Doch zur Regelschule wechseln?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ich glaube ich brauche ein paar zusätzliche Gedanken von euch. Unsere Große ist seit diesem Schuljahr - ihrem ersten - in einer neu gegründeten, privaten Grundschule.
    Das Konzept fanden wir damals sehr überzeugend und auf den ersten Blick ist es das auch immer noch. Allein die Umsetzung bereitet uns mehr und mehr Sorgen.
    Prinzipiell arbeiten sie dort in jahrgangsgemischten Klassen: Vorschule & 1. Klasse, 2. & 3. Klasse und dann die 4. Klasse wegen des bevorstehenden Übertritts wieder alleine. In ihrem Schulprofil legen sie viel Wert auf selbstständiges Arbeiten, betonen den guten Betreeungsschlüssel von durchschnittlich 1,7 pro Klasse und das ganze Lernumfeld.
    Tatsächlich sieht es aber irgendwie nach einer richtigen Mogelpackung aus. Das selbstständige Lernen beschränkt sich weitgehend auf das Abarbeiten eines Wochenplans - fast ausschließlich auf Basis von Arbeitsblättern oder Arbeitsheften. Wirklich entdeckendes Lernen oder große Projekte: Fehlanzeige. Außerdem fallen viele Fehler wegen der mangelnden Betreuung während der Arbeitsphasen kaum auf und werden auch oftmals nicht korrigiert.
    Die Betreuung ist zu mindestens 50% von "normalen" Erziehern, Ergotherapeuten oder Kulturanthopologinnen übernommen. Nicht dass ich etwas gegen Erzieher oder andere Berufe hätte, aber ich erwarte schon, dass die Hauptverantwortung von einem Lehrer übernommen wird insbesondere auch im Hinblick auf den späteren Übertritt. Nicht umsonst ist dieser Beruf auch mit einem Studium verbunden...


    Insbesondere jetzt in der 1. Klasse merkt man sehr stark, dass die Betreuung von Vorschülern und Schulkindern nicht so reibungslos funktioniert wie man sich das vorgestellt hat, so dass ein gemeinsamer Unterricht oftmals kaum möglich ist. Dann ist aber auf Grund der sehr hohen Fehlzeiten des Personals keine getrennte Betreuung der Kinder möglich, die aus Konzentrationsgründen oder warum auch immer gerade am gemeinsamen Unterricht nicht teilnehmen können, so dass letztendlich der gesamte Unterricht "ausfällt".
    Die Kommunikation mit der Schulleitung ist eher stockend, es wird auch dem Elternbeirat gegenüber viel abgewiegelt, bagatellisiert oder abgestritten.
    Gerade liefen die neuen Bewerbungen, da es im nächsten Schuljahr weitere Klassen geben soll und es werden erneut Lehrer in Teilzeit (2-3 Tage pro Woche) eingestellt, die zudem kein 2. Staatsexamen haben, was sich aus Sicht der Eltern aus großes Problem erwiesen hat... Es mangelt an der Teaminternen Kommunikation und Abstimmung.


    Für die Schule spricht natürlich auch einiges, zuerst auch einmal, dass unsere Tocher sehr, sehr gerne zur Schule geht, es eine Betreuung bis in den Abend gibt, zahlreiche Nachmittagsaktivitäten angeboten werden und ich das Konzept - sofern es denn umgesetzt werden würde, wirklich gut finde.
    Meine Bedenken sind in erster Linie, dass sie zwar jetzt schöne 4 erste Schuljahre hat, aber wir ihr damit dann die potentielle Möglichkeit nehmen auf eine weiterführende Schule zu gehen. Sie geht gerne zur Schule, erledigt ihre Aufgaben im Wochenplan ohne Probleme aber eine besonders große Lust aufs Lernen hat sie nicht mehr.
    Ich glaube sie wäre auch in einer Regelschule wunderbar zurecht gekommen, sie ist intelligent und sehr kooperativ. Wir dachten wir tun ihr etwas Gutes, wenn wir sie auf diese Schule schicken und jetzt stellt sich das als möglicherweise falsche Entscheidung heraus. Einen möglichen Wechsel wird sie sicherlich einigermaßen schnell verkraften, aber das will halt gut überlegt sein...
    Vielleicht könnt ihr mir mal euren Eindruck oder eure Meinung dazu schreiben? Ist es "fahrlässig" einfach weiter abzuwarten oder nehmen wir ihr die Lust am Lernen, wenn sie sich zwar die Zeit frei einteilen kann aber keine anregende Lernumgebung vorfindet, sondern nur stupide Arbeitsblätter ausfüllt?
    Mir ist klar, dass auch an Regelschulen nicht alles prima läuft (das weiß ich aus eigener Erfahrung 8) ) aber momentan erscheint mir das die bessere Variante für uns...

    Rechtschreibfehler und merkwürdige Wortkreationen handybedingt ;)

  • So viele Klicks, aber niemand hat eine Idee? Hab ich so wirr geschrieben? ;)

    Rechtschreibfehler und merkwürdige Wortkreationen handybedingt ;)

  • Hm, ich finde es schwer, da etwas zu sagen. Ich denke, es ist natürlich auch so eine Sache, erst auf einer Alternativschule anzumelden und dann doch schon gleich auf den Übertritt zu schielen. Ich weiß, in Bayern ist das ne heikle Sache. Aber ich denke, die Vorteile einer Alternativschule sind halt nicht immer gleich (also auch nicht unbedingt nach 4 Jahren) in Leistung zu sehen. Wenn die Schule nicht vorhat, selbst einen Weiterführenden Zweig aufzubauen, muss man sich eben auch in einem stark Noten- bzw. leistungsorientierten Land darauf vorbereiten, dass das Kind dann nicht gleich z.B. im Gymnasium Fuß fassen kann.


    Ich mein das jetzt nicht böse, ich gebe es nur zu bedenken. Dafür hat man ja einen anderen Gewinn, nämlich weniger Leistungsdruck und mehr individuelles Lernen.



    Ich würde ehrlich gesagt mal einen Gesprächstermin ausmachen, vielleicht vorher mal fragen, ob Du mal hospitieren darfst. Dann kannst Du Deine Bedenken und Deine Enttäuschung persönlich loswerden und kriegst sicher nochmal einen guten Einblick.


    Sollte das dann nicht so positiv ausfallen oder Du "abgewimmelt" werden, kannst Du noch konkret über einen Wechsel nachdenken.

  • Ich würde sagen lass sie auf die Regelschule wechseln. Was du beschreibst klingt in der Tat nicht gut. Sagt dir scheinbar auch dein Bauchgefühl. So wie es gute und schlechte Regelschulen gibt, gibt es auch gute und schlechte "alternative" Privatschulen- Konzept hin oder her.

  • Hm, ich finde es schwer, da etwas zu sagen. Ich denke, es ist natürlich auch so eine Sache, erst auf einer Alternativschule anzumelden und dann doch schon gleich auf den Übertritt zu schielen. Ich weiß, in Bayern ist das ne heikle Sache. Aber ich denke, die Vorteile einer Alternativschule sind halt nicht immer gleich (also auch nicht unbedingt nach 4 Jahren) in Leistung zu sehen. Wenn die Schule nicht vorhat, selbst einen Weiterführenden Zweig aufzubauen, muss man sich eben auch in einem stark Noten- bzw. leistungsorientierten Land darauf vorbereiten, dass das Kind dann nicht gleich z.B. im Gymnasium Fuß fassen kann.


    Ich mein das jetzt nicht böse, ich gebe es nur zu bedenken. Dafür hat man ja einen anderen Gewinn, nämlich weniger Leistungsdruck und mehr individuelles Lernen.


    Das waren ja unsere ursprünglichen Beweggründe. Weniger Leistungsdruck und mehr Individualität. Das mit dem Leistungsdruck ist auch tatsächlich eingetroffen, aber von individuellem Lernen ist wenig zu sehen. Wie gesagt zu 90% Ausfüllen von Arbeitsheftseiten oder Arbeitsblättern. Wenig Anregungen von Seiten der Lehrer - auch zum von den Kindern selbst erstellten Wochenplan, der bei meiner Tochter beispielsweise mehr als 50% Spielen enthält, zusätzlich zu den regulären Spielphasen...


    Zitat von krebbel

    Ich würde ehrlich gesagt mal einen Gesprächstermin ausmachen, vielleicht vorher mal fragen, ob Du mal hospitieren darfst. Dann kannst Du Deine Bedenken und Deine Enttäuschung persönlich loswerden und kriegst sicher nochmal einen guten Einblick.


    Sollte das dann nicht so positiv ausfallen oder Du "abgewimmelt" werden, kannst Du noch konkret über einen Wechsel nachdenken.


    Gesprächstermine haben wir regelmäßig, nennt sich bei uns Zielvereinbarungsgespräch. Hospitieren werde ich wohl erst im Mai schaffen, weil ich vorher noch meine restlichen Examensprüfungen habe. Grundsätzlich habe ich aber einen recht guten Einblick aus den verschiedensten Quellen (weshalb möchte ich hier im öffentlichen Forum nicht so genau schreiben :S ) und bin auch nicht die einzige mit diesen Bedenken. Vielleicht machen mir gerade diese vielen kleinen Puzzelteile aus den unterschiedlichsten Quellen zu schaffen? Der Träger reagiert auf solche Kritik irgendwie trotzig à la: dann ist das halt nicht die richtige Schule für die Eltern...


    Auch wenn das jetzt so klingt, als wäre ich schrecklich ehrgeizig und würde voraussetzen, dass meine Tochter in jedem Fall aufs Gymnasium geht, so ist das hier in Bayern tatsächlich etwas schwierig. Und dass diese Entscheidung in der vierten Klasse nun mal eine große Auswirkung auf das weitere Leben und die damit verbundenen Lebenschancen hat ist leider unbestritten. So wie ich sie einschätze würde sie das prima schaffen - die Frage ist halt, ob man ihr mit der Schulwahl nicht diesen Weg verbaut.


    Ich würde sagen lass sie auf die Regelschule wechseln. Was du beschreibst klingt in der Tat nicht gut. Sagt dir scheinbar auch dein Bauchgefühl. So wie es gute und schlechte Regelschulen gibt, gibt es auch gute und schlechte "alternative" Privatschulen- Konzept hin oder her.


    Ja, das Bauchgefühl schon. Der Verstand sagt aber auch, dass sie sich dort wohl fühlt, ihr Lernpensum einigermaßen erledigt. Es gibt nun mal leider noch keine wirklichen Erfahrungswerte was den "Erfolg" dieser Schule betrifft, da sie erst seit September läuft. Alles etwas schwierig.

    Rechtschreibfehler und merkwürdige Wortkreationen handybedingt ;)

  • Auch wenn das jetzt so klingt, als wäre ich schrecklich ehrgeizig und würde voraussetzen, dass meine Tochter in jedem Fall aufs Gymnasium geht, so ist das hier in Bayern tatsächlich etwas schwierig. Und dass diese Entscheidung in der vierten Klasse nun mal eine große Auswirkung auf das weitere Leben und die damit verbundenen Lebenschancen hat ist leider unbestritten. So wie ich sie einschätze würde sie das prima schaffen - die Frage ist halt, ob man ihr mit der Schulwahl nicht diesen Weg verbaut.

    Mal abgesehen von Deinen sonstigen Bedenken, die ja scheinbar doch von einem gründlichen Einblick in die Schule kommen, würde ich dann wirklich lieber zur Regelschule wechseln. Denn, auch wenn ich weiß, dass der zweite Bildungsweg keine Illusion ist (ich hab echt viele Bekannte, die über Hauptschule zum Studium gekommen sind), es nützt ja nichts, nur auf 4 Jahre zu planen, wenn Euch der Übertritt zum Gymnasium wichtig ist. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Bei uns in RLP kann man da auch schön entspannt sein, das ist einfach was anderes, wenn der Elternwille zählt.

  • Was bedeutet Lehrer ohne 2. Staatsexamen? Referendare? Das find ich etwas seltsam.


    Ansonsten hört sich das ganze schon etwas chaotisch an. Sind den manche Themen eher projektorientiert/entdeckend? Oder wirklich alle nur mit Arbeitsblätter? Wahrscheinlich braucht die schule erstmal einen Fundus an guten Material und das geht nicht von heute auf morgen. Man sollte halt vielleicht nur das Bemühen sehen.


    Aus der Ferne kann man das schlecht beurteilen...

    LG, Melli
    _____________________________________________________________________


    Ronja (07/05) #herzen
    Hannah (02/08 ) #herzen
    Lars (12/12) #herzen


    Mein blog: made by melli

  • Was bedeutet Lehrer ohne 2. Staatsexamen? Referendare? Das find ich etwas seltsam.


    Ansonsten hört sich das ganze schon etwas chaotisch an. Sind den manche Themen eher projektorientiert/entdeckend? Oder wirklich alle nur mit Arbeitsblätter? Wahrscheinlich braucht die schule erstmal einen Fundus an guten Material und das geht nicht von heute auf morgen. Man sollte halt vielleicht nur das Bemühen sehen.


    Aus der Ferne kann man das schlecht beurteilen...


    Naja, prinzipiell darf man ja auch bereits nach dem ersten Staatsexamen unterrichten - auch an Regelschulen. Man hat dann wohl eine Lehrbefähigung (so heißt das glaub ich). Normalerweise kommt eben danach das Referendariat, das wird hier eben ausgelassen.


    Ich weiß auch nicht. Bin gerade mit der Situation etwas überfordert das entscheiden zu müssen...

    Rechtschreibfehler und merkwürdige Wortkreationen handybedingt ;)

  • susisstrolche, ich kann Eure Bedenken verstehen. Was ich noch nicht ganz verstanden habe: Ist das eine Schule, die grundsätzlich Bildungsempfehlungen (oder wie auch immer das in Bayern heißen mag) ausstellt oder eine, die das grundsätzlich gar nicht darf? (Vielleicht auch "noch" nicht, denn von der staatlich "genehmigten" Ersatzschule zur staatlich "anerkannten" Ersatzschule vergehen ja meistens zwangsläufig ein paar Jahre?)

  • Ich würde zur Regelschule wechseln, weil die Betreuer keine gute pädagogische Qualifikation haben. Warum stellen Sie denn keine voll ausgebildeten Lehrerinnen ein?Weil die mit 1. Examen billiger sind?


    Hagendeel

  • Für mich klingt die derzeitige Schule deiner Tochter auch befremdlich. Mit dem Bearbeiten von Arbeitsblättern ist es ja nun wirklich nicht getan, egal ob so schicke Begriffe wie Wochenplan, Freiarbeit, Stationenlernen oder was auch immer gleich mitgenannt werden.
    Mich würde aber besonders die personelle Situation hellhörig werden lassen. Ich bin selbst Grundschullehrerin und frag mich, was das für Kandiaten sind, die auf das 2. Staatsexamen verzichten? Ggf. überbrücken sie an solch einer Schule auch nur die Wartezeit auf einen Referendariatsplatz und sind dann auch schnell wieder weg - in einer neu gegründeteten Schule, in der das Kollegium ja zwangsläufig eh noch zusammenwachsen muss, wäre das sehr destabilisierend.
    Es sieht für mich so aus, als wolle die Schule stark Personalkosten sparen. Und mit Leuten ohne Referendariat stellt sie Lehrkräfte ein, die in den meisten Fällen vermutlich lediglich in Praktika Berufserfahrungen sammeln konnten, sprich so gut wie keine haben.
    Ich kann mir nur wenig Situationen vorstellen, in denen engagierte, kompetente und erfahrene LehrerInnen langfristig zu solchen Bedingungen arbeiten wollen, bspw. bei ausländischen Lehrern, deren Examen hier nicht anerkannt werden oder familiärer Gebundenheit, wenn man einen Referendariatsplatz weit weg angeboten bekommt und dann lieber in den sauren Apfel beißt und für kleines Geld im Großraum München bleibt.

  • susisstrolche, ich kann Eure Bedenken verstehen. Was ich noch nicht ganz verstanden habe: Ist das eine Schule, die grundsätzlich Bildungsempfehlungen (oder wie auch immer das in Bayern heißen mag) ausstellt oder eine, die das grundsätzlich gar nicht darf? (Vielleicht auch "noch" nicht, denn von der staatlich "genehmigten" Ersatzschule zur staatlich "anerkannten" Ersatzschule vergehen ja meistens zwangsläufig ein paar Jahre?)


    Ja, die staatliche Anerkennung dauert wohl einen kompletten Zyklus, d.h. vier Jahre. Bislang müssen die Schüler in jedem Fall eine Aufnahmeprüfung an weiterführenden Schulen machen. Mir geht es daher weniger um die Empfehlung, sondern darum dass sie wahrscheinlich nicht ausreichend auf diesen Probeunterricht vorbereitet ist.


    Ich würde zur Regelschule wechseln, weil die Betreuer keine gute pädagogische Qualifikation haben. Warum stellen Sie denn keine voll ausgebildeten Lehrerinnen ein?Weil die mit 1. Examen billiger sind?
    Hagendeel


    Ja, das vermute ich.



    Für mich klingt die derzeitige Schule deiner Tochter auch befremdlich. Mit dem Bearbeiten von Arbeitsblättern ist es ja nun wirklich nicht getan, egal ob so schicke Begriffe wie Wochenplan, Freiarbeit, Stationenlernen oder was auch immer gleich mitgenannt werden.
    Mich würde aber besonders die personelle Situation hellhörig werden lassen. Ich bin selbst Grundschullehrerin und frag mich, was das für Kandiaten sind, die auf das 2. Staatsexamen verzichten? Ggf. überbrücken sie an solch einer Schule auch nur die Wartezeit auf einen Referendariatsplatz und sind dann auch schnell wieder weg - in einer neu gegründeteten Schule, in der das Kollegium ja zwangsläufig eh noch zusammenwachsen muss, wäre das sehr destabilisierend.
    Es sieht für mich so aus, als wolle die Schule stark Personalkosten sparen. Und mit Leuten ohne Referendariat stellt sie Lehrkräfte ein, die in den meisten Fällen vermutlich lediglich in Praktika Berufserfahrungen sammeln konnten, sprich so gut wie keine haben.
    Ich kann mir nur wenig Situationen vorstellen, in denen engagierte, kompetente und erfahrene LehrerInnen langfristig zu solchen Bedingungen arbeiten wollen, bspw. bei ausländischen Lehrern, deren Examen hier nicht anerkannt werden oder familiärer Gebundenheit, wenn man einen Referendariatsplatz weit weg angeboten bekommt und dann lieber in den sauren Apfel beißt und für kleines Geld im Großraum München bleibt.


    Da hast du wirklich recht. Ich hätte mir einfach anregendere Lernmöglichkeiten erwartet, mehr Individualität aber auch mehr Betreuung.
    Zumal der Spass ja auch nicht gerade günstig ist #yoga
    So weit ich weiß hat einer der "neuen" Lehrer einen "Master of education" - mir sagt das jetzt persönlich nichts. #weissnicht
    Ansonsten gibt es zwei Lehrerinnen bislang, die das 2. Staatsexamen haben, eine heiratet demnächst - daher gehe ich davon aus, dass sie sicherlich auch demnächst Kinder bekommen wird - und die beiden anderen Lehrerinnen haben ein 1. Staatsexamen. Ob sie derweil eine Wartezeit überbrücken oder ob sie aus einem anderen Bundesland gewechselt haben und deswegen das Referendariat nicht ohne zusätzliche Prüfungen beginnen können weiß ich nicht.


    So wie es momentan aussieht werden wir wohl wirklich in den sauren Apfel beißen müssen und die Schule wechseln. Wie ich das nächstes Jahr mit dem Referendariat machen soll weiß ich zwar gerade nicht, aber vielleicht ist mir da bis September etwas eingefallen :S

    Rechtschreibfehler und merkwürdige Wortkreationen handybedingt ;)

  • Hallo,


    Ich bin sehr für freies Lernen, aber das abarbeiten von Arbeitsblättern gehört für mich nicht dazu. Nur hat sie an der Regelschule auch nicht unbedingt mehr Individualität. Daß vorraning nicht-Lehrer die Kinder betreuen kann ich mir auf Dauer nur schwer vorstellen. Bei uns hat jede Klasse eine Grundschullehrerin + Erzieherin, beide mit zusätzlicher Montessoriausbildung (ist auch eine Montessorischule)


    Ich würde an eurer Stelle eine Liste schreiben, was für die Schule spricht und was dagegen. Und dabei gewichten, wie wichtig euch die einzelnen Punkte sind.


    Wie wichtig ist euch z.B. Gymnasium und ein rebungsloser Übertritt? Wie wichtig ist daß sie sich dort wohl fühlt und eingebunden ist? Wie ist das mit Freundschaften? Kann sie ihren Interessen nachgehen? (AGs, Projekte...). Wäre es für euch der Supergau, wenn sie z.B. später wechselt und dann vielleicht nicht sofort mitkommt und dann ein Jahr wiederholen müsste? Wie ist die Tendenz un der Schule, eher chaotischer werden oder scheint langsam Struktur reinzukommen?


    Könnt ihr die nicht-Vergleichbarkeit mit anderen Schulen auf Dauer aushalten? (ich gebe zu, daß man 4. Kind erst in der 3. Klasse angefangen hat, wirklich flüssig zu schreiben war selbst für mich schwer auszuhalkten, allerdings hatte ich da ja schon 3 Kinder in dieser Schule gehabt und gelernt, daß ich DIESEN Pädagogen da vertrauen kann, wenn sie mir sagen "Das kommt schon noch", weil sie die Kinder und ihre individuelle Entwicklung wirklich im Blick haben. )


    Wie ist die Entwicklung im Unterricht, sind die Arbeitsblätter als Dauerzustand gedacht oder nur Notbehelf, weil das richtige Lern-Matereial erst nach und nach engeschafft werden muss? Geht es in der Tendenz also vielleicht langsam aber doch sichtbar in Richtung echte Freiarbeit oder ist das abarbeiten der Wochenpläne das eigentliche Konzept?


    Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Schule ganz neu und dein Kind in der ersten Klasse? Da kann es schon sein, daß sich manches erst zurechtruckeln muss. Andereseits haben Kind und Schule noch über 3 Jahre Zeit...


    Schwierige Entscheidung, vor allem, da es dem KIND ja offenbar dort gut geht. Vielleicht macht es euch so eine Pro und Kontra-Liste etwas einfacher.

  • Ich kann zwar nur am Rande etwas beitragen, aber ich würde meine Kinder nicht mehr in eine Institution anmelden, die gerade erst eröffnet wurde. Ich bin mittlerweile überzeugt, dass es einfach eine zeitlang braucht, bis alles so funktioniert, wie man (und damit meine ich auch die Betreiber) sich das vorstellt. Meine Kinder gingen vor knapp drei Jahren in eine KiTa, die ganz neu eröffnet wurde. Die Ideen, das pädagogische Konzept und alles drum herum waren sicher sehr gut, aber an der Umsetzung happerte es gewaltig - ohne irgend wem bösen Willen vorwerfen zu wollen. Es gab Personalwechsel ohne Ende, die einzige Konstante war die Praktikantin, Gruppen wurden gemischt, d.h. die Kinder wurden immer von jemand anderen betreut etc. etc. (Mein Sohn war gerade mal 4 Monate alt und meine Tochter beim Start 1.5 Jahre alt). Auch ich habe nichts gegen Praktikantinnen, aber ich finde es fahrlässig, einem 16jährigen Mädchen die Verantwortung für 5 Kinder aufzubürden. In der BWL spricht man vom "Eisberg der Organisation" - 1/7 sieht man in Organigrammen, Stellenbeschrieben etc., 6/7 sind aber unsichtbar. Das ist das Zwischenmenschliche, die Teambildung etc. Und genau darum ging es - es "menschelet" halt überall, wie man hier sagt. Wir haben nach einem Jahr die KiTa gewechselt, da ich einfach genug hatte. Wenn ich mir aber jetzt die Homepage ansehe, ist zumindest im personellen Bereich Ruhe eingekehrt. Wei eingangs gesagt, brauchte es wohl einfach seine Zeit. Übrigens: Ich hatte mit der Situation auch wesentlich mehr Mühe wie meine Kinder.

    Einmal editiert, zuletzt von Malaga1 ()

  • Wir waren in der gleichen Situation (es könnte sich sogar um den gleichen Träger handeln...)


    Ich habe meine Tochter zunächst trotzdem auf der Schule gelassen, weil ich dachte, ich will nicht mein Problem zu ihrem machen.
    Außerdem kamen mir die Ferienbetreuungen und Ganztagsunterricht sehr entgegen.


    Mit der Zeit war aber auch meine Tochter frustriert von dem Chaos. Ich habe dann eigentlich zu lange gewartet (und gefühlte 1000 Gespräche mit Lehrern und Leitung geführt...) und sie hat erst zur 4. Klasse an die Regelschule gewechselt. Zu diesem Zeitpunkt hat sie selbst gesagt, sie hält das nicht mehr aus.


    Der Wechsel war problemlos. Sie war happy über die klaren Strukturen.

  • Ich finde, das hört sich ein bißchen nach Nena's Schule in Hamburg an. #tuppern #lol



    Mir wär das ein Stück weit zu chaotisch! Wie lange existiert die Schule denn schon? Eine neugeründete Schule bringt ja oft unklare Strukturen mit sich, sowieso wenn es sich um eine demokratische Schule handelt.


    Schau Dich doch mal unverbindlich in anderen Schulen um, hospitiere ggf.... vielleicht hilft das bei der Entscheidung! :)

    Alles was schön ist, bleibt schön, auch wenn es welkt. Und unsere Liebe bleibt Liebe, auch wenn wir sterben.


    Maxim Gorkij

  • Hallo,
    die bayerischen Montessorischulen sind durch einige Gesetzesänderungen ziemlich in Geldnot geraten.


    http://www.montessorischule-ho…esst-uns-im-regen-stehen/


    Dass als Zweitkräfte Erzieherinnen oder Leute mit völlig fachfremder Ausbildung eingestellt werden, und Lehrer ohne zweites Staatsexamen bzw. ohne Montessori-Ausbildung ist ziemlich üblich, auch wenn das bei den Info-Abenden für Neueltern nicht wirklich herausgehoben wird. ;)



    lG
    Tigerauge

  • Was Du schreibst, hört sich für mich auch nicht so ideal an, aber schwierig zu beurteilen von außen.....



    ...nicht zum Thema, aber zur oben erwähnten "Nena"- Schule, die "Neue Schule Hamburg": die ist super!!! Die Leute machen so eine tolle Arbeit und die Kinder sind so gut aufgehoben und glücklich! Wir machen nur gute Erfahrungen und auch alle um uns rum, die sich für die Schule entschieden haben, fühlen sich sehr wohl!


    Lieben Gruß
    aha