weg von der Waldorfschule?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo ihr Lieben,
    Mir blutet grad das Herz, ich dreh mich gedanklich in Kreis und brauche mal Meinungen:(:
    Unser Großer geht seit letztem Sommer in eine tolle Waldorfschule, der Mittlere in den dazugehörigen Kindergarten. Es gefällt ihnen und uns gut dort. Meine Probleme dabei:
    Ich verbringe jeden Tag 2 Stunden damit, die Kinder hinzufahren und abzuholen, kann also meine Vormittage gar nicht verplanen,sitze mit Baby ständig im Auto. Auch wenn ich krank bin. Die Benzinkosten und Schulkosten fressen uns hier gerade auf, ich gehe mehr arbeiten, damit wir uns die Schule und das Spritgeld überhaupt leisten können. Ich kann aber nicht vormittags arbeiten, weil ich da ja die Kinder fahre, also muss ich abends, wenn alle endlich schlafen und eben an Wochenenden und an einem Vormittag in der Woche. Ich arbeite sehr gerne, aber geldmäßig bleibt da eigentlich nix übrig. Dann haben unsere Kinder nachmittags kaum Freunde, weil ich es nicht schaffe, für zwei und später drei Kinder nochmal ne Stunden und länger im Auto zu sitzen dafür. Ich hätte eigentlich gern noch ein Kind, aber ob wir das fahrtechnisch leisten könnten?!
    Ach ich könnt grad heulen:(. Die Schule ist überwiegend wirklich sehr schön, aber das ganze Drumherum hatte ich mir viiiel einfacher vorgestellt. Ich bin grad so ausgebrannt :(.
    Mein Mann ist gegen einen Schulwechsel, aber ehrlich gesagt muss er ja auch so gut wie nix dafür tun, kann es auch nicht. Es hängt ja alles an mir.
    Bus gibts nicht, Fahrgemeinschaften sind mit 3 Kindern schwer zu finden, Bahn kommt erst in 10 Jahren in Frage.
    Was meint ihr?

  • wie lange sinddie Kinder denn in der betreuung? Gäbe es nicht die Möglichkeit das auszudehnen? Ich habe auch einen einfachen Arbeitsweg von 1 h, insgesamt also 2h pro Tag.. das geht.. nur halt nicht von 8-12....
    wohnt ihr soweit ausserhalb?

    -----------------------------------------------


    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Naja ich fahre eine Strecke etwa 20 Minuten, dann alle raus und in Kiga und Schule bringen, dann mir Baby nochmal ins Auto, heimfahren. Dauert insgesamt ne Stunde und ich muss es eben immer machen. Wenn ich dann arbeiten muss, fahre ich in eine andere Richtung. Mittags der Weg nochmal.


    Ist ja schön, dass das bei dir geht, mich macht es aber ziemlich fertig. Und Arbeitsweg kommt ja dann noch dazu (das sind bei mir übrigens 50km eine Strecke).
    Mir gehts hält dadrum, dass sich hier alles ums Autofahren dreht und man für alles so weit fahren muss.
    Umziehen kommt übrigens nicht in Frage.

  • Zitat

    Habe ich auch gerade gedacht.


    Nein. Mein Mann hat hier seine Arbeit, die Familie ist hier und wir haben ein Haus gekauft.

  • Okay, dann fällt umziehen wirklich flach.
    Eine andere Lösung habe ich leider nicht, irgendwie ist es wie zwischen Pest und Cholera wählen.
    Bleiben die Kinder da, reibst du dich weiter auf.
    Bleiben die Kinder nicht da, dann wird man sich später immer Vorwürfe machen, ob es nicht ein Fehler war, gerade wenn auf der neuen Schule Probleme auftauchen sollten.


    Ich wünsche dir das du einen Weg findest. #knuddel

  • Pest und Cholera trifft es gut:(. Blöd auch, dass die Entscheidung nur an mir hängt. Mein Mann würde von sich aus nicht wechseln, kann aber verstehen, dass ich es nicht mehr schaffe. Also bin ich aber dann auch dafür verantwortlich, weil sie ja wechseln müssten, weil ICH es ihnen nicht weiter ermöglichen kann. Oder eben doch noch weitere 10 Jahre auf dem Zahnfleisch gehen. Ach menno

  • Gäbe es die Möglichkeit, eine Fahrgemeinschaft für die Kinder zu organisieren? Oder Schulbus?

    "Die Menschen werden alt, aber selten reif." Alphonse Daudet

  • Schulbus gibt es nicht. Fahrgemeinschaft mit den beiden Großen schon, aber in zwei Jahren mit dem Dritten wieder nicht. Aber dann bleiben halt auch noch die anderen Probleme:(

  • Wie sind denn die Schulen in der Umgebung? Hast Du da gute oder schlechte Sachen gehört? Gäbe es die Möglichkeit, das Du die Schulen mal anschaust? Das dir eine Lehrerin erlaubt mal am Unterricht teilzunehmen? Ich meine jetzt wirklich DU und nicht die Kinder, damit du erstmal einen Eindruck hast, ob die Schule wirklich in Frage kommen würde.


    Ich stehe den langen Fahrwegen eh kritisch gegenüber. Gerade wenn die Kinder auch nicht am Nachmittag ihre Freunde treffen können weil sie immer und immer auf die Eltern angewiesen sind.


    Was passiert denn, wenn Du krank bist? Wer bringt dann die Kinder in die Schule? Dein Mann?


    LG


    sabine

  • Ach Mist. Die Fahrerei hätte mich von Anfang an gestört, das wäre mir zu weit gewesen.
    Hier fährt ein Bus zur Waldorfschule. Der hält nur an einer zentralen Kreuzung, aber besser sein Kind dahin bringen als 30 km einfache Strecke fahren. Der Bus ist auch eine Stunde unterwegs, der fährt um 6:30. könnte eure Schule nicht auch so einen Sammelbus zusammenbekommen? Soweit ich weiß, ist der hier von der Schule initiiert.


    Ich habe mich damals nur kurz für die Schule interessiert. Wegen der Entfernung habe ich sie mir nicht mal angesehen. Ich glaube, dass auch die Kinder keine Lust auf die viele Zeit im Auto haben. Das Problem mit den Mitschülern, die im blödesten Fall genauso weit aber aus entgegengesetzter Richtung anreisen, aber die besten Freunde sind, kommt ja noch hinzu. :(



    Da ist es schwer, dir etwas zu empfehlen.
    *Ich* würde mir die Fahrerei nicht antun, denn über die Dauer gehst du dann am Stock. Du hast die Gurkerei ja jetzt schon über, und es geht ja noch mindestens bis zum Ende der Schulzeit des Babys so weiter...
    Dabei denke ich jetzt weniger ans Geld als an deine Nerven. Selbst wenn du es dir leisten kannst mit Arbeiten aufzuhören, klingt das sehr stressig. #weissnicht #knuddel

    LG
    Marion mit zwei Mädels 04/04 und 05/06

  • Ich war 1,5 jahre auf der Waldorfschule und bin dann auf eigenen Wunsch in eine normale Grundschule gewechselt, vor allem, weil ich total unterfordert war.


    Da gab es bei uns zum Glück einen Bus, der alle Kinder eingesammelt hat, wenn wir den aber verpasst haben, mussten unsere Eltern uns auch quer durch die Stadt fahren.


    Ich fand's dann in der normalen Grundschule VIEL schöner!


    Denn ENDLICH konnte ich einfach mal so ZU FUSS Freunde besuchen! Vorher hatte ich zwar Freundschaften in der Klasse, die waren aber nicht so intensiv, weil wir uns kaum mal nachmittags verabreden konnten.


    Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen würde ich eine Schule im Umkreis bevorzugen. Wegen meiner Erfahrungen halte ich allerdings auch nicht so sehr viel von der Waldorfschule.


    Meine Schwester hat in der 6. Klasse gewechselt und hat sehr lange gebraucht, um sich an die neue Lehrmethode zu gewöhnen und verpassten Stoff aufzuholen.


    Deswegen würde ich wenn, lieber früh wechseln!


    Ich hatte nämlich gar keine Probleme und war bis zur 7. Klasse immer unter den besten 5. (Danach kam die Pubertät... ;) )

  • Taxidienst? Klassenkameraden in meiner Grundschule hatten sowas, weil sie zu zu zweit, später zu dritt, die einzigsten waren, die aus einer Häusersiedlung kamen, die extrem(!) ungünstig an die Öffis angebunden war. Meines Wissens wurde da auch ein Teil der Kosten von der Schule/Stadt übernommen.

    Ich hänge mich erst auf, wenn alle Stricke reißen!

  • Edit: das bezog sich auf sabbau.
    Die Schulen sind halt normal. Haben keinen besonderen Ruf, weder schlecht noch gut. Weiterführende Schulen sind okay bis.gut.


    Wenn ich krank bin, fahre ich trotzdem. Letztes Jahr trotz arg schmerzhaft Gürtelrose, trotz 40C Fieber, trotz gerade frisch entbunden mit 2 Wochen-Baby usw. Mein Mann kann sich nicht immer frei nehmen. Das geht mal eine Stunde, aber nicht tagelang. Wenn ein Kind krank ist, muss es auch mitfahren.

  • Wenn ich krank bin, fahre ich trotzdem. Letztes Jahr trotz arg schmerzhaft Gürtelrose, trotz 40C Fieber, trotz gerade frisch entbunden mit 2 Wochen-Baby usw. Mein Mann kann sich nicht immer frei nehmen. Das geht mal eine Stunde, aber nicht tagelang. Wenn ein Kind krank ist, muss es auch mitfahren.


    Das wäre für mich ein absolutes NoGo.


    Meine Mutter ist jahrelang unser Taxidienst zur Schule gewesen. Meine Eltern wollten uns drei Kindern etwas besonders Gutes tun mit der Privatschule. Hinzu kamen dann noch diverse Fahrdienste zu Freunden und Hobbies.


    Im Nachhinein hätte meine Mutter das nicht mehr gemacht. Für sie persönlich hat sich das ganze sehr negativ ausgewirkt - bis heute. Näheres möchte ich dazu nicht schreiben.


    Meine Kinder gehen auf die nächste Regelschule, 5 Min. zu Fuß. Wir sind mit dem Schulweg, ich mit meiner Freiheit und die Kinder mit der Schule sehr glücklich. So ein Fahrtweg ist echt nicht zu unterschätzen!

  • Zitat

    Taxidienst? Klassenkameraden in meiner Grundschule hatten sowas, weil sie zu zu zweit, später zu dritt, die einzigsten waren, die aus einer Häusersiedlung kamen, die extrem(!) ungünstig an die Öffis angebunden war. Meines Wissens wurde da auch ein Teil der Kosten von der Schule/Stadt übernommen.


    Nein das ist finanziell nicht mehr drin. Und hier bekommt mm auch sicher nix dazu von der Schule oder dem Kreis.



    Mary, ich hatte echt gedacht, ich würde das schaffen. Aber gut, zu Anfang hatten wir ja auch nur zwei Kinder und mein Mann konnte mehr fahren... Vielleicht hätte ich es auch gleich wissen sollen:(


    Madaja das ist ja schön, dass du gute Erfahrungen gemacht hast, danke dafür:)


  • Ja das ist gerade bei Problem, das ich da sooo viel an Energie, Lebenszeit und Geld reinstecke und mein Leben so auf der Strecke bleibt und ich mich frage, ob es das wirklich wert ist. Dabei find ich die Schule wirklich toll. Aber gerade übersteigen die Kosten so sehr den Nutzen, denke ich:(. Und es sind eben hauptsächlich meine Kosten und ich möchte mich nicht aufopfern müssen:(

  • *Ich* würde mir die Fahrerei nicht antun, denn über die Dauer gehst du dann am Stock. Du hast die Gurkerei ja jetzt schon über, und es geht ja noch mindestens bis zum Ende der Schulzeit des Babys so weiter...
    Dabei denke ich jetzt weniger ans Geld als an deine Nerven. Selbst wenn du es dir leisten kannst mit Arbeiten aufzuhören, klingt das sehr stressig. #weissnicht #knuddel

    So sehe ich das auch. Und auch den Freundeskreis in der (Fuß-)Nähe finde ich wichtig.
    Den Kindern geht ja durch die dauernde Autofahrerei auch viel Spiel-, Lern- und Freundezeit verloren und sie können in dem Rahmen keine Selbständigkeit üben.
    Wenn Du kein Backup für die Fahrten bei Krankheit o.ä. hast, finde ich das auf Dauer auch unzumutbar.


    Wenn Du bei der Regelschule (oder einer anderen nahen Schule) keine klar begründeten Vorbehalte hast, würde ich auch wechseln.


    Wir haben deshalt auch nicht ernsthaft über eine alternative Schulform nachgedacht.

  • Ich glaube, keine Schule der Welt hätte mich dazu verlocken können, meine Kinder so weit zu fahren.
    Es war vollkommen klar, dass meine Kinder auf die Sprengelschule gehen und ich hab´s nie bereut. Das war ne stinknormale Grundschule mit netten und weniger netten Lehrern, gutem und weniger guten Unterricht, Spaß und Langeweile usw.
    Mir war wichtig, dass sie hier im Viertel Freundschaften schließen, dass sie nachmittags selbstständig Freunde treffen können, dass sie morgens mit den Nachbarskindern in die Schule laufen usw.


    Ich verstehe total, dass du dir diesen Fahrstress nicht mehr antun kannst/willst. Das zerreißt einem ja den ganzen Tag. Und die Spritkosten... (Schulgeld müsst ihr wahrscheinlich auch noch zahlen.).
    Also nur Mut zum Wechsel in die Sprengelschule... :)


    Das ganze Schulthema wird meiner Meinung nach eh überbewertet... #pfeif