Wie könnt ihr es euch leisten "nur" Hausfrau zu sein? (finanzielle Frage)

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  • Straffes Finanzmanagement. Optimal ists nicht, aber es ist halt einfach so. Aussuchen konnt ich mirs ja auch nicht. Wir sind frisch hergezogen, als ich schwanger wurde. Kein Job, schwanger kriegt man jetzt auch die Jobs nicht nachgeworfen und dann natürlich bei den spärlichen Betreuungsplätzen den Kürzeren gezogen. #weissnicht
    Wir bezahlen übrigens knapp 1000 Euro Warmmiete, ohne Heizung, nach dem Umzug. Sparen uns aber dafür 350-400 Euro je nach Spritpreis an Pendelkosten und kommen damit auf eine Plusrechnung. Die Miete ist sogar für Größe, Lage und Ausstattung noch günstig für die Gegend. Ich verwerte halt den Großteil unserer Kleidung fürs Kind, wir kaufen nach Bedarf neue Sachen für uns, wir sparen beim Einkaufen wo's geht (ich habe nur Ansprüche beim Fleisch), fahren nicht in Urlaub, sondern nur Verwandte besuchen (und werden da bezuschusst), den Reboarder hat meine Oma anteilig gezahlt... Also, Luxus pur ;)


    Mein Mann verdient übrigens nicht besonders gut und nicht besonders schlecht. Er arbeitet im Schnitt 50h/Woche. Bekommt aber keine Überstunden gezahlt und "muss" daher nicht so arbeiten, machts aber gerne, weil er seine Arbeit braucht wie die Luft zum Atmen, auch vor dem Kind schon. Uns gehts eigentlich jetzt besser als vor dem Kind. Was aber auch damit zu tun hat, dass er hier in Deutschland etwa das Doppelte verdient, wie vorher - da kamen wir mit zwei Gehältern kaum rund. #weissnicht

  • Mh...ja...es steht und fällt wohl mit dem verdienst. wir haben.überschlagen , dass ich noch so 1000 euro netto verdienen müsste, damit wir dann auch mal 2 Wochen an die Ostsee könnten oder so.

  • Von daher finde ich das nun nicht so erstaunlich, viel erstaunlicher finde ich, dass viele Paare sich auf das Alleinverdiener-Modell einlassen, ohne wirklich mal gemeinsam zu durchdenken, was das auf lange Sicht kostet und wie die Risiken und Nachteile der (oder des) Zuhause-Bleibenden sinnvoll abgesichert/ausgeglichen werden. Aber ich glaube, dass ist eine andere Baustelle...


    Das ist tatsächlich eine andere Baustelle und ist erstaunlicherweise ebenfalls erstaunlich multifaktoriell ^^


    Um bei meinem beispiel zu bleiben: Es war unglaublich sauschwer und ein wahnsinniger Glücksfall, dass ich überhaupt meinen Job gefunden habe. Natürlich hätte ich größere Chancen gehabt, wenn ich meinen Radius vergrößert hätte, in dem ich gesucht habe. Dann aber hätten wir uns trennen müssen, also räumlich. Oder mein Mann wäre seinen sehr, sehr, sehr, sehr, sehr sicheren Job mit gutem gehalt losgeworden. Hm, was macht man da? Mein Job ist finianziell lächerlich gegenüber der Bezüge meines Mannes (das ist hart, liegt aber auch am beruf), und mein Job ist sicher nicht weniger wichtig. Glaube mir, ich bin mir recht sicher, dass wir nicht die einzigen sind, die in ähnlichen Konstellationen verdienen, und sich sehr bewusst darüber sind, was die langfristigen Kosten sind.


    Gut, wir haben uns dafür aber auch gedanken dazu gemacht, wie meine Nachteile aufgewogen werden können, und das werden sie im Rahmen unserer Möglichkeiten.

  • Mein Mann hat einen sehr gut bezahlten Job. Er hat zur richtigen Zeit am richtigen Ort das Richtige geforscht und wir koennen sehr gut von einem Einkommen leben (abgesehen davon, dass ich hier gar nicht arbeiten darf).

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

  • Tja, ich hab keinen Partner, damit erübrigt sich die Frage. Ich studiere noch, es ist also sowieso nichts mit "Einkommen", wir leben momentan (noch, hoffentlich ändert sich das bald) unter dem ALGII-Satz.


    Ich bin sehr streng anti-konsumistisch eingestellt, das geht also ganz gut. :) Ich besitze z.B. nicht wirklich Bücher, ich leihe alles aus, Kleidung wird ausschließlich gebraucht gekauft - und zwar wenig - und sonstige Konsumgüter besitze ich kaum, von sowas wie Auto gar nicht zu reden.
    So reicht es auch für 100%-Bioernährung und die Miele-Spülmaschine ist auch schon fast abbezahlt (wobei ich dazu sagen muss, für jemandem mit so wenig Einkommen sehr privilegiert zu sein).

    • Offizieller Beitrag

    Das ist tatsächlich eine andere Baustelle und ist erstaunlicherweise ebenfalls erstaunlich multifaktoriell


    Um bei meinem beispiel zu bleiben: Es war unglaublich sauschwer und ein wahnsinniger Glücksfall, dass ich überhaupt meinen Job gefunden habe. Natürlich hätte ich größere Chancen gehabt, wenn ich meinen Radius vergrößert hätte, in dem ich gesucht habe. Dann aber hätten wir uns trennen müssen, also räumlich. Oder mein Mann wäre seinen sehr, sehr, sehr, sehr, sehr sicheren Job mit gutem gehalt losgeworden. Hm, was macht man da? Mein Job ist finianziell lächerlich gegenüber der Bezüge meines Mannes (das ist hart, liegt aber auch am beruf), und mein Job ist sicher nicht weniger wichtig. Glaube mir, ich bin mir recht sicher, dass wir nicht die einzigen sind, die in ähnlichen Konstellationen verdienen, und sich sehr bewusst darüber sind, was die langfristigen Kosten sind.


    Gut, wir haben uns dafür aber auch gedanken dazu gemacht, wie meine Nachteile aufgewogen werden können, und das werden sie im Rahmen unserer Möglichkeiten.

    Das sollte nicht als Angriff auf alle wenigeralsderGatte-Verdienerinnen verstanden werden. Ich weiß und kenne auch selbst viele Paare, die sich intensiv damit auseinandersetzten, wie Verdienstausfälle durch Elternezeiten/Familieneinkommensverteilung/Altersversorgung gerecht gelöst werden können. Wenn das geschieht ist das doch gut! Aber es gibt einfach einen so großen Anteil von Frauen (ja, sorry, ich höre auf mit dem Genderkorrekten Gedöns, ich kenne einfach nur Frauen, die von diesem Problem betroffen sind), die Sätze sagen wie: "Ich muss nicht arbeiten" und damit eigentlich nur meinen, dass das Gehalt des Gemahls die laufenden Kosten abdeckt. Über den Schaden, der durch den Ausstieg aus dem Beruf entsteht, fehlende Rentenansprüche, Risiko bei Scheidung, Arbeitslosigkeit oder gar Tod des Partners, wird weder gesprochen noch nachgedacht. Und da staune ich jedesmal Bauklötze. Ich weiß noch nicht mal ob das eine Mehr- oder Minderheit betrifft, für mein Gefühl, für die Zeit und die Gesellschaft in der wir leben einfach zu viele!

  • In Deutschland koennten wir nur mit dem Gehalt meines Mannes in einer vergleichbaren Position nicht leben. Wir zahlen hier viel weniger fuer KV als in D (gut 80% der Kosten uebernimmt der Arbeitgeber) und auch die Steuern sind viel geringer (insb. mit drei Kindern, weil jedes Kind nochmal einen riesen Batzen Steuererleichterung bringt). Auch die Autoversicherungen oder Benzin sind viel guenstiger. Und die Rente finanzieren wir auch mit Hilfe des Arbeitsgeber zu Konditionen von denen wir in D nur traeumen koennten.
    Was hier speziell der absolute Wahnsinn ist, sind die Mieten bzw. die Haeuserpreise. Wir zahlen viel VIEL mehr als 600 Euro Miete ohne in einer Villa oder so zu leben. Ein Haus zu kaufen waere hier nur machbar, wenn wir beide Vollzeit arbeiten wuerden .. und selbst dann eher mit dem Wissen, das Haus hoffentlich vor der Rente gut verkaufen zu koennen und woanders hinzuziehen).


    Mein Mann verdient gut (er ist auch promoviert und sehr gut in dem was er tut und kann sich aussuchen wo er arbeiten moechte). Er geht morgens so kurz nach 8 aus dem Haus und kommt so zwischen halb 6 und 6 meist nach Hause. Reisen muss er selten und er kann auch immer mal nen Tag daheim arbeiten und sich ums Baby kuemmern, wenn ich nen Termin hab oder im Kiga mithelfen muss.


    Uns geht es gut. Teure Pauschalurlaube sind nicht drin, aber das brauchen wir auch nicht. Klamotten kaufe ich wenn unbedingt noetig eher billig. Markensachen sowieso nicht. Essen kaufe ich im Grosshandel .. dort gibt es zum Glueck auch recht viel Biosachen. Fleische essen wir nur sehr selten.


    Und wir sparen derzeit nichts fuers Studium oder ae. der Kinder, weil ich davon ausgehe, dass ich wenn die Grosse soweit ist, wieder arbeiten werde und dann locker genug verdiene werde um die Studienkosten zu uebernehmen.


    (eigentlich koennte ich aber auch einfach bei iffebim unterschreiben :D)

  • Mein Mann ist hier seit guten 2 Jahren Alleinverdiener (Gehalt oberes Mittelfeld - 40-45h/Woche) und das funktioniert vor allem weil wir in einer abgezahlten Eigentumswohnung wohnen - was nicht heißt dass wir gratis wohnen. Nebenkosten und Hausgeld sind knappe 500 Euro, für unseren Wohnort ist das aber lächerlich wenig.


    Die anderen beiden Punkte sind dass wir kein Auto haben und keine Kredite zu zahlen haben.


    So bleibt bei uns genug übrig einen durchschnittlichen Standard leben zu können (2/3 Bio, sonst Supermarkt, Kosmetik etc. DM, 1-2x Monat Essen gehen).
    Wir sparen im Monat ca. 1/3 des Gehaltes auf einem Tagesgeldkonto für größere Anschaffungen.
    Die Kleidung unseres Sohnes refinanziere ich zu 80% aus dem Verkauf der zu klein gewordenen Kleidung.

  • Die Kleidung unseres Sohnes refinanziere ich zu 80% aus dem Verkauf der zu klein gewordenen Kleidung.



    Wie?
    Gebrauchte Klamotten werde ich nie zu 80 % des Neupreises los. Never. Auch bei Öko-Wolle nicht. Klamotten haben einen irre Wertverlust. Also wie machst du das? Hat dein Sohn immer weniger Klamotten?

  • Na, wenn man die Kleidung eh schon gebraucht kauft, ist der Wertverlust doch viel kleiner. :)


    Aus der Perspektive lohnt sich auch der Kauf von Marken- und Dawandakleidung, die halten länger.

  • Ich kaufe viele ursprünglich hochpreisige Artikel im Angebot und kann sie fast immer gut wieder verkaufen (Bestimmte Marken bringen beim Verkauf extrem viel wieder ein - beispiel Smafolk T-Shirt kaufe ich für 25, verkaufe die für knappe 20 Euro). Schuhe habe ich jetzt nicht eingerechnet, die kaufe ich so, fließen beim Verkauf aber auch in die Geldmasse für einen Neukauf ein. 80% kommt also nicht genau hin, die Schuhe verfälschen etwas.


    Ich habe zum Beispiel in den letzten 4 Wochen einen Großteil der Kleidung und auch ein bißchen Spielzeug verkauft und hatte am Ende knappe 400 Euro - Die habe ich nun wieder ausgegeben , auch ein paar Schuhe war schon dabei.Ich denke dass ich bis zum Ende des Sommers nun genug habe.


    Zum Winter hin lege ich schon nochmal was drauf, der Übergang von günstiger Sommerkleidung zu teurer Winterkleidung ist zu hoch.

  • Na, wenn man die Kleidung eh schon gebraucht kauft, ist der Wertverlust doch viel kleiner. :)


    Aus der Perspektive lohnt sich auch der Kauf von Marken- und Dawandakleidung, die halten länger.



    Dann weiß ich nicht was ich falsch mache. Ich nähe selbst - aber gebraucht, das heißt 30-40 mal gewaschen und entsprechend verblichen, bekomme ich für ein Shirt trotzdem vielleicht noch max. 8 €. Auch Markenklamotten, die ich hier habe (Öko-Marken), hab ich noch nie für 80 % verkauft bekommen. Den Hess-Natur-Wollwalkanzug, vielleicht 3 mal getragen, bin ich erst losgeworden bei ca. 50 % des Neupreises, und das war schon viel. Schuhe, die hier wirklich getragen wurden (und andere hab ich nicht), kann ich never ever für 80 % verkaufen, weil die dann auch schlicht durch sind. Vielleicht macht mein Sohn da was falsch :D



    edit: Habe grade überschlagen, wie oft ich die Lieblings-Shirts wasche, das ist so ca. 1 mal wöchentlich, je nach Saisonklamotte sind 30-40 mal daher etwwas hochgegriffen, wahrscheinlicher sind 20-30 mal.

    Einmal editiert, zuletzt von Trüffel ()

  • Wir konnten reboarsitz leisten:
    Weil ich nach 1 Jahr ausbezahlten Elternzeit arbeiten muss
    Weil wir fast alles gebraucht kaufen
    Weil wir die Sachen bis zu 15-20 Jahre tragen ( ich musste paar T-Shirts weg schmeissen, da die kaputt waren, mein Mann sagte, die sind 20 Jahre alt).
    Weil wir immer nach Angeboten schauen ( Essen, Kleidung) und 2 mal überlegen ob wir es wirklich brauchen
    Weil wir Geburstage, Weihnachten, Sylvester, Ostern nur bescheiden feiern ( also nur mal essen ohne Gäste und ohne Geschenke... Ja ja keine Geschenke zum Geburstag und Weihnachten).
    Weil wir keine Ausflüge machen
    Weil wir ganz hässliche alte Möbel immer noch haben
    Weil ich nichts mit mein Sohn mache ( wie Schwimmen, oder Joga mit Kind, nur Spaziehren)
    Weil wir keine Windeln, keine Milch, kein Brei kaufen
    Weil wir kein Kosmetikzeug für Zwergi kaufen
    Weil wir in der Wohnung kaum heizen
    Weil wir die Sicherheit von unseren Sohn sehr schätzen!!


    Die Leute die es sich leisten können, lange mit Kinder zu bleiben, haben normalerweise Eigenturm und sehr wohlhabende und auch gern schenkende Eltern. Und ja klar der Mann verdient auch etwas mehr als Durchachnitt

    Einmal editiert, zuletzt von irashes2 ()

  • Wir können es uns eigentlich nicht leisten, dass ich "nur" Hausfrau bin. Leider ist es in unserer Region hier schlichtweg ein Unding nen einigermaßen passablen Job zu bekommen. Teilzeit ist bei uns regional (Meck-Pomm...Kleinstadt) eher unüblich und es gibt eigentlich auch nur Jobs in der Alten- bzw. Krankenpflege im Schichtsystem. Da mein Mann aber auf Montage arbeitet und ich hier keine familiäre Unterstützung habe und alles alleine wuppen muss unter der Woche, bleibt mir quasi nix anderes übrig, als "nur Hausfrau". #weissnicht


    Finanziell kommen wir gerad so über die Runden. Wir bekommen zusätzlich Wohngeld und Kinderzuschlag und wenn wir wirklich was "reißen" wollen, müssen wir hier wohl oder übel weggehen aus der Region. Denn weder mein Mann noch ich finden hier Arbeit. Naja - Arbeit gibts hier schon - aber zu was für Konditionen. Da rollen sich einem die Zehennägel hoch. Da soll man für 8,50€ Stundenlohn dem Chef am Besten noch die Füße küssen, weil er einen überhaupt beschäftigt. #flop Für ganz viele Menschen hier "lohnt" sich arbeiten eigentlich nicht, weil sie bei den Löhnen hier nichtmal aus dem hartz4-Bezug raus wären und trotzdem dicke knüppeln müssten und noch Fahrkosten etc. dazu hätten.


    Mein Mann arbeitet schon seit geraumer Zeit auf Montage und das geht ihm mehr und mehr auf den Keks. Wir gucken uns gerade um, wo es in D nett ist und Arbeit gibt.


    Urlaub mit meinem jetzigen Mann gab es noch nie. Mal hier in den Zoo, mal da an den Strand - das wars. Ich bin das letzte Mal vor 12 Jahren im Urlaub gewesen - mit meinem Ex-Mann und den beiden Großen, bevor der Größte in die Schule kam. #weissnicht Ich vermisse es trotzdem nicht. Da ich laktoseintolerant bin und auch diese minus-L-Produkte nur eingeschränkt vertrage, bereite ich sowieso alle Mahlzeiten persönlich zu. Da machts am Ende auch keinen Unterschied, ob ich zu Hause koche oder woanders. #weissnicht


    Wir kaufen wenig Kleidung und Marken schon eh nicht. Wir haben jeder für jede Jahreszeit nur ein Paar Schuhe. Von Allem eben einfach nur das Nötigste. #weissnicht Ein Auto nur - das braucht mein Mann, um zu den Montage-Orten zu kommen. Ja....so ist das hier.... manchmal ist das mit dem Aussuchen im Leben nicht so wirklich einfach.... #haare

    Alles, was einmal war, ist immer noch. Nur in einer anderen Form. (Hopi-Weisheit)



  • ich bin auch bei funky.. ;)


    Die Ansprüche sind einfach sehr sehr unterschiedlich.


    Ich verdiene ja ein bißchen was als Tagesmutter dazu für unseren Luxus...


    Manche Kosten fallen einfach weg wenn man zu Hause ist, man kann vieles selbst machen, sich sozial engagieren und besser Kontakte pflegen was sich auch wieder "bezahlt" macht.


    Kein zweites Auto (ok, haben wir inzwischen.... aber ungeplant), keine bezahlte Kinderbetreuung ausser dem KiGa, auslastende Hobbies die nicht viel Kosten. Keine Putzfrau, keinen Steuerberater, kein Wäschetrockner, keine Nachhilfe, selbst machen was geht, Obst und Gemüse selbst ziehen..


    Und das Wichtigste: Geben und Nehmen in einem sozial gut funktionierendem Netz
    Beispielsweise: Kistenweise Kinderkleidung geschenkt bekommen und auch weiterschenken; ich passe auf ein Kind auf und bekomme dafür das Auto repariert und gewaschen; Kinder übernachten hier und unsere Kinder übernachten dafür auch mal woanders; Hilfe beim Umzug / Küche einrichten dafür bekommt man Gegenhilfe bei elektrischen Problemen im Haus... Ich nehme ein Mädel einmal die Woche nach dem Kindergarten mit zu uns und bekomme dafür 10-20 selbstgelegte Eier pro Woche...


    Das sind alles Sachen die sind mit Geld nicht aufzuwiegen.


    Und: nichts wegwerfen was nicht kaputt ist. Lebensmittel komplett verwerten. Auch die "Handvoll" Nudeln die über ist. Mit den Eiern in der Pfanne schon wieder ein kostenloses Essen..


    Wir leisten uns Urlaub, aber zu anderen Preisen als hier genannt. 1000 Euro netto pro Monat verdienen müssen um in Urlaub zu fahren ist eine Aussage die -ich- nicht nachvollziehen kann, habe ich heute grade 8 Tage Italien für uns alle für 240 Euro gesehen und gebucht. Fahrtkosten werden bei ca 120 Euro liegen und Essen kommt noch dazu, aber das habe ich hier ja auch..


    Dank Zeit und Vergleichsmöglichkeiten waren wir letztes Jahr fast 8 Wochen "weg" - Haussitting, Camping, Urlaub.. plus etliche Wochenenden. Schööööön wars, ich hoffe die Urlaubserlebnisse dieses Jahr werden es ebenfalls.
    Wir gehen mindestens einmal die Woche schwimmen und auch auswärts essen. Ich geniesse es :) Das ist auch der unnötige "Luxus" den ich durch meine Arbeit finanziere.


    Man wird oft neidisch angeschaut, aber es wird auch nicht gesehen was für eine Arbeit im daheim bleiben steckt ;)

    ... 12/2004 & 05/2006 & 01/2012 ...

  • Wir leben auch mit fast einem Alleinverdiener (ich bekomme Elterngeld auf 2 Jahre ausbezahlt, ist sehr wenig).
    Bei uns wird es gerade sehr knapp und ich muss den Haushaltsplan überdenken. Eigentlich will ich solange Zuhause bleiben wie möglich und der Plan war, eine neue Schwangerschaft in die Elternzeit einzubauen. Mein Vertrag läuft im Sommer aus und wir wollen nicht fremdbetreuen lassen-finanziell müssten wir das, aber ich kann und will den Kleinen einfach nicht so klein abgeben. Wir müssen uns jetzt noch ein Jahr durchbeißen, dann ist ein sehr großer Kredit meines Freundes abbezahlt und wir können aufatmen.
    Hier auf dem Land brauchen wir 2 Autos und hoffen das beide noch lange halten. Das Ältere hat uns letztes Jahr ein Vermögen an Reparaturen gekostet. Vor der Stromabrechnung graut mir und als Hauseigentümer haben wir auch dauernd irgendwelche Kosten wie Versicherung, Nebenkosten, Gartentralala ... Eigentlich wissen wir, das es oft zu knapp ist, aber wir reden es uns schön und meistens klappt das auch :)
    Urlaub und Luxusanschaffungen sind nicht drin, aber da legen wir auch keinen Wert drauf, wir genießen unseren Garten, das ist unser Urlaub :)
    Klamotten für Groß und Klein gibt es gebraucht. Da achte ich schon auf gute Marken, oft habe ich Glück und bekomme sie günstig.

  • Ich denke auch, dass es sehr von den Prioritäten abhängt.


    Wir haben lange – über 10 Jahre, von Mitte 80er bis Mitte 90er – vom Gehalt meines Vaters gelebt. Erst zu dritt, dann zu viert, schließlich zu fünft. Das war ein R1-Gehalt, also schon ganz gut. Dazu hatte er meistens noch einen Zweitjob – Lehraufträge, Veröffentlichungen, geldbringende Hobbys. Er konnte sich daneben sogar noch recht viel mit um uns Kinder kümmern, allerdings um den Preis, oft Abends spät bis Mitternacht oder länger und am Wochenende am Schreibtisch zu sitzen.


    Wir haben z.B. (@Löwenmami) bei Autos und Kleidung gespart. Markenklamotten gab es eher nicht, selten mal einen teuren Pullover für jemanden. Wir Kinder bekamen viel in dritter oder vierter Generation von Cousins und Cousinen. Sowas wie Jack Wolfskin wäre quasi undenkbar gewesen. Autos wurden gebraucht gekauft und sofort bezahlt – ich glaube, das teuerste war eine E-Klasse für 14.000 Mark (!), das war aber eher später.


    Urlaub haben wir gemacht, sogar 4 Wochen auf Sylt – aber eben im Wohnwagen auf dem günstigsten Campingplatz, und es gab dann in den vier Wochen maximal zwei teurere Ausflüge, also sowas wie Zoo oder Schifffahren. Den Rest der Zeit haben wir am Strand oder auf Radausflügen o. ä. verbracht.
    Ich meine mich zu erinnern, dass wir etwas später (Ende 90er) mal zwei Wochen Urlaub gemacht haben, die für unsere Verhältnisse richtig, richtig teuer waren – nämlich 5TDM für 2 Wochen / 5 Personen. Also ca. 250 Euro pro Woche und Person, aber natürlich vor 15 Jahren, mit der entsprechend besseren Kaufkraft.


    Bio haben wir nur teilweise eingekauft.


    Unsere Miete war sehr günstig.


    Ach ja, und wir hatten damals natürlich geringere Kosten für Elektronikschnickschnack. Wir hatten ein Schnurtelefon, eine alte Stereoanlage + Plattenspieler, einen alten Walkman, Fernseher und irgendwann einen Videorecorder – das war's. Kaum Kinderkassetten o. ä., keine Computer, keine Handys… ;)

  • Eins möchte ich übrigens noch loswerden, Reboarder müssen
    a) nicht unverschämt teuer sein, es gibt einige bei ca 200Euro losgehen, das kosten auch nur halbwegs vernünftige vorwärtsgerichtete Sitze auch mindestens.
    b) finde ich solche einmaligen Ausgaben gar nicht so schlimm, da kann man drauf hin sparen, Verwandte mit einbeziehen (Geburtstage, Weihnachten), frühzeitig die Augen nach Angeboten offen halten...
    Ich kaufe ja nicht alle paar Wochen oder Monate einen neuen Kindersitz.
    2 oder 3mal pro Jahr neue Kinderschuhe kaufen, das geht viel mehr in's Geld.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • den kindersitz von.beiden.kindern.haben wir und werden wir jeweils vom taufgeschenkgeld zusammenkratzen.:)


    Ich nuss zugeben, dass ich hoffe bald irgendwann mal einiges zu verdienen, ich möchte gern mal ne whnung einrichten, wi ich mag ubd in den urlaub fahren:)