Gender-Kacke in Schule und Alltag

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  • Genau das meine ich!


    Und das Beispiel "Floristin" ist ein klasse Beispiel - denn idR wird ja di ejunge Frau nicht Floristin als Berufswunsch angeben, weil der Beruf als solcher ihr gut gefällt oder weil Tante Gudrun ihn hat, sondern weil etwas an diesem Beruf sie anspricht.


    Was ist das - Pflanzen? Handwerkliches Gestalten? Der künstlicherische Anteil? Umgang mit den Kunden? Dekoration? Begrünung des Alltags? ...


    Von da aus kann ich dann in die Breite gehen - was gibt es, was mein Interesse (von dem aus ich erst mal auf "Floristin" gesprungen bin) bedient, welche Optionen habe ich? Vielleicht bleibt's dann bei der Floristin, vielleicht lande ich in der Raum-und Umweltplanung, vielleicht ist es die (Innen-)Architektur.
    Die sichere Position aufm Finanzamt wird's wahrscheinlich nicht :) - höchstens auf dem Umweltamt.


    Das meine ich mit "das Beste aus dem, was frau gerne macht".


    Viele Grüße,


    Kerstin

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • In der letzten Woche warnte uns Großtochters Lehrerin (wir waren auf dem Infoabend fürs Praktikum), dass es z.B. in Arztpraxen noch oft so sei, dass die Mädchen quasi ein Praktikum als Arzthelferin machen und die Jungs mit dem Arzt mitgehen...


    Großtochter geht aber eh ins örtliche Naturkundemuseum, in die geologisch-paläontologische Präparationswerkstatt - hat sie (fast) ganz alleine rausbekommen und organisiert.


    Corva
    mit Großtochter (5/2000),
    auch-schon-ganz-groß-Sohn (6/2004)

  • pamela, siehst du, und ich hatte solche arbeiten schon in beiderlei gruppen (habe ab dem 12. lebensjahr IMMER gearbeitet und auch jöbchen gemacht nur fürs geld).


    die männer waren immer anzüglich, herablassend, strunzdoof, auf baggerkurs oder eifersüchtig-geiferig (selbst, wenn die jobs echt scheiße waren, MUSSTEN sie immer noch "dominieren"). tendenz bei nahezu ALLEN männern, mit denen ich je zusammengearbeitet habe (und DAS waren viele!): doof stellen, andere die arbeit machen lassen, selber posen bis zum gehtnichtmehr, frauen grundsätzlich so klein und blöd wie möglich halten und als vorgesetzte nur unter zwang anerkennen. die frauen waren samt und sonders nett, hilfsbereit, meist lustig, zuvorkommend, haben freiwillig auch unbelohnte verantwortung angenommen und arbeit geSEHEN. mobberinnen habe ich zwar im entfernteren umfeld (immer bei sekretärinnen leider) auch kennen gelernt, aber wurde selbst nie von denen behelligt. das kann sicher auch an der tätigkeit liegen. die ist so entfremdet und demütigend, dabei gleichzeitig fordernd, dass man irgendeinen kick braucht, irgendein macht-/einflussgefühl. kann ich mir so vorstellen. ich hätte diese tendenzen nicht. ich würde einfach kaputtgehen.

  • Ich meinte Threads wie diesen hier: *klick*


    Ein kreativer Beruf ist gefragt - und dann kommen die üblichen Verdächtigen (Floristin, Konditorin, Erzieherin). Es dauert immerhin bis Post 17 bevor jemand darauf aufmerksam macht, dass das alles eher schlecht bezahlte Berufe sind. Es kommen dann noch ein paar Berufe mit besseren Möglichkeiten, aber es sind viele (relativ) schlecht bezahlte "Frauenberufe" dabei. Von Frauen, die ich für überdurchschnittlich reflektiert halte, für ein junges Mädchen. Das sind die Situationen, in denen ich mir wünschen würde, dass mehr darauf aufmerksam gemacht wird WIE schlecht die Bezahlung in manchen von diesen Berufen ist wenn man sie schon vorschlägt und dass mehr Vorschläge kommen, die vielleicht etwas out of the box sind aber dafür besser bezahlt.


    Und klar, es gibt keinen absolut finanzsicheren Beruf. Aber es gibt welche da weiß ich vom get-go, dass sie ne finanzielle Katastrophe sind. Die würde ich vermeiden wollen. Und dann gibt es welche, die zumindest im Momen ein gutes Auskommen bieten und auch Zukunftsperspektive haben. Die würde ich suchen. Und dass es dann 1. anders kommt und 2. als man denkt ist so oder so so. (Aber mich würde es überraschen wenn Floristin in den nächsten 40 Jahren zu den gutbezahlten Jobs aufstiege.)

  • Und du sehe ich eben das Umfeld in der Pflicht, auf solche praktischen Aspekte bei der Berufswahl hinzuweisen und sie nicht mit einem "Hauptsache, es interessiert dich, der Rest ergibt sich dann schon!" wegzuwischen.


    Mir geht es auch nicht darum, Frauen in "Männerberufe" drängen zu wollen, nur darum realistisch die Karriere- und Verdienstmöglichkeiten aufzuzeigen und in der Entscheidung höher zu gewichten als das oft gemacht wird.


    Also die Gleichung Ausbildung, die mich interessiert = Job, der mich interessiert muss nicht aufgehen.




    DAS kann ich nur unterschreiben!!!



    hintergrund der tatsache, dass mädchen nach wie vor auf den faktor wirtschaftlichkeit scheißen, ist leider m.e., dass immer noch dieses "wird später eh nur noch ein halbtagsjob zum zuverdienen" in allen beteiligten köpfen hängt. selbst kinder von AE kriegen und kriegen und kriegen diesen scheiß nicht weg, ich verstehe es nicht.

  • Ah, den Thread hatte ich nicht gelesen.


    Aber da denke ich - wohl miene persönliche Vorbelastung - spontan an Marketing-Kommunikation, Screen-Design, so was. Interaktionsdesign nennt sich dieses Teilgebiet der Informatik.


    Vielleciht auch Live-Kommunikation, Marketing, Messegestaltung...


    Viele Grüße,


    Kerstin

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • Ich hab mit Männern in einfachen Berufen wenig Probleme. Klar, da kommt mal ein derber Spruch, mir fällt immer ein Kommentar dazu ein und ab dann passts.
    Aber dieses hintenrum-getue und gezicke von den Weibern kann ich nicht ab.
    Ich hab in der Montageabteilung eines Automobilzulieferers gearbeitet, im 3-Schicht-Betrieb Lüftungslamellen auf Lackieraufnahmen aufgesteckt. Inmitten lauter zickender Weiber.
    Und ich hab auf Baustellen gearbeitet, Pflaster verlegt, und ich war 8 Jahre beim THW. Das war viel angenehmer als dieser Hühnerhaufen.
    So, genug gejammert. ^^

  • @Pamela: krass, wie schlecht du über frauen denkst und redest. 8I


    ich ahbe in einem umfeld mit >95% frauen gearbeitet und das war unglaublich toll, eine super erfahrung. cih weigere mich, die patriarchale denkweise zu übernehmen und frauen als hühner und zicken wahrzunehmen und zu bezeichnen.

  • das abwerten durch begriffe wie "hintenrum" "gezicke" "hühnerhaufen" trägt übrigens enorm dazu bei, das frauen mit ihren kompetenzen nciht Ernst genommen warden und sich oft auch nicht trauen, ihre meinung zu sagen und ihren standpunkt durchzusetzen. dass ausgerechnet frauen dieses muster aufgreifen und anderen frauen dadurch stöcke zwischen die beine werfen, finde ich immer wieder faszinierend.


    ich habe früher auch mal behauptet, es ware viel leichter, mit männern zusammen zu arbeiten, GsD kann ich inzwischen dieses narrativ durchschauen.

  • Jetzt hab ich grad so über meinen Noch-Beruf nachgedacht und da fällt mir auf, dass auf den unteren Ebenen vermehrt Frauen arbeiten, allerdings großteils kinderlos. Warum ist das so? Je höher das zu verwaltende Vermögen der Kunden wird, desto höher der Männeranteil an Kundenberater. Ich hatte oft das Gefühl, dass ich bewusst "an der Front" im allgemeinen Kundenkontakt gehalten wurde, weil ich süß, nett und höflich bin. Hhhmmm...


    Muss da mal drüber nachdenken. Oder kann jemand von euch erklären, warum das so ist.


    Liebe Grüsse
    Sunny

    Scheint die Sonne auch für Nazis? Wenn's nach mir geht tut sie es nicht!!! ( DBBDW)


    Es gruesst die Sunny mit der Hummel an der Hand, dem Möpsken im Arm und dem Sternchen im Herzen! #love

  • das abwerten durch begriffe wie "hintenrum" "gezicke" "hühnerhaufen" trägt übrigens enorm dazu bei, das frauen mit ihren kompetenzen nciht Ernst genommen warden und sich oft auch nicht trauen, ihre meinung zu sagen und ihren standpunkt durchzusetzen. dass ausgerechnet frauen dieses muster aufgreifen und anderen frauen dadurch stöcke zwischen die beine werfen, finde ich immer wieder faszinierend.


    ich habe früher auch mal behauptet, es ware viel leichter, mit männern zusammen zu arbeiten, GsD kann ich inzwischen dieses narrativ durchschauen.




    absolut!! und ich kenne viele frauen, die "ach so gerne mit männern zusammenarbeiten", von diesen aber ausgenutzt und verhöhnt werden und es NICHT MAL MERKEN! die tun mir leid, weil sie diesen gesellschaftlich immer noch verankerten bildern aufsitzen. die kerle, die sich das zunutze machen, sind einfach nur abfall. und davon gibt es so, so, so viele fälle.



    ach ja, kerle, die mobben und arsch sind, die "setzen sich halt durch". sie "verhalten sich strategisch", um "aufzusteigen". während frauen "stutenbissig" sind. oder "zicken". und dann sind sie "hintenrum". argh!
    ich will keinesfalls schönreden, wenn sich frauen so verhalten. aber diese bewertungen der lage gehen gar nicht. klar ist eine frau auch arsch, wenn sie andere niedermacht.


    lg patrick

  • Spider, ich habe im Berufsleben aber auch teilweise das Gefühl, dass Frauen eher miteinander in Konkurrenz gehen, gegen männliche Kollegen nicht so hart vorgehen oder so streng urteilen wie gegen weiblich Kollegen. Dadurch etabliert sich dann das Frauenbild als Zicke, Hühnehaufen etc. auch unter Frauen natürlich weiter, vor allem wenn die Konkurrenz untereinander nicht (nur) auf fachlicher Ebene erfolgt sondern auch auf persönlicher.

  • Die Frage, ob es sich besser mit Männern oder mit Frauen arbeitet, hängt sicher mehr von den individuellen Menschen als von ihrem Geschlecht ab.


    Aber andererseits finde ich die Frage auch total spannend. Ich kann irgendwo allen recht geben.


    Im Studium habe ich die reinen Frauengruppen geliebt. Die gemischten Arbeitsgruppen waren eher anstrengend. Meistens hat bei gemischten Gruppen dann irgendwann das Gebaggere und Gebalze angefangen und das hat genervt und abgelenkt.


    In anderen Zusammenhängen habe ich aber auch schon über reine Frauengruppen arg geflucht.


    Ich glaube, wenn man als emanzipierte junge Frau mit Menschen zusammen arbeiten muss, die tief in patriarchalen Vorstellungen verhaftet sind, ist es mit Männern einfacher als mit Frauen. Zu den Männern kann man eben auf dieser Jagd/Beute-Ebene durchaus noch einen unterhaltsamen Kontakt halten (so man so was unterhaltsam findet), bei Frauen geht das halt nicht.


    Mit zunehmendem Alter erledigt sich dieser Unterschied.

  • Pamela, egal wie zickig oder auch nicht diese Frauen waren, verstehe ich partout nicht, warum du sie als "Weiber" bezeichnest. Find ich unschön.

  • "Die Frage, ob es sich besser mit Männern oder mit Frauen arbeitet, hängt sicher mehr von den individuellen Menschen als von ihrem Geschlecht ab."


    Jep.


    Für die Statistik: bei uns arbeiten ca. 70/30 Frauen/Männer. Und die sind ALLE total nett und kooperativ und hilfsbereit. Und kompetent, leistungsfähig, kreativ, flexibel und kreativ, was der Markt halt so verlangt. ;)


    Allerdings bringen die Frauen meistens selbstgebackenen Kuchen mit (das ist zu Geburtstagen üblich) und von den Männern nur einer, die anderen kaufen/lassen backen.