Kinder in der Waldorfschule

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    Ich war selber von der 4. bis zum Abi auf der Waldorfschule. Meinen großen Sohn habe ich bewusst nicht hin geschickt, beim Kleinen überlege ich, ob er ab der 5.geht.
    Meine Mutter war einige Jahre als Waldorflehrerin (seelenpflegebedürftige Schüler) tätig.


    Ich habe meine Schulzeit sehr positiv empfunden und denke gerne daran. Ich weiß, dass es aber auch einigen anders ging und dass die meisten, die ausschließlich in Waldorfkreisen heimisch waren, ein Problem hatten ins “richtige “Leben zu kommen nach der Schule.


    Der Umgang mit Konflikten ist oft fraglich, da habe ich auch schon einiges mitbekommen.


    Meine Schulzeit ist ja schon zwanzig Jahre her,.deshalb interessiert es mich, wie es jetzt läuft.

  • lucky: warum ist der umgang mit konflikten oft fraglich, wie meinst du das. interessiert mich sehr.


    meine grosse geht in den steiner kindergarten. wir haben sehr lange überlegt (vorallem die kosten).
    aber wir sind sehr glücklich. sehr viel platz für freies spiel. viel draussen. unheimlich lieber umgang mit den kindern.


    am anfang wurde meine tochter von einem anderen mädchen gehänselt (dein bild ist nicht schön, du darfst nicht mitspielen alle anderen schon) das wurde sehr ernst genommen. auch die mutter des mädchens hat sofort und sehr toll reagiert und mit ihrem kind gesprochen.

    Mandragora
    mit Sonnenschein 07, Kuschelbär 10, Zwerglein 14, kleine Bohne 20

  • Deswegen finde ich es so schwierig, DIE WALDORFSCHULE zu diskutieren. Entweder hat man Glück mit den Menschen und wie sie zusammenarbeiten oder nicht.. Das ist doch an jeder Schule so. Ein bisschen muss man natürlich die Theorie kennen, den Ablauf verstehen, aber es hängt einfach viel davon ab, wie mit den Kindern umgegangen wird. Dem Verständnis für sie.

    Mäh!

    Einmal editiert, zuletzt von Mio ()

  • Ich weiß, dass es aber auch einigen anders ging und dass die meisten, die ausschließlich in Waldorfkreisen heimisch waren, ein Problem hatten ins “richtige “Leben zu kommen nach der Schule.

    Ich glaube, sowas gab's bei uns gar nicht mehr. Alle hatten in irgendeiner Form Kontakt zu Nicht-Waldörflern. Schwierigkeiten in sogenannte richtige Leben zu kommen, hatte niemand (also jedenfalls nicht mehr als andere Gymnasiastinnen).

    Meine Mutter war einige Jahre als Waldorflehrerin (seelenpflegebedürftige Schüler) tätig.

    Semi-OT: den Begriff finde ich immer noch eine Unverschämtheit. Diese Verknüpfung von Karma, Seele und Körper übertrifft echt jede (Miss-)Interpretation von mens sana in corpore sano. Immer schön nach dem Motto: dein Körper weicht vom Normalfall ab – ah, wird wohl an einem seelischen oder karmischen Defizit liegen. #hammer
    Gottseidank wird das langsam besser, Stichwort Umschulung von Linkshänderinnen.


    Ich habe für mich festgestellt, dass das meiste, was ich an meiner Schule kritikwürdig fand, an staatlichen Schulen nicht besser läuft. Riskant finde ich tatsächlich den ideologischen Boden, der manmal seltsame Blüten treibt und dazu führen kann, dass sie falsches Wissen länger hält. Andererseits können gute Lehrkräfte mit den Bildern, die die Anthroposophie und das Waldorfkonzept bereitstellen, auch wirklich toll arbeiten. Ist ein bisschen wie mit Religionen, aus denen ein guter Mensch Gutes rausholt, ein kluger Mensch Kluges, ein dummer Mensch Dummes…

  • Guten Abend,


    ich freue mich sehr, dass so viele von Euch sich auch über die Themen austauschen wollen. :D
    und auch das reges, positives Interesse bei Einigen da ist, die ihre Kinder nicht oder noch nicht in einer Waldorfeinrichtung haben.

    Meine Kinder gehen auch auf die Steinerschule, wie die Waldorfschule in der Schweiz heissr. 1. und 4. Klasse und Spielgruppe.
    Ich habe im Unterforum Lernwelten vor ein paar Monaten schon so ein thread eröffnet.
    Lg

    Ich habe immer wieder nach solch einem Tread gesucht, aber leider keinen gefunden #weissnicht



    Also ich stand Waldorf schon immer skeptisch gegenüber. Mir war das immer zu esoterisch und dass der Gründer Rudolf Steiner auch für Antisemitismus stand, machts mir nicht sympathischer. Aber seit ich gestern auf den Thread von funky gestoßen bin, ist bei mir der Ofen entgültig aus:


    Mobbing an der Schule

    Leanor nimmt mir die Antwort aus dem Mund:

    ich denke, es ist sehr einfach, Steiner abzulehnen, wenn man sich nicht wirklich mit ihm beschäftigt hat

    @ alle die sich hier über Waldorfschule informieren wollen, die wichtigsten Eckpunkte:


    Die Schulklassen bleiben von der 1. bis zur 12. Klasse zusammen (wer Abi macht bis zur 13.)
    Es gibt von der 1. bis zur 8. Klasse einen festen Klassenlehrer, der den Hauptunterricht am Vormittag gibt und die Klasse eng betreut.
    Es wird in Epochen unterrichtet, was die Möglichkeit bietet, sich 3 - 4 Wochen sehr intensiv mit einem Thema zu beschäftigen.
    Neben dem Epochenuntericht gibt es die Fachstunden (Fremdsprachen - zwei ab der 1. Klasse, Eurythmie - Spezielle Form der Bewegungsschulung, Turnen, Handarbeit, Übstunden ect.)
    Neben dem Schulstoff der in jeder Schule unterrichtet wird gibt es folgende handwerklich -künstlerische Unterrichtsstunden:
    Buchbinden, Schmieden, Schnitzen, Schreinern, Malen und Zeichnen, Kupfertreiben, Plastizieren...
    Es werden in verschiedenen Klassenstufen Theaterstücke erarbeitet und aufgeführt.
    Es werden in den höheren Klassen Jahresarbeiten über ein frei wählbares Thema erarbeitet und vorgestellt.
    Es gibt ab der 7. Klasse immer wieder Praktika (Küchenpraktikum, Sozialpraktikum, Landbaupraktikum, Forstpraktikum, Industriepraktikum)


    So, ich habe bestimmt das Eine oder Andere vergessen und freue mich über Ergänzungen :)


    So nun zu mir,
    ich bin vor fast vier Jahren umgezogen und habe meine Tochter dann ab dem neuen Schuljahr (damals Klasse 6) in der Waldorfschule angemeldet.
    Vorher habe ich mich in Büchern ausführlich über die Pädagogik und die Schule informiert. Mein Sohn geht seit letztem Sommer ebenfals in diese Schule in die erste Klasse
    Ich bin überzeugt von der Pädagogik und wir leben diese auch zu Hause. Außerdem beschäftige ich mich auch mit Rudolf Steiner und Antroposophie, aber da stehe ich noch relativ am Anfang.


    Wie ist es bei Euch? Lebt ihr Waldorfpädagogik auch zu Hause?


    Liebe Grüße Lavendula

  • Ach Shakes, Du kannst es viel besser ausdrücken..
    An unserer Schule wird gerade die Integration bzw. Inklusion gefördert. Es gibt wunderbare Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Schule und auch mein (gehandicapter) Sohn wurde eingeladen an der Voreinschulungsuntersuchung des Kindergartens teilzunehmen, obwohl er gar nicht im W-Kindergarten ist.. Sie haben uns klärende Gespräche geboten, Einschätzungen, wo er am besten hinpasst.
    Sie haben einen tollen, einfühlsamen Blick auf die Kinder. Nicht zuletzt sicherlich, weil ein Pädagoge aus dem Aufnahmegesprächs-Gespann vorher mit besonderen Kindern gearbeitet hat. Und die andere, die als Eurythmistin ausgebildet ist und viele Fortbildungen hat, ist auch sehr gut über Kindesentwicklung informiert. Im Kontext der Waldorfpädagogik (das lange Stillen fand sie nicht berauschend gut, hat es mir aber auch nicht auf's Brot geschmiert) und auch in Zusammenarbeit mit anthropos. Ärzten und Kinderneurologen und generell dem heutigem Wissenstand.
    Übrigens finde ich, dass die "Erziehungskunst" sehr moderne Ansichten hat. Mir geht immer das Herz auf, wenn ich mal dazu komme, sie zu lesen.

  • "es kommt immer auf den Lehrer an, wie er es schafft umzusetzen..." das ist sinngemäß das Zitat des Schul- wie sagt man Vorstand-? Also bei uns quasi der Direktor.


    Mit meiner großen Tochter habe ich leider die Ar***Karte gezogen. Und wenn ich an die nächsten 6,5 Jahre denke, wird mir einfach schlecht. Leider sehe ich meine Tochter auch nicht auf der Regelschule- der Zug ist mittlerweile abgefahren. Wir hätten da einfach früher reagieren müssen. Die Klassen sind sehr groß und ich versteh es nicht, dass immer noch Kinder aufgenommen werden, obwohl schon lange klar ist, dass die Lehrerin bereits mit weniger Kindern nicht zurecht gekommen ist. Hilfe durch einen Zweitlehrer wird von ihr leider auch abgelehnt...


    Ich ärgere mich, dass ich nicht auf mein Bauchgefühl nach dem ersten Elternabend gehört habe, da haben schon sämtliche Alarmglocken geklingelt... Also es steht und fällt mir dem Lehrer.


    Ich sehe aber auch, dass es in der jetzigen ersten Klasse super läuft- sowohl der Kontakt zu den Schülern, als auch zwischen Lehrern und Eltern. So, wie der Unterricht der ersten Klasse gestaltet wird, hätte ich mir für meine Tochter gewünscht, aber das werden wir wohl nie bekommen.


    Die Kleine geht in den Waldorfkindergarten und das ist wirklich super (wir haben auch Erfahrung mit dem Regelkindergarten). Ich würde das immer wieder machen, wenn es möglich ist.

  • Neben dem Schulstoff der in jeder Schule unterrichtet wird gibt es folgende handwerklich -künstlerische Unterrichtsstunden:
    Buchbinden, Schmieden, Schnitzen, Schreinern, Malen und Zeichnen, Kupfertreiben, Plastizieren...
    Es werden in verschiedenen Klassenstufen Theaterstücke erarbeitet und aufgeführt.
    Es werden in den höheren Klassen Jahresarbeiten über ein frei wählbares Thema erarbeitet und vorgestellt.
    Es gibt ab der 7. Klasse immer wieder Praktika (Küchenpraktikum, Sozialpraktikum, Landbaupraktikum, Forstpraktikum, Industriepraktikum)

    Wobei die Details (welche Fächer/Praktika, wie lange) von Schule zu Schule variieren.
    Wir hatten kleine Theaterstücke in der 2., 4., 6. Klasse und die beiden großen in der 8. und 12. Klasse. Berufspraktikum 8. Klasse, Landwirtschafts- und Sportpraktikum (Skifahrt #augen ) in der 9. Klasse, Feldmessen in der 10., Sozialpraktikum in der 11. und Kunstfahrt in der 12. Klasse. Dafür ab der 9. Klasse keine anderweitigen Klassenfahrten. Forst-, Küchen- und Industriepraktikum gab's nicht. An handwerklichen Fächern gab es Handarbeiten (Stricken, Sticken, Nähen mit der Hand und mechanischen und elektrischen Maschinen, Spinnen) von der 1.-10. Klasse, Holzwerken (6.-9.), Metallwerken (10.), Buchdruck (9.?), Buchbinden (10.), Plastizieren mit Ton (ab 10., glaube ich? kein Töpfern!, Wahlpflicht ab 12 mit Kunst) und Kunst (Malen/Zeichnen, ab 1. Klasse, Wahlpflicht ab 12).


    An der Schule in Wales, an der ich als Gastschülerin war, war das Angebot viel kleiner, die hatten insgesamt weniger Unterricht. Die Schule ging auch nur bis zur 10. Klasse und endetete mit den GCSE-Levels, von denen man auch nur wenige machen konnte. Man merkte da schon deutlich den Unterschied zwischen "Waldorfgymnasium" mit 50 Jahren Tradition im Rücken einerseits und einer kleineren Schule auf dem platten Land, die es noch nicht so lange gab und wo viel weniger Akademiker und viel weniger Geld herumliefen, dafür aber noch mehr Ökos und weniger Waldorf-Ahnungslose.


    _

    Ach Shakes, Du kannst es viel besser ausdrücken..

    #schäm #danke Das denke ich bei anderen Beiträgen umgekehrt oft selbst.

  • zum Thread in "Lernwelten"


    Mein 4. Klässler schreibt gerade seinen 1. Vortrag über eine Tierbeobachtung. Er schreibt vom Dachs.
    Ich liebte Vorträge in der Schule und wollte schon div. Vorschläge machen wie und was er noch machen könnte (irgendwie im Hinterkopf - dann bekommt er eine gute Note) es kommt nicht darauf an, sondern dass sie es alleine machen und ihre eigenen Erfahrungen machen. Da muss ich mich manchmal echt zurückhalten, weil ich es mir so anders gewohnt war aus meiner Schulzeit.


    Bald werden sie wieder fürs Sommerspiel üben. Das machen andere Schulen sicher auch, oder? Das Theaterstück mit dem Pan und den Naturgeistern. Bei uns macht das immer die 3. und 4. Klasse. Ich finde das immer ganz toll, die Kinder sind voll dabei und sehr stolz.


    Liebe Grüsse
    Morgenmuffel

    Grosser Sohn: Nov. 02
    Mittlere Tochter: Juni 05
    Kleine Tochter: Juni 09

  • Ach Shakes..


    Morgenmuffel, in der dritten Klasse gibt es bei uns noch keine alleinige Vorführung. In der vierten vielleicht, weiß ich noch nicht.. Ja, sie sind sehr stolz. Meine Tochter hat leider immer Angst, nicht alles richtig zu machen.. Ich hoffe, dass sie die nächste (2. ) Periode des Klassenorchesters mit ihrer Querflöte mitmacht. Der Gedanke ist ihr noch recht widerlich. Dabei ist sie gut..

  • zum Thread in "Lernwelten"

    Nun ist die Frage, was wir jetzt machen, wechseln wir zu Deinem Tread, schreiben wir in beiden? Was meinen die anderen dazu?


    Ich mag Vorträge auch sehr gern. In der Klasse meiner Tochter waren letzte Jahr die ersten Jahresarbeiten an der Reihe. Da waren so viele verschiedene Themen dabei einfach toll. Sie hat übers Jahr bei einer Töpferin das töpfern an der Drehscheibe gelernt und darüber ihren Vortrag gehalten.



    Wobei die Details (welche Fächer/Praktika, wie lange) von Schule zu Schule variieren.

    Das stimmt, desswegen hab ich versucht allgemein zu schreiben, vielen Dank für Deine Ergänzungen :)


    Mir ist auch noch etwas eingefallen: Es gibt keine Schulnoten. Das war nebenbei bemerkt, der Punkt vor dem ich beim Wechsel am meisten Angst hatte. Aber die Sorge, dass die Lernbereitschaft dadurch schwindet hat sich als völlig unbegründet erwiesen. Jetzt in der neunten geht es bei meiner Großen los mit Noten, aber das "wuppt" sie schon :D

  • Bald werden sie wieder fürs Sommerspiel üben. Das machen andere Schulen sicher auch, oder? Das Theaterstück mit dem Pan und den Naturgeistern. Bei uns macht das immer die 3. und 4. Klasse. Ich finde das immer ganz toll, die Kinder sind voll dabei und sehr stolz.


    Lustig, das kenne ich gar nicht. Bei uns gab es in der 2. Klasse Christopherus-Spiel und in der 4. was zur Heiligen Elisabeth. Wir haben damals auch Heiligenfiguren durchgenommen, neben der Hl. Elisabeth z.B. auch Franz von Assisi, etwas später im Geschichtsunterricht dann auch was zu Klostergründungen (ich glaube, Benedikt und Clara?).


    Komischerweise spielten Religion und Religionsgeschichte bei uns zwar eine große Rolle (wir haben z.B. im Hauptunterricht ganz viel aus dem alten Testament gehört, haben Bilder dazu gemalt, haben aber auch Geschichten aus der Edda und dem Gilgamesch-Epos und von den alten germanischen Göttern gehört, später (11.) Parzival und das Nibelungenlied. Manche hier im Forum, die ihre Kinder dezidiert von religiösen Inhalten fernhalten möchten, wären schier verzweifelt. Wir hatten zudem alle christlichen Religionsunterricht (regional bedingt gab es evangelischen, "frei"-christlichen und von der Christengemeinde), in dem dann auch andere Religionen behandelt wurden. Auf die Idee, dass man sich davon freistellen lassen könnte, kam irgendwie niemand.


    Und trotzdem habe ich den Eindruck, dass das gar nicht missionierend gewirkt hat. Ich war als einzige von ca. 30 Leuten in meiner Klasse als Teenager kirchlich aktiv, die anderen hat das Thema kaum interessiert. Selbst im Reliunterricht kam ich mir teilweise wie ein Freak vor, einer Katholikin ging es eine Stufe tiefer ähnlich. #augen Ich war ernsthaft überrascht, als ich erfuhr, dass unser Religionslehrer (!) Mitglied in der Kirchenkreis-Synode war. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, dass DER irgendwie kirchlich aktiv sein könnte... Wenn er bei den Linken gewesen wäre, der alte Taz-Leser, hätte mich das weniger gewundert. :D

  • Hier, wir auch!:D
    Auch von mir die ansicht: es steht und fällt mit der/dem lehrerIn-jedenfalls für die einzelne familie. schulweise kommt es aufs kollegium an, und natürlich dann auch auf die elternschaft-ich finde das wird nämlich gerne vergessen. ich habe an "unserer"schule bisher noch nicht das gefühlte, dass eltern nur zumackern oder spenden herangezogen werden,sondern habe bis dato eine große offenheit gegenüber dem engagement der eltern bemerkt (letztes jahr gab es einen missbrauchsfall, bzw. wurde einer öffentlich).der umgang damit war wirklich angemessen, fand ich-und ich habe besonderen respekt davor, dass aus dem kollegium das eingeständnis kam, dass man sich dem gegenüber hilflos fühlte und sich auch vorwürfe machte, nicht auf srin eigenes bauchgefühl gehört zu haben. also genau das gegenteil von vertuschung und so...
    Den theoretischen hintergrund find ich weitestgehend super, mit diversen "abers".zunächst mal denke ich, dass man den zeitlichen kontext nicht außer acht lassen sollte, ohne das als allfällige entschuldigung für diversen unsinn, den steiner auch von sich gegeben hat, zu verwenden! (In einer steiner-biographie hab ich auch mal gelesen, dass steiner selb wohl ganz bodenständig und realistisch gewesen sein soll, das gesäusel hätte erst nach seinem tod unter der nachlassverwaltung der witwe angefangen.das find ich absolut bemerkenswert,und es ist mir im gedächtnis hängen geblieben.) steiner hat ja wohl auch selber zu seinen "anhängern" gesagt, sie sollen.nicht einfach alles, was er sagt, einfach hinnehmen, sondern das eigene denken nicht vergessen-und das, finde ich, sollten sich diverse super-anthros ganz schön zu herzen nehmen, irgendwie schei t mir das häufig in vergessenheit geraten zu sein...aber ich hoffe da auch, ehrlich gesagt, auf eine ähm...biologische lösung,denn diese art der anthros scheint mir doch häufig in dervorigen und vorvorigen generation verhaftet zu sein...äh. ich schweife ab. oder?
    ach ja-wir leben anthro viel zu wenig für meinen geschmack, aber ich denke auch, dass wir da immer noch einen richtigen weg für uns finden müssen. ist halt doch eine ewige anstrengung.... #augen

  • und natürlich dann auch auf die elternschaft-ich finde das wird nämlich gerne vergessen.


    Stimmt.


    An meiner alten Schule (von der ich über Bekannte und Verwandte noch einiges mitbekomme) merkt man deutlich, dass die Eltern, vor allem die Frauen, viel weniger Zeit haben als in meiner Kindheit. Sichtbar wird das z.B. am Adventsbasar. Als ich klein war, gab es massenhaft Basarvorbereitungskurse, in der die Eltern in stundenlanger Handarbeit Puppen, Transparentsterne, Lebkuchenhäuschen und was weiß ich nicht alles anfertigten. Das gibt es kaum noch, der Basar besteht inzwischen überwiegend aus Ständen von Geschäften. An der Münsteraner Waldorfschule ist es genauso.


    Der veränderten Elternschaft ist es auch zu verdanken, dass der Kindergarten über seinen Schatten gesprungen ist: Früher gab es nur Gruppen von 8-12h für 3-7-jährige Kinder. Inzwischen gibt es nicht nur Ganztagsgruppen, sondern auch einen U-3-Bereich (der von einer Ex-Klassenkameradin geleitet wird #top ). Dabei ist das eigentlich absolut nicht Waldorfkompatibel. Aber der Bedarf ist da, und darauf reagieren sie dann eben doch.


    Auch sonst ist einiges hinzugekommen in den letzten 20 Jahren, z.B. erst eine Cafeteria, dann Hauswirtschaftsunterricht. Und mein Schwesterherz hatte sogar Aufklärungsunterricht in der Unterstufe, bei uns gab's das nur in Bio in der Oberstufe – da war die erste schon Mutter. #freu

  • An meiner alten Schule (von der ich über Bekannte und Verwandte noch einiges mitbekomme) merkt man deutlich, dass die Eltern, vor allem die Frauen, viel weniger Zeit haben als in meiner Kindheit. Sichtbar wird das z.B. am Adventsbasar. Als ich klein war, gab es massenhaft Basarvorbereitungskurse, in der die Eltern in stundenlanger Handarbeit Puppen, Transparentsterne, Lebkuchenhäuschen und was weiß ich nicht alles anfertigten.


    Diese Entwicklung kann ich hier auch vermelden leider :(
    Bei uns gab es letzten Jahr eine große Schuldiagnose und Klassendiagnose, wo alle Eltern und die Schüler der Oberstufe alle denkbaren Schulthemen beurteilen sollten. Die Resonanz war groß und nun werden viele Dinge neu geordnet und verändert.
    Zum Beispiel gibt es jetzt eine verbindliche Elternmitarbeit, damit diese nicht nur auf einzelnen Schultern lastet. Einerseits find ich das gut, aber es hat auch seine Schattenseiten, denn die selbstlose Mithilfe geht dadurch irgendwie verloren und es wird zu einer vielleicht manchmal nicht leistbaren und lästigen Pflicht. #weissnicht


    Zum Thema U3 - Betreuung, die gibt es seit letztem Jahr auch. #super Ne Ganztagesgruppe gab es schon, als ich mit meinen Kindern hierher gezogen bin.

    Und mein Schwesterherz hatte sogar Aufklärungsunterricht in der Unterstufe, bei uns gab's das nur in Bio in der Oberstufe – da war die erste schon Mutter. #freu

    #lol


    Ja, der späte Aufklärungsunterricht hat mich hier auch etwas verwundert, aber ich denke Aufklärung ist auch maßgeblich Aufgabe der Eltern und die Schule kann eh nur unterstützend wirken.
    Ich hatte übrigens Aufklärung in der Schule auch erst mit 14 und das einer normalen Regelschule. Nebenbei bemerkt fand ich den in dem Rahmen irgendwie für uns Jugentliche uneffektiv und peinlich 8I


    Wir haben nun zwei Wochen Ferien, ausschlafen juhu #dance na gut bis dreiviertel acht, aber des ist für mich supi #super



    LG und einen schönen Sonntag Euch allen. #sonne

  • Zitat von »Shakes«
    Und mein Schwesterherz hatte sogar Aufklärungsunterricht in der Unterstufe, bei uns gab's das nur in Bio in der Oberstufe – da war die erste schon Mutter. #freu


    #lol


    :D


    Fairerweise muss man dazusagen, dass es eine Verhütungspanne – ein TroPi-Kind – war und die Schule sich durchaus Mühe gegeben hat, sie zu unterstützen. Unser "Aufklärungsunterricht" bestand aus
    - Embryologie
    - Besuch bei Pro Familia
    - Besuch im Geburtshaus
    - Besuch in einer Klinik für Reproduktionsmdizin
    - und auf meine Nachfrage hat der Biolehrer erklärt, wie die Pille funktioniert


    War also eher technisch-naturwissenschaftlich (war ja auch Teil einer Bio-Epoche) und hing sehr am Engagement unseres wirklich tollen Bio-Chemie-Lehrers.


    Wie gesagt, meine Schwester hatte dann Aufklärungsunterricht in der 4./5. Klasse, zusammen mit der Klasse darunter, getrennt nach Mädchen und Jungen. Der war wohl sehr gut, wurde auch von außenstehenden Personen gemacht, die hatten wohl tolle Erklärungen und Modelle und schafften einen guten Raum für Fragen, alles schön altersgemäß.


    Ich erlebe es so, dass die Waldorfschule so eine Mischung aus Mitmachen- und Mitbestimmenkönnen einerseits und autoritären Lehrkräften andererseits ist. Also im Randbereich kann man als Eltern gaaaaaaanz viel mitmachen. Bei uns wurde u. a. auf Betreiben der Elternschaft der Samstagsunterricht abgeschafft. Das Schulgelände wurde maßgeblich von Eltern mitgestaltet. Das Küchenangebot in der Cafeteria wurde wirklich, wirklich aufwändig mit Schülerinnen, Schülern und Eltern diskutiert, das war ein mehrjähriger Prozess, in dem verschiedene Modelle ausprobiert und wieder verworfen wurden. Das jetztige Modell läuft wohl gut und hat auch Hauswirtschaftsunterricht integriert, aber ich schätze, dass es bestimmt 5-10 Jahre gedauert hat, bis es soweit war. Im kleinen dürfen auch die Schüler mal was mitbestimmen oder es wird auf sie eingegangen – sei es, dass ein zusätzlicher Kurs oder eine AG angeboten werden, weil das Interesse groß genug ist, oder dass wir in der 13. Klasse unser Klassenzimmer selbst streichen durften :D oder dass in einer Projektwoche was über die Hintergründe von Eurythmie oder Steiner erzählt wird – was sonst eher nicht vorkommt – weil wir SuS das wollten. Also da geht echt viel, ggf. halt mit dem entsprechenden zeitlichen Einsatz von Eltern oder Schülerinnen.


    Ende im Gelände ist dann meistens, wenn es an den Kern der Lehrarbeit, an die Pädagogik geht. Da wird gerne einiges erklärt, aber irgendwann (je nach Lehrkraft früher oder später) kommt der Punkt, in dem es heißt: ab hier müssen Sie mir vertrauen, dafür bin ich ausgebildet und das ist mein Kompetenzbereich. Und da hat's zumindest bei uns auch gelegentlich Streit gegeben, wenn Eltern sich darauf nicht einlassen wollten. Eine Klassenkameradin hatte Pädagogin und Pädagoge als Eltern :D da flogen häufiger die Fetzen.

  • Ah, und meine 1. Klässlerin lernt gerade Blockflöte in der Schule.


    Ich finde das echt toll, dass das zum Schulstoff gehört. Mein Sohn kann nun somit 2 Instrumente spielen, Blockflöte nach Noten und nachspielen plus Klarinette, welche privat stattfindet. Eigentlich ist er eher von der unmusikalischen Seite, aber die paar Jahre haben da echt was gebracht.


    Meine Tochter spielt noch Geige privat, das finde ich auch eine schöne Kombination mit Blockflöte.


    Das Sommerspiel, oder Mitsommerspiel - wie es auch heisst - ist wirklich eine tolle Sache. Schaut mal hier:
    http://www.waldorf-ideen-pool.de/index.php?aid=1142


    Die Seite habe ich gerade gefunden, ist eine tolle Seite, habe gerade etwas gestöbert und mich in bespielbare Filzbilder verliebt......


    Liebe Grüsse
    Morgenmuffel

    Grosser Sohn: Nov. 02
    Mittlere Tochter: Juni 05
    Kleine Tochter: Juni 09

  • Guten Abend, Morgenmuffel :)


    Ah, und meine 1. Klässlerin lernt gerade Blockflöte in der Schule.


    Ja, Blockflöte hat mein Sohn hier auch, leider tut er sich noch schwer damit, obwohl ich denke, wenn ein Instrument zu ihm passt, dann ein Blasinstrument. Ich kann nicht sagen warum, ist nur so ein Gefühl.


    Das Sommerspiel, oder Mitsommerspiel - wie es auch heisst - ist wirklich eine tolle Sache. Schaut mal hier:
    http://www.waldorf-ideen-pool.de/index.php?aid=1142


    Die Seite hab ich mir gleich mal vorgemerkt #top


    @Shakes:


    Das nenn ich mal ne tolle Ergänzung zur Aufklärung zu Hause #super
    Hab's meiner Tochter erzählt, sie hätte so etwas auch toll gefunden.
    Sie hatte in der Waldorfschule bis jetzt gar keinen richtigen Aufklärungsunterricht, der ist irgendwie immer wieder verschoben worden. Aber sie war die ersten fünf Jahre auf staatlichen Schulen und hatte somit in der 3. KLASSE 8I (meiner ansicht nach zu früh) Aufklärungsunterricht. Allerdings habe ich es mir nicht nehmen lassen vorher mit ihr vertrauensvoll darüber zu sprechen.
    Inzwischen habe ich festgestellt, das es mit einmal aufklären und gut auch überhaupt nicht getan ist.
    Man muss immer wieder darüber ins Gespräch kommmen.


    So ich versuchs noch mal mit meiner Frage von Gestern. Wie Waldorf seit ihr zu Hause? Ich achte hier auf "passendes" Spielzeug, wobei ich gegen andere Sachen auch nicht's habe, die sollten nur nicht überhand gewinnen.
    Wir haben keinen Fernseher, die Frage stellt sich also gar nicht und an sonsten pflegen wir die Jahresfeste und da es mir Freude macht Jahreszeitenpüppchen zu nähen haben wir auch einen Jahreszeitentisch.


    LG Lavendula

  • Ende im Gelände ist dann meistens, wenn es an den Kern der Lehrarbeit, an die Pädagogik geht. Da wird gerne einiges erklärt, aber irgendwann (je nach Lehrkraft früher oder später) kommt der Punkt, in dem es heißt: ab hier müssen Sie mir vertrauen, dafür bin ich ausgebildet und das ist mein Kompetenzbereich. Und da hat's zumindest bei uns auch gelegentlich Streit gegeben, wenn Eltern sich darauf nicht einlassen wollten. Eine Klassenkameradin hatte Pädagogin und Pädagoge als Eltern da flogen häufiger die Fetzen.


    ...aber dazu finde ich, muss man auch im hinterkopf haben, dass -wie so vieles bei anthroposophens - auch die erziehung als drei-bzw.viergeteilte aufgabe gesehen wird, oder?
    Also, dass erziehung eben nicht nur über die elterb, sondern ganz bewusst auf priester (bei dem bin ich mir jetzt grade nicht so sicher...),lehrer und kinderarzt und eben eltern mit verteilt wird. wenn man das mit einbezieht, ist der vertrauensspruch noch mal sehr viel gewichtiger, und es wäre vielleicht auch ganz gut, wenn das den unbedarfteren waldorf-sympathisanten bewusster würde. Das klingt jetzt total überheblich, so ist es gar nicht gemeint! ich meine nur, dass man mit diesem wissen im hinterkopf mitunter den ein oder anderen vor unsngenehmen überraschungen bewahren könnte. Waldorf ist zwar ohne theorie durchaus möglich...ach menno, ich kann mich nicht richtig ausdrücken-ich bin ja seeeehr affin, aber eben auch nicht unkritisch und so... #schäm