Sachen mitbringen und ordnen lassen in typisch mann frau und dann angeboren / anerzogen)
    Dann werde ich ein AB mit fragen verteilen und mit bildern von meinen Kindern in rosa und röcke fragen ob es den Mädchen sind und versuchen mit Beispielen aus dem Kollegium vorurteile wegzuräumen ...ich glaub ich hasse es jetzt schon.


    Schade, so von außen isses ein spannendes Thema.


    Bio, Liebe und Sexualität, typisch Junge/typisch Mädchen: Wäre es da vielleicht sinnvoll, erst die Geschlechtsorgane zu besprechen? Dann könnte man über die Eierstöcke und Testikel auf Hormone und hormongesteuertes Verhalten (und wie groß auch da die Bandbreite sein kann) kommen.


    Kein wissenschaftlicher Artikel, aber vielleicht interessant als Ideengeber für den Übergang:
    http://www.thegloss.com/2010/0…ht-me-about-being-a-dude/ Dziura beschreibt recht plastisch, wie verschiedene Hormongaben für eine Eizellenspende sich auf ihr Befinden auswirkten. Das dort verlinkte Interview mit Ben Barres ist auch klasse:
    http://www.nytimes.com/2006/07…/18conv.html?pagewanted=1
    Ben Barres hat im Laufe seiner Karriere das soziale Geschlecht gewechselt (inkl. Hormoneinnahme).


    Vielleicht interessant:
    http://www.3dvulva.com/
    Virtuelle 3D-Modelle der weiblichen Geschlechtsorgane (keine Ahnung, ob es sowas auch für Männer gibt).


    http://vaginapagina.livejournal.com/9358497.html Das Everyday Bodies Project (muss man aber bei Livejournal angemeldet sein und sich in die Vaginapagina-Gruppe aufnehmen lassen) zeigt, wie unterschiedlich bestimmte Körperteile bei verschiedenen Menschen aussehen können (Brüste, Vulvae, Bäuche, Gesichter etc.)


    Gab es nicht auch mal eine Frau (Hebamme?) die einen Zyklus lang immer Fotos von ihrem Muttermund hat machen lassen? Vielleicht hat jemand hier im Forum noch den Link?


    Zu dem, was typischerweise als Unterschied zwischen Männern und Frauen/Jungs und Mädchen gezählt wird, gehört ja sowas wie Libido und sich-kümmern-nach-Geburt. Wenn ich mich recht entsinne, gibt es inzwischen z.B. Forschung zur Beziehung zwischen Oxytocinlevel und Grad der Fürsorge (Oxytocinlevel stiegen in den Untersuchungen bei Männern und Frauen gleichermaßen, je mehr Zeit sie mit dem Kind verbrachten). Zur Libido finde ich es enorm wichtig, dass man lernt, dass die bei individuellen Menschen extrem unterschiedlich ausgeprägt sein kann und sich auch im Laufe eines Lebens verändern kann. Also z.B. dass es einem auch als Frau passieren kann, dass der männliche Partner weniger Lust hat...


    Hier findet man schon eine Zusammenfassung mit einigen Quellen:
    http://en.wikipedia.org/wiki/S…ferences_in_sexual_desire


    Amüsant finde ich dazu diesen Artikel: http://www.nytimes.com/2007/08…review/12kolata.html?_r=0 Zusammenfassung: Mathematiker sagen: es ist logisch unmöglich, dass heterosexuelle Männer mehr heterosexuelle sexuelle Beziehungen haben als heterosexuelle Frauen. Egal, was die beiden Gruppen in Befragungen angeben. ;)


    Falls du einen englischen Text übersetzt haben möchtest, sag Bescheid. :)

  • Eben eine Mail im Spamfach entdeckt :
    Wir machen Mädchenträume wahr - Angebote für Duftkerzen und hübsche Pyjamas.


    Für mich wäre das nix 8I

  • Amüsant finde ich dazu diesen Artikel: http://www.nytimes.com/2007/08/12/weekin…olata.html?_r=0 Zusammenfassung: Mathematiker sagen: es ist logisch unmöglich, dass heterosexuelle Männer mehr heterosexuelle sexuelle Beziehungen haben als heterosexuelle Frauen. Egal, was die beiden Gruppen in Befragungen angeben.


    Kannst du mir das erklären?


    Ich finde die Argumentation nicht so ganz überzeugend.


    Erstens, welcher Durchschnitt wird da genommen? Wenn außerhalb der Mathematik ein "Durchschnitt" auftaucht, ist oft ein Median gemeint. Bei einem Median wäre aber so ein Unterschied durchaus drin.


    Zweitens, wieso sollen Prostituierte (jetzt plötzlich) zahlenmäßig vernachlässigbar sein?


    Und drittens, entscheidender Punkt, wer sagt, dass bei diesen Durchschnittswerten nur heterosexuelle Menschen gefragt wurden? Das steht jetzt zwar in deiner Zusammenfassung hier und wird von den zitierten Mathematikern behauptet, aber haben diese Studien zum Thema wirklich diese Einschränkung?

  • Ich würde vielleicht auch die Kinder selbst (Gegen)beispiele sammeln lassen. Dabei kann man doch gleichzeitig wissenschaftliches Arbeiten üben: Man stellt eine These auf und dann versucht man, die zu widerlegen. Darüber kommt man zu einer neuen, differenzierteren/weniger falschen These.


    Über Durchschnittswerte und Verteilung sprechen. Menno, wenn ich nur wüsste, wo das war - irgendwo habe ich neulich einen Artikel gesehen, in dem als Beispiel sehr schön die statistische Verteilung von Körperkraft einerseits und irgendeiner kulturellen Sache andererseits als überlappende Kurven dargestellt wurden.


    Vielleicht ist es leichter für die Klasse und dich, wenn du mit so einer etwas klinschen, distanzierteren Herangehensweise anfängst?


    Man könnte ja vielleicht auch solche Beispiele bringen, wie das:
    Bei den Mongolen kämpfen die Männer bei den Ringkämpfen oben ohne. Warum?
    Um sicher zu gehen, dass sich keine Frauen einschleichen. Warum?
    Weil es ungerecht wäre, wenn Frauen mitmachen würden. Warum?
    Weil davon ausgegangen wird, dass die Männer dann keine Chance mehr hätten.