Kinder in der Waldorfschule

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  • Katrin, ich gehe sowieso davon aus, dass sich da jemand was ausgedacht hat, egal ob nun Steiner oder jemand aus seinem Dunstkreis.


    Der Punkt ist, dass versucht wird, Vorgaben für die Entwicklung von Kindern zu machen, die nicht wissenschaftlich begründet sind, sondern auf einer Mischung aus "so kenn ich das" und "das ist so schön symbolisch" und Anthroposophie beruhen.


    Ich habe mir gerade nochmal eine der Stillen-Anthro-Diskussionen aus dem Archiv gesucht, da wurde dieser Artikel verlinkt:
    http://www.waldorfwithoutwalls.com/articles/breastfeeding
    "It would be more true to say that human breastmilk is more heavenly, more angelic, closer to the Christ than any other form of available nutrition. Human breastmilk, especially from the child's own mother, is the perfect nutrition. "


    Da taucht das mit der himmlischen Nahrung auch auf, die Frau vertritt halt nur einen anderen Standpunkt, was das bedeutet.

  • In der Schweiz erhalten die Steinerschulen keine finanzielle Unterstützung vom Staat. Sie fananzieren sich durch Spenden und Elternbeiträge.
    Die sind ca. 12 % vom Lohn.


    Bei uns sind es auch 10% und das obwohl 60% vom Land zugeschossen wird (normal sollten es wohl 80% sein)...


    Ich wunder mich ja schon, warum die so viele tolle Gebäude bauen können...aber die Lehrer bekommen immer noch ein geringes Gehalt.

  • Zum Stillen:



    - ich kenne da auch nur persönlich ein paar Leute, die befürworten, das Stillen auf neun, bzw. z.T. sogar nur sieben Monate zu beschränken, Quellen konnten sie mir auch nicht nennen


    - als Begründung kenne ich auch das mit der Himmelsnahrung; durch die feste, irdische Nahrung soll sich das Kind besser inkarnieren; zudem kann es sonst zu viel vom Astralleib der Mutter abbekommen (da konnte mir aber auch niemand erklären, wie sich das dann ausdrücken würde)


    Familienbett:


    - ähnlich argumentieren einige Anthros, dass sich bei langem gemeinsamen Schlafen der Familienätherleib zu stark ausbildet, der eigene des Kindes zu schwach; auch hierzu ist mir keine Quelle bekannt


    wäre wirklich interessant, das einmal zu recherchieren


    Entwicklung in Lebensjahrsiebten:


    - auch hier muss man ganz genau schauen; einige Anthros scheinen sich da hinter einem lieb gewordenen Modell zu verschanzen
    - laut Steiner verläuft die menschliche Entwicklung nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten, die alle Idividuen betrifft (manche Anthros nehmen dabei heute sogar eher Lebensjahrsechste an)
    - dem gegenüber ist aber jedes Kind ein unverwechslbares Wesen, Steiner spricht hier vom sog. "Individualitätsstrom" in der Entwicklung
    - das Kind, der Mensch entwickelt sich in genau dem Spannungsfeld, beide Prozesse sind in ihrer
    Unterschiedlichkeit auf einander bezogen und befinden sich in andauernder
    Auseinandersetzung
    - gerade wegen dieser Gegensätzlichkeit (das ist jetzt aus einem anthroposophischen Vortrag) ist Entwicklung kein
    linear ablaufender Vorgang, sondern auch immer wieder durchbrochen von Krisen, in
    denen es immer um einen notwendigen Entwicklungsschritt geht, der letztlich nur
    in Freiheit vollzogen werden kann, weil er zugleich immer auch eine Befreiung
    ist


    - wenn man zum Beispiel Caroline von Heydebrand liest, bekommt man einen Eindruck, dass Steiner versuchte, bestimmte Gesetzmäßigkeiten und Schülergruppen zu beschreiben, persönlich aber immer auf jeden Schüler individuell einging


    - wesentlich war ihm immer die genaue Beobachtung, Intuition, Konferenzbesprechung, Meditation zum einzelnen Kind


    - wenn man Steiner ernst nimmt, muss man m.E. selbst verantwortlich handeln und kann ihn gerade nicht nachbeten



    Waldorfpädagogik im Kindergarten


    - entstand erst später und kann sich daher nur auf anthroposophische Grundsätze, nicht aber auf Steiner selbst berufen


  • Bei uns sind es auch 10% und das obwohl 60% vom Land zugeschossen wird (normal sollten es wohl 80% sein)...


    Ich wunder mich ja schon, warum die so viele tolle Gebäude bauen können...aber die Lehrer bekommen immer noch ein geringes Gehalt.

    In Berlin erhalten die Waldorfschulen ca. 95% des Etats öffentlicher Schulen, für Extras wie Eurythmieunterricht etc. gar nichts


    das wird aus den Elternbeiträgen finanziert, ebenso wie Neubauten (diese außerdem durch Bau-, Förderbeiträge, manchmal Erbschaften, Lotteriegelder; z.T. werden auch hohe Kredite aufgenommen und über Jahre abgezahlt);


    zudem erhalten Waldorflehrer meist deutlich weniger Gehalt

    liebe grüße von leanor

    Einmal editiert, zuletzt von Leanor ()

  • Vielen Dank für die Beschreibungen zum Entwicklungsverständnis. Ich finde es sehr gut, dass neben dem Allgemeinen auch die individuelle Seite stark berücksichtigt wird.

    - dem gegenüber ist aber jedes Kind ein unverwechslbares Wesen, Steiner spricht hier vom sog. "Individualitätsstrom" in der Entwicklung
    - das Kind, der Mensch entwickelt sich in genau dem Spannungsfeld, beide Prozesse sind in ihrer
    Unterschiedlichkeit auf einander bezogen und befinden sich in andauernder
    Auseinandersetzung

    Auf dieser Grundlage ergeben auch allgemeine Entwicklungsprozesse einen anderen Sinn, bzw. hatte ich bisher die Befürchtung, dass eben die Themen der Entwicklung nicht für jedes Kind zur gleichen Zeit anstehen und es dann die Tendenz geben könnte, dies zu wenig zu berücksichtigen.


    Ganz besonders spricht mich die Achtsamkeit gegenüber den Kindern an, die einige von Euch aus den Einrichtungen beschrieben haben.

  • Meine Tochter geht in die dritte Klasse einer Waldorfschule. Wir sind bisher sehr zufrieden. Aber das ist doch total abhängig von der einzelnen Schule! Unsere ist nicht technologiefern und kümmert sich gut um den einzelnen Schüler. Ein Mobbing-Geschehen, wie bei Funky gäbe es hier nicht bzw. es würde ganz anderes damit umgegangen.
    Die Theorie ist ja eh schwere Kost, zumindest in der Steiner-Fassung. Das war mir so an Theorie von den Lehrern entgegenkam, war zu 95 % positiv. Die Praxis auch so um den Dreh.


    Hier kann ich unterschreiben. Nur ist es bei uns die Kleine, die in die 1. Klasse der WD Schule geht.
    Ich bin bisher mit fast allem zufrieden. Die Lehrer machen unheimlich viele Aktionen ausser der Reihe. Leider ist Ninas Klasse sehr groß und ich habe das Gefühl, dass sie lieber schneller und mehr lernen würde. Trotzdem passt die Schule grundsätzlich zu ihrem Charakter. Ich habe einfach das Gefühl, die Lehrer 'leben' Schule.... und es ist nicht bloß ein Job.

  • Mein grösser fragt mich vorhin gerade in eurhythmie Buchstaben ob er noch an den PC darf, damit es die kleinen Geschwister nicht mitbekommen......süss!


    Leider ging ich nicht auf die Waldorfschule und meine Tochter verstand ihn vor mir.....

    Grosser Sohn: Nov. 02
    Mittlere Tochter: Juni 05
    Kleine Tochter: Juni 09

  • Ach Morgenmuffel, das ist ja süß. Mein Gr0ßer (26) hat gerade sein Facebook Bild getauscht und hat eines genommen mit einem T-Shirt an auf dem ganz groß steht: I can dance my name
    Das finde ich auch süß.