Pfadfinder

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  • Hallo zusammen,


    mein Kind (8) hat heut den Wunsch geäussert zu den Pfadfindern zu gehen. Ich kenne es überhaupt nicht und habe keine Meinung dazu. Wüsste aber schon gern, was mein Kind (und mich) dort erwarten.



    Hat jemand Erfahrungen damit? Geht eines Eurer Kinder zu den Pfadi?



    Liebe Grüsse


    Jaxell

  • Ja und ich bin total begeistert. Mein Sohn sowieso.
    Zu meiner Jugend waren die Pfadis als die Koma-Säufer verschrien, das ist in diesem Stamm aber gar nicht so. Ich erlebe sehr verantwortungsbewusste jugendliche, die einen tollen Umgang mit den jüngeren pflegen.
    Mein Sohn liebt die gruppenstunden, am meisten jedoch die Fahrten. Während der ersten ist er um
    Mindestens zwei Meter gewachsen!

  • Ich finde, das ist nicht so einfach zu beantworten.
    Ich finde, es hängt sehr viel davon ab, zu was für einen Bund die Pfadfindergruppe gehört. Da gibt es sehr - wie soll ich das jetzt ausdrücken? - sehr gemäßigten, die ihre Kluft nur für die Öffentlichkeitsarbeit anziehen, die mit einem modernen Zelt, Plastikgeschirr und Gaskocher auf Fahrt und Lager gehen. Und dann gibt es die sehr bündischen (nennt man das so?), die zu jeder Pfadfinderaktion (auch zu sen Sippenstunden) Kluft tragen, ganz selbstverständlich mit der Kohte auf Faht gehen, bei denen Plastik verpönt ist und ausschließlich auf dem Lagerfeuer gekocht wird.
    Und dann gibt es noch die Hardcore, die statt Isomatte ein Reisigbett und statt Rucksack einen alten Militäraffen bevorzugen.
    Man muß sich also erst mal klar werden, was man möchte, und ob der Stamm, den man in der Nähe hat, zu einem passt.


    Ich war (bin) bei einem bündischen Stamm und finde die Aktionen super. Meine Söhne gehen auch immer gerne mit auf Lager und andere Aktionen, und wenn sich da nicht zwei Termine überschnitten hätten, würde mein 7-jähriger Sohn sicherlich jetzt auch zu den Pfadfindern gehen.


    Aber andere kennen sich bestimmt besser aus.

    liebe Grüße
    adriela


    Gott trägt dein Bild in seiner Brieftasche. (Tony Campolo)

    Einmal editiert, zuletzt von adriela ()

  • Ich war selbst auch lange bei den Pfadfindern und stimme adriela zu. Es kommt sehr auf die Gruppe und den Verband an. Das äußert sich aber nicht nur daran wie oft man Kluft trägt oder welche Ausrüstung man im Lager hat, sondern in der ganzen Jugendarbeit, denn leider gibt es bei den Pfadfindern auch "schwarze" Schafe.
    Bei uns wurde z.B. viel Wert auf Projektarbeit gelegt, d.h. die Kinder entwickeln eigene Projekte und werden von ihren Leitern unterstütz. Das können ganz einfache Sachen sein, wie Bowlen gehen oder eine anspruchsvolle sozialkritische Aktion. In jedem Fall einigt sich die Gruppe auf etwas und organisiert es selbst. Bei anderen Gruppen hingegen wird das Programm immer von den Leitern vorgegeben. Dann gab es in meinem Verband immer ein Jahresthema, das z.B. im Zeichen eines anderen Landes und einer anderen Kultur stand oder ein Integratives Thema, Kinderrechte war auch einmal Thema,....
    Ich fand es sehr bereichernd, z.B. im Bezug Naturerfahrung, internationale Kontakte und Selbständigkeit

  • Pfadi in der Schweiz ist doch sehr gemässigt...


    04, das wäre dann noch bei den Wölfli? Da sind Lager im Haus und Week-ends im Zelt. Aber die meisten Stämme haben ihre Homepage, schau am besten da.

  • mein mann und ich waren beide lange bei den pfadfindern und unsere jungs sollen auch.


    wie es in der schweiz ist, weiß ich natürlich nicht - grundsätzlich finde ich es gut, wenn die leiter jugendliche sind und keine erwachsenen. ich stelle immer wieder fest, wie sehr mich die pfadfinderzeit geprägt hat, was lebenstüchtigkeit angeht. im sinne von umgang mit unvorhergesehenem, ungemütlichen situationen. es schadet imo auch keinem kind mal aus der konsum/luxuswelt rauszukommen und ein bisschen echte natur, echtes wetter, echten hunger zu spüren.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

    • Offizieller Beitrag

    Nachtrag: hier die offizielle Seite des Schweiz. Pfadfinderbundes www.pbs.ch


    Die Kleinen, also die Wölflis gehen in der Regel nicht zelten für Lager oder Weekends sondern in ein Pfadiheim. Sie treffen sich jeden Samstag, meist an abwechselnden Orten in der Umgebung und gehen dann in der Wald, für 2-3 Stunden.


    Uniform und Ausrüstung gibt es z.b. hier: www.hajk.ch, aber meist hat jede Abteilung auch noch irgendwo ein Materiallager für Foulards, Abteilungs-Klamotten u.ä.


    Die Grossen, also die Pfadis, die gehen dann Zelten, bei uns meist mit den Fahrrädern.
    Dazwischen, nebst Spiel und Spass lernen sie auch Pfaditechnik, also Morsen, Karten lesen, Kompass benutzen, Seiltechnik, usw.


    Aber das beste, dass sie in der Pfadi lernen ist die Gemeinschaft. Teilen, Anführen, Rücksicht nehmen, Verantwortung tragen.


    Nebenbei ist es noch ein sehr günstiges Hobby, dank der vielen ehrenamtlichen Arbeit der Jugendlichen.

  • das interessiert mich auch. sind denn die pfadis kirchlich? hab grad für unseren ort gegooglet und da schien es irgendwie an der kath. kirche zu hängen. kann das sein?

  • mein mann und ich waren beide lange bei den pfadfindern und unsere jungs sollen auch.


    wie es in der schweiz ist, weiß ich natürlich nicht - grundsätzlich finde ich es gut, wenn die leiter jugendliche sind und keine erwachsenen. ich stelle immer wieder fest, wie sehr mich die pfadfinderzeit geprägt hat, was lebenstüchtigkeit angeht. im sinne von umgang mit unvorhergesehenem, ungemütlichen situationen. es schadet imo auch keinem kind mal aus der konsum/luxuswelt rauszukommen und ein bisschen echte natur, echtes wetter, echten hunger zu spüren.


    Das kann ich fast unterschreiben, außer dass mein Freund nicht bei den Pfadis war.



    Zwergnase,
    es gibt kirchliche und bündische Pfadfinder.

    LG
    Anid-Yonja #rose


    Früher war ich eingebildet. Heute weiß ich, dass ich schön bin.

  • es gibt kirchliche und bündische Pfadfinder.


    ich dachte immer "bündisch" wär so ein synonym für wie "rustikal" es zugeht?
    ich kenne nämlich unter den konfessionellen verbänden stämme wo es sehr bündisch zugeht und solche, die sich dann "plastikpfadfinder" schimpfen lassen müssen. ;)

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • carlotta,
    ich war ja bei dem bündischsten Pfadfinderbund schlechthin. ;)
    Da wurde zwischen bündisch (cool, naturnah, unreligiös dafür politisch) und den kirchlichen (die beten, benutzen Isomatten, machen kein Eisbaden...) unterschieden.


    Wahrscheinlich wird das bei den Kirchlichen einfach anders differenziert.


    Wie würdest du die unreligiösen Bünde denn nennen?

    LG
    Anid-Yonja #rose


    Früher war ich eingebildet. Heute weiß ich, dass ich schön bin.

    Einmal editiert, zuletzt von Anid-Yonja ()

  • Liegt nicht der Unterschied auch darin, dass die bündischen Pfadis eben in Bünden organisiert sind, und zwar eher in gleichgeschlechtlichen Gruppen und Stämmen?


    Ansonsten kann ich bei meinen Vorredenerinnen nur unterschreiben. Ich war selber ewig lang bei den Pfadfindern und ich glaube, das war meine Rettung.
    Wir waren aber auch eher mit Kothe unterwegs, haben auf dem Lagerfeuer gekocht und auch mal Löcher in zugefrorene Seen gehackt, um uns zu waschen (ich hoffe, das schreckt Dich jetzt nicht ab).
    Ich fand die Zeit unheimlich bereichernd, auch gerade im Nachhinein.

    Leia mit Sohn (08/04) und Tochter (02/07)

  • Ich glaube, dass ist gut für unseren Sohn und er kann dort viel mitnehmen. Er hat es nicht immer einfach... Hoffentlich gefällt es ihm.

  • warst du beim PBN? ;)


    "unreligiöse" pfadfinder kenne ich als nicht-konfessionelle verbände. betrifft ja auch nur christliche, oder? ich kenne nur die kath. pfadfinderschaft st. georg und den verband christlicher pfadfinderinnen und pfadfinder. und die royal rangers. alles andere ist nicht konfessionell.


    aber das sagt noch nichts darüber aus, wo auf der skala zwischen ultra-bündisch und camping pfadfinder sich ein konkreter stamm bewegt.


    da kann ich allein für den vcp hh sagen, dass es von - bis geht. das wird in den anderen verbänden sicher nicht anders sein.


    obwohl natürlich allgemein bekannt ist, dass die katholiken sämtlichst keine kothen aufbauen können und die royal rangers eh keine richtigen pfadfinder sind. ;););)

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • carlotta,
    gibts denn noch einen extremeren? 8)


    Ich schätze "bündisch" wird einfach unterschiedlich verwendet.

    LG
    Anid-Yonja #rose


    Früher war ich eingebildet. Heute weiß ich, dass ich schön bin.

  • Ich würde wirklich vor Ort schauen - je nach Verband gibt es schon mal Unterschiede und vor Ort sieht es nochmal anders aus und hängt wie überall an den konkreten Leuten, die das machen.

  • Guck dir den Verein vorher genau an.


    Ich freue mich, hier so viele gute Erfahrungen zu lesen, bei mir war es anderns...



    Bündnisch ist noch freundlich ausgedrückt; was soll ich sagen, wenn ich heute Filme über die HJ-Zeit sehe, kommt mir manches Lied bekannt vor (wo ist der Kotz-Smiley)


    Nee, das war schon sehr grenzwertig bzw jenseits der Grenzen.
    Es wurde nach meiner Erinnerung nichts illegales verbreitet aber die Strukturen waren hierarisch und alles war sehr völkisch.
    Ja, und die Aufsicht bei den Großfahrten war alles andere als qualifiziert, ich bin froh, das nix Schlimmes passiert ist.