Hallo ihr Lieben,
bei den März Mamis hab ich ihn schon gepostet, aber da lesen ja nicht alle mit, darum will ich den Bericht hier auch noch mit euch teilen...
Geburtsbericht Böhnchen
Ich hatte den ganzen Samstag, 9.3.13
Wehen, die stärker waren als die Wehen der vergangenen Wochen. Ich
musste sie veratmen und irgendwann auch tönen und abends kamen sie
ganz regemäßig. Erst in Abständen von ca. 7 Minuten, dann wurden
es 5 Minuten und gegen 19 Uhr habe ich dann mal meine Hebamme
informiert. Die meinte dann, ich soll mich, wenn das so bleibt, in
einer Stunde nochmal melden. Hab ich dann auch gemacht – woraufhin
beide Hebammen für die Hausgeburt gegen 20:30 Uhr hier waren. Und
pünktlich dazu hörten meine Wehen auf.
Die Hebammen saßen im Wohnzimmer und
unterhielten sich nett mit meinem Mann, ich bin durch die Wohnung
getigert, aber auch wenn zwischendurch mal wieder eine Wehe kam, was
ernsthaftes war das nicht mehr. Zwischendurch gabs mal Globuli von
den Hebammen, danach wurden die Wehen wieder ein bißchen
regelmäßiger und auch schmerzhafter, aber wirklich voran ging es
immer noch nicht. Für mich war das so blöd, ich hab mir echt
Vorwürfe gemacht, die Hebamme überhaupt angerufen zu haben und habe
mich über mich selbst geärgert, weil ich keine Wehen mehr hatte.
Alles total doof!
Gegen Mitternacht hat meine Hebamme
dann mal den Muttermund untersucht. Befund: Erst 2cm geöffnet und
noch ganz weit hinten, Köpfchen auch noch schiebbar. Also war klar –
das gibt nichts mehr in dieser Nacht. Die Hebammen rechneten eher mit
Montag oder Dienstag und packten ihre Sachen. Ich hab noch ein paar
Globuli bekommen und die Anweisung, mich zu entspannen und zu
schlafen, dann sind die Hebammen gefahren.
Mein Mann und ich sind dann gegen 0:15
Uhr ins Bett gegangen, nach knapp 10 Minuten kam die erste Wehe.
Super mega schmerzhaft, viel stärker als alle bisher. Ich hab mich
nur an meinem Mann festgeklammert und getönt, getönt, getönt. Die
Wehen kamen dann recht schnell in Abständen von ca. 5 bis 2 Minuten.
Und zwischen jeder Wehe hatte ich Panik. Ich habe gezittert wie
verrückt, vor allem meine Beine. Mein ganzer Körper war angespannt
ohne Ende. Daraufhin hat mein Mann nochmal meine Hebamme angerufen
und gefragt, ob ich die Globuli, die sie mir gegen Panik dagelassen
hatte, nehmen sollte. Sollte ich.
Die Wehenabstände wurden ganz schnell
immer kürzer, nachher hatte ich gar keine Pause mehr. Ich dachte, es
zerreißt mich, solche schmerzhaften Wehen hatte ich noch bei keiner
Geburt!
Plötzlich hatte ich das Gefühl, ich
müsse pressen. Aber da meine Hebamme ja gesagt hatte, der Muttermund
sei erst 2 cm auf „wusste“ ich ja, das Kind kann es nicht sein
und bin auf Klo. Dort haben mich die Wehen dann echt umgehen und mein
Mann hat mir zurück ins Bett geholfen und sich auf dem Weg dahin das
Telefon geschnappt. Kaum lag ich im Bett, hatte ich wieder
Pressdrang, hab das auch meinem Mann gesagt. Er rief daraufhin die
Hebamme an, die hörte direkt an meinem Tönen, dass es ernst war und
sagte meinem Mann nur, er solle das Kind warm halten, sie sei gleich
da.
Ich hab gerufen, ich müsse pressen,
mein Mann wollte mir helfen, mich auf den Rücken zu drehen, aber das
wollte ich nicht. Ich hab mich aus dem Bett gerollt, so dass ich vor
dem Bett auf dem Teppich kniete, hab gerufen: „Ich press jetzt,
fang das Baby auf!“. Mein Mann ist hinter mich gesprungen und in
der ersten Presswehe hatte er den Kopf in der Hand, sofort bei der
nächsten dann das ganze Baby. Er hat sich einen Kinderbademantel
geschnappt, der da noch rumlag (alle Sachen für die HG waren im
Wohnzimmer) und das Baby eingewickelt, es mir nach vorne gegeben und
uns wieder ins Bett geholfen. Wir haben uns zugedeckt und nach ein
paar Minuten war die Hebamme dann da – pünktlich zur Geburt der
Nachgeburt.
Die Hebamme hat dann erstmal mich
untersucht – alles super, nichts gerissen, nur kleine
Abschürfungen, dann das Baby. Bis dahin hatten wir nicht mal
gesehen, ob es wirklich ein Mädchen ist. Ist es aber! Da die Kleine
ziemlich schmutzig war, hat die Hebamme sie erstmal gebadet und dann
habe ich sie angelegt. Das klappte gleich super.
Die kleine Maus ist tatsächlich
zierlicher als meine beiden Großen es waren: 50cm, 35 cm Kopfumfang
und 3340g.
Nachdem das alles geklärt war ist mein
Mann völlig erschöpft nach diesem Adrenalinschub auf der Couch
eingeschlafen. Die Hebamme hat die Plazenta untersucht und mir mit
ein paar Stückchen davon einen Beeren-Smoothie gemixt, dann haben
wir noch ein bißchen geredet und den Rest der Nacht habe ich mich in
mein Baby verliebt.
Diese Geburt war das Schönste, was ich
in meinem ganzen Leben erlebt habe. Es war ein überwältigendes
Erlebnis und ich bin unendlich dankbar, dass mir dieses
Geburtserlebnis und dieses völlig ungeplante Mäuschen geschenkt
wurde!
Das war einen Tag nach der Geburt: