Wie könnt ihr es euch leisten "nur" Hausfrau zu sein? (finanzielle Frage)

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  • Frage steht ja schon oben.


    Ich schreibe mal vornweg, dass ich ier niemanden auf den Schlips treten möchte oder neidisch bin, also bitte nicht sauer sein oder mich aus dem Forum Bannen.


    Ich frage einfach aus Interesse. Mein Mann arbeitet bei einem der größten deutschen Unternehmen und wird nach Tarif bezahlt, er arbeitet Vollzeit. Ich bin in Festanstellung (momentan Elternzeit). Wir haben eine denke ich relativ normale Miete von knapp 600€ warm. Gehen ganz normal im Supermarkt, Fleischer, Bäcker einkaufen, kaufen auch schonmal Bio-Produkte. Wir haben nicht übermäßig viele Klamotten im Schrank, kaufen für uns Erwachsene das, was halt benötigt wird (Schuhe, wenn sie durchgetreten oder kaputt sind, Hosen und T-Shirts nach Bedarf, Marken, aber auch gerne im Sale) die Kinder bekommen größtenteils Marken, auch viel Second Hand. Die Kleine hat viel von der Großen vererbt bekommen. Wir haben ein Auto abzubezahlen und wir zahlen BaföG aus meiner Ausbildung 3 monatig zurück. Ansonsten denke ich leben wir recht bescheiden, gehen sehr selten Essen, ich war schon eine gefühlte Ewigkeit nichtmehr beim Frisör (meine kurz nach der Geburt der Kleinen), fahren maximal einmal im Jahr für eine Woche in den Urlaub (Inland). Und ich merke deutlich, jetzt zum Ende der Elternzeit, dass das Geld langsam knapp wird. (Waren zu Jahresende auch einige Nachzahlungen zu leisten) unser Sparkonto ist auch langsam geschröpft.


    Was ich mich aber nun schon seit längerem frage, wie machen das die Frauen hier, die wirklich 3 Jahre mit dem Kind daheim sind und womöglich auch mehr als ein Kind haben. Wo arbeiten denn eure Männer um so viel Geld nach Hause zu bringen, damit sie so lange eine (wachsende) Familie mit Kind(ern) ernähren können. Zuätzlich schreibt steht dann hier immer, was ihr für sündhaft teure Klamotten kauft (Finkid etc.) alle empfehlen Reboarder und kauft Bio, wie könnt ihr euch das leisten?


    Ich will nicht eifersüchtig klingen, denn das bin ich nicht, ich bin zufrieden mit unserem Leben und meine uns geht es gut.


    Ich kann mir das nur irgendwie gar nicht vorstellen, wie ihr das finanziell alles schaffen könnt, wenn es nur einen "Verdiener" gibt? Wir haben hier zum Teil echt zu tun, wie wir das alles so hinbekommen, gerade wenn Nachzahlungen anfallen. Ab und zu kommt dann auch mal ein größerer Betrag von den Großeltern meines Mannes, das Geld heben wir dann für größere Anschaffungen auf. Achja und Versicherungen haben wir auch noch ganz normale Altersvorsorge, Berufsunfähigkeit, Unfall, etc.


    Wie macht ihr das?

    Es gibt eben Dinge zwischen Himmel und Acker, die wir Schweine nicht verstehen."
    Piggeldy und Frederick

  • Schonmal überlegt, dass es sich bei denen mit den teuren Markenklamotten und Kindersitzen eventuell nicht um dieselben handelt, die 3 Jahre zu Hause bleiben? ;)


    Mein Mann verdient recht gut. Trotzdem gibt es hier KEINE Markenklamotten, meistens keinen Urlaub, keine teuren Hobbies und keine neuen Autos (ok, meins war vor 7 Jahren neu, hat da aber neu nur 7500€ gekostet). Ach ja, und kein Fleisch. Da macht irre viel aus bei Wocheneinkauf! Irgendwo kann man immer sparen, wenn man das will. Man muss sich eben nur überlegen, OB man das will.


    Ach ja, wir haben zwar ein großes Haus, aber das ist alles andere als modern. Zwei Bäder im 80er-Jahre-Charme, dunkle Steinböden und dunkle Holzdecken aus derselben Zeit, eine Küche, die die besten Jahre hinter sich hat, viele IKEA-Möbel. Sicher würde uns ein modernes Haus auch besser gefallen. Aber dann müsste ich deutlich mehr außer Haus arbeiten und das wäre es uns persönlich nicht wert.

    Liebe Grüße, Maude

    Einmal editiert, zuletzt von Maude ()

  • Das habe ich mich auch schon gefragt. Ohne meinen Verdienst wäre hier absolut Land unter.

  • Schonmal überlegt, dass es sich bei denen mit den teuren Markenklamotten und Kindersitzen eventuell nicht um dieselben handelt, die 3 Jahre zu Hause bleiben?



    ja, man guckt ja nicht an, wer hier was macht, wäre ja enormer Zeitaufwand :D


    Gibt ja Frauen, die auch länger als 3 Jahre daheim bleiben können. Aber mit Fleisch hast du wohl recht. Das verschlingt bei uns eine Menge Geld, mein Mann kann es gar nicht leiden, wenn es mal "nur" Gemüse" gibt, das mach ich dann meistens, wenn nur die Kinder da sind.


    Trotzdem stellt sich mir immer noch die Frage und ich bin auf weitere Antworten gespannt.

    Es gibt eben Dinge zwischen Himmel und Acker, die wir Schweine nicht verstehen."
    Piggeldy und Frederick

  • Ich denke mal das geht, wenn man eben für diese Zeit seine Ansprüche komplett zurückschraubt. Hier wäre es auch undenkbar, da mein Mann den schlechter bezahlten Job hat. Beim letzten Mal hats für 1,5 Jahre Elternzeit gereicht. Jetzt nur für ein halbes Jahr, da sich der Räuber etwas ungünstig eingeschlichen hat und wir keine neuen Reserven anlegen konnten, die wir in der Elternzeit der Kleinen geschröpft haben.

  • bei uns ist es ja andersherum - ich arbeite vollzeit und mein mann hat einen 400€ job.


    ich würde nicht sagen, dass wir uns das "leisten können" - denn wir kaufen keine markenklamotten und müssen schon schauen. anschaffungen außer der reihe sind zwar bisher machbar geweseb, aber entspannt ist was anderes.
    wir kaufen auch nur ausgewählt bio.


    allerdings können wir uns das insofern leisten, als wir ja hinkommen. große sprünge sind nicht drin - wir fahren dieses jahr zwei wochen weg, waren aber letztes jahr gar nicht.


    das ist der erste größere urlaub seit - öhm - ich glaube 11 jahren. da waren wir noch unbekindert auf malta. seitem campen an der ostsee.


    ich glaube schon, dass man sich das leisten kann, wenn es einem wichtig ist. (wir würden lieber beide teilzeit arbeiten, aber je nun).


    nur die kombination mit markenkamotten, TT-sammlung vom feinsten, ausschließlich bio, reboarder und so - das geht vermutlich nur mit einem nettogehalt ab 3000 aufwärts.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • hey,


    ich denke jeder macht da wie er kann. Hier ich bin jetzt fast 5 Jahre zuhause. Und wir haben 3 kinder. Mein Mann arbeitet vollzeit und wir sehen uns eher wenig. Schön ist das nicht aber gut. Bis der zweite wurm geboren ist habe ich mitgearbeitet. Und irgendwann haben wir entschieden das zumindest einer von uns gern den kleinkindkram zuhause miterleben sollte. Dafür verzichten wir auf vieles. Für uns große kaufen wir sehr wenig, MAren eher fehlanzeige und wenn ich was kaufe dann fast immer im sale. Letztens habe ich bei Family klamotten gekauft im supersale, warenwert knapp 140€ für ich glaube ich hatte 36€ bezahlt. Was gut erhalten ist tragen auch mal die kleinen auf. Was essen angeht kaufe ich vieles im discounter, nach plan, und nur das was ich auch brauche, manches lege ich aber auch wert auf gute qualität. Eier, milch kaufe ich bio, fleisch (sehr wenig) beim metzter vor ort. Auto fährt nur mein mann weil er seinen berufsort ohne nicht erreichen würde. Wir wohnen zentral in einer nebenstraße, ich laufe überall hin. Ganz selten vl 2 mal im jahr wenn was weiter ist mir dem bus. MIete haben wir auch wenig, wir wohen hier in gefördertem wohnraum, etwas über 600€ warm (inklusive wärme auch schon). Trotzdem auch groß genug. Aber auch nicht riesig. Dazu bekommen wir auf antrag wohngeld, was ich als kleine finanzspritze schon gern mitnehme, ohne wäre es doch manches mal auch eng. Urlaub ist hier im übrigen auch sparflamme, wir fahren immer in geförderte familienferienstätten und meist auch nur ne woche. Und auch nicht jedes jahr. Möbel etc gibts auch imemr eher die günstige variante, ich zahle nur etwas mehr bei sachen wo es wirklich wichtig ist. Beispiel, bett günstig aber guter lattenrost&Matratze.


    wer sich für kinder entscheidet der sollte sich schon vorher klar machen das er dann verzichtet. auf so manches. Mich stört das aber nicht. Mir war geld nie so wirklich wichtig.

    Glück kann man nicht kaufen, Glück wird geboren

  • tuere öko kleidung ist ab und an drin,und ein teuerer reboarder auch..ich habe vor drei jahre zuhause zu bleiben..
    ich muss mich auch garnicht einschränken,ich brauch ja nicht ständig neue schuhe oder kleidung,ich wachs ja nicht mehr,und bin trozdem gut gekleidet..

  • Mich würde ja brennend interessieren, wie viel Geld "man" als Familie so zum Leben braucht. Ich glaube nämlich, da gibt es so große Unterschiede (auch in der Wahrnehmung), dass man da unter Umständen über ganz unterschiedliche Dinge redet. Es liegen ja Welten zwischen einer Familie, die mit 2000netto bei einem Alleinverdiener gut wirtschaftet und irgendwie hinkommt, oder einer Familie, die mal mindestens 3000netto braucht, um überhaupt ordentlich über den Monat zu kommen.


    Ich frage deswegen, weil ich gerade bei uns deutlich erlebe, wie unterschiedlich die Wahrnehmung sein kann. Ich lebte die letzten Jahre mit extrem wenig Geld (unter HartzIV-Satz) und habe bei unserem jetzgen Einkommen das Gefühl, TOTAL WOHLHABEND zu sein. Mein Mann hatte die letzten Jahre fast doppelt so viel Geld wie wir jetzt - alledings für sich aleine und fühlt sich nun arm. Insofern bin ich überzeugt davon, dass nicht nur der tatsächliche Bedarf einer Familie, sondern auch die Wahrnehmung, was "notwendig" ist, sehr auseinandergehen kann.

    Die Kosmonautin, der Bartträger, bald vier Kinder und eine Flüchtlingsunterkunft im Nebenhaus.
    wir berichten

  • Hier ginge es auch nicht wirklich gut ohne Zuverdienst meinerseits. Und wir pflegen auch keinen aufwendigen Lebensstil, keine teuren Hobbys, keine großen Reisen, viel wird gebraucht gekauft. Wir verzichten bewusst auf ein Auto, das macht wirklich was aus. Trotzdem habe ich das halbe Jahr gemerkt, das ich bei Kind 3 länger in Elternzeit war als bei den anderen beiden (also finanziell gemerkt). Klar ging es, aber mir hat es nicht wirklich gefallen bei jedem Cappucchino oder Eis unterwegs plötzlich zu überlegen "Ist das noch drin diese Woche?"


    Abgesehen davon arbeite ich aber auch einfach gerne :) Und wichtig finde ich auch den Gedanken an Altersvorsorge später, da wird mir jetzt schon manchmal bang wenn ich sehe, wie krass der Unterschied ist, wenn man nicht mehr Vollzeit arbeitet und einzahlt in die Rentenkasse... :wacko: Da haben wir auch noch keine wirklich gute Regelung gefunden für uns als Paar/Familie. Und letztendlich ist die Zeit mit den Kindern im haus dann doch irgendwann mal rum, ich hab in der Generation meiner Eltern da so viele Mütter in ein tiefes Loch fallen sehen, nachdem die Kinder aus dem Haus waren. Da ist es mir dann doch irgendwie nicht wert. In meinem Job wäre eine Pause von 3 Jahren echt schwierig. Und dann von null anfangen oder umsatteln kann ich mir auch nicht recht vorstellen.

  • Ich glaube, es gibt keinen Betrag bei dem es objektiv reicht.
    Im Studium haben wir jahrelang mit 2 Kindern unter damaligem Sozialhilfesatz gelebt. Und uns hat es nie an etwas gefehlt, wir konnten sogar noch in Urlaub fahren.


    Jetzt haben wir durch das Einkommen meines Mannes wirklich viel, so manche hier wäre sicher neidisch. Und trotzdem können wir uns nicht mehr außer der Reihe leisten, weil die allgemeinen Lebenshaltungskosten (Wohnen, Autos, Versicherungen) viel höher sind. Sowas an Beträgen fest zu machen hat nicht viel Sinn.

  • Wir hatten keine Wahl, weil mein Job wegen befristetem Vertrag weg war. Und wir kamen 2 Jahre lang mehr schlecht als recht zu Rande. Und haben durch mittendrin Umzug und einige unvorhergesehene Ausgaben ein dickes Minus auf dem Konto, was jetzt GsD langsam kleiner wird, Monat für Monat. Allerdings nicht durch meinen extrem spärlichen Verdienst, sondern weil mein Mann jetzt besser verdient (er wurde verbeamtet).


    So, und jetzt kriegen wir das zweite, und nach Rechnerei habe ich festgestellt, dass ich locker flockig 2 Jahre zu hause bleiben kann. Denn mein Gehalt ist wie gesagt sehr niedrig (dieser Umstand ist nicht zu ändern), und das Elterngeld sind daher mehr als die 60 %. Das ausbbezahlt auf 2 Jahre + Kindergeld + Familienzuschlag meines Mannes + das Geld, was wir durch Fahrtkosten und dann nicht mehr Ganztagsbetreuung sparen, ergibt für DIESE 2 Jahre MEHR Geld als das was ich bisher verdient habe. Verkehrte Welt, ist aber so. Das dritte Jahr werden wir sehen. Denn in 2 Jahren wissen wir weder wo wir wohnen werden (Versetzung steht an), noch wie mein Mann dann eingestuft ist, noch ob ich dann in meinen schlecht bezahlten Job zurück kann (räumlich)....Ganz klar, große Sprünge werden wir nicht macheen können. Wir fahren z.B. dieses Jaahr das erste Mal seitdem wir uns kennen, so richtig für 2 Wochen in den urlaub - nach Holland. Wir finanzieren grade ein größeres Auto, sprich, wir stottern es jetzt ab. Den Bafög-Höchstbetrag, den mein Mann 2008 zurückzahlen musste, haben wir uns von meinen Eltern geliehen, damit wir die Ermäßigung mitnehmen konnten (der Höchstbetrag lag da noch bei 12000 €), und stottern auch da mit 150 € ab. Folglich sparen wir kein Geld, wir haben keine Rücklagen....wir zahlenüberdurchschnittich Miete (teure Gegend), und müssen dann eben an anderer Stelle sparen. Z.B.wenig Fleisch, Obst bekommen wir über die Großeltern geschenkt, Klamotten werden vererbt oder genäht, ich selbst habe aktuell keine Schuhe aßer Winterstiefel und Absatzdinger, also nix für dazwischen....man muss ich schon zurücknehmen können....und wir sind unterversichert.

  • Bei uns funktioniert es auch hauptsächlich, weil wir recht klare Prioritäten setzen und unseren Lebensstil entsprechend angepasst haben.
    - Im Urlaub waren wir z.B. zum letzten Mal vor 6 Jahren, für das Geld kaufen wir lieber Jahreskarten für den Zoo und gönnen uns kleine Wochenend-Ausflüge.
    - Essen gehen und Ausgehen, Kino, Konzert... findet auch eigentlich nie statt. Sind wir einfach keine grossen Fans von, so dass wir uns das Geld ohne grossen Verlust sparen können.
    - Ausserdem leben wir auf dem platten Land, da ist die Versuchung von Eisdiele, Cafe und Co. auch quasi Null.
    - Viel Geld sparen wir auch dadurch, dass hier ausschliesslich Leitungswasser und Tee getrunken werden. Wenn ich sehe was meine Eltern jeden Monat im Getränkemarkt lassen, da muss ich echt schlucken.
    - Fleisch kommt hier auch nur 1x pro Woche auf den Tisch und das in sehr begrenzten Mengen. Dafür leisten wir uns das vom Bio Bauern. Nach Möglichkeit koche und backe ich selbst, das ist zwar zeitaufwendiger, aber billiger als Fertigprodukte.
    - Da weder Mann noch ich einen Klamotten-Tick haben, besteht unser Kleiderschrank eigentlich nur aus Basics die da schon jahrelang drin hängen und nur ausgetauscht werden, wenn wirklich was komplett verschlissen ist. Genauso bei Schuhen. Dafür nehm ich bei manchen Sachen dann auch das Geld für Markenschuhe bzw. Funktionskleidung in die Hand, weil die einfach auch nach 10 Jahren noch wasserdicht sind.
    Genauso bei den Kindern. Jacken und Schuhe kaufe ich meist Neuware (möglichst im Schlussverkauf auf Vorrat) und farbneutral, damit das weitervererbt werden kann. Alles andere ist zu 75% Second Hand.
    - Teuren Hobbies haben wir auch nicht. Wir sind z.B. keine Alpin Skifahrer. Damit muss ich keine Jahreskarte für zig Hundert Euro kaufen, sondern nur die Familien Langlaufkarte für 50,-
    - Mein Mann hat zum Glück einen Geschäftswagen so dass wir nur ein Auto finanzieren müssen. Da absehbar ist, dass meine 12 Jahre alte Karre demnächst auseinanderfällt, legen wir seit Jahren schon Geld für den nächsten Gebrauchten auf die Seite.
    - Kindergarten kostet hier für einen 20 Std. Platz zum Glück auch nur 90,- EUR. Wenn ich da oft lese, was ihr teilweise für KiGa Beiträge zahlt, fallen mir echt die Augen aus. Zudem haben wir eigentlich immer nur 1 Kind im KiGa, die anderen sind dann schon in der Schule bzw. noch zuhause bei mir

  • hier verdient auch nur mein mann, knapp ist das geld immer, wir bekommen auch wohngeld. Aber man lebt halt davon. Unser haus ist alt dafür war es nicht teuer, genau wie der fahrbare untersatz, klamotten kaufe ich fast nur gebraucht oder auch auf vorrat im sale, die geschwister tragen vieles nochmal, lebensmittel kommen aus dem discounter. Gut wir haben mehrere reboarder im auto, aber das war mir einfach wichtig. Kindergartenbeiträge sind hier einkommensabhängig so das wir kaum was zahlen müssen, gleichzeitig betreute geschwister kosten nix. Einzig die schule haut mit knapp 100€ rein, vorallem wenn wir ab sommer für zwei zahlen müssen. Dabei stehen wir noch gut da, weil auch der beitrag einkommensabhängig ist, andere zahlen viel mehr.


    Was wir nicht hinkriegen ist sparen, es bleibt einfach nix über was man zurück legen könnte.

  • Ich frage mich das auch manchmal... Ich bekomme ja nun erst seit kurzem kein Elterngeld mehr und frage mich ernsthaft, ob wir uns das wirklich leisten können, dass ich mich nur um den Kleinen kümmer... Dabei leben wir auch nicht sehr ausschweifend, zahlen aber knapp über 700 Euro Miete warm, essen kaum Fleisch und kaufen das Meiste im Discounter und Klamotten für uns brauchen wir wenig, der Kleine trägt Gebrauchtes/ Geliehenes... Okay, wir füttern mein Pony, das war schon vor Mann und Kind da - ich bin auf der Suche nach nem 400 Euro-Job, das würden wir hinbekommen mit Betreuung durch meinen Mann und dann wäre das Geld auch nicht reichlich, aber nicht soooo knapp.


  • und wir zahlen BaföG aus meiner Ausbildung 3 monatig zurück.
    ich war schon eine gefühlte Ewigkeit nichtmehr beim Frisör
    fahren maximal einmal im Jahr für eine Woche in den Urlaub (Inland).


    Bafög - Rückstellungsantrag wird Jahr für Jahr bewilligt
    Friseur - gehe ich aus Prinzip nicht hin
    Urlaub - keine Urlaubsreisen. (Zum Glück aber Großmütter, die sehr urlaubsgünstig wohnen)



    hier verdient auch nur mein mann, knapp ist das geld immer, wir bekommen auch wohngeld. Aber man lebt halt davon. Unser haus ist alt dafür war es nicht teuer, genau wie der fahrbare untersatz, klamotten kaufe ich fast nur gebraucht oder auch auf vorrat im sale, die geschwister tragen vieles nochmal, lebensmittel kommen aus dem discounter. Gut wir haben mehrere reboarder im auto, aber das war mir einfach wichtig.


    Was wir nicht hinkriegen ist sparen, es bleibt einfach nix über was man zurück legen könnte.



    Im Grunde kann ich das unterschreiben. :)
    Ich denke es ist auch eine Frage der Ansprüche.


    Und, als wir unser 1. Kind bekommen haben, da war es noch völlig normal eine Familie von einem Einkommen zu versorgen.
    Das hat sich erst mit Einführung des Elterngeldes plötzlich geändert.
    (Gleichzeitiger Sozialabbau hat das noch verstärkt, aber ursächlich ist m.M.n. das Elterngeld)

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

    Einmal editiert, zuletzt von Bryn ()

  • mh...bei uns geht das glaub ich weil:
    -wir nicht in den Urlaub fahren
    -wir keine großen versicherungen haben
    -wir nur ein Auto haben
    -wir extrem lieb unterstützt wurden, beispielsweise mit drei umzugskisten madelsklamotten(zu gedinili schiel)
    -wir es gewohnt sind wenig zu haben
    -wir selten neues kaufen, fast alles hier ist gebraucht gekauft oder geschenkt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, der entscheidende Faktor ist eigentlich das Einkommen des Alleinverdieners. Natürlich kann man mit z.B. 2000 €/netto pro Monat gut oder schlecht wirtschaften, aber große Sprünge - im Sinne von Fernreisen, großes Auto, Markenklamotten - kriegen damit die wenigsten hin. Es ist einfach so, dass die Gehaltsspannen in diesem Land riesig sind, daher ist es nicht so erstaunlich, dass es Familien gibt, in denen ein Alleinverdiener genauso viel und mehr erwirtschaftet, wie zwei Verdiener in einer anderen Familie. Und Nettogehälter die deutlich über 3000 € liegen sind ja keine Seltenheit, gerade auch weil diese steuerlich bei verheiraten Paaren stark begünstigt werden.
    Gerade in besser bezahlten Berufen/Branchen ist es oft auch üblich, dass auf das Gehalt noch Boni, Sonderzahlung und/oder Weihnachts- und Urlaubsgeld bezahlt werden. Womit auch dann immer wieder, zusätzlich zum monatliche Einkommen, Geld reinkommt, das für Extras verwendet werden kann.


    Von daher finde ich das nun nicht so erstaunlich, viel erstaunlicher finde ich, dass viele Paare sich auf das Alleinverdiener-Modell einlassen, ohne wirklich mal gemeinsam zu durchdenken, was das auf lange Sicht kostet und wie die Risiken und Nachteile der (oder des) Zuhause-Bleibenden sinnvoll abgesichert/ausgeglichen werden. Aber ich glaube, dass ist eine andere Baustelle...

  • Ich sehe es wie Du, funky, sicher geht die Wahrnehmung darüber, was man braucht, sehr auseinander.
    Ich habe gerade mal nachgeguckt, wir verbrauchen jeden Monat so 3800 Euro alles in allem, das kommt mir ziemlich viel vor. Dafür arbeite ich 35 h und mein Mann 30 h/ Woche. Unsere Miete ist recht günstig da alter Mietvertrag, wir kaufen z.T. Bio, wir haben ein Auto, nutzen aber zusätzlich auch viel die Öffentlichen, wir kaufen sowohl second hand als auch hochwertige Kleidung z.B. Funktionskleidung, Schuhe, nach deutlich weniger Geld während unserer Elternzeiten (wir haben beide pro Kind je ein Jahr pausiert) geben wir in letzter Zeit auch mal wieder Geld für uns Erwachsene aus, also z.B. für neue vernünftige Kleidung (also so Sachen, die man dann hoffentlich ewig trägt), ein neues Laptop für mich, einmal im Jahr Urlaub, ab und zu ein Ausflugswochenende. Ich gehe öfter mal essen in der Mittagspause, weil ich die ewigen Brote nicht mag und leisten uns regelmäßig mal einen Babysitter, um ein bisschen Zeit für uns zu haben. Wir gehen ab und zu ins Theater oder Kino. Ich gehe einmal im Monat zur meiner Kosmetikerin. Wir kochen Abends meistens. Fleisch essen wir selten.
    Wir müssten wohl irgendwie mit der Hälfte des Geldes auskommen, wenn es sein müsste, dann könnten wir noch weniger arbeiten. Vielleicht sollten wir uns ein Stück weit in diese Richtung bewegen. Oder wenigstens deutlich mehr zurücklegen, als wir es jetzt tun.
    Ich denke, einige der Ausgaben sind Kompensation, die bräuchte ich nicht, wenn ich nicht diese verfluchte Großstadt ertragen müsste.