Hallo,
meine Kleine (2,5) geht seit ca zwei Monaten halbtags in
einen Kindergarten bzw. in die dortge Krippengruppe. Nun gab es immer
wieder Situationen/Tatsachen, die ich sehr kritisch sehe. Viele Dinge
die ich für selbstverständich halte bzw. hielt, werden dort völlig
anders gehandhabt und inzwischen überlege ich, ob diese Einrichtung noch
für uns in Frage kommt, weil es meiner Meinung nach keine Kleinigkeiten
mehr sind, über die man hinwegsehen kann oder die einfach zu klären
wären, sondern es geht um pädagogische Grundsätze.
Es geht damit
los, dass die Kinder kein Wasser trinken dürfen (was hier jetzt kein
Thema sein soll, dazu hatte ich schon im Forum Stillen und Ernährung was
geschrieben). Das gehört für mich inzwischen zu den Kleinigkeiten, über
die ich gerade noch hinwegsehen könnte. Was ich schlimmer finde ist,
dass dort Töpfchentraining auch mit den ganz Kleinen (ca 1 Jahr)
stattfindet und ich inzwischen mitbekommen habe, dass sogar meine
Tochter zu festen Zeiten aufs Töpfchen muss, obwohl sie zuverlässig
trocken ist und Bescheid sagt wenn sie auf Toilette muss.
Dann
habe ich schon beobachtet, dass ein Junge etwas auf den Boden warf und
die Erzieherin dann sagte er solle es aufheben. Als er darauf nicht
reagierte fing sie an zu zählen 1....2...Dann hat er es schnell
aufgehoben, weil er sonst auf den stillen Stuhl muss. Solche Methoden
finde ich ziemlich sinnfrei, ja sogar kinderfeindlich, GANZ BESONDERS in
einer Krippengruppe.
Gestern als ich meine Tochter abgeholt
habe, schrie und weinte ein Mädchen (etwa so alt wie meine Tochter) und
rief nach seiner Mama und die Kinderpflegerin, die wie so oft um die
Abholzeit alleine mit den Kindern war, wickelte gerade ein Kind im
Nebenraum und rief zu dem Mädchen rüber sie solle aufhören! Die Kleine
hat natürlich nicht aufgehört (wen wunderts) und daraufhin schrie die
Erzieherin:"Hör jetzt auf damit! Wir schreien nicht!"
Ja gehts noch? Wäre da nicht eher Aufmerksamkeit/trösten angebracht,
statt dem Kind schreiend zu sagen, dass nicht geschrien wird?!
Die
Kinder bekommen dort auch Mittagessen und es ist verboten mit den
Fingern zu essen!! In einer Krippengruppe? Für mich gehört das gerade
bei den ganz Kleinen einfach dazu, schon alleine damit sie abschätzen
können, ob das Essen schon in den Mund kann oder evtl noch zu heiß ist
und es würden mir auch noch ein paar andere Gründe einfallen, warum ich
es für kontraproduktiv halte, den Kindern den Spaß am Essen zu nehmen.
Zudem
gibt es immer wieder Situationen, in denen ich die Kinderpflegerin mit
den Kindern alleine antreffe, während die zuständige Erzieherin (die
gleichzeitig die Einrichtung leitet) im Büro sitzt und im Krippenraum
ist (manchmal buchstäblich) die Kacke am dampfen.
Als ich mir die
Einrichtung angeschaut habe, hieß es auch, dass man viel mit den
Kindern rausgehe (fast täglich). Tatsächlich wird aber meist nur bei
richtig gutem Wetter rausgegangen und jetzt im Winter waren sie dann oft
nur zweimal die Woche und dann auch nur für 30 Minuten. Das find ich
definitiv zu wenig! Vor allem wenn es die Regel ist.
Wenn ich
mich dann im Familien- und Bekanntenkreis über diese Dinge aufrege, höre
ich oft ich würde ja an allem was auszusetzen haben und dann müsse man
die Kinder eben zu Hause betreuen wenn man solche Ansprüche habe. Ist
das tatsächlich so? Sind meine Ansprüche zu hoch? Mit dem ein oder
anderen Punkt könnte ich evtl. noch leben, aber die Vorkommnisse
summieren sich ja.
Ach ja, meine Tochter geht gerne hin. Allerdings schläft sie jetzt keine Nacht mehr durch. Sie wacht dann schreind /weinend auf, manchmal auch mehrmals pro Nacht. Letzte Woche ist sie zu Hause geblieben weil sie ein wenig erkältet war und hat gleich wieder viel besser geschlafen. Anfangs habe ich das schlechte schlafen noch darauf geschoben, dass in der Krippe alles neu und aufregend ist, aber nach fast zwei Monaten immer noch?
Inzwischen überlege ich schon, mir was anderes zu suchen...