Stillkinder-späte,schlechte Esser? Abstillen unmöglich?

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  • Hallo,


    habe mehrere Fragen,mich interessiert,wie ihr denkt,eure Erfahrungen:




    Warum sind oft Stillkinder schlechte späte Esser?


    Bei meiner Tochter( 1 Jahr) triffts zu,ißt seeehr wenig,dafür stillt sie umso mehr.




    Andere Frage:wollte gern mit ca.1,5 Jahren abstillen.Was,wenn sie bis
    dahin weiterhin kaum ißt? Kann ich dann noch nicht abstillen?




    Noch eine Frage:die Ernährungsexperten hier raten,wenn Kind
    nicht/schlecht ißt,den Hunger zum Helfer zu machen,die Stillmahlzeit zu
    verweigern,Brust also nicht zu geben wie gewohnt,auch wenn es weint und
    quengelt,damit es zur richtigen Mahlzeit ißt,bzw.lernt zu essen...


    Was haltet ihr davon? Ich stille sie oft danach etwas später,weil sie
    doch Hunger hat,kann es ihr doch nicht verweigern!Wird sie so nie
    lernen,zu essen,wenn sie weiß,das sie danach sowieso die Brust bekommt? :?:

  • Viele nach Bedarf gestillte Kinder stellen nicht so schnell auf andere Nahrung um, weil es normal ist, dass die Muttermilch die Hauptnahrung im ersten Lebensjahr darstellt.
    Dazu gibt es BEIkost, d.h. alles was sie zusätzlich essen ist schön, aber keine Pflicht.
    Man kann das als "schlechte" Esser bezeichnen oder eben als ganz normale Entwicklung.
    Nach und nach, wenn sie mit fortschreitender Motorik sich von ihrer Mutter entfernen, erweitern sie schrittweise auch ihr Nahrungsauswahl und reduzieren das Stillen (was nicht heißt, dass nicht z.B. bei Krankheit oder Zahnen wieder zum (fast) Vollstillen zurückgekehrt wird).
    Sie entwickeln sich (zumindest haben das meine zwei bisherigen LZS-Kinder) zu ganz normalen Essern.


    Den Hunger zum Helfer machen, würde ich nicht, wenn ich eh um das Kind herum bin. Warum auch? Alles hat seine Zeit und entwickelt sich normalerweise, solange Mutter und Kind damit zurecht kommen.
    Natürlich kann man versuchen, feste Essenszeiten einzuführen und das Kind vorher von der Brust abzulenken. Aber schreien lassen würde ich es deshalb nicht. Warum? Aus Prinzip? Ein Kind lernt allein laufen und allein auch allein, sich für andere Nahrung zu interessieren.


    Wenn Du Bedenken hast, dann lass mal die Blutwerte des Kindes prüfen (Eisenspeicher, Vit. B12, Vit. D). Eisenmangel führt z.B. zu Appetitlosigkeit. Wenn da alles in Ordnung ist, dann entspanne Dich. Und lies vielleicht das Buch "Mein Kind will nichts essen" von Gonzales zur Beruhigung. Da steht übrigens auch gut erklärt, warum ein Jahr alte Kinder teilweise plötzlich weniger essen. Weil sie nämlich nicht mehr so extrem wachsen wie im 1. Lebensjahr.

  • Ich hab zwei Stillkinder, die anfangs sehr wenig bis ueberhaupt kein Interesse an Beikost hatten. Irgendwann wurde es besser, aber beide sind immer noch eher schlechte Esser (bzw. reine Nudelfutterer). Nr 3 hingegen hat sich von Anfang an auf Beikost gestuerzt und futtert bislang alles was sie bekommt und will alles, was sie nicht bekommen sollte. Wie sich das weiter entwickelt wird sich zeigen.


    Verweigert habe ich das Stillen nie. Irgendwann fangen sie halt an, Sachen zu essen. Da kann sich in ein paar Monaten enorm viel veraendern. Abgestillt habe ich die zwei Grossen beide so um den 2. Geburtstag rum, aber da war es eh schon einige Zeit lang, so dass sie nur noch nachts und zum Einschlafen gestillt haben. Am 1. Geburtstag haben beide quasi noch gar nix gegessen.

  • Meine Tochter aß auch spät, ist aber dann zu einer total unkomplizierten Esserin geworden. Sie isst alles und auch viel und das seit sie so 2 Jahre alt ist. Gestillt wurde sie, bis sie knapp 4 war. Sie ist jetzt 5 Jahre alt und wir werden oft beneidet, dass sie so unkompliziert isst.


    Den Hunger zu Hifle zu nehmen finde ich unmenschlich. Ernährungsphysiologisch ist es auch unsinnig, weil Mumi viel wertvoller ist. So lange das Kind isst, sind die Mengen an Beikost (Bei-, nicht Anstattkost ;) ) unerheblich.


    Zum Abstillen: ich kann da gern näheren Rat geben, würde aber gern wissen, warum sie dann abgestillt werden soll und wie es aktuell ist. Wie viel stillt sie, wie oft? Wie viel isst sie dazu? Die Chance, dass sie dann ganz anders isst, ist hoch.

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    Einmal editiert, zuletzt von tulan ()

    • Offizieller Beitrag

    es kann durchaus mit eisenmangel zu tun haben, dass ein stillkind lieber stillt, als feste nahrung isst. such doch mal im forum und auch im archiv, da gab es mindestens zwei threads dazu.

  • Danke erstmal an euch ! Beruhigt mich schon mal ;)
    @ Merin: ich stille noch nach Bedarf,früh beim Aufwachen (ca.6 uhr),dann ca.7.30 etwas Frühstück,ca.wieder um 8.30/9 uhr stillen,dann schläft sie meist 1,5 -2 Std..dann ca.12 uhr stille ich sie wieder,dann Mittag,wieder stillen,dann machen wir uns fertig zum rausgehen,oder spielen,nochmal etwas stillen,wenn wir nachmittag/spätnachmittag zurück sind,nochmal stillen,ca.18 uhr Abendbrot,dann fertig machen fürs Bett,Einschlafstillen.Nachts ca.3-4 mal noch.
    Essen tut sie nur den Abendmilchbrei ganz gut,und zum Frühstück ißt sie vielleicht 1-2 Häppchen Brot und 2-3 Spalten Birne oder Apfel.Obstmus aus Glas mag sie gern,ist ja auch süß,geb ich aber nicht so oft.Banane geht auch ganz gut.
    Mittag den Kartoffel-Gemüse-Fleischbrei geht gar nicht,egal ob Glas oder selbstgekocht.
    Hab mir die 18 Monate als Grenze so in etwa gesetzt,es reicht mir einfach.Stilldemenz und vor allem Schlafmangel machen mir zu schaffen,bin auch nicht mehr die Jüngste.Und brauche ein wenig mehr Unabhängigkeit wieder.
    Wie wären deine Abstilltips?

  • hast du schon mal versucht, sie ganz normal essen zu lassen - also das, was du auch isst? brei hat von meinen 3 kindern keins viel gegessen, vor allem nicht den klassischen mittagsbrei. dafür gern so leckere sachen wie oliven, würzigen käse, nudeln, lammbraten, avocado...


    die kinder essen auch sehr unterschiedlich: der große gern sehr deftig, fleisch und wurst, gemüse nur roh oder als suppe püriert... käse nur mild. vielfraß...
    der mittlere: oliven (kann auch mal ein halbes glas zum abendessen sein), stinke-käse, probiert viel, mag tw. auch kohliges gemüse, weiß genau wie viel er braucht, genießt sehr (liebt z.b. gemeinsame kaffeestunden mit caro-kaffee...) der kleine: dem war essen nie so wichtig. hat schon mit wenigen monaten beim stillen den kopf weggedreht. hat schon als zahnloses baby manchmal lieber ein stück apfel "geknabbert" als einen früchteriegel. mag aber jetzt liebend gern avocado, oliven, käse. isst aber auch fast alles andere, nur nicht sehr begeistert, verliert schnell die lust sobald der erste hunger gestillt ist.


    voll gestillt alle um die 6 monate, wesentlich zur ernährung gestillt ca. ein jahr, danach wurde es von allein weniger (schon durch ablenkung durch spielen, welt entdecken).

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • Genau das wollte ich auch erwähnen. Meine drei Kinder mögen alle sehr unterschiedliche Sachen.gern.
    Das Baby liebt Brot mit Leberwurst oder haferflocken mit Joghurt. Es isst gern alles mögliche, probiert mit Spaß.
    Der große ist auch ein unkomplizierter Esser, schon immer. Aber auch er mochte fertigbreie überhaupt nicht und meine "guten" selbstgemachten erst recht nicht.
    der mittlere probiert erst seit wenigen Monaten viele Lebensmittel

  • Ich habe hier zwei gute Allesesser und habe das immer aufs Stillen zurückgeführt, da die Milch ja auch immer etwas unterschiedlich schmeckt und sie so schon verschiedene Geschmäcker gewohnt sind.
    Dafür gibt es hier viele mäkelige Flaschenkinder weit und breit, kann also auch anders sein...

  • Kann ich gar nicht bestätigen. Ich hab hier zwei LZS-Kinder, das eine begann das Essen so richtig erst mit 19 Monaten, dann aber alles! Das andere hat mit 7 Monaten (!!) Beikost gewünscht und dann bloss keinen Brei, sondern von unseren Tellern. Ich habe niemals ein so kleines Kind solche Mengen verdrücken sehen. :D Er wog aber mit einem Jahr auch schon 11 kg und flog irgendwo weit oben über der Perzentile. 8I

  • ich stille noch nach Bedarf,früh beim Aufwachen (ca.6 uhr),dann ca.7.30 etwas Frühstück,ca.wieder um 8.30/9 uhr stillen,dann schläft sie meist 1,5 -2 Std..dann ca.12 uhr stille ich sie wieder,dann Mittag,wieder stillen,dann machen wir uns fertig zum rausgehen,oder spielen,nochmal etwas stillen,wenn wir nachmittag/spätnachmittag zurück sind,nochmal stillen,ca.18 uhr Abendbrot,dann fertig machen fürs Bett,Einschlafstillen.Nachts ca.3-4 mal noch.
    Essen tut sie nur den Abendmilchbrei ganz gut,und zum Frühstück ißt sie vielleicht 1-2 Häppchen Brot und 2-3 Spalten Birne oder Apfel.Obstmus aus Glas mag sie gern,ist ja auch süß,geb ich aber nicht so oft.Banane geht auch ganz gut.
    Mittag den Kartoffel-Gemüse-Fleischbrei geht gar nicht,egal ob Glas oder selbstgekocht.
    Hab mir die 18 Monate als Grenze so in etwa gesetzt,es reicht mir einfach.Stilldemenz und vor allem Schlafmangel machen mir zu schaffen,bin auch nicht mehr die Jüngste.Und brauche ein wenig mehr Unabhängigkeit wieder.
    Wie wären deine Abstilltips?


    Okay. Also ertmal klingt das gar nicht nach Eisenmangel oder Appetitmangel. Das Kind isst Beikost und stillt daneben, wie es scheint, ausreichend. Ich würde auch den Tip geben, der hier schon benannt wurde: Probier mal, ob das Kind lieber Stückiges als Brei ist. Koch für Dich, nimm vor dem Salzen und Würzen was fürs Kidn ab, und biete es ihr etwas abgekühlt an. Ich habe hier auch eien Breiverweigerin.


    Wenn Du mehr Unabhängigkeit brauchst würde ich Dir raten, das vom Stillen zu entkoppeln und zeitnah umzusetzen. Kinder lernen meist schnell, dass Mama weg=keine Brust heißt. Du kannst Dir also auch jetzt schon einen freien Abend pro Woche einrichten. Wer könnte denn dann das Kind betreuen? Was würdest Du gern in Deiner freien Zeit machen?
    Meine Erfahrung ist, dass viele Mütter wieder mehr Lust aufs Stillen haben, wenn sie auch mal Zeit für sich haben. Ein Vater, der am Wochenende mit dem Baby aufsteht, während die Mutter im Bett weiterschlafen kann, ist Gold wert. Manche machen es auch einen Tag so, dass der Vater mit Baby aufsteht, am anderen die Mutter. So kann jeder mal auschlafen.
    Was die Nächte angeht: Wart's mal ab. Wenn es mit 18 Monaten noch so ist, könntest Du darüber nachdenken, nur nachts abzustillen.
    Generell solltest Du nicht schneller abstillen als alle 2 Tage eine Mahlzeit. Oft kann man erstmal die Mahlzeiten weglassen, die dem Kind nicht so wichtg sind, indem man den Tagesablauf an dieser Stelle umgestaltet. Es ist entspannter, wenn man sich Zeit zum Abstillen nimmt. Manchmal bleibt dann eine oder zwei Kuschelstillmahlzeiten noch lange erhalten, die dann beide auch genießen können.
    Wichtig wäre in jedem Fall, dass Du Dir ganz klar darüber wirst, was Du als nächsten Schritt erstmal willst. Wo willst Du als nächstes Freiheit haben?

  • Hallo,

    Warum sind oft Stillkinder schlechte späte Esser?


    Ist das wirklich so? meine Erfahrungen koennen dies nicht unbedingt einmal bestaetigen. Aber es ist wohl so, dass kindern, die frueher abgestillt werden, einfach mehr essen muessen, wenn sie nicht verhungern wollen. Sillkinder haben ja noch eine andere Moeglichkeit. Aber es gibt ja auch kinder, die noch sehr lange eine Flasche brauchen.


    Zitat


    Andere Frage:wollte gern mit ca.1,5 Jahren abstillen.Was,wenn sie bis
    dahin weiterhin kaum ißt? Kann ich dann noch nicht abstillen?


    Um die 18 Monate rum, tut sich oft was. Guck es dir doch einfach doch bis dahin an, und sei bereit auf Flasche um zustellen (wenn deine Beduerfnisse zum Abstillen ueberwiegen), oder stille noch ein paar Monate laenger.


    Zitat

    die Ernährungsexperten hier raten,wenn Kind
    nicht/schlecht ißt,den Hunger zum Helfer zu machen,die Stillmahlzeit zu
    verweigern,Brust also nicht zu geben wie gewohnt,auch wenn es weint und
    quengelt,damit es zur richtigen Mahlzeit ißt,bzw.lernt zu essen...


    ich verstehe nie so recht, in wie weit Nahrungsentzug ein Kind zum zunehmen bringen kann.


    Wegen Stilldemenz - ich denke, dass kann zum einen auch durch einen Vitaminmangel schlimmer sein, andererseits ist er wohl auch dadurch bedingt, dass man als Mutter einen weitere Fokuspunkt im Leben hat, der viel innere aufmerksamkeit braucht.

    Birth is not only about making babies. Birth is about making mothers - strong, competent, capable mothers who trust themselves and know their inner strength.

  • Uns hat geholfen, wenn das Kind nicht alleine aß oder gefüttert wurde, sondern das bekam, was auf dem Familientisch stand. Wenn alle sitzen und essen wirkt das animierend und appetitanregend, auch für schon kleine Kinder. Bei meiner Tochter habe ich das von Anfang an so gehandhabt, so daß wir gleich mit 2-3 Mahlzeiten anfingen. Vielleicht probierst Du mal aus, sie dazuzusetzen, wenn Du selbst ißt? Ich finde das, was Du schreibst aber völlig okay, da schließe ich mich Freda an (BEIkost).


    Gemüse ist einfach bitterer, das ist klar, daß da nicht laut "Hallo" geschrien wird. Aber trotzdem habe ich es immer wieder angeboten und es wird heute auch von beiden Kindern gegessen. Was ist denn das für ein Abendbrei? Die mit Pulvermilch? Ist da Zucker drin (Dextrose, Maltodextrin etc...)? Dann wäre logisch, daß der am besten angenommen wird...


    Ansonsten kann ich das "Vorurteil" auch nicht bestätigen: Meine Kinder haben einigermaßen früh zu essen angefangen, meine Tochter schon mit 5 Monaten, 1 Woche, mein Sohn mit 6 Monaten. Sie wurden lange Jahre gestillt, nach Bedarf, keine Ersatznahrung oder Fertigkost nötig.
    Ich fand, daß sie "gut" essen. Andererseits habe ich aber auch schon früh nicht mehr genau kontrolliert wieviel sie essen, deshalb weiß ich nicht, ob es objektiv wirklich "gut" war.

    • Offizieller Beitrag

    Kann ich aus meiner Erfahrung auch nicht bestätigen - ich kenne schlechte EsserInnen, die mal Flaschenkinder waren genauso wie super EsserInnen, die lange gestillt wurden.
    Ich würde mal sagen, es ist ähnlich wie Glockenbaum beschreibt: Stillkinder haben eher die Möglichkeit, ihren eigenen Essrhythmus zu entwickeln und können "Schlechtess-Phasen" gut überbrücken (bzw. die Eltern nehmen es meist lockerer).
    Ich würde mal behaupten, langfristig betrachtet, führt das eher zu gesundem Appetit als Eltern, die bei jedem schlecht gegessenen Brei nach Plan in Hektik ausbrechen...


    Ich kann zwei nach Bedarf gefütterte (eines nur mit Muttermilch, eines mit Zwiemilch) Kinder bieten, beides gute und probierfreudige Esser (zumindest in der Anfangsphase, der Grosse hat sich danach leider zu einem unglaublichen Mäkler entwickelt).


    Ich würde Dir auch raten, wenn Du vor allem wegen der "Unabhängigkeit" abstillen möchtest, mal zu überlegen, wie Du Dir Freiheiten nehmen kannst, ohne gleich komplett abzustillen.
    Ich überlege auch, in einigen Monaten das nächtliche Abstillen mal anzugehen - aber ansonsten geniesse ich das Stillen schon immer noch sehr, so praktisch.


    Liebe Grüsse


    Talpa