Auswandern von Deutschland in die Schweiz - sind hier welche?

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    • Offizieller Beitrag

    Also, Du darfst natürlich in Deutschland wohnen, wo Du willst. Wäre ja noch schöner, wenn die Schweizer Behörden das regeln würden...
    Wenn Dein Freund jedoch "Familiennachzug" haben möchte - ihr also auch eine Aufenthaltsgenehmigung braucht, dann müsst Ihr logischerweise zusammen wohnen. Klingt etwas seltsam: "Ich würde gerne meine Frau und die Kinder bei mir haben - aber wohnen werden sie in einer anderen Stadt".
    (Skurillerweise ist übrigens der Familiennachzug für EU-Bürger massiv einfacher als für Schweizerbürger - aber daaaas ist ein anderes Thema...)


    Für Deinen Ex stelle ich mir ehrlich gesagt sogar einfacher vor, wenn ihr irgendwo halbwegs zentral in der Schweiz lebt als grenznah im Kaff - je nachdem ist Eure Tochter dann nämlich mit dem ÖV deutlich schneller beim Vater. Aber klar dass er da Mitspracherecht hat.


    Wie Anisp sagt, ist ansonsten halt wirklich wahnsinnig viel davon abhängig, wohin es denn genau gehen wird. Wo arbeitet denn Dein Freund?


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • In Zollikerberg.


    Was mir noch etwas zudenken gibt, ist das Einkommen.


    Ich habe gelesen, wenn er uns 4 dann zusammen Einkommensmässig nicht tragen kann, knnen wir auch als "Familiennachzug" nicht einwandern?! Ist das so.


    In der letzten Zeit war der Austausch noch recht sperrlich. Er hat jetzt erst einen Vertrag für kostenloses telefonieren, daher haben wir jetzt schonmal intensivere Gespräche.


    Was muss man denn so im Schnitt haben an Einkommen?
    Wenn ich dann tatsächlich irgendwann ab November nachkomme mit meiner Tochter und dem Baby, betrachtet mit der Kinderbetreuung in der Schweiz usw. muss da das Einkommen nicht enorm hoch sein, was er verdienen muss?

    Man soll sich mehr um die Seele als um
    den Körper kümmern, denn Vollkommenheit der Seele richtet die Schwächen
    des Körpers auf, aber geistlose Kraft des Körpers macht die Seele nicht
    besser.

    (Demokrit)

    • Offizieller Beitrag

    Also, es soll ja auch in der Schweiz Normalverdiener geben, die Familien haben ;)


    Wenn es tatsächlich so ist, dass Du erstmal nicht arbeiten wirst, würde ich mir halt ein vernünftiges Budget machen - und den Wohnort/Wohnungsgrösse etc dementsprechend wählen. Eine Zweitwohnung in Deutschland und Pendeln für Deinen Mann kommt Euch aber sicherlich teurer. Du musst bedenken, grenznah wohnen ist beliebt und dementsprechend durchaus auch schon ziemlich teuer geworden.


    Zollikerberg zum Beispiel ist ein eher teures Pflaster - ein, zwei Dörfer weiter kann man schon was Nettes finden. "Nicht ernähren können" ist relativ - da müsste er schon ziemlich wenig verdienen, damit das nicht gegeben ist.
    Die Formel lautet grob: je weiter ländlich, desto billiger der Wohnraum, desto spärlicher und teurer die Kinderbetreuung. Auf dem Land ist die Kinderbetreuung selten subventioniert, dann ist es mit einem Einkommen eher illusorisch, zwei Kinder betreuen zu lassen (braucht man da ja auch nicht). Unglücklicherweise ist es in vielen Gegenden auf dem Land aber auch so, dass es gar nicht erst möglich ist, dass beide Partner arbeiten, weil es gar keine vernünftigen Betreuungsmöglichkeiten gibt.


    Wie alt ist Deine grosse Tochter?
    In welcher Branche/Stellung arbeitet Dein Partner denn ungefähr - nur damit wir uns ein Bild machen können?


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Meine Tochter ist 8 wird im Februar dann 9.
    Also Schulpflichtig.
    Mein Freund sagte mir in der Schweiz gehen die Kinder den ganzen Tag zur Schule.
    Darüber habe ich noch gar nichts genaueres lesen können.
    Ist das so?
    Er selber arbeitet für ein Unternehmen für Logistik.
    Als LKW-Fahrer. Nennt sich in der Schweiz vielleicht anders. Hier in Deutschland wäre das in etwa sowas.


    Er hat mich auch gefragt, ob es für mich dann in Frage kommen könnte, zumindest einen kleinen Aushilfsjob oder soetwas anzunehmen. Er sprach davon, wenn er Abends zu Hause sei dann, das ich nochmals z.B 2 Stunden putzen gehen kann.
    Da hab ich natürlich erstmal geschluckt, weil ich grad ausgelernt habe usw. - ich sehe es aber nicht als so schlimm an und möchte eher realitisch bleiben. Daher wäre so eine Möglichkeit natürlich auch für mich ok. Aber wie das in der Schweiz umsetzbar ist, weiss ich auch nicht.


    Heute hatte er einen Termin mit einem Berater für die Krankenversicherung, die er heute abgeschlossen hat.


    Ich habe gelesen, das es keine "Familienversicherung" gibt wie hier in Deutschland.
    Er widerrum sagte mir, bei der Beratung sagte man ihm, wenn Frau und Kinder da wren, würden zumindest die Kinder sofort in seinen Versicherungsschutz fallen.
    Unverheiratet, verheiratet weiss ich jetzt nicht.
    Unverheiratet, kann ich mir höchsten das leibliche Kind vorstellen, ich ja dann sowieso nicht,oder?!
    Und meine Tochter ja dann auch nicht. Höchstens über mich,oder?!

    Man soll sich mehr um die Seele als um
    den Körper kümmern, denn Vollkommenheit der Seele richtet die Schwächen
    des Körpers auf, aber geistlose Kraft des Körpers macht die Seele nicht
    besser.

    (Demokrit)

    • Offizieller Beitrag

    Okay, also der Reihe nach:


    Ja, die Grosse ist schulpflichtig. Nein, die Kinder sind NICHT den ganzen Tag in der Schule. Schule dauert hier von 8-12 und nachmittags von halb 2 bis halb 4. Alles dazwischen und danach ist entweder zuhause oder im Hort.
    Während die Schule gratis ist, ist die Hortbetreuung kostenpflichtig - wir wohnen in der Stadt, das heisst, wir haben einkommensabhängige Gebühren. Andernorts gibt es entweder eh keine Horte oder sie sind komplett privat zu zahlen.
    (Also das wäre dann schon mal ein SEHR grosser Punkt bei der Wahl des Wohnortes)


    Versicherung: ich weiss ja nicht, was das für ein Heini war, aber er hat definitiv Käse erzählt. Jeder Einwohner braucht eine eigene Krankenversicherung, ab dem ersten Tag der Geburt. Kinder sind nicht bei den Eltern mitversichert.
    Wäre sonst ja nett, würde uns monatlich über 150 Euro sparen... Aber da bin ich mir 100% sicher, dass das nicht so ist. (Ach ja, Krankenkassenprämien sind abhängig vom Wohnort und die einzelnen Kassen haben grosse Unterschiede - und statt einem Versicherungsheini empfehle ich die Internetseite www.comparis.ch - die haben keine Verkaufsinteressen).
    Gesetzlich vorgeschrieben ist nur die Grundversicherung, Zusatzversicherungen können sinnvoll sein (z.B. weil Ihr öfter in D seid sind die Auslandsbedingungen noch wichtig), aber erstmal reicht die Grundversicherung aus. Dabei muss man noch beachten, dass in der Schweiz andere Dinge von der Kasse übernommen oder nicht übernommen werden - Zahnsachen z.B. gar nicht, ausser man hat eine Zusatzversicherung.
    (Wiederum abhängig vom Wohnort sind allfällige Zuschüsse an die Krankenkassenkosten - als Beispiel, hier in Zürich würdet Ihr wahrscheinlich mit nur dem Verdienst Deines Partners Zuschüsse bekommen und die Kosten (ich schätze grob) würden etwa halbiert).


    Einkommen: LKW-Fahrer ist tatsächlich nicht gerade die Grossverdienerbranche - aber durchaus machbar. Aber eben, es ist schon sehr wichtig, jetzt vernünftig zu planen und genau zu berechnen, was drin liegt.
    Es gibt Faustregeln, wie "nicht mehr als 20-30% des Verdienstes für Wohnen".
    Der Nachzug sollte aber kein Problem sein, der Passus meint eigentlich in erster Linie Menschen ganz ohne Einkommen.


    "Abends 2 Stunden putzen" - *hüstel* das stellt sich Dein Partner gerade etwas einfach vor. Erstens ist da ein kleines Baby, das evtl. gerade abends nicht unbedingt so einfach umstellen möchte. Zweitens hat er wahrscheinlich relativ lange Arbeitszeiten (Normzeiten sind 8,4 Stunden, gerade in der Branche ist "Vor-Arbeiten für Feiertage" üblich, es ist also gut möglich, dass die Tage 8,5 oder mehr regulär sind), dazu der Arbeitsweg - wenn Du dann abends noch ein paar Stunden weg bist, habt Ihr nicht mehr viel voneinander.
    Mit 2 Stunden am Tag verdienst Du wahrscheinlich auch nicht sooooo die Menge - was hast Du denn gelernt? Im Stundenlohn angestellt klingt so mancher Lohn anfangs noch gut, aber Du musst da dann immer dran denken, dass Ferien, 13ter Monatslohn etc. da quasi mitbezahlt werden. Mindestlohn auf Stundenbasis ist etwas über 20 Franken (ca. 17 Euro). Wenn Du als gelernte Kraft irgendwo für 20% (ein Arbeitstag) unterkommst, wäre das sicher besser.


    Ich hoffe, damit kommst Du schon wieder etwas weiter.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Zitat

    hier in Zürich würdet Ihr wahrscheinlich mit nur dem Verdienst Deines Partners Zuschüsse bekommen und die Kosten (ich schätze grob) würden etwa halbiert).


    mela, bist du sicher, dass sie das bekommen? unverheiratet, ausländer und als familiennachzug?


    meine jobnachfolgerin an der uni in st. gallen durfte ihre leibliche tochter (damals 8 jahre alt) nicht mit in die schweiz bringen, weil das assistentengehalt (ca. 3000 chf netto pro monat) zu gering war.
    da sie den job aber unbedingt wollte, hat sie ihre tochter im eu-ausland auf dauer beim vater gelassen.


    ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dann noch irgendwelche zuschüsse bekommen hätte. habe das auch von keinem anderen ausländer bisher gehört.

    • Offizieller Beitrag

    Von verheiratet gehe ich aus, das würde ich auf jeden Fall machen, das macht alles so viel einfacher.


    Ihr Partner müsste schon über dem Satz für den Familiennachzug sein. Zur Sicherheit würde ich aber bei der zuständigen Gemeinde nachfragen.
    Und zumindest hier sind die Subventionen nicht an die Nationalität gebunden - wir (also mit dem Einkommen meines ausländischen Mannes, das lief über ihn) haben auch welche bekommen.
    Das ist in Zürich generell so, auch bei Krippe, Hort etc.
    Subventionen gelten für EinwohnerInnen - nicht BürgerInnen, habe ich gerade eben nochmal nachgecheckt. Und ich kenne doch einige AusländerInnen, die solche Subventionen bekommen/bekommen haben.


    Wie es in St. Gallen geregelt ist, weiss ich nicht - allerdings, wenn ich es richtig im Kopf habe, hast Du Deine Stelle noch vor "Schengenzeiten" gehabt, oder? Da hat sich im Familiennachzug viel geändert. Heute gab's im Tagi einen Artikel dazu: http://www.tagesanzeiger.ch/sc…achteiligt/story/30638812 Vielleicht ist das ja unterdessen auch bis in den tiefen Osten des Landes vorgedrungen.
    Assistenzstellen sind nochmal etwas komplizierter, obwohl sich das eben auch geändert hat. Aber früher waren das ja auch noch spezielle Bewilligungen für Unistellen (die können ja auch Sonderregelungen bei der Krankenkasse machen und dann nur einen Bruchteil der Prämien zahlen...)
    Aber das ist wieder eine andere Geschichte.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • unsere uni-stellen waren ganz normale, mit b-bewilligung. da gabs (leider) auch keine sonderregelungen bei der krankenkasse.


    dass sich seit schengen etwas geändert hat, kann sein. meine nachfolgerin hat 2002 angefangen.


    ich fand das damals jedenfalls echt skandalös. wenn jemand meint, sein 8-jähriges kind von 3000 chf durchbringen zu können, ist das doch sein bier, so lange er dem staat (oder wem auch immer) nicht auf der tasche liegt. und das kann ja in der schweiz sowieso nicht passieren.

  • "Abends 2 Stunden putzen" - *hüstel* das stellt sich Dein Partner gerade etwas einfach vor..


    Das seh ich auch so. Du musst ja auch mal einen Stundenlohn-Job finden, wo du zu deinen Wunschzeiten abends so 2h arbeiten gehen kannst. Ich kenne einige Leute, die lange vergebens so einen Job gesucht haben. Und die schliesslich bei den Kindern zu Hause geblieben sind, oder nur mit einem ganz anderen Jobprofil was gefunden haben. Nun ja, vielleicht hatten sie auch zu hohe Ansprüche, das weiss ich nicht. Sobald du - gerade bei mehr als einem Kind - für die Kinderbetreuung zahlst, wird bei den nicht subventionierten Betreuungsplätzen und mittlerem bis kleinem Einkommen die Arbeit des Zweitverdieners eher ein teures Hobby als ein Beitrag zum Familieneinkommen. :S
    Ich sehe, ich male etwas schwarz. Ich bin etwas erschrocken, weil ich den Eindruck gekriegt hatte, ihr habt (noch) nicht so umfassende Informationen und macht euch ein ziemlich rosa Bild - besonders wenn der Versicherungsmensch noch so einen Quatsch erzählt!

  • Wir sammeln ja auch noch wie blöd.


    Er selbst in der Schweiz,kann näheres erfahren, ich von hier möchte mir aber auch alle verfügbaren Quellen suchen um mir ein Bild machen zu können.


    Das mit der Krankenkasse irritiert mich sehr.



    Er erkundigt sich jetzt diese Woche überall wie es für unseren Fall aussehen kann und wird, wenn wir heiraten.
    Ich möchte das schon vernüftig behandeln,weil ich persönlich auch gern dauerhaft dort wohnen möchte und keinen fatalen Auswandertrip hinlegen möchte.

    Man soll sich mehr um die Seele als um
    den Körper kümmern, denn Vollkommenheit der Seele richtet die Schwächen
    des Körpers auf, aber geistlose Kraft des Körpers macht die Seele nicht
    besser.

    (Demokrit)

  • wunder.bar: Ich hoffe, ich bin dir nicht auf den Schlips getreten. #pfeif Wegen Krankenkasse: die Angaben von Comparis.ch (hat Talpa? erwähnt) sind ganz gut, um einen ersten Eindruck zu kriegen. Nachher bei ein paar entsprechenden Kassen direkt eine Offerte verlangen. Manchmal stimmt es nicht ganz mit comparis überein, es gibt noch Familienrabatt oder irgend eine Zusatzversicherung gratis oder so.

    • Offizieller Beitrag

    ASMVC: ja, ich glaube, da hat sich was geändert - meines Wissens muss man/frau keinen Einkommensnachweis mehr bringen als EU-Bürger, zumindest für minderjährige Kinder.
    Anyway, ganz so mies wie eine Assistentin wird der Mann ja hoffentlich nicht verdienen... Wenn auch nicht berauschend viel mehr, fürchte ich.


    wunder.bar: ich finde es gut, dass Du Dich informierst - aber ich habe wie Anisp den Eindruck, dass Ihr da noch etwas blauäugig an die Sache ran geht.
    Was die Krankenkasse angeht: das muss Dich nicht irritieren, ich bin da wirklich mehr als 100% sicher. Ihr müsst alle vier eine eigene Krankenversicherung abschliessen, ganz klar (unter "Krankenkassenobligatorium" müsstest Du im Internet einiges finden).
    Ich würde mich, wenn ich Dein Partner wäre, unbedingt noch selber etwas informieren - ich traue dem Makler gerade überhaupt nichts, der scheint nicht wirklich was von seinem Beruf zu verstehen. Er soll sich von verschiedenen Krankenkassen Offerten schicken lassen (das kostet überhaupt nichts und geht zügig per Telefon). Und ich würde ihm raten, mit seinen Arbeitskollegen zu plaudern - wer wohnt wo, zahlt was für die Wohnung, kennt wer jemanden mit freier Wohnung....?
    Ihr könnt aber schon mal so eine Grundidee bekommen, wir haben ja eine ähnliche Konstellation, Baby, Schulkind, 2 Erwachsene: wir zahlen rund 700 Franken für die Krankenkasse jeden Monat, nur für die Grundversicherung und Zahnversicherungen für die Kids.
    (Wir sind übrigens bei zwei verschiedenen Kassen, wir Erwachsenen bei einer und die Kids bei einer anderen, in Comparis ausgesucht)


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hallo wunder.bar,


    ich komme erst jetzt zum Antworten, da ich im Urlaub war.


    Was ich nicht ganz herauslesen konnte: ist dein Mann EU-Bürger? Ich habe noch das hier im Internet gefunden zum Familiennachzug:


    http://www.bfm.admin.ch/conten…/fs-familiennachzug-d.pdf


    Da steht das Wichtigste drin.


    Bei uns war es wirklich extrem einfach: Wir waren (und sind) nicht verheiratet, beide deutsche Staatsbürger, das erste Kind ist in Deutschland geboren, die Vaterschaft hatte mein Partner noch in Deutschland vorgeburtlich anerkannt. Er hatte hier in Zürich schon Arbeit und auch eine B-Bewilligung (für 5 Jahre, ich nehme an, die hat dein Partner auch, oder?) und eine 3-Zimmer-Wohnung. Er musste seinen Arbeitsvertrag vorlegen und konnte dann für uns erstmal die vorläufige Aufenthaltsbewilligung beantragen. Mit dieser und den in dem Dokument oben genannten Unterlagen sind wir dann zum hiesigen Bürgerbüro gegangen und haben ohne große Probleme ebenfalls eine B-Bewilligung bekommen (meine Tochter und ich, ich ebenfalls nicht erwerbstätig).


    Was hier in Zürich sehr, sehr gut funktioniert, ist die Vernetzung der Behörden untereinander. Innerhalb weniger Tage nach unserem offiziellen Umzug nach Zürich, hatte ich Post vom Gesundheitsamt mit dem Hinweis mir und meiner Tochter innheralb von 3 Monaten eine Krankenkasse zu suchen und Post vom Steueramt, die wissen wollten, ob ich Geld verdiene. Ausserdem bekam ich noch ein Schreiben von der Stadt mit der Einladung zu einem Deutschkurs :) und einer Einladung zu einer Informationsveranstaltung über das Leben in Zürich und Post vom Gesundheitsamt mit der Zusendung von kostenlosen Elternbriefen für meine damals 3 Monate alte Tochter.


    Die Krankenversicherung muss für jede Person einzeln abgeschlossen werden, eine Familienversicherung gibt es nicht (wie Talpa schon geschrieben hat). Ich bekomme ausserdem jedes Jahr Post vom Sozialamt, mit der Frage, wie hoch denn mein Einkommen ist, da ich (und meine Kinder) evtl. Anrecht auf Rückerstattung der Krankenkassen-Kosten habe. Das fülle ich aus und bekomme die Rückerstattung auf mein Konto ausbezahlt.


    Kurz bevor unsere B-Bewilligung nach 5 Jahren abgelaufen war, bekamen wir ausserdem Post, mit dem Hinweis, dass wir jetzt die C-Bewilligung beantragen können (wieder gültig für 5 Jahre), damit wird das Einkommen jetzt nach Schweizer Recht versteuert, vorher hat mein Partner Quellensteuer gezahlt.


    Ich finde es wirklich extrem einfach für EU-Bürger, in die Schweiz einzuwandern, auch für Nicht-Verheiratete.


    Zumindest in den grösseren Städten gibt es ausserdem Bau- oder Wohnungsgenossenschaften, bei denen man günstige Wohnungen bekommen kann (günstig im Vergleich zu den Wohnungen, die auf dem freien Markt angeboten werden), wenn man Mitglied wird und einen Genossenschaftsbeitrag zahlt, der auf einem Konto angelegt wird und bei Auszug wieder ausbezahlt wird.


    Schule/Hort: Die Kinder gehen hier vormittags und an 2 Nachmittagen/Woche in die Schule, wenn man darüber hinaus Betreuung braucht, kann man einen Hortplatz beantragen. Zurzeit werden in Zürich die Hortplätze ausgebaut, aber es bietet sich an, den Antrag rechtzeitig zu stellen. Je nach Einkommen wird der Platz von der Stadt subventioniert, normalerweise nur, wenn beide arbeiten, ich habe aber auch schon gesehen, dass es reicht zu schreiben, man ist arbeitssuchend, um eine Subventionsberechtigung zu bekommen. Die Subventionierung läuft ein Jahr lang (ab Antragstellung also nicht ein Schuljahr lang), dann muss man angeben, ob/wie sich das Einkommen verändert hat und erhält eine neue Berechnung. Krippenplätze sind noch sehr rar, auch in der Stadt, im Umland sieht es noch schlechter aus, auch hier kann eine Subventionierung beantragt werden, falls die Einrichtung subventionierte Plätze anbietet (in dem Quartier, in dem wir wohnen, ist das bei allen Einrichtungen der Fall, im Umland wohl leider nicht).


    Unsere Nachbarn sind alle ausnahmslos sehr nett und Anfeindungen, weil wir Deutsche sind, habe ich noch nicht erlebt. Persönlich finde ich Schweizer kinderfreundlicher als Deutsche.


    Nur Mut, die Schweiz ist wirklich schön und wenn du ein geselliger Mensch bist und ein Baby mitbringst, wirst du sicher auch bald in Pekip-Kursen oder beim Kinder-Singen Kontakte knüpfen können (notfalls eben mit andern Deutschen, die du höchtswahrscheinlich überall treffen wirst #angst).