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  • oh, das kommt immer drauf an. Als J. klein war, hab ich nebenbei noch studiert, diese paar h pro Woche waren Erholung pur im Vergleich zum Leben mit einem Kleinkind.
    Ich hab 3,5 Jahre lang nachts im 2h-Abstand gestillt oder Schnuller gereicht, ich hatte bis auf die Vorlesungen quasi nie frei, da keine Familie in der Nähe und keine Krippenbetreuung und bin ziemlich aufm Zahnfleisch gekrochen.
    Dafür finde ich momentan meine Vormittage (wenn das große Kind in der Schule und das kleine im Kiga ist) sehr entspannt - da hat mein Mann in der Arbeit definitiv mehr Stress.
    Und ich kann im Sommer mit Kindern faul am Badesee rumliegen oder Picknick im Park machen oder im Garten faulenzen - er muß im Büro sitzen und ich mußte auch schon im Hochsommer in der Küche stehen und 9h am Stück ranklotzen, ne, dagegen ist mein Leben momentan ziemlich easy. Obwohl es hier auch genug Stressmomente wie vollgemüllte Kinderzimmer, Wutanfälle der kleinen, Diskussionen um die TV-Zeiten, Stress mit den Hausaufgaben, viele nachmittagliche Termine gibt - es ist bei weitem nicht so krass wie früher.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Jetzt muss ich doch mal blöd dazwischen fragen, weil ich darüber gestern nachdachte.
    Also ich habe eine nette Kollegin von früher, die gerade in Elternzeit ist (Kind ist so ca. 5 Monate alt). Und ich überlegte, ob wir uns mal zum Spazierengehen treffen und ich sie bitten könnte, dass sie dafür zu mir in die Nähe kommt (und nicht ich zu ihr wie beim letzten Mal). Meine Überlegung war schon, dass sie "mehr Zeit" hat in dem Sinne, dass Spazieren ja eher zu ihrem Job gehört, und dass deshalb 2x30 Minuten Weg und ne Stunde Spazieren für sie kein Problem sein sollten, während für mich die 2x30 Minuten Weg schlicht und einfach Lernzeit sind, die mir dann fehlen würde.
    Natürlich hat jeder Mensch die gleichen 24 Stunden Zeit pro Tag. Aber als zuhausebleibendes Elternteil ist man doch anders flexibel als eine kinderlose Berufstätige. Sie kann sich ihren Tag einteilen und ist dabei nur von dem Kind abhängig, das heißt doch, sie ist überall da flexibler, wo man ein Kind im Schlepptau haben kann. Als kinderlose Berufstätige ist die Zeit von 8 bis 20:30h in der Regel mit "Minimalprogramm Duschen/Frühstück", Weg zur Arbeit, Arbeit, Weg von der Arbeit und "noch ganz schnell was einkaufen" belegt; flexibler bin ich nur Abends, wenn es um Sachen geht, zu denen man ein Kind nicht mitnehmen könnte – für die habe ich dann "mehr Zeit", weil ich nicht erst einen Babysitter besorgen und bezahlen müsste.


    Joah, und als arbeitende Mutter hat man beides nicht mehr.


    Ich kenne übrigens mehrere Vollzeit-Mütter, die ins Fitness-Studio gehen, bloggen, einen Dawanda-Shop eröffnet haben oder sich gerne am Freitag vormittag zu Elternbeiratsgesprächen in Eltern-Kind-Cafes treffen möchten. Also, die haben definitiv mehr Zeit als ich.

  • Ich meine das kommt auch auf Zahl und Temperament der Kinder an.


    Als die Große ihre Schreiphase mit 4 Monaten abgeschlossen hatte, blieb mir massig Zeit für Haushalt, Kind, bummeln, Spielplätze, Verwandtenbesuche und was nicht alles.
    Mit Zweien ging das irgendwie auch ganz gut. Seit T.s Geburt möchte ich sagen bin ich doch deutlich mehr gefordert als mein Mann auf der Arbeit, schwieriger Charakter, sehr stur, nur-am-körper-klebebaby... und das wurde jetzt durch die geburt des vierten nicht deutlich mehr. seit l. jetzt auch aus dem gröbsten raus ist ist es irgendwie das gleiche streßlevel was ich mit t. hatte als er kleiner war.

  • Weiß nur zu gut, was Du meinst mit alleine hin und zurrück fahren. Wie habe ich das genossen, als dies wieder möglich war. Alleine aufs Klo oder den Raum verlassen, ohne zu sagen wohin ich gehe....Luxus! Ein Gefühl von Freiheit, ganz klar!!!
    So AE und 30 Stunden Arbeitstag ist schon auch viel, dennoch gibt es auch hier die meißten gefühlten Erholungsmomente im Job.


    Aber als ich noch nicht Mutter war und mindestens 40 Stunden am Tag und knapp 20 Jahre am Stück gerabeitet habe, war das auch sehr, sehr anstrengend.


    Vielleicht gillt hier einfach: alles zu seiner Zeit!!!

  • Jetzt muss ich doch mal blöd dazwischen fragen, weil ich darüber gestern nachdachte.
    Also ich habe eine nette Kollegin von früher, die gerade in Elternzeit ist (Kind ist so ca. 5 Monate alt). Und ich überlegte, ob wir uns mal zum Spazierengehen treffen und ich sie bitten könnte, dass sie dafür zu mir in die Nähe kommt (und nicht ich zu ihr wie beim letzten Mal). Meine Überlegung war schon, dass sie "mehr Zeit" hat in dem Sinne, dass Spazieren ja eher zu ihrem Job gehört, und dass deshalb 2x30 Minuten Weg und ne Stunde Spazieren für sie kein Problem sein sollten, während für mich die 2x30 Minuten Weg schlicht und einfach Lernzeit sind, die mir dann fehlen würde.
    Natürlich hat jeder Mensch die gleichen 24 Stunden Zeit pro Tag. Aber als zuhausebleibendes Elternteil ist man doch anders flexibel als eine kinderlose Berufstätige. Sie kann sich ihren Tag einteilen und ist dabei nur von dem Kind abhängig, das heißt doch, sie ist überall da flexibler, wo man ein Kind im Schlepptau haben kann. Als kinderlose Berufstätige ist die Zeit von 8 bis 20:30h in der Regel mit "Minimalprogramm Duschen/Frühstück", Weg zur Arbeit, Arbeit, Weg von der Arbeit und "noch ganz schnell was einkaufen" belegt; flexibler bin ich nur Abends, wenn es um Sachen geht, zu denen man ein Kind nicht mitnehmen könnte – für die habe ich dann "mehr Zeit", weil ich nicht erst einen Babysitter besorgen und bezahlen müsste.



    Mittlerweile bin ich an 3 Jahren Erkenntnisgewinn reicher.
    Es kommt tatsächlich auf Art des Jobs, Menschentypen und aktuelle Situation an. Zuviele Parameter, um pauschale Aussagen zu treffen ;)
    Damals war die Situation folgenden:


    Die Kollegin: 35 H/Wo, Gleitzeit ohne Kernzeit, frei einteilbar, gerne mal 2,5 Std. Mittagspause
    Ich: frisch gebackene Mama in der Über-Glucken-Phase. 24h on the Job.
    Wir haben uns in der Mittagspause der Dame getroffen, da wirklich kein Problem. Aber: ich war halt während der Zeit on the Job und nicht in der Pause und das hat die Dame gestresst. Sie wollte mich zum Stillen aufs Klo schicken.
    Das hat mich etwas desillusioniert ober der Gesellschaftsfähigkeit von Müttern mit Kind.
    [Dann hat sie mein Kind immer mit ihren Katzen verglichen, das fand ich befremdlich, aber das finde ich in ihrem Falle nachvollziehbar und auch in gewisser Hinsicht empathisch, da sie halt "mitreden möchte" (sie kann keine Kinder bekommen und möchte es m.W. auch nicht).]



    Dann hab ich insofern reagiert, dass ich mein Mama-Sein als meinen Job definiert habe und takte auch dementsprechend nicht mehr fremdbestimmt. Dennoch genieße ich mal die Zeit im Büro, woch mal nicht ich den Animator geben muss, ich mal Gedanken zuende denken kann, Telefonate führen (inbrünstigst und unendlich dankbar dafür!) kann.
    Übrigens hat man mir auch zu Anfang der Mutterschaft prophezeit, ich können meinen Job ja nicht mehr machen, da ich ja ein Kind hätte. Mittlerweile hab ich 2 Kinder und wickle meinen alten Job statt in 35 in nur 20 Stunden ab.
    Es läuft bei mir einfach besser, wenn ich den Job quasi als Hobby empfinde.


    Aber wie schon gesagt: Typsache, Jobsache, und frag mich mal in 3 Jahren wieder, wenn mich der Job wieder ankäst ;)

  • Aber als ich noch nicht Mutter war und mindestens 40 Stunden am Tag und knapp 20 Jahre am Stück gerabeitet habe, war das auch sehr, sehr anstrengend.


    Ja...diese 40 h -Tage haben mich auch immer total fertig gemacht #freu , jetzt krieg ich auch schonmal 60h in einem tag unter weils nicht anders geht mit 2 Mini-Kiwis und nem Job, aber solange ich auffe Arbeit immer noch die Möglichkeit habe mal eben bei den raben reinzuschauen gehts...


    Nein ich denke das hängt echt vom Job ab.Ich genieße meine Homeofficetage, hier in der Firma finde ich es auch echt stressig, weil ständig das telefon klingelt,und einen rausreiß oder die Kollegen was wollen (oder man von den Kollegen),neee, das empfinde ich nicht als Erholung.


    Ich habe auch als Mensch ohne Kinder einen stressigen Job gehabt, aber die Regenerationsphasen waren einfach anders, allein schon weil ich mich eben auf die Couch geschmissen hab wenn ich vom Arbeiten kam, jetzt hole ich sofort die Kids ab, oder wenn ich oder Mr. Kiwi mal keinen Bock auf kochen hatten, dann sind wir eben gemütlich was essen gegangen, mit 2 evtl. übermüdeten Minikiwis ist das halt nicht...und wenn die Kiwis dann so gegen 19.30 Uhr penn, ruft der staubsauger, die Waschmaschine, Wäsche zusammenlegen, oder das schlachtfeld in der Küche beseitigen...ist schon stressiger mit Kindern, aber auch schöner!


    Kiwi

  • @Shakes:


    Ich finde Wege mit Kind im Schlepptau immer anstrengender als ohne Kind.


    Für mich käme es wohl erstmal auf Art der 30 Min an: Ein 30 min Spaziergang durch einen Park finden ich machbar, aber 30 min im Stadtverkehr finde ich dagegen echt anstrengend, auch für das Baby.


    Die Schwierigkeit bestünde bei mir darin, dass meine Kinder in fremder Umgebung immer nie einschlafen konnten, und dass es auch keinen Schlafrythmus gibt, so dass, wenn alles blöd läuft, das Kind eben während der zwei 30min Spaziergänge schläft und dann zwischendurch schreit, wenn ich eigentlich mit der Freundin einen Kaffee trinken und quatschen wollte.


    Wenn zwischen die beiden Reisewegen die Möglichkeit besteht, in Ruhe zu stillen und das Kind mal woanders als im Tragetuch oder KiWa zu haben, dann ist es okay. Eine Wickelmöglichkeit ist auch nicht zu unterschätzen. #ja


    Ich muss sagen, ich finde Treffen in kindgerechter Umgebung immer irgendwie entspannter. Also bei mir zu Hause, bei anderen Eltern, in Krabbelgruppen, später auch in Elterncafes oder auf Spielplätzen. Gemeinsam spazierengehen ginge derzeit auch. Woanders kann ich mich weniger auf denjenigen konzentrieren, den ich besuche, sondern muss immer hinterher sein, dass das Kind keinen Unfug macht. ;)


    Das alles muss man dann eben ins Verhältnis zueinander setzen. Mehr Zeit bedeutet nicht automatisch, dass man flexibler ist. Ich habe teilweise eben die Besuche dann auf Zeiten verlegt, wo mein Mann die Kleine hatte, war dann aber zeitlich auch immer etwas unter Druck bzw. abhängig davon, dass zu Hause alles gut klappt. Das ging aber erst, als die Kleine nicht mehr so ganz vom Stillen abhängig war. (Wir haben auch zugefüttert, d. h. ich habe die eine Flasche am Tag dann eben meinem Mann überlassen, wenn ich weg war.)

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    There is no foot too small, that it cannot leave an imprint on this world.

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    • Offizieller Beitrag

    Meine Erfahrung ist, dass das erste Jahr mit Kind total außer Konkurrenz läuft, so ging es mir. Ist aber auch total Kind-abhängig. Ich hatte ein anstrengendes, immer an mir klebendes, immer stillen-wollendes und schlecht schlafendes Menschlein und war im ersten Jahr immer froh, wenn Papa, Oma oder Kinderkrippe übernommen haben und ich im Büro entspannen gehen durfte. Das trotz sehr anstrengendem/anspruchsvollen und arbeitsintensivem Job.


    Für die Zeit danach kann ich aber keine einheitliche Aussage mehr treffen. Beides - voll arbeiten oder voll Mutter/Vater sein - kann je nach dem sehr stressig oder auch sehr entspannt sein - oder irgendwas dazwischen. Hängt nicht nur davon ab, wie groß der Haushalt, wie anstrengend das Kind (die Kinder) oder was der Job so verlangt, sonder auch sehr davon, wie hoch die eigenen Ansprüche sind und wie hoch eigene "Energielevel" ist. Es gibt einfach Menschen, die mit kritischen/schwierigen/belastenden Situationen gut und welche, die damit gar nicht umgehen können. Das kann man einfach nicht pauschal sagen. Ich will auch meinen kinderlosen Freundinnen (von denen mehrere ihr eigenes Unternehmen führen) nicht vorwerfen, dass sie doch gar keinen Stress haben könnten. Nur weil ich meine Belastung (Vollzeitjob, lange quasi und bald auch wirklich AE mit einem Kind) für größer halte. Tatsächlich bin ich nämlich gar nciht mal so gestresst, wie man von außen meinen könnte.


    Ein interessanter Aspekt, der mir vor kurzem auffiel: Ein Kind belastet ja nicht nur, es zwingt einen ja auch zu einem bestimmten Rhythmus. Ich bin fast immer mit meinem Kind allein, d.h. ich kann nicht ständig feiern, keine aufwändigen Hobbies betreiben, abends nur selten rausgehen. Ich muss meine Job-Aktivitäten so planen, dass mein Kind betreut ist, was heißt, dass ich nicht 4 Abendtermin und 2 Geschäftsreisen/Woche unterkriege, sondern das in einem vernünftigen Rahmen halten muss - das klappt ganz gut und einigermaßen unauffällig und bringt mir - kräftemäßig - einen großen Vorteil gegenüber Kinderlosen und damit quasi durchgehen verfügbaren Kollegen. Ich muss mich abends zuhause auf der Couch entspannen, meine Lebenssituation zwingt mich dazu. Und langsam bemerke ich, dass dieser Rhythmus - den ich als ungebunde/kinderlose nie freiwillig hätte - auch einiges zu meinem inneren Gleichgewicht beiträgt.


    Wenn ich jetzt sehe, was bei meinen Freundinnen so alles im Job und im privaten Leben ansteht und zu bewältigen ist, wird mir immer klarer, woher der Stress kommt. Die sind immer unterwegs, kommen am Freitag von einer Geschäftreise, werfen hektisch Klamotten in den Koffer um das Wochenende am Gardasee zu verbringen, kommen Sonntag abend zurück, haben am Montag um 9h eine wichtige Videokonferenz mit Großkunden, dann Mittags zum Sport um abends mit XYZ zum Essen zu gehen... Freundin Z hat am WE Geburtstag, für die Party braucht es noch ein tolles Geschenk, da wird ewig rumgemailt, gedacht, organisiert etc. Also ganz viele Dinge, die einfach gemacht/geplant und durchgezogen werden, eben weil es keine andere Prio gibt. Ich kann mich bei solchen Dingen nur rausziehen, denn ich weiß schon vorher, dass ich das nicht gewuppt kriege. Von mir gibt ein Buch zum Geburtstag oder nen guten Wein.Bestelle ich im Internet, weil alles andere illusorisch wäre. Wochendentrips werden geplant und sind selten, spontan wegfahren Fehlanzeige. Und Puffer muss ich eh planen, weil ich das Kind nicht - nach 3 Tagen Messebesuch o.ä. - dann noch fürs WE bei den Großeltern lassen...


    Ich hab auch eine Freundin, Grundschullehrerin mit größeren Kindern, halbes Deputat, 2 Paar Großeltern im selben Ort (alle Rentner und einsatzwillig was Kinderbetreuung angeht), einen Mann der sehr geregelte Arbeitszeiten hat. Perfekte Umstände also und soo viel besser als mein. Trotzdem nur Jammern und Wehklagen wie anstrengend das alles sei. Das hab ich lange nciht gecheckt und mich auch oft aufgeregt. Mittlerweile hab ich aber auch gemerkt, dass die nicht rumjammert, um mich zu ärgern und dass ich einfach aufhören muss, das zu bewerten. Sie fühlt sich einfach oft überfordert, wie es mir an ihrer Stelle damit ginge, ist einfach nicht relevant. Sie würde gerne mehr schlafen, bräuchte mehr Pausen, wird öfter krank und laboriert lange dran rum, das ist ihre Situation und ihre Wahrnehmung. Seit ich das so sehen kann, geht es mir auch besser damit.

  • Sie fühlt sich einfach oft überfordert, wie es mir an ihrer Stelle damit ginge, ist einfach nicht relevant.


    Das ist - glaube ich - ein entscheidender Punkt, den aber viele nicht erkennen (können?).
    Ist aber umgekehrt genauso: wieviel dieser Toleranz lege ich selber an den Tag? Ist eventuell auch tagesformabhängig, wie fit man da in Analyse und Selbstkritik ist. Und wenn es einem mies geht, sind diese Dinge erstmal eingeschränkt.
    Einerseits hilft es mitunter schon, wenn einem jemand in so einer Situation die Augen öffnet, andererseits geht das meisntens ziemlich in die Hose.


    Aus dem Grund frage ich meine SchiMu auch nicht mehr um Rat. Ihre Antworten lassen mich fühlen wie der größte Vollidiot.Das ist ihr aber nicht bewusst und sie glaubt wirklich, mir damit zu helfen.
    Seit ich mir das bewusst gemacht habe, geh ich ganz anders in Situationen mit ihr.....(am Umgang mit SchwiePa "arbeite" ich noch *schnauf*)

    Einmal editiert, zuletzt von Tante Dotte ()


  • #finger
    1) das war nicht der Vergleich – es ging um das Unverständnis kinderloser Kolleginnen gegenüber einer Mama, die zZt nicht erwerbstätig ist.
    2) beschlossen und verkündet: ich kriege Kinder nur mit Hausmann. Und mglw. Putzhilfe. :P

    zu 1) das geht aus dem Ausgangsposting nicht hervor. Der steht nix von kinderlosen Kolleginnen (oder hab ich das übersehen?)
    zu 2) wenn Du schlau bist ;)

    Das Mutigste, das man in der heutigen Zeit tun kann, ist eigenständiges Denken.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde auch sagen: eine Frage der Perspektive.


    Ich bin zwar auch nicht alleinerziehend - ganz ehrlich, vor dieser Leistung ziehe ich immer und jederzeit den Hut, das ist in keiner Weise mit dem zu vergleichen, was ich mit Hilfe meines Mannes tun kann - aber ich empfinde es so, dass jeweils das Eine die Erholung vom Anderen ist.


    Ich habe zwei (okay, drei) nicht unanstrengende Jobs, mit viel Abwechslung und auch einer Menge "Kundenkontakt". Da geniesse ich die freisen Tage mit Kind(ern) zuhause, an denen ich herumnuscheln kann und in meinem Tempo arbeiten, was ich möchte. Genauso geniesse ich aber auch geregelte Mittagspausen, die ich mit Gesprächen mit Erwachsenen verbringen kann und ein Arbeitsweg, bei dem ich genüsslich die Zeitung lesen kann...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich bin nicht alleinerziehend. Da steigert es sich natürlich.


    Aber: nach 10 Jahren im Job, 60 und mehr Stunden-Wochen, 7 bis 8 24-Stunden-Diensten im Monat, empfand ich die Elternzeit als Urlaub.


    Kind kann ich bei mir schlafen lassen, nachts die Brust geben und weiter pennen. Patienten kann ich nicht bei mir schlafen lassen. Außerdem sind das sowieso zu viele. Manchmal habe ich mir ein Feldbett auf die Intensivstation herbeigewünscht.


    Und was soll man da von arbeitenden Eltern sagen! Und es gibt gar Alleinerziehende, die (voll) arbeiten.

  • Also ich habe auch eher die Elternzeit als Urlaub empfunden. Meinen Job empfinde ich nicht als Urlaub. Ich gehe ja nicht arbeiten, um mich auszuruhen, sondern DAMIT ich gefordert bin. Nichts ist schlimmer, als sich auf der Arbeit zu langweilen! Ich würde eingehen, wenn ich Jahre hätte zu Hause bleiben müssen. Und klar kann ich im Auto auf dem Weg zur Arbeit und zurück abschalten, das konnte ich aber daheim mit Kindern in Elternzeit auch. Gut, ich hatte keine 24-Stunden Kinder, sondern Kinder, die zwischendurch geschlafen haben, das hab ich dann eben als Ruhephase für mich genutzt. Wenn man als Vollzeitmutti natürlich zig Termine hat, zu denen man mit den Kindern hingondeln muss/will/möchte, ok, dann verstehe ich, dass das Stress sein kann. Meine Kinder sind jetzt eigentlich in einem Alter, wo nix stressig ist. Zum Sport gehen sie hier vor Ort, da können sie alleine hingehen, da muss ich nicht fahren. Aber selbst, als sie noch klein waren und in die Krippe gingen und ich arbeiten, habe ich das nie als stressig empfunden. Ich hab mich eigentlich immer ganz ausgeglichen gefühlt ;) Aber das kommt sicherlich auch darauf an, wieviel Spaß einem der Job macht, ob man überhaupt noch arbeiten möchte, oder eben nicht, denke ich.

    "Erstens, ich wollte dich nicht wegschicken, sondern töten. Zweitens, weißt Du, wie man Kaffee kocht?" Simon, TWD

  • ...und das Schönste waren die Mittagspausen #super
    Ganz in Ruhe ohne "Anhang" essen gehen - ein echter Traum.


    #angst Die ersten Male habe ich noch darauf gewartet, dass sich gleich einer der Kollegen auf den Boden schmeißt und brüllt, dass ihm das Essen nicht schmeckt, während die Kollegin neben mir ihr Essen, das ihr nicht schmeckt, mir auf den Teller spuckt und dabei mein volles Glas umstößt und in Tränen ausbricht, weil sie selber dabei ein naß geworden ist. Ich war echt erstaunt, wie entspannt Essen sein kann. :)

  • Ich bin 9 Wochen nach Ihnos Geburt wieder halbtags arbeiten gegangen, weil ich sonst meine Stelle verloren hätte (befristeter AV).


    Mein Mann hat dafür ein Semester ausgesetzt und nur als studentische Hilfskraft gearbeitet, so dass wir uns mit Baby hüten und arbeiten abwechseln konnten.


    Ich habe die "Vollzeit-Mamas" immer bewundert! Für mich war arbeiten auch eher "Entspannung" und "Zeit für mich" ;)


    Meinem Mann ging es ganz ähnlich! ("Endlich kann ich mal wieder in die Uni!!!")


    Der Vorteil von unserem Arrangement war, dass bis heute keiner von uns auf die Idee kommt, zu meckern beim Nachhausekommen, wenn das Chaos überhand genommen hat!


    Beim zweiten Kind werde ich aber daheim bleiben, denn bis dahin bin ich hoffentlich unbefristet!


    (Außerdem hat mein Mann jetzt eine Vollzeitstelle)




    Inzwischen ist die Arbeit aber auch wieder anstrengender als zu Hause mit Kind oder besser ausgedrückt: mein Kind ist nicht mehr so anstrengend (wobei das so negativ klingt, mein Kind ist und war schon immer TOLL!). Er war zwar kein 24-h-Baby, aber sagen wir mal ein ganz durchschnittliches Kuschelbaby, das beim Schlafen eigentlich immer Körperkontakt brauchte und im Wachzustand mindestes Augenkontakt!

  • ich stimme Staubschäfchen zu, auch wenn ich deine Gedanken verstehe, Shakes.


    Es kommt eben wohl wirklich auf die Umstände an.


    Aber bei mir liefen solche Verabredungen (mit Kinderlosen, aber auch unterwegs mit anderen Leuten mit Kindern) immer so ab: Erst mal muss ich sehr gut packen, wir haben kein Auto, also muss alles irgendwie im Kiwa verstaut werden (das Kind musste nach fast jedem Toilettengang umgezogen werden, so schnell konnte ich gar nicht sein, dass das nicht auslief, also mindestens doppelte Wechselwäsche mit dabei). Kiwa nehme ich, weil mir das Tragen von Kind und Gerümpel zusammen zu viel ist. So kann ich auch mal was ablegen, z.B. die Jacke oder Kind beim Wickeln. Das Kind ist fertig angezogen und verstaut, füllt aber in dem Moment noch mal die Windel. Aus unserer bisherigen Verspätung, weil das Kind vorher noch ewig lange gestillt hat, werden jetzt also schon fast 30min. Vorsorglich habe ich mich gleich IN einem Cafe verabredet und nicht davor. Dann ist natürlich der Aufzug zur U-Bahn kaputt und ich muss erst ein Stück zum anderen Aufgang laufen, wo ich den Wagen alleine runterschleppe, weil gerade niemand des Weges kommt. Bis dahin bin ich schon am Schwitzen. In der U-Bahn dann will das Kind wieder stillen.
    Die Verabredung hat entweder eine Engelsgeduld und Zeit oder muss gleich schon wieder zurück. Nach einer halben Stunde Treffen, während dem ich das Kind (wirklich, er hatte extrem oft Stuhlgang zu Beginn) noch mal wickeln und umziehen musste, auf dem Boden der Café-Toilette kniend, fahre ich wieder nach Hause. In der U-Bahn schreit das Kind, weil völlig übermüdet.
    Von dem Treffen hatte ich nichts, außer dass ich der Freundin gegenüber guten Willen gezeigt habe. Sie hatte vermutlich auch nichts von dem Treffen.


    Insofern ist es glaube ich ganz davon abhängig, wie es auf Seiten der Mutter (Vater) so läuft. Bei mir wars meistens STress. Ich fand es auch nciht wirklich planbar, denn das Still- oder Stuhlbedürfnis meines Kindes kann ich ja nicht kontrollieren. Da kann ich ganz toll vorbereitet und früh dran sein und dann haut so was alles über den Haufen.
    Und Wickelmöglichkeiten sind echt fast überall blöd oder meistens nicht vorhanden.


    Nach den ersten Monaten wars aber schon viel besser, jetzt sind es eher die Trotzanfälle, die uns im Zeitplan zurückwerfen.


    Ich glaub, man kann es nicht pauschal sagen, ich würde die Kollegin dann wohl vorher fragen.



    Für mich ist übrigens Montagmorgen wie Wochenende. Auch wenn ich mir am Wochenende immer vornehme, am Montag dann gleich richtig reinzuhauen mit der Arbeit. Aber es geht irgendwie nicht. Ich brauch montagmorgens eine kurze Auszeit um mich wieder zu sammeln.
    Die Arbeit bei mir ist auch unstressiger. Ich bin ohnehin sehr flexibel. Ich verzichte aber oft auf Mittagspause mit Kollegen, weil ich eben früher als die meisten anderen wieder zurück muss. Ich genieße es aber, mal frei denken zu können, ohne nebenbei ein Kind zu bespaßen und gleichzeitig ein schlechtes Gewissen zu haben, weil dann eben von beidem etwas auf der Strecke bleibt.


    Wir haben unter der Woche mit Kindergarten auch einen viel stärkeren Rhythmus als am Wochenende, das hilft.


    Ich kann mir aber vorstellen, dass es gerade in sozialen Berufen keinen großen Unterschied macht. Da findet man zuhause wohl eher mal noch ein paar MInuten für eine kleine Auszeit als im Krankenhaus, der Schule oder im Kindergarten

  • #angst Die ersten Male habe ich noch darauf gewartet, dass sich gleich einer der Kollegen auf den Boden schmeißt und brüllt, dass ihm das Essen nicht schmeckt, während die Kollegin neben mir ihr Essen, das ihr nicht schmeckt, mir auf den Teller spuckt und dabei mein volles Glas umstößt und in Tränen ausbricht, weil sie selber dabei ein naß geworden ist. Ich war echt erstaunt, wie entspannt Essen sein kann. :)


    #lol

    "Erstens, ich wollte dich nicht wegschicken, sondern töten. Zweitens, weißt Du, wie man Kaffee kocht?" Simon, TWD